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Sie warten auf mich (3) (fm:Lesbisch, 4475 Wörter) [3/5] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Aug 05 2021 Gesehen / Gelesen: 10424 / 7954 [76%] Bewertung Teil: 9.29 (34 Stimmen)
Nach einem denkwürdigen Abendessen mit Linda geht sie mit Susanne aufs gemeinsame Zimmer.

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© Pacerio Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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Linda antwortete nicht. Sie lächelte und legte ihren Zeigefinger an den Mund. Dann tauchte sie ins Wasser.

Eigentlich mochte ich solche Geheimnistuerei gar nicht. Ich fühlte mich dann immer ein wenig verarscht oder für dumm verkauft. Aber jetzt war das anders. Es fühlte sich ziemlich gut an. So gut, dass ich es in meinem Bauch merkte. Ja, wirklich. Wie so ein leichtes Ziehen in den Lenden und im Unterleib. Ich konnte dieses Gefühl nicht einordnen. Aber ich wusste, dass es die Vorstufe von etwas war, das mich so richtig scharf machen konnte.

Wir schwammen und planschten ein paar Runden im Pool herum und das kühle Wasser war eine Wohltat. Linda war gut trainiert, sie schwamm und tauchte viel ausdauernder als ich. Sie hatte einen Ball geholt, den wir uns im Wasser zuwarfen und zu fangen versuchten, jeder auf seiner Seite des Beckens. Das strengte richtig an.

Als ich gerade eine Pause einlegen wollte und feststellte, dass ich ziemlichen Hunger bekommen hatte, stieg Linda aus dem Wasser und trocknete sich ab.

"Ich werde das Abendessen vorbereiten lassen. Komm dann einfach nach, wenn du magst. Ich warte auf dich im Wohnzimmer."

Sie ging, ohne ihren Bademantel anzuziehen, ins Haus. Es musste gegen 18 Uhr sein.

Ich stieg ebenfalls aus dem Pool und trocknete mich ab. Weil meine Haare noch so nass waren, beschloss ich, noch ein Weilchen draußen zu bleiben. Das gechlorte Wasser in Freibädern machte die Haare störrisch und klebrig. So war das vermutlich auch hier. Ich würde dann nochmal duschen, nahm ich mir vor. Sofern ich das durfte.

Der Hunger führte schnell dazu, dass ich meinen Bademantel anzog und ins Haus ging. Außerdem hatte ich genug Sonne gehabt und hoffte sehr, dass ich mir keinen Sonnenbrand geholt hatte.

Linda saß auf der Couch und las in einem Buch, das sie sofort weglegte, als sie mich sah.

"Das Essen wird bald fertig sein. Wir können schon ins Esszimmer gehen."

Esszimmer hörte sich so nobel an. Reiche Leute hatten ein Esszimmer, weil sie genügend Platz hatten, so dass sie nicht in der Küche oder im Wohnzimmer essen mussten.

Ich folgte ihr durch den kurzen Gang, von dem aus man auch ins Badezimmer gelangen konnte, in ein kleines Treppenhaus mit einer steinernen, engen Wendeltreppe, wo nicht zwei Leute nebeneinander gehen konnten. Nach zwei Runden bogen wir in einen weiteren Gang ab, der vom Boden bis an die Decke mit blauem Plüsch oder Samt (jedenfalls etwas ganz Kuscheligem) beschlagen war. Die erste Tür rechts dort war dann das Esszimmer. Oder eher der Speisesaal. Ein ziemlich großes Zimmer mit knarrendem Parkettboden, weißen Wänden und vielen kleinen Fenstern, durch die die Abendsonne lange Strahlen warf. In der Mitte ein großer ovaler Tisch mit olivgrünem Tischtuch. Darum herum standen vier sehr bequem aussehende Stühle oder eher Sessel aus hellem Leder, in denen man regelrecht versinken konnte.

Linda setzte sich an die breite Seite des Ovals und bot mir den Platz ihr gegenüber an. Dass sie nackt war, schien sie vielleicht vergessen zu haben. Oder es spielte gar keine Rolle. Auch als Sören hereintrat und noch jemanden mitbrachte.

