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Veröffentlicht: Jan 30 2022 Gesehen / Gelesen: 12769 / 11494 [90%] Bewertung Teil: 9.78 (162 Stimmen)
Ein Experiment und die Folgen der Folgen. Zweiter und letzter Teil.

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bevorstehende Treffen am Donnerstag war für sie sicher nicht nur mit Vorfreude, sondern auch einer gehörigen Portion Angst verbunden.

Den Franzosen hatte sie ja schon von unserem Dreier gekannt. Selbst da hatte sie eine gewisse Unsicherheit und Angst zugegeben. Die ja paradoxerweise für sie ein Teil des Kicks war. Es war nicht wichtig, dass mir diese Geschichten nichts gaben. Dass mir das Gefühl von Macht keinen Lustgewinn brachte. Mir Gewalt, und selbst in dieser spielerischen, rollenbezogenen Form, schwerfiel, weil sie meinem tatsächlichen Wesen widersprach.

Würde mich nicht nur ihnen gegenüber, sondern auch ihren Bedürfnissen öffnen. Alles sein, was ich ihnen sein konnte. Anne kam tatsächlich mit unserer auf dem Schlafzimmerschrank versteckten Kiste mit den diversen Sex-Spielzeugen zurück, meinte aber sofort bedauernd, dass Luise immer noch nicht eingeschlafen war, es aber nicht mehr lange dauern könnte.

In diesem Moment rief auch Larissa an. Ich ging mit dem Telefon und einer Zigarette auf den Balkon.

"Na, schöner Mann..."

"Hallo, schönes Fräulein. Mein schönes Fräulein darf ich wagen, meinen Arm und Geleit ihr anzutragen?"

"Erwarte jetzt bloß nicht die Antwort aus meiner Rolle, die hörst du dann erst auf der Bühne. Ich freu mich so, dass du wieder im Lande bist. Und "antragen" kannst du mir lieber ganz viele schöne andere Sachen..."

"Das klingt, als ob es dir besser geht. Ja, das habe ich vor. Ich sage das jetzt, ohne geklärt zu haben, ob es wirklich geht, aber ich würde dich schon gleich morgen Abend sehen, wenn du Lust hast. Meine S-Bahn hält ja bei dir in der Nähe, ich könnte gleich nach Feierabend zu dir."

"Ja klar, ich habe von drei bis vier Therapie, aber das wäre dann ja wohl eh nach fünf?"

"Genau, so Viertel nach, halb sechs. Ich freue mich wirklich darauf, dich endlich wiederzusehen", gab ich meinem ehrlichen Empfinden Ausdruck. "Dich endlich wieder in meinen Armen zu halten."

"Ja, ich..."

"In dir zu sein. Uns wieder zu lieben. Dich in den Himmel und zurück geleiten", unterbrach ich sie.

"Oh... ja...", gab sie mit einem heftigen Ausatmen zurück.

"Klingt wie ein Plan?"

"Ein exzellenter sogar. Nichts wünsche ich mir mehr als das."

"Du kannst dir gerne überlegen, was du noch für weitere Wünsche hast. Ich habe mich allgemein in den Weihnachtsmann-Modus versetzt. Gleich hat Anne ihre Bescherung."

Larissa kicherte.

"Nach dem, was du mir über ihre Vorlieben erzählt hast, kriegt sie die Rute?"

"Sogar die 50 mg Rute und ganz viel Theater dazu. Das böse Kasperle."

"Das musst du mir morgen alles im Detail erzählen, ja?"

"Wenn wir dazu Zeit finden."

"Oh. Das stimmt. Jetzt bin ich nicht nur glücklich und fröhlich, sondern richtig feucht-fröhlich. Ich werde im Anschluss an dieses Gespräch wahrscheinlich sehr intensiv an dich denken."

"Wir sollten es vielleicht auch kurz machen, Anne ist gerade zurückgekommen und grinst wie ein Honigkuchenpferd, also schläft Luise nun endlich."

"Dann will ich Anne wirklich nicht länger von ihrer Bescherung abhalten. Und freu mich auf den morgigen Besuch des Weihnachtsmanns. Morgen Kinder, wird's was geben..."

"Eben, einmal noch schlafen. Bis dann... ich freue mich wahnsinnig auf dich."

Das gab sie ebenfalls zurück und wir beendeten das Gespräch. In dessen Verlauf ich ebenfalls hart geworden war. Langsam fing die Pille wohl an zu wirken. Aber das war nicht nur deren Verdienst.

Anne saß strahlend an ihrem Computer, bemühte sich aber unbeteiligt zu wirken.

"Jetzt schläft sie."

"Sehr schön", gab ich zurück. Und sagte erst einmal nichts weiter, sondern inspizierte den Inhalt der Kiste auf dem Sofa. Sie sah mir einen Augenblick zu, lächelte in sich hinein und wandte sich dann wieder ihrem Computer zu. Ich entnahm die drei Dinge, die ich zunächst brauchte, bekam beim Anblick eines anderem eine weitere Idee und ließ sich noch ein paar Minuten in unklarer Erwartung.

Dann stand ich auf, trat hinter ihren Schreibtischstuhl und verband ihr als erstes die Augen. Wir hatten dies früher zunächst mit einer Schlafmaske probiert, die sich aber als untauglich erwies, weil sie immer wieder verrutschte. Das schwarze Tuch nun saß hingegen perfekt. Ich bog ihre Arme nach hinten, um die Stuhllehne herum und arretierte ihre Hände mit den Handschellen.

Das war natürlich keine sichere Fesselung am Stuhl, sie würde und sollte so später aufstehen können. Das Bondage-Tape, das sie nun nicht sehen konnte, legte ich zusammen mit einer Schere auf ihrem Schreibtisch ab und zog mich in aller Seelenruhe aus. Die blaue Pillenhälfte hatte mir bereits einen schönen Ständer verschafft, den ich nun an ihrem Gesicht rieb.

Reflexhaft wollte sie ihn in ihren Mund einlassen, als ich darüberstrich, aber ich zog zurück und bedachte ihre eigenständige Handlung mit einer leichten Ohrfeige und zog an ihren Haaren. Das leichte Klatschen würde Luise nicht hören können, zumal Anne in weiser Voraussicht auch unsere Wohnzimmertür geschlossen hatte.

Ich ließ Anne noch eine Weile im Unklaren, was nun kommen würde und erst dann schob ich meinen voll aufgepumpten Schwanz in ihren Mund, brutal, rücksichtslos tief eindringend, ihn mit festem Griff an ihrem Kopf noch weiter hineinschiebend, bis sie würgte und gurgelnde Geräusche machte. Ich fickte ihren Mund so eine Weile und zog mich dann zurück, als sie sich darauf eingestellt hatte.

Nun tapte ich ihren Mund zu, was sie völlig überraschte. Ich riss sie vom Stuhl hoch, es gelang tatsächlich mehr oder minder mühelos. Befriedigt sah ich, dass sie ein älteres T-Shirt trug, um das es in meinen Augen nicht schade war. Ich geleitete sie ein paar Schritte in den Raum und ließ sie stehenbleiben, ging zum Schreibtisch zurück und holte mir die dort verbliebene Schere.

Auch mit der folgenden Aktion hatte sie nicht gerechnet, unter dem Tape war leise ein überraschter Laut zu hören, als ich das T-Shirt von der Halsrundung aus vielleicht zehn Zentimeter einschnitt und den Rest dann einfach mit brachialer Gewalt auseinanderriss. Ihr BH war einer ihrer neuen Lieblingsstücke und ließ sich durch einfaches Öffnen entfernen, also verzichtete ich hier auf Zerstörung.

Ich knetete ihre Brüste und bedachte sie mit leichten Schlägen mit der flachen Hand, was ich bei unserem Dreier von dem Franzosen gelernt hatte, informativ war er auf jeden Fall gewesen. Dann öffnete ich den Gürtel ihrer Hose, stellte sicher, dass sie merkte, dass ich ihn nicht nur öffnete, sondern abzog. Wie ich ihn nutzen würde, war mir noch nicht klar, aber wichtig war zunächst auch nur, dass sie es nicht wusste und ihre Unsicherheit darüber bedeutete einen weiteren Kick für sie.

