Die Nacht (fm:Ehebruch, 10589 Wörter) [1/3] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Jenpo | ||
Veröffentlicht: Oct 28 2021 | Gesehen / Gelesen: 28818 / 21553 [75%] | Bewertung Teil: 9.59 (198 Stimmen) |
Gleiches Recht für jeden, leicht dahingesagt aber schwer einzuhalten, besonders dann, als Robert von seiner Eva einen Persilschein fürs fremdficken bekommt. |
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Die Nacht
"Geh schon mal voraus, ich will nicht, dass du siehst, wie ich mich zurecht mache", freundlich aber bestimmt lächelte Eva dabei Robert an. Dieser schluckte, denn nun begann dieser Abend, dessen Ablauf er nicht abschätzen konnte, tatsächlich. "Bis später", murmelte er halblaut als würde er sich von seiner Frau auf dem Weg zur Arbeit verabschieden. "Schönen Abend Schatz und vergiss unsere Vereinbarung nicht, dass "Bitte nicht stören"- Schild und die geschlossene Zwischentür", wurde Robert von Eva nachgerufen, während er zur Tür ihres Zimmers ging. Bei den wenigen Schritten Richtung Aufzug entstand ein mulmiges Gefühl in seiner Magengrube. Seine Gedanken wanderten zurück zu jenem Moment vor einigen Wochen als dies alles seinen Anfang genommen hatte.
"Liebling, ich weiß, ich kann dir nicht geben was du brauchst und willst", ernst sah Eva Robert an. "Das stimmt doch nicht Schatz, du kannst ja nichts dafür, wenn ich keinen mehr hochbekomme", antwortete Robert. "Doch, doch, es ist ganz alleine meine Schuld", beharrte Eva. "Komm schon, du weißt doch, dass ich dir nie die Schuld geben würde. Dem Alkohol, der Müdigkeit und meinem Alter gebe ich Schuld aber niemals dir", schüttelte Robert seinen Kopf. "Klar doch, deinem Alter. Mit 45 bist du schon ein Greis. Was ist mit meiner oft fehlenden Libido, meinen Schmerzen, wenn du in mich eindringst, meiner Trockenheit?", gab Eva zurück. "Nochmals, du hast keine Schuld, dass er nicht mehr steht oder zusammenfällt. Außerdem gibt es Notfalls noch die kleinen blauen Pillen für uns Männer", versuchte Robert einen Scherz zu machen. Im Prinzip wusste er auch nicht, worauf Eva hinauswollte. Er fand auch noch keinen Kontext zu dem Thema worüber sie zuvor gesprochen hatten bevor Eva ihn mit ihrer Aussage konfrontiert hatte. Wenn er ehrlich war, er konnte nicht einmal mehr sagen, wann er mit Eva ordentlich gevögelt hatte. Er wusste nur, dass es Wochen vor der Beschneidung wegen seiner Phimose, die sich bei ihm entwickelt hatte, gewesen war. Und dieser Eingriff war immerhin schon ein Jahr her.
"Also Liebling, ich will einfach nur sagen, dass ich nichts dagegen hätte, wenn du mal zu so einer Veranstaltung gehen würdest", wurde Robert von Eva aus seinen Gedanken gerissen und gleichzeitig wusste er nun den Zusammenhang zwischen den beiden Gesprächsthemen. Denn zuvor hatten sie sich darüber unterhalten, dass in einem ihrer Lieblingshotels gelegentlich Sexpartys veranstaltet wurden. "Äh, du meinst?", fragte Robert irritiert. Er glaubte nicht richtig verstanden zu haben. "Ja ich meine", bekräftigte Eva mit einem Nicken. "Ich mache das sicher nicht alleine. Jedem das gleiche Recht", antwortete Robert. "Ich brauche das nicht", gab Eva zurück. "Und ich mache es auch nicht alleine, entweder besuchen wir gemeinsam so einen Event oder nicht", entgegnete Robert.
Mit einem Klingelton kündete der Aufzug seine Ankunft an und riss Robert damit in die Gegenwart zurück. Kopfschüttelnd betrat Robert den Aufzug, machte sich nun erstmals selbst heftige Vorwürfe. Hätte er es damals dabei belassen, wäre er jetzt nicht in dieser Situation. Nur hatte er eben nicht. Das Angebot Evas geisterte so lange in seinen Gedanken herum, dass er schließlich kaum mehr an etwas anderes denken konnte und er begonnen hatte zu recherchieren. Es war alles andere als einfach gewesen, doch nach vielen Stunden Recherche hatte er gefunden wonach er suchte, ein Event der gehobeneren Klasse in einem Hotel. Trotzdem hatte es noch Tage gedauert bis er Eva mit seiner Entdeckung konfrontiert hatte. Wahrscheinlich hätte er es auch nicht gesagt, nur Eva hatte gemerkt, dass er herumdruckste. So hatte er ihr erzählt, was er ermittelt hatte. Lange hatte sie damals geschwiegen, ihn nur mit ihren sanften Augen lange angeblickt. "Du gehst wirklich nur hin, wenn ich mitkomme?", hatte sie gefragt. Nach der Bestätigung Roberts hatte sie noch kurz geschwiegen und dann ihre Zusage gegeben. Daraufhin hatte er Eva und sich angemeldet, hatte auch einen höheren Preis bezahlt, da sie Gäste und nicht Mitglieder dieses Vereins, der das Event veranstaltete, waren.
Wiederum wurde Robert durch den Klingelton des Aufzugs aus seinen Erinnerungen gerissen. Die sich öffnenden Aufzugstüren gaben den Blick auf einen langen Gang frei, der sich nach wenigen Metern verzweigte. Robert folgte dem Gang, nahm dann die Abzweigung Richtung Speisesäle. Wie zu erwarten waren diese noch geschlossen, obwohl hinter den geschlossenen Glastüren emsiges Treiben zu sehen war. Unschlüssig starrte Robert durch das Glas, wobei abermals die Erinnerung über ihn hereinbrach.
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