Ein älterer, ziemlich wichtig aussehender Mann mit gepflegtem grauen Bart und Halbglatze in einem irgendwie altmodischen schwarzen Hemd und einer grauen, langen Jeans. Er trug eine runde Brille mit feinem Goldrand und keinen Ring.

"Die Damen", sagte er, während er stehenblieb und eine kleine Verbeugung in Lindas und dann in meine Richtung andeutete.

"Das ist Herr Kantov", stellte mir ihn Linda vor. "Er ist heute unser Gast."

Ich nickte und zögerte. Sie schien nicht zu erwarten, dass ich mich vorstellte. Und aus irgend einem Grund ließ ich es auch bleiben. Bei Kantov musste ich an Kantor denken. Das ist jemand, der in der Kirche Musik macht, wenn ich mich nicht irre. Jedenfalls sah der Herr Kantov auch ein klein wenig wie Kirche aus. Hätte man mir gesagt, dass er von der Kirche ist, ich hätte es sofort geglaubt.

Für Herrn Kantov schien es normal zu sein, dass Linda nackt am Tisch saß und dass Sören immer noch sein ausgeleiertes grünes Unternehmd anhatte, das, wenn man genauer hinsah, auch nicht mehr so ganz sauber war.

"Es ist mir ein Vergnügen!", erklärte Herr Kantov. "Wie immer."

Ich beschloss, erstmal zu beobachten, bevor ich mich an einem Gespräch beteiligte. Doch es schien gar kein Gespräch zu geben. Sören schaute die ganze Zeit Löcher in die Luft. Wahrscheinlich dachte er sich irgendwelche super-komplizierten Sachen aus. Ich stellte mir vor, dass er vielleicht Erfinder war. Oder Schriftsteller.

Linda lächelte vor sich hin und schien es nicht nötig zu haben, mit irgendwem zu reden.

Dann hörte man Teller klappern. Eine Frau und ein Mann traten ein und brachten die Suppe. Die beiden sahen umwerfend aus. Die Frau hatte sehr helle Haut und lockiges schwarzes Haar, das straff nach oben gebunden war. Sie trug einen schwarzen Body mit Spitze am Dekolleté. Ihr Körper war sehr weiblich, also sie hatte eine große Oberweite, eine schmale Taille und einen ausladenden Po. Der Body bedeckte kaum etwas davon, das sah hinten eher wie ein schmaler Slip aus. Sehr aufregend, diese großen weißen Hinterbacken und Schenkel und dann der schmale schwarze streifen dazwischen.

Der Mann war vielleicht um die Zwanzig, durchtrainiert - aber nicht übertrieben. Da war wirklich alles am richtigen Ort. Er hatte ebenfalls schwarzes Haar, war aber durchgehend sonnengebräunt und vielleicht eins neunzig. Er trug einen schwarzen Slip, der hinten ebenfalls mehr offenbarte als versteckte. Und vorne, ... also, das machte schon Appetit. Er hatte auf jeden Fall, wie sagt man das bei Frauen so schön, ordentlich Holz vor der Hütte.

Beide trugen ein Lederhalsband mit einem mit Metall eingefassten Loch vorne. Meine Fantasie lief sofort zu Hochformen auf. Ich stellte mir die beiden als devotes Pärchen vor, die nach dem Dienst noch an die Leine mussten oder ähnliches.

Ich freute mich jedes mal aufs Neue, wenn der nächste Gang hereingebracht wurde und die beiden dienstfertig um den Tisch herumliefen, um abzuräumen oder Getränke nachzufüllen. Sie schienen sich ihrer Wirkung durchaus bewusst zu sein, denn ihre Bewegungen waren eher wie ein Tanz, nie plump oder mechanisch. Alles, was sie taten, war irgendwie schön anzusehen, man konnte sich kaum sattsehen. Ich jedenfalls.

Die anderen schienen das kaum wahrzunehmen. Herr Kantov war sehr mit dem Essen beschäftigt, er aß viel und nahm sich auch noch zweimal von dem Fleisch und dem Rotkohl nach. Sören aß wenig und war weiter in Gedanken. Linda lächelte mich ab und zu an, sagte aber nichts.