Ich öffnete ihre Hose und zog sie herunter, ließ sich aussteigen. Ihr Slip war ebenfalls einer, um den es nicht schade war, und so wurde auch er ein textiles Opfer unseres Spiels und ich hatte richtig Spaß ihn ihr vom Unterleib zu reißen. Trotz der Hitze in unserer Wohnung, die sich dort staute, weil wir in der obersten Etage wohnten, zitterte sie. Wohl mehr vor Erregung und Antizipation.

Ich drückte sie auf ihre Knie herunter. Anne nahm nicht die Pille, also musste ich mir noch ein Kondom besorgen und brachte im Zuge gleich das andere Spielzeug mit, für das ich einen Einsatz geplant hatte. Während ich mir langsam das Kondom überrollte, kam mir auch die Idee, wie ich den Gürtel gleich ins Spiel bringen würde. Zunächst klatschte ich damit einmal nicht übermäßig hart auf ihren Hintern, dann machte ich eine Schlaufe daraus, die ich um ihren Hals legte.

"Beug dich vornüber."

Sie kam der Aufforderung zögernd nach, ich zog nur leicht an dem in meiner linken Hand befindlichen Gürtelende, so dass ihr nicht die Luftzufuhr abgeschnitten wurde, sondern eher die Höhe angegeben war, in der sie ihren Oberkörper halten sollte. Gleichzeitig drang ich von hinten in sie ein. Sie war total nass, ein sicheres Indiz dafür, wieviel Freude ihr das Spiel bis jetzt gemacht hatte.

Ich rammelte richtig heftig los, ohne Rücksicht auf Verluste und wie schnell dieser erste Fick beendet sein würde, zog dabei nur fallweise mal härter am Gürtel, so dass sie schon einige Male etwas davon gewürgt wurde, bis ihr Oberkörper dies austarierte. Es wurde ein wilder, harter Fick, ganz nach ihrem Gusto, den ich nicht auf ihre Möse beschränkte. Nach kurzer Zeit suchte ich ihr Arschloch heim und bearbeitete dies ebenfalls alles andere als zärtlich.

Unter dem Tape waren etliche protestierende Laute zu hören, wobei man bei ihr nie wusste, ob diese echt oder von ihr als zum Spiel gehörend geschauspielert waren. Da hatte ich in der Vergangenheit schon einige Male besorgt abgebrochen, weil ich letztere Kategorie nicht richtig eingeschätzt hatte.

Es dauerte überraschend lange, trotz der wilden Fahrt, bis ich tatsächlich nach zwischenzeitlicher Rückkehr ins andere Loch kommen konnte, wahrscheinlich, weil der Holzboden alles andere als bequem war.

Bequemlichkeit war schließlich für diesen Abend nicht das Motto. Das bekam Anne in der Folge noch mehr zu spüren, denn nachdem ich abgezogen hatte, drückte ich ihren Körper zunächst zur Seite und dann auf den Rücken. In dieser Stellung drücken und schnitten die Handschellen in ihre Handgelenke, wie ich von vorherigen Berichten ihrerseits wusste.

Diese leichte Art von Schmerz mochte sie jedoch. Und machte sie geil. Ich drückte ihre Schenkel weit auseinander und inspizierte ihr nasses Geschlecht, rieb eine Weile daran, schob zwei Finger in ihre nasse Möse. Ursprünglich hatte ich vorgehabt sie zu lecken, aber jetzt änderte ich meinen Plan und schrubbte und fingerte ihre Pussy schnell und brutal, bis sie tatsächlich zum Höhepunkt kam.

Überraschend schnell zum Höhepunkt kam. Ich hatte dies seit Ewigkeiten nicht mehr probiert, weil es mir immer zu lange gedauert hatte. Mein Schwanz war wieder hart und bereit für den nächsten Teil. Wieder ließ ich sie lange im Unklaren, was nun folgen würde, zudem musste sie sich auch von ihrem augenscheinlich recht heftigen Orgasmus erholen.

Ich drehte sie auf ihre Seite und ließ sie noch eine Weile so verharren, drang dann diesmal ohne Kondom in ihren After ein. Sie wirkte etwas überrascht, als ich dazu meinen linken Oberschenkel zwischen ihre drängte. Den Grund erfuhr sie Augenblicke später, als ich ihr unseren fetten schwarzen Dildo zusätzlich in ihr vorderes Lock drückte.

Meine erste Frau fuhr voll auf diese Doppelstimulation ab, mit dem Oberschenkel konnte ich den Dildo nicht nur ohne Handeinsatz im Ziel halten, sondern auch leicht bewegen, während ich sie von hinten ordentlich bediente. Zwischenzeitlich nahm ich selbstverständlich die Hand zu Hilfe, wenn ich es hinten etwas ruhiger angehen ließ und ihr stattdessen vorne mehr Action bot.

Das führte ich noch eine Weile fort, nachdem ich gekommen war und wieder auf den Rücken drehte, wühlte dem schwarzen Ding, das zwar nicht viel länger, aber etwas umfangreicher als mein eigener war, in ihrer Möse herum, bis ich mich und den Rausch, in den ich mich gearbeitet hatte, verausgabt hatte.

Ich ließ Anne bebend und zitternd eine Weile liegen, zog mich in aller Ruhe wieder an und ging erst einmal eine rauchen. Erst nach meiner Rückkehr befreite ich sie von Tape, Augenbinde und Handschellen, die wirklich tiefe Abdrücke in ihren Handgelenken hinterlassen hatten. Ihr seliger Gesichtsausdruck zeigte aber sehr deutlich an, dass die ganze Aktion das vielleicht befriedigendste Erlebnis seit Jahren für sie gewesen war.

Wir küssten und kuschelten noch eine Weile auf dem Sofa, und sie beschwerte sich tatsächlich noch halbherzig über ihr zwar altes, aber wohl doch geliebtes T-Shirt, das sie für diese Seligkeit hatte opfern müssen. Als kleines Trostpflaster und aus Gründen der Fairness leckte ich sie noch ein weiteres Mal bis zum Höhepunkt, auch wenn es diesmal recht lange dauerte.

Danach gab ich beim anschließenden Kuscheln meine Pläne, Larissa am folgenden Tag nach der Arbeit aufzusuchen, bekannt. Sie war damit einverstanden, auch wenn es dazu führte, dass wir vielleicht nicht gemeinsam zu Abend essen würden.

---

Der erste Arbeitstag war beschwerlich, da neben etlichen E-Mails bezüglich des neuen Projekts noch viel andere Arbeit auf mich wartete. Im Grunde hätte ich sofort wieder Überstunden machen können und vielleicht auch sollen, aber zumindest an diesem Tag wollte ich mir noch eine Schonung gewähren, insbesondere mit Hinblick auf den Besuch bei Larissa.

Ich freute mich wirklich, sie wiederzusehen, umarmte sie lange schweigend, nachdem wir die Wohnungstür hinter uns geschlossen hatten, hielt sie einfach nur fest. Auch auf ihrem Sofa waren wir wirklich nur zärtlich, küssten und streichelten uns, unterhielten uns lange bei einem Kaffee, der dabei kalt wurde.

Entgegen vielleicht beiderseitiger Erwartungen nach dem Telefongespräch vom Vortag war Sex zunächst weder Thema noch Inhalt unserer Zusammenkunft. Erst nach geraumer Zeit wurden die Küsse dann doch leidenschaftlicher und langsam setzte die Erregung ein. Der selbsternannte Weihnachtsmann musste dann aber feststellen, dass sein Sack leer war.

Genauer, dass ich von der brutalen Vögelei mit Anne am Vorabend etwas wund war und irgendwie nicht richtig hart wurde. Obwohl Larissa sich mündlich und mit Handunterstützung alle Mühe gab, das zu ändern.

"Shit... und ich habe die blauen Helfer nicht dabei", gab ich meiner Enttäuschung Ausdruck.

Larissa schüttelte den Kopf.

"Ich hätte zwar welche, aber ich will das jetzt nicht", meinte sie und sah mich fest an. "Es geht mir nicht um Sex mit dir... natürlich auch, aber nicht nur. Ich fühle mich unbeschreiblich wohl mit dir, geborgen, sicher... geliebt."

Das letzte Wort hatte sie Überwindung gekostet.

"Ja, geliebt. Da hast du völlig Recht."

Ich küsste sie zärtlich auf den Mund und bedeckte dann ihr Gesicht mit Küssen. Ich nibbelte ein wenig an ihrem Ohrläppchen und flüsterte ihr dann ins Ohr: "Kommen wirst du trotzdem, verlass dich drauf."

Und küsste mich langsam tiefer, um den leicht zu erratenden Plan, der von Larissa mit stiller Begeisterung aufgenommen wurde, sogleich in die Tat umzusetzen. Ich pausierte nur bei ihren verschlungenen Schlangen und zeichnete das Tattoo mehrfach mit meiner Zunge nach, bevor ich sie ins Zielgebiet brachte.

Ich wusste zwar mittlerweile, was sie eigentlich bevorzugte und sie meist auch schnell zum Höhepunkt brachte, aber dies passte nicht zu der Ruhe und Zärtlichkeit, die unser erstes alleiniges Zusammentreffen bislang dominiert hatte. So leckte ich sie langsam, gelassen und wirklich lange, bis sie etwas unruhiger wurde. Ich verstand und brachte sie mit verstärktem Einsatz kurze Zeit danach zu ihrem ersehnten Gipfelerlebnis.

Wir redeten noch eine Weile, dann musste ich mich doch verabschieden, da es schon spät war. Am liebsten hätte ich dort mit ihr die Nacht verbracht, aber das war zum einen nicht abgesprochen und zum anderen wollte ich tatsächlich am nächsten Morgen früh aufstehen und mit den Überstunden beginnen. Es fiel mir schwer, mich von ihr loszureißen.

Auch in der S-Bahn und U-Bahn danach beschäftigte sie mich weiter gedanklich. Ja, ich liebte sie, aber dennoch war das Gefühl anders als das für Nina oder das für Anne. Keineswegs schwächer, aber schon freundschaftlicher, familiärer gar. Wie einer Schwester gegenüber. Naja, einer Schwester, mit der man begeistert geschlechtlich verkehrte.

Luise schlief schon, als ich zurückkam, am Morgen hatten wir sie tatsächlich wecken müssen, da durch den Urlaub ihr Schlafrhythmus verschoben war und ich sie schließlich vor der Arbeit rechtzeitig in der Kita hatte abliefern müssen. Die fehlende Stunde war sie nun dann eben früher eingeschlafen. Ich machte mir die Suppe warm, die die beiden gegessen hatten, denn nun knurrte wirklich ordentlich mein Magen. Anne schien durch mein spätes Eintreffen nicht irritiert und fragte nur, wie es Larissa ginge.

"Ich hab den Eindruck, dass es ihr um einiges besser geht, sie hat ja die Schlagzahl bei ihren Therapiestunden erhöht und war auch mit der Stunde, die sie vor unserem Treffen hatte, sehr zufrieden gewesen. Sie hatte mir ein wenig davon erzählt. Naja, und sie hat sich wirklich gefreut, mich wiederzusehen."

"So, so. Und ihr habt natürlich miteinander geschlafen", gab Anne mit neutralem Ton und Gesichtsausdruck zurück.

"Nein, diesmal nicht. Ich habe mich gestern bei einer gewissen Dame wohl ein wenig verausgabt. Wir waren einfach zärtlich, haben gekuschelt, uns geküsst. Na, geleckt habe ich sie dann doch. Aber was sie hauptsächlich brauchte, war Liebe."

Anne hatte sich wieder ihrem Bildschirm zugewandt, drehte nun ihren Kopf alarmiert in meine Richtung. Richtig, das hatte ich ihr gegenüber noch nicht geäußert. Ich wiederholte mein gedankliches Resümee von der Heimfahrt und die Differenzierung schien Anne etwas zu beruhigen.

"Also keine dritte Beziehung?", vergewisserte sie sich dennoch.

"Nein, ich glaube nicht. Es ist wohl mehr so, dass sie das Gefühl braucht, geliebt und angenommen zu werden, so, wie sie wirklich ist. Sie ist mir sehr wichtig und ich möchte sie öfter sehen, aber das heißt nicht, dass ich mit ihr jetzt eine echte Beziehung führen will. Ich glaube auch nicht, dass sie das wirklich will. Wie soll ich das erklären, es ist mehr so, als ob ich im Inneren auf ihre Wünsche und Sehnsüchte reagiere... das Gefühl füreinander eine natürliche Folge ist, aber folgenlos... das klingt auch wieder etwas quer..."

"Nein, ich glaube, ich verstehe was du sagen willst. Du gibst ihr den Halt, den sie braucht, um sich aufzurichten. Was sie dann braucht, wirst du ihr nicht geben können, wenn sie wirklich ernsthaft einen Partner und ein Kind möchte."

"Genau. Aber nicht nur ich gebe ihr diesen Halt, sondern auch Nina. Flo natürlich auch, die hat sie inzwischen ebenfalls mehrfach besucht."

"Okay."

Mehr sprachen wir nicht darüber. Vielleicht würde es in der nächsten Familienberatung noch einmal thematisiert werden, vielleicht aber auch nicht, denn es schien wirklich so, als ob Anne sich nicht von der Geschichte mit Larissa bedroht sah.

Auch ich ging an diesem Abend früher als gewöhnlich ins Bett und gestand mir kurz vor dem Einschlafen ein, dass ich drei Frauen ohne chemische Unterstützung auf Dauer ohnehin sicher nicht zufriedenstellen konnte. Meine Libido war sicher in den letzten Wochen gesteigert, meine Liebe auch, mein Körper aber keinen Tag verjüngt worden. Es galt, bei allem das rechte Maß zu finden.

Am Mittwoch traf ich mich wieder mit Nina am Nachmittag und wir hatten eine schöne, wenn auch gefühlt zu kurze Zeit. Allerdings wollte Anne mit Luise am Wochenende wieder zu ihrer Mutter raus und dann wollte ich den Samstag und Teile des Sonntags mit ihr verbringen.

Am Donnerstag hatte Anne dann ihr erstes Sextreffen. Ich hatte Luise vielleicht zehn Minuten zuvor endlich zum Schlafen bekommen und es mir gerade nach einer Erlösungszigarette auf meinem Sofa bequem gemacht, als Anne früher als erwartet zurückkehrte. Die Frage, wie das Treffen gelaufen war, brauchte ich nicht zu stellen. Erschrocken sah ich in das verweinte Gesicht meiner Frau. Ich sprang auf und stürzte auf sie zu, nahm sie in den Arm. Sie schluchzte. Ich zog sie mit zum Sofa und wartete ab, bis sie sich äußern konnte.

"Was ist passiert?"

"Dieses Schwein... hat sich... nicht an die Abmachungen gehalten..."

Die beiden hatten vorab vereinbart, was ablaufen sollte. Sie mochte es, richtig verschnürt zu werden, mit diesen Bondage-Seilen. Wir hatten auch eins, aber das ist wirklich aufwändig und hatte mir nie etwas gebracht, also hatte ich mich daran nur zweimal mit sehr moderatem Erfolg versucht. Der Typ fuhr darauf ab und das war also Teil ihrer Vereinbarung gewesen. Wie ein Safe-Wort.