Überhaupt wurde gar nicht geredet. Ich fragte mich, ob sie nicht redeten, weil ich dabei war. Aber dann hätten sie mich ja nicht mit an den Tisch zu setzen brauchen. Ich hätte ja auch genau so gut irgendwo in einem der anderen, was weiß ich, tausend Zimmer mit irgendwelchen Bediensteten zusammen essen können.

Erst als auch der zweite Dessert-Gang abgeräumt war und ich schon bedauerte, dass diese beiden sexy Bediensteten nun wohl nicht mehr wiederkommen würden, gab es ein kurzes Gespräch.

"Das ist aber schön", sagte Herr Kantov, "dass ihr wieder eine Neue habt." Er sah zu mir herüber.

Linda nickte lächelnd.

"Schatzi", sagte sie dann zu mir, "steht doch bitte kurz auf und leg den Bademantel ab."

Ich spürte, wie ich rot anlief und fragte mich, ob ich protestieren sollte. Sicherlich würde sie mich nicht zu irgend etwas zwingen. Selbst Susanne, die hier die ganze Zeit in Schürze ohne was drunter herumlief, hatte gesagt, dass sie zu nichts gezwungen würde. Aber vielleicht würden sie es sich dann anders überlegen, wenn ich schon jetzt alles ablehnte. Vielleicht würde sie mich dann auf nimmer Wiedersehen nach Hause schicken, und nichts war mit den 75.000 im ersten Jahr ... Überhaupt, dachte ich, so ein Blödsinn. Linda war ja auch nackt, und sie war so souverän. Warum sollte ich das nicht auch können? Wenn es mir zu unangenehm werden würde, könnte ich ja jederzeit gehen.

Ich stand also auf und zog etwas verschämt den Bademantel aus.

Herr Kantov sah mich eher flüchtig an und sagte gar nichts. Vielleicht hatte er es gar nicht gewollt, dass ich mich so präsentiere?

"Jetzt dreh dich mal bitte um", sagte Linda.

Ich tat, wie geheißen und präsentierte meine Hinteransicht.

"In der Sonne gewesen?", fragte Herr Kantov mit einem gewissen Humor in der Stimme.

Ja, ich merkte es. Ich hatte mir wohl doch den Rücken ein wenig verbrannt.

"Ich war nur vorn eingecremt", sagte ich so trocken und schlagfertig aber zugleich so witzig wie möglich.

Herr Kantov lachte, das Lachen klang ehrlich.

"Na, die gefällt mir!"

Mir wurde klar, dass ich damit vielleicht Linda verärgert haben könnte, denn sie war es ja gewesen, die mich eingecremt hatte. Ich biss mir auf die Lippen. Hoffentlich war sie jetzt nicht sauer auf mich!

"Herzchen, das tut mir leid", sagte Linda stattdessen. "Du hättest mich nochmal daran erinnern müssen." Sie klang wirklich etwas betroffen.

"Sie ist der sehr helle Hauttyp, die gar keine Sonne vertragen", sagte sie dann zu Kantov.

Da ich seitlich zu ihr stand, musste ich den Kopf drehen. Sie machte große, braune Reh-Augen. Ob die ernst gemeint waren, ließ sich mal wieder nicht herausfinden.

Zu allem Überfluss kam dann nochmal der heiße Kellner rein, er hatte wohl irgendwas vergessen. Es war mir ziemlich peinlich, vor ihm so dazustehen. Ich war ja nicht sonderlich durchtrainiert, eher ein wenig pummelig, das hatten wir ja schon. Und klein war ich außerdem, ganz besonders neben diesem Kerl.

Zum Glück beachtete er mich gar nicht, so weit ich das erkennen konnte. Er redete kurz mit Sören und war gleich wieder weg. Dennoch war meine Laune dadurch etwas getrübt. Es fehlte nur noch, dass diese lockige Sexbombe hereinkam und an mir vorbeilief, damit der Herr Kantov den Vergleich hatte.

Aber das passierte zum Glück nicht.

"Setz dich wieder hin, Schnecke", sagte Linda nach einer Weile, die mir wie eine halbe Ewigkeit vorgekommen war.