Anfänglich lief auch alles so ab, wie sie sich das gewünscht hatte, er fickte sie hart, nachdem er sie zum Paket geschnürt hatte. Dann aber knebelte er sie mit einem dieser Mundknebel, die einen Ball dran haben. Soviel zum Safe-Wort.

Das ebenfalls vereinbarte Hintern-Versohlen fiel dann auch prompt schon härter aus, als sie sich das gewünscht hatte und hätte vielleicht dort schon einen verbalen Protest beziehungsweise das Safe-Wort nach sich gezogen, zu dem sie ja nicht fähig war.

Insgesamt fasste er sie deutlich härter an, als es vereinbart war und fistete sie dann ziemlich heftig. Er war der Ansicht, dass dies ebenfalls abgesprochen gewesen war, was Anne ganz anders sah, denn er hatte ihr zwar erzählt, dass er das besonders gerne mochte, aber sie hatte sich nicht dazu geäußert. Weil sie gar nicht wusste, ob sie das überhaupt wollte. Gefallen hatte es ihr in diesem Fall auch nicht wirklich.

Verletzungen hatte sie nicht davongetragen, außer einer Vielzahl von blauen Flecken an Armen, Schenkeln und auch ihrem Hintern, die Anne aber sehr schnell bekam. Trotzdem forderte ich den Namen und die Adresse des Typen, allen Ernstes entschlossen ihm dafür, entgegen meiner Abscheu vor Gewalt, richtig was auf die Fresse zu geben.

"Das bringt doch nichts, lass sein, bitte. Es war jetzt nicht so schlimm, was er gemacht hat... es war einfach nur Scheiße. Der Typ ist ein Arschloch, aber vielleicht hat er wirklich gedacht, dass ich das wollte, ich weiß es nicht. Nein es ist mehr... dass mir klar wurde, wieviel schlimmer das hätte enden können. Ich hatte so schon schreckliche Angst. Das wird so nichts, ich kann das mit Fremden so nicht durchziehen. Jetzt auf keinen Fall mehr, diesen Schritt wage ich nie wieder."

Sie fing wieder an zu weinen und ich drückte sie fest an mich. Tausend Gedanken schwirrten durch meinen Kopf. Ja, gleich so ein Negativ-Erlebnis musste sie total verängstigen, das war nur zu verständlich.

"Dann bin ich in Zukunft halt mit dabei. Ob aktiv oder nicht spielt keine Rolle. Hauptsache, so etwas geschieht nicht noch einmal."

"Das ist lieb gemeint, aber so einfach geht das sicher auch nicht. Allein schon wegen Luise, höchstens wenn meine Mutter mal auf sie aufpasst."

Die meist mit den beiden Kindern ihrer Schwester eingespannt war, die wie ihr Mann Schichtdienst schob und sie bekamen nicht immer nahtlose Übergänge hin. Also musste die Oma oft ran. Mir fiel sofort ein anderer potentieller Babysitter ein.

"Ich bin mir ziemlich sicher, dass Larissa ohne weiteres und sogar sehr gerne auf sie aufpassen würde. Das nur als Option in den Raum gestellt, natürlich musst du die Scheiße von heute Abend erstmal verdauen, bevor du überhaupt wieder für so etwas offen bist. In der Zwischenzeit hast du eben nur deinen ollen Ehemann, der dir nie richtig wehtun könnte. Der aber alles tun würde und wird, um dich glücklich zu machen. Ich liebe dich."

Sie erwiderte dies unter Tränen und wir küssten uns lange, saßen dann noch bestimmt eine halbe Stunde einfach nur still und engumschlungen zusammen. Mit Annes Einverständnis erzählte ich auch Nina am folgenden Samstag davon. "Ach du Scheiße. Ja, das hätte auch richtig schiefgehen können."

"Ja, das ist uns allen wohl richtig klar geworden. Ich hab ihr angeboten, beim nächsten Mal einfach mit dabei zu sein. Das würde sicher helfen. Da würden wir allerdings einen Babysitter brauchen, aber ich denke, Larissa wäre ein williges Opfer."

"Das kannst du laut sagen. Sie war gestern hier, übrigens. Es scheint ihr echt besser zu gehen."

"Ja, den Eindruck hatte ich am Montag auch. Ich wollte sie später noch anrufen."

"Es gibt aber vielleicht noch eine andere Möglichkeit. Flo ist in der Szene vor ein paar Jahren ebenfalls aktiv gewesen. War bei ihr aber nur eine Phase, etwas, was sie unbedingt mal ausprobiert haben musste. Sie kennt aber bestimmt noch einige Leute... verlässliche Leute. Soweit ich weiß, ist sie mit einigen noch befreundet. Ich spreche mal mit ihr darüber, oder du sprichst sie an, ganz wie du willst. Oder du gibst mir die Telefonnummer deiner Frau, ich erkläre Flo die Sache und die beiden unterhalten sich."

"Da würde ich lieber erst mit Anne drüber sprechen."

Nina nickte und grinste dann.

"Soweit ich mich erinnere, war Flo mehr auf der dominanten Seite. Wenn deine Frau darauf Bock hätte, wäre sie zum Dreier mit dir sicher mit Kusshand bereit... da bräuchte sie nicht mal ihre Bekannten zu bemühen."

"Oh... das klingt tatsächlich auch wie eine interessante Möglichkeit."

"Ja, sie hat... auch sicher kleinere Hände. Wenn deine Frau es tatsächlich nochmal probieren möchte, Flo kann das ausgesprochen gut."

Jetzt musste ich grinsen.

"Sieh an, sieh an. Das meinte sie also, als sie sagte, dass ihr nicht nur immer mit den Zungen an den Muschis der anderen kleben würdet, wenn gerade kein Mann zur Stelle ist."

"Witzbold."

"Dir hat es also gefallen?"

"Oh ja. Sie war sehr vorsichtig, beide Male, wo wir es probiert haben. Ich bei ihr auch, übrigens."

"So wirklich groß sind meine auch nicht..."

"Spinner, das könnte dir so passen. Na, mir vielleicht auch... irgendwann mal. Jetzt ist mir eben mehr nach dem da...", meinte sie, während sie über meinen Schwanz strich.

"Oh, das beruht auf Gegenseitigkeit..."

---

Ich sprach die von Nina genannten Möglichkeit mit Anne gleich am Sonntagabend an. Mit Larissa hatte ich telefoniert und die hatte dem Babysitten begeistert zugestimmt. Ohne dass wir das abgesprochen hatten, hatte Larissa Flo schon informiert, was ich dann in einem Anruf von Flo am Sonntagmorgen erfuhr. Die sogar "schreckliche Lust" auf einen Dreier mit uns hatte, aber gerne auch Anne in ihren Bekanntenkreis einführen würde.

Anne war verblüfft und schwieg eine Weile nachdenklich, nach kurzer Zeit aber mit einem leichten Lächeln, an dem abzulesen war, dass sie die Vorschläge wohlwollend aufnahm. Das meldete sie dann auch verbal zurück.

"Ja, ein Dreier mit einer Frau wäre auch interessant. Ich weiß nicht... man könnte drüber nachdenken. Ich müsste sie natürlich trotzdem vorher kennenlernen..."

Darüber hatte ich mir bereits Gedanken gemacht.

"Wie wäre es, wenn wir Larissa und Flo hierher zum Essen einladen würden, oder zum Kaffeetrinken? Dann könnte Luise Larissa schonmal kennenlernen und du könntest dich mit Flo und mir unterhalten, während die beiden miteinander beschäftigt sind."

"Ja, das klingt gut. Ein bisschen komisch ist das jetzt aber schon, da deine Sex-Partner kennenzulernen. Oder im Fall von Larissa ja sogar mehr als das."

"Gute Freundinnen wie die beiden könntest du auch brauchen. Nicht nur zum Sex, die gehen alle füreinander durchs Feuer, glaub mir das."

"Okay, die Idee mit dem Essen ist nicht verkehrt, obwohl Kaffeetrinken wäre für Luise wahrscheinlich besser", sprach Anne und zückte gleich ihr Handy, um ihren Terminkalender zu prüfen.