Herr Kantov folgte mit seinem Blick verträumt meinen Bewegungen. Ich wurde nicht schlau aus ihm. War das irgend ein zahlender Gast, der hier junge Mädels gucken durfte? Oder ein Käufer? Wenn ich mir vorstellte, in welche kriminelle Machenschaften ich hier hereingeraten sein könnte, wurde mir ganz schlecht. Auf der anderen Seite sah der Typ wirklich nicht wie ein Krimineller aus. Er wirkte eher feinfühlig, wie irgend so ein Künstler oder ein Hippie. Fehlte bloß noch, dass er sich einen Joint anmachte. Aber dafür war er vielleicht auch schon zu alt.

Ich meine, wenn das hier wirklich der brutale Mädchenhandels-Umschlagplatz war, dann würden die doch nicht so ein Brimborium machen. Spätestens, als ich das Haus betreten hatte, hätten sie mich fesseln und irgendwo festbinden können, um mich dann den Käufern vorzuführen. Oder sie hätten mich mit irgend einem giftigen Zeug gefügig und willenlos gemacht. Die mussten so reich sein, wahrscheinlich kamen die an alles ran.

Aber es war nicht so gekommen. Im Gegenteil. Ich hatte mich, wenn ich ehrlich bin, eigentlich noch nie so wohl und entspannt gefühlt wie diesen Nachmittag am Pool. Man konnte sich hier wirklich wohl fühlen.

Ich beschloss, das alles etwas entspannter zu sehen. Meine Rolle, die ich hier spielen sollte, kannte ich zwar nicht, aber es war ziemlich sicher, dass ich alles ablehnen konnte, was mir nicht gefiel. Im Zweifelsfall konnte ich halt gehen.

"Du hast heute übrigens Nachtschicht."

Ich erschrak etwas, denn das war Sörens Stimme gewesen. Das erste Mal, dass er überhaupt etwas sagte. Es ging direkt an mich.

Ich sah zu Linda hinüber.

"Susanne wird dir alles genau erklären", sagte sie mit ihrer beruhigenden Stimme. "Ihr habt ja dann genug Zeit."

Nachtschicht also. Das wäre dann meine erste Nachtschicht überhaupt. Denn beim Centi-Markt gab es nur Früh- und Spätschicht, logisch, weil der Markt ab spätestens 22 Uhr immer geschlossen war. Ich wollte immer einen Beruf ohne Nachtschicht, weil ich nachts müde war und am liebsten schlief. Deshalb mochte ich auch die Disco-Besuche nicht so sehr, denn ab spätestens um 11 Uhr nachts werde ich schläfrig und brauche ein Bett. Vielleicht liegt das am niedrigen Blutdruck, Eisenmangel oder so. Meine Ärztin sagt jedenfalls, das sei nicht weiter bedenklich. Im Winter gehe ich normalerweise schon um 9 schlafen. Schönheitsschlaf und so.

Während ich versuchte mir vorzustellen, was ich alles unternehmen müsste, um bis zu Beginn der Nachtschicht wach zu bleiben, holte Sören seinen Laptop von seinem Schoß hoch und stellte das Gerät auf den Tisch. Damit war das Abendessen wohl offiziell beendet, denn gleich danach stand Herr Kantov auf und verabschiedete sich von Linda, indem er ihr nach einer kleinen Verbeugung die Hand küsste. Sie schmunzelte.

Dann stand auch Linda auf. "Susanne wird schon warten", sagte sie zu mir. Ich will dich nicht länger hier festhalten.

Es kam mir nicht so vor, als hätte man mich festgehalten. Aber ich war trotzdem ganz froh, wieder meinen Bademantel anziehen und dieses Stille Zimmer verlassen zu können. Eigentlich war ich noch mehr froh, endlich Susanne wiedersehen zu können. Keine Ahnung, warum. Aber beim Gedanken an sie hatte ich so ein Gefühl im Bauch, wie Brausepulver. Das war einfach unbeschreiblich. Ich brauchte sie mir nur vorstellen, schon ging es los.

Wir gingen den gleichen Weg zurück, wieder die super-schmale Wendeltreppe hinunter und das sehr modern eingerichtete helle Zimmer, das Linda Wohnzimmer nannte. Tatsächlich stand Susanne schon hinter der Glastür, ich konnte ihren Umriss erkennen. Wahrscheinlich war sie nicht mal befugt, die Tür zu öffnen, ohne dass man es ihr ausdrücklich befohlen hatte.

Linda, die noch immer nackt war, nahm mich kurz in den Arm und streichelte mir über den Kopf. Vielleicht wollte sie mir Gute Nacht sagen. Aber sie sagte gar nichts, sondern sah mich nur an. Ihr Blick war irgendwie traurig, vielleicht auch verträumt. Ich wusste nicht, ob ich was sagen sollte. Aber egal was, mir wäre auch nichts über die Lippen gekommen. Irgendwie war das alles verrückt hier. Ich wurde nicht schlau daraus.

Dann schickte sie mich zur Tür. Susanne empfing mich freudestrahlend. Sie nahm mich sofort an der Hand und führte mich wieder durch das nun schon dunkle, eher spärlich beleuchtete Haus. Draußen dämmerte es. Die Straßenlaternen hatten sich eingeschaltet. Wo ein Fenster offen stand, hörte man die Grillen zirpen. Ein herrlich friedlicher Sommerabend.

Im Schlafzimmer war das Fenster geschlossen, deshalb war es sehr still. So still, dass ich mein Herz schlagen zu hören glaubte. Es schlug ziemlich heftig. Nicht von den paar Treppen, die wir hoch und runter gegangen waren. Sondern vor Aufregung.

"Es ist alles da", begann Susanne zu reden, und ich denke, auch sie war ziemlich aufgeregt. "Du kannst ins Bad gehen, duschen und so weiter. Lass dir ruhig Zeit, alles ist prima heute."

"Ich hab' Nachtschicht", sagte ich und sah sie direkt an, um herauszufinden, was sie davon hielt.

"Wir haben Nachtschicht", verbesserte sie mich lächelnd. "Erzähle ich dir später alles. Jetzt geh erstmal ins Bad und mach dich noch hübscher, als du schon bist."

Sie schmeichelte mir. Na gut, warum nicht. Es gab ja wirklich Schlimmeres als ein Kompliment. Selbst wenn es von einer Frau kam. Ich denke, sie meinte es wirklich so, wie sie es gesagt hatte.

Ich duschte ausgiebig und wusch mir die Haare. Weil es einen Föhn gab, konnte ich sie mir dann sogar richtig trocknen und bürsten. Lange her, dass ich mir mal so die Haare zurecht gemacht habe. Nur auf das Haarspray verzichtete ich. Dafür entdeckte ich in den Schubladen unter dem Waschbecken jede Menge Schminkzeug und bekam richtig Lust, mich ein wenig anzumalen. Obwohl ich ja sonst nicht so auf Schminke stand. Aber heute war alles anders. Ich kam mir vor wie verliebt. Als würde ich gleich ein Date haben mit einem Traumprinzen. Also probierte ich ein paar Sachen aus. Etwas dezentes. Den Mund etwas röter, etwas Schatten auf die Lider, die Wangen rosiger und so weiter. Eigentlich nichts Unnormales, aber für war es schon etwas ungewöhnlich. Und noch ungewöhnlicher war, dass mir das Ergebnis sogar ganz gut gefiel.

Obwohl ich erst überlegt hatte, ihn wegzulassen, zog ich den Bademantel doch wieder über, bevor ich ins Schlafzimmer ging. Susanne öffnete den Mund und machte große Augen. Sie schien wirklich begeistert zu sein.

"Du bist voll süß, ich fasse es nicht!", sagte sie. Dann stand sie auf und ging ins Bad, wahrscheinlich um ebenfalls zu duschen. Im Vorbeigehen drückte sie mir einen Kuss auf die Wange.

"Ach ja. Wir haben genug Zeit. Die Nachtschicht beginnt erst halb drei. Also kein Stress!"

Dann schloss sie die Badezimmertür. Vom stillen Schlafzimmer aus konnte man hören, was im Bad so vor sich ging. Die Toilettenspülung und auch wenn das Wasser aufgedreht wurde.