Dass sie so schnell darauf einstieg, wunderte mich nun doch. Später würde sie mir erzählen, dass sie seit meiner Erzählung, wovon sie ja richtig geil geworden war, öfter schon in diese Richtung überlegt hatte. Bis die Sache mit Nina bei mir richtig anfing. Mit der sie weiterhin zunächst nicht zusammentreffen wollte, wie sie mir versicherte.

Wir redeten über ihr Negativerlebnis und mögliche Alternativen in unserer Beratungsstunde. Frau Sänger wirkte betroffen und dann sehr von den Hilfsangeboten von meinen Freundinnen und mir angetan. Sie meinte aber auch, dass wir nichts überstürzen sollten, da die ganzen Entwicklungen schon in einem atemberaubenden Tempo verliefen.

Wir stimmten dem schnell zu, an dem Treffen mit Larissa und Flo hielten wir jedoch fest, zumal es ja wirklich zunächst nur ums Kennenlernen ging.

Was Larissa und Luise anging, war es Liebe auf den ersten Blick. Die beiden fuhren so aufeinander ab, dass ich nun fast doch, allerdings anders als zuvor erwartet, ein Eifersuchtsdrama am Horizont aufziehen sah. Auf jeden Fall hatten wir reichlich Zeit uns mit Flo alleine zu unterhalten, während Larissa mit Luise im Schlafzimmer spielte und tobte.

Anne und Flo verstanden sich ebenfalls auf Anhieb gut. Anne hatte wegen ihres Aussehens seit der Schwangerschaft, nach der sie doch einige Pfunde zugelegt hatte, schon leichte Komplexe bekommen, obwohl ich ihr tausendmal versicherte, dass ich sie noch als genauso schön wie zuvor empfand. Dass Flo neben der gleichen Haarfarbe ebenfalls kein Hungerhaken war, schien ihr sympathisch zu sein und sie zu beruhigen.

Flos offene Art gefiel ihr sichtlich und sie fasste schnell Vertrauen, gerade als das Gespräch in Richtung Klärung ihrer Vorlieben ging. Flo meinte, da einige wirklich nette Männer in ihrem Bekanntenkreis zu haben, die, passende Chemie vorausgesetzt, in Frage kommen würden. Dann wurde Flo bezüglich des Dreiers sehr deutlich, schaute Anne mit einem Blick an, der es knistern ließ.

"Und auf mich könnt ihr selbstverständlich auch zählen, zusammen oder einzeln. Ich bin mir sicher, dass wir ganz viel Spaß zusammen haben könnten. Ganz, ganz viel Spaß...", meinte sie und leckte sich die Lippen.

Anne konnte darauf nicht antworten, weil in diesem Moment Larissa von Luise ins Wohnzimmer gejagt wurde, bis die beiden dann nach einer Ehrenrunde wieder im Schlafzimmer verschwanden, wo weiter lautes Juchen und Kichern zu hören war. Da hatten sich wirklich zwei gefunden.

Ich war augenscheinlich mehr davon abgelenkt, als die beiden Frauen. Die starrten sich an, und gingen gedanklich wohl schon die eine oder andere Möglichkeit durch. Und das ohne mich, sowas. Annes Antwort brauchte aber nicht mehr ausgesprochen zu werden. Die war offensichtlich.

"Also... wie würdest du gerne einsteigen? Erstmal nur wir beiden, oder soll Jan mitspielen?", fragte Flo folgerichtig weiter.

"Oh... ich fand die Idee eines Dreiers sehr... reizvoll."

"Sehr schön. Blümchen-Sex, oder möchtest du gleich in die Vollen?", wurden von Flo Details gefordert.

"Du meinst... das wäre natürlich... was meinst du, Jan?"

"Mir ist alles recht, das ist deine Show, also was du gerne möchtest. Ich bin für alles offen...", ermutigte ich sie.

"Okay. Na dann... wir könnten das ruhig... interessanter gestalten", meinte Anne zufrieden und mit sichtbarer Vorfreude.

Flo blitzte sie an, grinste dann in meine Richtung und eröffnete uns die weiteren Möglichkeiten.

"Nun, ich bin zwar etwas raus, aber das kriegen wir sicher hin. Hat euch Nina erzählt, dass ich gerne der dominante Teil bin? Sehr schön... also die Frage, wer mir zu Diensten sein soll, nur du, oder Jan auch? Wir können dich natürlich auch gemeinsam in dominanten Rollen verarzten. Oder schwebt dir bereits etwas Bestimmtes vor? Eine Fantasie, die du ausleben möchtest?"

Das brachte Anne ein wenig ins Grübeln, und mich auch. Denn an die eine von ihr genannte Möglichkeit hatte ich gar nicht gedacht... dass wir ihr beide "zu Diensten" sein sollten oder könnten. Hm... von Flo dominiert zu werden, würde mir das zusagen? Da dies insgesamt nicht so in mein Forte fiel, hatte ich diese Richtung überhaupt nicht vorher überlegt.

Anne schaute mich mit einem sehr merkwürdigen Blick an, dann wieder Flo und lächelte.

"Ich finde die Idee, dass wir uns beide dir unterordnen sollen, fast interessanter. Direkt Fantasien in dieser Richtung habe ich aber noch nie gehabt, da ich bisher in meinen Fantasien auf Männer fixiert gewesen bin. Aber ich finde die Idee durchaus... was sag ich... richtig aufregend."

Aha, da hatte ich mir mit meinem vorlauten "ich bin für alles offen" also gleich selbst einen eingeschenkt. Sagenhaft.

"Ich auch, das wird geil", gab Flo mit funkelnden Augen zurück. Sie musterte mich kurz. "Brauchst keine Angst haben, Schatz, beim ersten Mal tragen die wenigsten bei mir bleibende Schäden davon..."

"Sehr witzig", gab ich augenrollend zurück.

"Die Intensität bestimmt natürlich ihr. Ich bin gut ausgerüstet, in jeder Hinsicht. Auch mental, das werdet ihr merken."

Das verstand ich zwar nicht hundertprozentig, aber Anne schien darüber erfreut zu sein. Nun gut, es war ihr Ding, ich würde mitziehen und Kakao schreien, wenn es mir zu viel wurde. Hihi, das könnte ich ja als mein Safe-Word vorschlagen.

"Wegen den Details können wir ja nochmal telefonieren", meinte Flo abschließend in Annes Richtung, weil in diesem Moment Luise mit Larissa zurückkehrte, die sich halbwegs erschöpft auf das Sofa warf.

Na, das Tobe-Tempo von einer Sechsjährigen mitzugehen ist nicht ohne, das konnte ich aus eigener Erfahrung sehr gut nachempfinden. Luise gab ihr zwei Minuten Schonzeit und rückte dann mit einem Vorlesebuch an. Erschöpft oder nicht, Larissa kam sofort ihrem Wunsch nach und beide strahlten dabei um die Wette. Bei Larissas Vortragskünsten wurde das auch für uns ein Genuss.

Das Treffen wurde also ein voller Erfolg. Luise fragte sofort, wann Larissa wiederkommen würde, als sie sich verabschiedeten. Flo und Anne tauschten Telefonnummern und unterhielten sich tatsächlich in den folgenden Wochen öfter am Telefon, trafen sich einmal nur so, um mit Luise in den Park zu gehen und zu klönen.

Das tat sie dann ebenfalls einmal mit Larissa zusammen, wobei sie hier nicht viel zum Klönen kamen, denn Luise beschäftigte ihre neue beste Freundin pausenlos. Erst als sie zu Kaffee, beziehungsweise Kakao und Kuchen hinterher einkehrten, war dies ansatzweise möglich. Anders als Flo gegenüber hatte Anne zunächst eine gewisse Reserviertheit gezeigt.