Während das Wasserrauschen von der Dusche zu hören war, unterlag ich der Versuchung, mich ein wenig umzusehen. Viel gab es ja nicht zu entdecken, das Zimmer war nicht groß. Die beiden Wandschränke waren komplett leer, da hingen nur ein paar Kleiderbügel drin.

Aber dann waren da noch die Nachttischschränkchen. Das Schränkchen auf der rechten Seite war leer. Die rechte Bettseite hatte ich schon insgeheim für mich reserviert, weil ich lieber am Fenster schlief als an der Tür.

In dem anderen Schränkchen fand ich in der Schublade ein paar sehr eindeutige Spielsachen für Erwachsene. Das heißt, zwei Dildos und ein Ding mit Kabel und einem weißen, kugelförmigen Kopf, das wohl ein großer Vibrator sein musste. Hatte Susanne diese Sachen mitgebracht? Oder waren die schon immer hier? Wozu waren die hier?

Der eine Dildo war ganz schwarz, der andere naturfarben, also hautfarben. Beide sollten die natürliche Form genau nachahmen, mit allen Details. Dabei war der schwarze aber unnatürlich lang, bestimmt so lang wie mein Unterarm und auch fast so dick. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie man mit so einem Ding ... naja.

Ein Bordell vielleicht? War das ein Bordell hier?

Ich hatte keine Ahnung, wie ein Bordell von innen aussieht. Eine weitläufige Freundin von mir, eine ehemalige Mitschülerin in der Berufsschule war mal anschaffen gegangen. Bei ihr war es überhaupt nicht gut geendet, weil sie wohl dann die falschen Bekanntschaften gemacht hatte, Drogen und so. Sie war dann irgendwann plötzlich weg gewesen.

Aber hier?

Das Wasser rauschte nicht mehr. Ich schob die Schublade wieder zu und lauschte. Es war eine ganze Weile ziemlich still. Ich klappte die leichte Bettdecke nach vorn, lockerte den Gürtel meines Bademantels und legte mich bequem aufs Bett. Das Nachdenken brachte mich nicht weiter. Deshalb beschloss ich, das Ganze wenigstens heute mal locker zu sehen. Ich war hier gelandet, konnte aber jederzeit weg. Also hatte ich die Wahl: Ich machte mit und hatte vielleicht sogar Spaß daran - oder ich ging zurück an mein Kassenband, wo ich noch ein paar Jahre sitzen und auf meine Küche sparen konnte.

Nein, der eigentliche Punkt, warum ich hierblieb, war nicht die Aussicht auf die 75.000 im ersten Jahr. Ich glaube, der entscheidende Punkt war ganz lebendig und kam gerade aus dem Badezimmer. Das merkte ich daran, dass mein Herz einen Sprung machte, als ich sie sah. Nicht denken!, ermahnte ich mich. Ich muss es nicht verstehen. Es soll einfach passieren.

Susanne hatte ein Handtuch umgebunden und auch ein Handtuch um den Kopf, wahrscheinlich weil ihr Haar noch feucht war. Sie sah umwerfend aus, fand ich. Sie blieb neben mir an der Bettkante stehen und lächelte mich einfach an.

"Ich glaube, ich habe mir heute am Pool etwas verbrannt", hörte ich mich reden. Noch zwei Sekunden früher war mir nicht klar gewesen, dass ich so etwas sagen würde.

"Könntest du mal schauen, ob es im Bad irgend eine Creme oder Lotion gibt und mir die Schultern und den Rücken eincremen?"

In ihrer aufmerksamen Art verschwand Susanne sofort wieder ins Bad und war eine Minunte später schon mit einer rosafarbenen Flasche zurück, auf der irgendwas von Body Lotion stand.

"Feuchtigkeit spendend und so weiter", las Susanne vor. "Klingt gut", nuschelte ich.

Die Minute, in der sie weg gewesen war, hatte für mich ausgereicht, um den Bademantel auszuziehen, die Bettdecke aus dem Bett zu werfen und mich auf den Bauch zu legen.

"Oh ja, da müssen wir was machen", stellte Susanne fest. "Das ist schon ein kleiner Sonnenbrand."