Gut, falls ich versäumte, das im Detail zu schildern: Larissa war eine atemberaubend schöne Frau. Dies und die Tatsache, dass sie zusätzlich beruflich wirklich erfolgreich war, wie auch ihr offensichtliches Selbstbewusstsein, schüchterte Anne etwas ein. Hinzu kam das nur oberflächlich geklärte emotionale Verhältnis zu mir. Das gab sie in unserer dem ersten Treffen folgenden Therapiestunde bekannt.

Aber eben auch, dass sie Larissa durchaus nett fand und eben von sich aus versuchen wollte, unbefangener mit ihr umzugehen. Nach dem Nachmittag im Park fiel es ihr schon leichter. Da Larissas Proben begonnen hatten, und oft in die Abendstunden hineinreichten, war die Abstimmung für den Dreier, beziehungsweise ihr Babysitten zu diesem Anlass, gar nicht so leicht, am Ende wurde aber der Sonntag nach dem nächsten Kitty-Wochenende anberaumt.

"Jetzt steht der Termin für den Dreier mit Flo", informierte ich Nina. "An dem Sonntag nach dem Kitty."

"Na, dann verzichten wir diesmal auf die Afterparty", kicherte Nina. "Oder beschränken sie auf uns beide?"

"Selbst das wäre nur in begrenztem zeitlichem Rahmen möglich, da Anne und Luise an dem Wochenende nur Sonntagmorgen klettern gehen. Anne meinte aber, sie wollte am Samstag vormittags mit Luise was unternehmen, eventuell mit ihrer Schwester und deren Kindern schwimmen gehen, wenn das Wetter schön ist."

"Verstehe, kein Problem. Jede Stunde mit dir ist ein Gewinn. Freust du dich auf den Dreier?"

"Ja, schon. Ein bisschen mulmig ist mir aber auch dabei. Flo kenne ich als Domina schließlich noch nicht."

Nina lachte.

"Nun, da kann ich keine Erfahrungswerte beisteuern. Mit Flo hab ich einiges erlebt, aber nie in dieser Rolle. BDSM hat mich nie interessiert, da geht es mir wie dir. Einzelne Elemente vielleicht schon...", führte sie weiter aus.

"Oh? Zum Bleistift?"

"Na, das Figging zum Beispiel, das stammt aus der Szene, oder wurde von ihr aufgegriffen, kommt wohl ursprünglich aus China. Dich ans Bett zu fesseln, oder gefesselt zu werden, könnte ich mir auch vorstellen, das wäre bestimmt lustig. Aber Schmerzen um der Schmerzen willen... Flo hat mir mal ihre Sammlung gezeigt, was sie da so alles an Peitschen und anderem Zeug hat..."

"Sehr beruhigend."

"Gegen Schmerzen selbst habe ich nichts, also wenn es mal wilder wird, kratzen, beißen, sowas halt... das hast du das eine oder andere Mal ja schon erlebt."

Das stimmte und so mitten im wilden Akt hatte das auch in meinen Augen durchaus seine Berechtigung. Dass manche ihrer brutalen Ritte für mich alles andere als schmerzfrei waren, wusste sie selbstverständlich auch.

"Ich glaube aber, du brauchst dir überhaupt keine Sorgen zu machen", riss mich Nina aus meinen Gedanken. "Ich habe Flo immer nur einfühlsam und vorsichtig erlebt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich in ihrer Rolle um hundertachtzig Grad dreht."

"Wie beim Fisting."

"Ja, da war sie extrem vorsichtig", schmunzelte Nina. "Das beschäftigt dich immer noch, hm?"

"Ehm..."

"Die Idee macht dich geil? Deine Hand in mir zu versenken?", fragte sie mit lockendem Unterton.

"Wenn du mich so fragst..."

"Du hast wunderschöne Hände", meinte sie lächelnd, während sie meine rechte Hand ergriff. "Kurze Fingernägel..."

"Oh... du hättest jetzt darauf Lust?"

"Vielleicht... wenn du mich vorher richtig nass machst", gab sie mit breitem Grinsen zurück. "Wir sollten ins Schlafzimmer..."

"Klingt wie ein Plan. Soll ich dich ans Bett fesseln?"

"Nee, dafür nicht, da ist Bewegungsfreiheit sinnvoller."

Die Idee brachte mich wirklich auf Touren, ich hatte schon einen ziemlichen Ständer, als wir uns langsam auszogen. Feucht war Nina schon, wie ein kurzer Fingertest ergab. Nun, das ließ sich sicher steigern. Ich platzierte meinen Kopf unverzüglich zwischen ihren Beinen und entfaltete ihre süßen Schamlippen mit meiner Zunge.

"Oh ja, da bist du auf dem richtigen Weg. Kleiner Tipp: Nach dem Kommen bin ich immer besonders entspannt..."

"Hm, dann bist du nach zweien vielleicht doppelt entspannt", gab ich kurz zurück, um mich dann schnell wieder meiner Aufgabe zu widmen.

"Ich liebe deine Denkweise... und deine Zunge...", stieß sie mühsam hervor, denn ihr bereits recht geschwollener Kitzler lud zur sofortigen Stimulation förmlich ein, eine Einladung, der ich nur zu gerne Folge leistete.

Nachdem sie mir gründlich die Haare zerwühlt hatte, gingen ihre Hände wieder an die Oberstange ihres Kopfteils. Das war für etwaige zukünftige Fesselungen ideal, ihr Bett hatte auch am Fußteil ein niedrigeres Pendant. Das war eine kurze Bestandsaufnahme, die mir den durch Kopf schoss, als mich dann aber nur meine augenblickliche Tätigkeit und ihre akustischen Rückmeldungen hierzu fesselten.

Sie ging beim Lecken immer so herrlich ab, außer ihren zahlreichen "Oh Gotts" kamen an diesem Tag häufig "ist das geil" und "oh ja" hinzu, zu meiner Zunge probeweise auch schon ein bis zwei Finger, was ich bei ihr vorher noch nicht probiert hatte. Mittlerweile war sie richtig nass, aber das Ziel war ja zunächst eine doppelte Entspannung.

Der erste Schritt hierzu war schnell getan. Sie kam mit einem kleinen Schrei, gerade als ich bereits einen dritten Finger eingeführt hatte. Ich machte sofort weiter, hielt meine Finger allerdings ganz ruhig, versuchte auch noch nicht zu dehnen. Ich war vom Lecken zudem viel zu abgelenkt, bei niemanden machte das so viel Spaß, wie bei ihr.

Auch der zweite Höhepunkt ließ nicht lange auf sich warten.

"Und jetzt... probier's...", forderte sie mich noch völlig außer Atem auf.

Sie war deutlich enger als Anne, schon vier Finger waren nicht leicht unterzubringen, ich drehte vorsichtig und zog dann wieder ab, um mit zweien ein wenig weiter vorzudehnen. Ich musste mich auf die Seite drehen, da mich die ganze Geschichte so aufregte, dass meine Erektion als Folge auf dem Bauch liegend schlicht nicht mehr zu ertragen war.

Dann gelang es mir tatsächlich, bis zu den Knöcheln am Handrücken mit allen Fingern einzudringen. Ich pausierte und schaute in Ninas Gesicht, um abzulesen, ob ihr das unangenehm war oder gar Schmerzen bereitete. Sie stöhnte leise, aber ihr Gesicht wirkte zunächst total entspannt und dann... entschlossen.

Was es damit auf sich hatte, spürte ich Sekunden später, als sie ihren Unterleib gegen meine stationäre Hand presste, um so ein tieferes Eindringen herbeizuführen. Ich fühlte einen enormen Druck auf meine Hand, aber dann war sie tatsächlich über den breitesten Punkt hinaus in ihrem kleinen engen Loch verschwunden.

Nina entließ pfeifend den angehaltenen Atem, ihr folgendes Stöhnen deutete wiederum nicht auf Schmerzen hin, sondern deutliche Erregung. Wiederum pausierte ich, damit sie sich daran gewöhnen und die Dehnung natürlich erfolgen konnte. Langsam und graduell wurde der Druck auf meine Hand schwächer.