Sie verrieb die Lotion erst mit ihren Händen, dann berührte sie meine Haut. Ich spürte, wie ich zu schmelzen begann. Ihre Hände arbeiteten sich von meinem Nacken über meine verspannten Schultern, meine Schulterblätter bis zum Lendenbereich vor. Sehr akkurat, keine Stelle auslassend. Sie massierte mich regelrecht und war ziemlich gut darin. Vielleicht hatte sie das mal gelernt?

Ich hatte die Augen geschlossen und ließ sie einfach machen. Meine ganze Aufregung verschwand, ich spürte, dass ich mich fallen lassen konnte. Ihre kräftigen, warmen Hände und ihr ruhiger, gleichmäßiger Atem, den ich in der Stille des Schlafzimmers dicht neben mir hören konnte, ließen mich nach und nach locker werden. Aber erstaunlicherweise wurde ich nicht müde. Im Gegenteil. Ich war ziemlich munter und bemerkte, dass ich mich dringend nach noch mehr Berührung sehnte. Ich wusste nur noch nicht, wie ich ihr das klarmachen sollte.

Aber das war auch nicht notwendig.

"Dein Hintern hat auch zu viel Sonne abbekommen", sagte Susanne bemüht nüchtern, aber mir fiel ein leises Zittern in ihrer Stimme auf. "Der kann auch etwas Lotion vertragen."

"Klar", sagte ich. "Gerne."

Dann widmete sie sich meinen Pobacken und meinen Hüften. Das fühlte sich so verdammt gut an, dass ich wieder dieses Gefühl verspürte. Wie Brausepulver. Und dieses leichte Ziehen im Bauch, das ich mir absolut nicht erklären konnte.

"Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du ein absolut tolles Hinterteil hast?", fragte Susanne jetzt etwas leiser.

"So direkt noch nicht, nein", antwortete ich. "Ich selber finde es eher nicht so toll."

"Warum?"

"Naja, ich finde ihn irgendwie zu dick."

Ja, ich fand ihn zu dick. Ich war ja auch, wenn man es genau nimmt, etwas übergewichtig. Also, nach BMI gerechnet. Das hat mich schon immer gestört. Obwohl ich nicht unsportlich war und auch viel körperlich aktiv war, kam ich mit dem Gewicht nicht runter. Und ich glaubte, mein Hintern war entschieden zu viel gepolstert.

Susanne cremte ihn weiter ein und fing dann an, sich meinen Oberschenkeln zu widmen.

"So dick sieht der aber nicht aus", sagte sie nach einer Weile. "Er liegt vielleicht nur etwas unvorteilhaft."

Ich lächelte in mein Kissen.

"Wie müsste er denn liegen, um vorteilhafter auszusehen?"

Ihre Hände waren zufälligerweise gerade zwischen meinen Knien. Mit sehr sanftem Druck bewegte sie meine Beine etwas auseinander. Ich wehrte mich nicht dagegen.

"Vielleicht hebst du ihn etwas an und kommst mir ein wenig entgegen?", flüsterte sie.

Weil es aufregend war, bewegte ich meine Beine noch ein wenig auseinander und begann sie dann anzuwinkeln und meinen Hintern hochzustrecken. Ganz langsam aber stetig. Solange bis es nicht mehr weiterging. So wie es halt bei der Hündchenstellung ist. Du liegst mit dem Oberkörper auf dem Bett und streckst deinen Po raus.

"Ist es so ... vorteilhafter?", fragte ich und wackelte ein wenig mit dem Hinterteil.

Aus dem Augenwinkel bekam ich mit, wie Susanne ihr Handtuch ablegte. Leider war ich in einer ungünstigen Position, um sie betrachten zu können.

"Ich glaube", sagte sie langsam, "ich habe noch nie so einen geilen Arsch gesehen."

Es prickelte in meinem Bauch. Ihre Worte prickelten. Wie sie dieses "Arsch" ausgesprochen hatte - das machte mich an.

Dann spürte ich ihre Hand zwischen meinen Beinen. Einer ihrer Finger glitt genau zwischen meinen Lippen hindurch genau dorthin, wo es am meisten Spaß machte.

"Du bist ja total ... nass!", sagte Susanne. Sie klang wirklich überrascht.



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