"Fuck, ist das geil...", durchbrach sie überraschend die andächtige, nur von ihren wollüstigen Lauten erfüllte Stille. "Beweg sie ruhig vorsichtig, das müsste jetzt langsam gehen."

Ich erfüllte ihren Wunsch mit aller gebotener Vorsicht, bewegte meine Hand langsam zurück und dann wieder vor, spürte, wie auch diese Bewegungen langsam leichter fielen, während Nina immer heftiger stöhnte. Mehr noch schienen ihr leichte Drehbewegungen um vielleicht jeweils fünfzehn Grad in beide Richtungen zuzusagen. Und unmerklich für eine weitere Dehnung zu sorgen.

Überrascht bemerkte ich bei den folgenden Vorwärtsbewegungen, dass meine Hand tatsächlich bis fast zum Handgelenk in ihr steckte, immer noch beträchtlichem Druck ausgesetzt, aber schon deutlich einfacher zu bewegen. Mit gleichmäßigen, langsamen Bewegungen versuchte ich daher die neu entdeckte Bewegungsfreiheit zu nutzen.

"Oh Gott... ist... das... geil...", kommentierte sie unter ihren Händen, mit denen sie gerade ihr Gesicht bedeckte. "Ich..."

Ihr Satzende verlor sich in extremem Stöhnen, aber der plötzlich wieder zunehmende Druck auf meine Hand informierte mich auch so über das, was sie sagen wollte. Sie kam, sie hatte tatsächlich von diesen leichten Bewegungen einen Orgasmus bekommen. Überrascht hielt ich inne, unschlüssig, was ich nun tun sollte, auf das Ende der Verkrampfungen um meine Hand herum, die fast schon etwas unangenehm für mich waren, wartend.

"Mach weiter... mach bloß weiter", wurde ich dann angewiesen. "Ist das irre."

Das tat ich dann unverzüglich, erweiterte mein Repertoire und damit ihr Loch durch Drehungen bis zu sechzig Grad und fickte sie nun langsam, aber stetig mit meiner Hand, ohne zu versuchen, noch tiefer einzudringen, obwohl das eventuell auch noch möglich gewesen wäre. Sie ging auch so schon richtig heftig ab, so extrem hatte ich sie zuvor noch nie stöhnen hören.

Ein weiterer Höhepunkt schien sich allerdings erst einmal nicht einzustellen und sie hatte plötzlich eine andere Idee.

"Komm, lass uns die Stellung wechseln", meinte sie zum Auftakt, wartete geduldig, bis ich meine Hand aus ihrem engen Gefängnis herausflutschen ließ und nahm dann sogleich die Hündchen-Stellung ein.

Das Einführen der Hand war schwieriger als erwartet, weil ich nicht gleich den besten Winkel fand, aber dann passte der fleischliche Handschuh wieder wie angegossen. Die Bewegungen waren in dieser Stellung tatsächlich noch etwas leichter zu vollführen, was mich überraschte und sie freute, denn sie feuerte mich mit "tiefer" und "schneller", genau wie ihren wilden, ekstatischen Lauten voller Begeisterung weiter an.

Trotz aller Begeisterung und intensivster Stimulation wollte sich allerdings kein weiterer Höhepunkt einstellen, was sie nicht weiter zu irritieren schien. Sie genoss die Geschichte auch ohne krönenden Abschluss für bestimmt eine Viertelstunde.

"Wow... komm, reicht langsam. Ist das abgefahren...", kam dann ihr Signal zu einem Abbruch.

"Soll ich dich nochmal lecken?", fragte ich, nachdem meine Hand langsam aus ihrem Inneren entfernt hatte und sie sich auf ihren Rücken warf.

Ihre Augen blitzten, als ihr Blick über meinen Körper wanderte und an meiner Mörderlatte hängenblieb.

"Nein, ich bin ja schließlich nicht alleine hier. Du armer Kerl, warst du die ganze Zeit so hart wie jetzt?"

"Kann man so sagen", gab ich grinsend zurück. Das Grinsen erwiderte sie und winkte mich mit ihrem Zeigefinger heran.

Das Angebot nahm ich nur zu gerne und dankbar an, postierte mich vor ihrem Kopf, während sie sich noch ein weiteres Kissen darunter schob. Ihre Hand schloss sich um meinen Ständer und legte mit einer leichten Bewegung die vor Feuchtigkeit glitzernde Eichel frei. Ich war wirklich bis zum Anschlag aufgepumpt, was sie ebenfalls bemerkte.

"Der platzt ja gleich...", gab sie ihre völlig korrekte Einschätzung zum Besten.

Ich nickte nur und schloss die Augen, als sich ihre Zunge neckisch auf dem Weg vom Schaft zur Eichel machte. Schon ihre ersten Zungenschläge schienen geeignet, zu einem schnellen Ende zu führen, was ihr ebenfalls nicht verborgen blieb. Also änderte sie ihre Taktik, leckte sich wieder abwärts bis zu meinen Hoden und züngelte an dem gespannten Säckchen, saugte dann an meinen Eiern.

Boah, war das gut... Sie kehrte zum Schaft zurück und fing an daran zu knabbern, erst vorsichtig und dann leicht schmerzhaft. Überrascht öffnete ich die Augen und schaute in ihr von einem lasziven Grinsen verschöntes Gesicht. Okay, diese Aktion würde den Erguss etwas verzögern können, hatte also sicher ihre Berechtigung.

Ihre nun einsetzenden Zungenschläge auf meiner Eichel deuteten aber schnell an, dass dies nur ein kurzer Aufschub sein konnte. Als sie dann lutschte und saugte, konnte ich den Höhepunkt schon kommen fühlen, bei der hernach einsetzenden Signatur-Kreiselbewegung der Zunge Ninas war dann alles zu spät und ich entlud mich in heftigen Schüben in ihren Mund.

Ich wusste natürlich, was sie sich jetzt wünschte und küsste sie, nachdem ich meine Position hinreichend verändert hatte. Erwartungsgemäß befand sich meine Gabe vollumfänglich in ihrem Mundraum, damit wir beide damit spielen konnten. Was wir ausgiebig taten.

"Das ging ja richtig schnell", kommentierte sie hinterher den Verlauf. "Wo ich gerade meinen Finger bei dir versenken wollte..."

"Hm... irgendwie will das Wort "schade" nicht über meine Lippen kommen...", setzte ich sie über mein Empfinden in Kenntnis.

"Das sagst du so vorschnell... vielleicht wäre es ja nicht bei dem einen geblieben...", eröffnete sie mir mit einem durchtriebenen Blick.

"Oh... du meinst... du wolltest..."

"Ja, wie wir ja im Kitty gesehen haben, erfreut sich das Fisting nicht nur bei Frauen zunehmender Beliebtheit..."

Nun war ich doch sprachlos. Ein wenig geschockt sogar. Hm, würde mich das reizen? Sicher war ich mir nicht, vorstellen konnte ich es mir allerdings schon...

"Oh... Ehm... interessante Idee, aber ich glaube, da würde es einiges an Vorarbeiten benötigen..."

Sie lachte glockenhell.

"Du kriegst immer noch nicht mit, wenn ich dich hochnehme, sehr schön. Auch deine grundsätzliche Bereitschaft freut mich. Das eröffnete interessante Perspektiven... Das mag jetzt schrecklich selbstsüchtig klingen, aber bei mir ist immer noch alles wunderbar vorbereitet... magst du nochmal ran?"

"Selbstredend... ich finde allerdings, dass zur optimalen Vorbereitung noch eine weitere vorherige Entspannung gehört...", gab ich zu bedenken.

Sie küsste mich schnell.

"Dem kann und will ich keineswegs widersprechen...", eröffnete sie mit strahlenden Augen.

Ich wollte mich schon auf den Weg machen, als mich plötzlich ein Gedanke beschäftigte, den ich unbedingt noch vorher mit ihr teilen wollte.

"Weißt du... ich habe noch nie in meinem Leben so irren und abwechslungsreichen Sex mit irgendjemandem gehabt. Und gebe dir jetzt eine Carte Blanche. Ich vertraue dir absolut... du kannst mit mir alles anstellen, was dir in den Kopf kommt, alles von mir verlangen, und ich werde es tun. Ich liebe dich, verdammt, ich liebe dich irrsinnig, wahnsinnig, total..."

Ihr Lächeln vertiefte sich, ihre Gesichtszüge wurden weicher, als sie das "Ich liebe dich" zurückgab. "Und das gilt in allen Punkten auch für mich..."

Wir küssten uns noch eine ganze Weile, bevor ich mich tatsächlich auf den Weg und an die geliebte Arbeit machte. Wir hatten an diesem Abend keinen Zeitdruck, ich musste nur vor Luises Aufstehzeit wieder zurück sein, das war die in der Zwischenzeit getroffene Vereinbarung mit Anne.

Es wurde tatsächlich eine lange Nacht mit nur wenig Schlaf für mich. Sie zum Höhepunkt zu lecken war kein Problem, das Kunststück, dies mit dem Fisten auch noch einmal zu erreichen, gelang mir allerdings nicht.

Obwohl das Eindringen und die Bewegungen deutlich leichter fielen. Das erste Mal war wohl nur eine Art Zufallsprodukt gewesen. Auch der kurze und eher halbherzige Versuch, mein Glied zusätzlich hinterwärts bei ihr einzuführen, misslang.

Was uns aber nicht daran hinderte, die Geschichte für bestimmt eine Dreiviertelstunde auszukosten, dabei immer wieder die Stellung leicht oder radikal verändernd. Es machte uns beiden einen ungeheuren Spaß.

Danach fühlte sich Nina berufen, einen Ausgleich für das für mich bislang eher kurze Vergnügen auf der Empfänger-Seite zu schaffen. Der folgende Blow-Job war mehr als nur ein Ausgleich. Anne gegenüber hatte ich das Wort schon einmal verwendet: Es war schlicht und ergreifend eine Offenbarung.

Gute und hervorragende Blow-Jobs hatte ich von ihr bereits zuhauf bekommen. Dieser zweite in der Nacht war anders, noch spektakulärer, noch unglaublicher in Intensität und Dauer. Sie beschränkte sich nicht nur auf meinen Schwanz und meine Eier, verzichtete zwar auf anales Fisting, aber mit ihren Fingern und ihrer Zunge suchte sie meine Rosette ausgiebig und kunstvoll heim.

Trotz, oder vielleicht auch wegen dieser abwechslungsreichen Vorstellung, ging es nach vielleicht zehn Minuten schon in den Bereich des Edging, also hielt sich mich fast konstant kurz vor dem Höhepunkt. Denn diesmal funktionierten alle von ihr angewendeten Strategien hervorragend.

Und die waren vielfältig, von eben dem Ausweichen auf Eier und Rosette, über das Zufügen moderaten Schmerzes, bis hin zur irrsinnigen und völlig überraschenden Kitzel-Attacke an meinen Hüften. Der Erfolg mit letzterem führte dann dazu, dass sie in der Folge auch einfach mal versuchte, mich anders zum Lachen zu bringen, was gelang und ebenfalls den gewünschten Effekt hatte.

Trotz allem hatte ich gegen Ende das Gefühl, den Verstand zu verlieren, zu keinem kohärenten Gedanken mehr fähig zu sein, mich in einem Meer extremster Lust und Ekstase aufzulösen, als sie mich nach gefühlt einer Stunde endlich kommen ließ. Vielleicht in dem Moment sogar ungewollt, denn sie hatte sich gerade wieder auf der Unterseite des Schaftes beginnend nach oben zur Eichel vor geschleckt.

Mein Sperma klatschte daher hauptsächlich in ihr Gesicht, der eilig geöffnete und empfangsbereite Mund erhielt nur noch wenig davon. Da musste hernach der Transportweg über meine Zunge herhalten, um dort auch den Rest zu deponieren, eine Aktion die wir beide in vollen Zügen genossen. Ein würdiger Abschluss einer denkwürdigen Nacht. Erst gegen vier Uhr morgens kletterte ich erschöpft und glücklich in das eheliche Bett, ohne Anne dabei aufzuwecken.

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An dem folgenden Wochenende war ich zwar auch bei Nina, aber wir hatten nur wenig Sex, waren hauptsächlich sehr zärtlich und machten uns einen ruhigen Samstag. Das hatte auch und vor allem die Ursache, dass ich meine Schlafschuld aus dem Wochenverlauf tilgen musste. Ich schlief schon gegen halb zehn in ihren Armen auf dem Sofa ein, während wir einen Film schauten.

Nina brachte es nicht übers Herz, mich aufzuwecken und tat dies erst gegen eins, als sie die Zeit für gekommen hielt, ins Bett zu wechseln. Ich war noch immer ziemlich groggy und daher gar nicht so böse drum, als sie meinen Versuch, doch noch in Sex einzusteigen lachend ablehnte und meinte, ich solle mich lieber etwas erholen. Sie wollte schließlich noch länger was von mir haben.

Am Sonntagmorgen ließ sie mich ebenfalls lange ausschlafen, hatte dann aber gegen einen satten Morgenfick keinerlei Einwände. Das anschließende Duschen zog sich ebenfalls in die Länge, weil wir zunächst kurz vögelten und ich ihr dann die Muschi leckte. Ein kleines ungewöhnliches Highlight war hier, dass sie mir auf dabei auf das Gesicht pinkelte.

Nach dem Frühstück musste ich leider schon los, da ich noch putzen wollte. Wenn ich ganz ehrlich bin, fiel es mir in diesen Tagen trotz der immer besser funktionierenden Ehe immer schwerer, mich von ihr zu verabschieden. Am liebsten hätte ich zumindest mal wieder gerne eine ganze Woche mit ihr alleine verbracht.

Am Montag war ich wieder bei Larissa, gleich nach der Arbeit. Die erste halbe Stunde erzählte sie mir fast ausschließlich von Luise, dem Spielenachmittag, als sie mit Flo bei uns war und dem Treffen mit Anne im Park. Ich freute mich natürlich, dass die beiden so gut zurechtkamen, auch im Hinblick auf den kommenden Sonntag, aber war schon etwas verblüfft, dass sie mich zunächst gar nicht richtig wahrzunehmen schien.

Hm, war ich eifersüchtig auf mein kleines Töchterchen? Erst nach dieser halben Stunde wurde klar, dass Larissa auf etwas hinauswollte.

"Du hast doch gesagt, dass Anne eine ganze Menge Kurzurlaube und Fahrten mit Luise alleine macht, und du bedauerst, dass du ihr das nicht bieten kannst... meinst du, Anne wäre einverstanden, wenn wir drei nach Paris fliegen würden, für ein langes Wochenende? Ins Disneyland mit der Kleinen? Die hätte da doch bestimmt Spaß, oder?"

"Oh... ja, den hätte sie bestimmt, daran hatte ich tatsächlich auch schon mal vage gedacht. Weiß nicht, müsste ich mit Anne drüber reden... keine Ahnung, ich wüsste eigentlich nicht, was sie dagegen haben könnte."

Außer vielleicht der Befürchtung, dass Luise mitbekommt, wie Larissa und ich miteinander umgingen.

"Wir müssten uns natürlich etwas zurückhalten...", schloss ich daher an. Larissa sah mich stirnrunzelnd an, bis der Groschen fiel.

"Ach so, daran hatte ich gar nicht gedacht, eigentlich nur ans Kind."

Na denn. Mit Luise konnte ich natürlich nicht mithalten. Vom eigenen Nachwuchs ausgebootet. Auch nicht schlecht. Larissa schien meinen leicht säuerlichen Gesichtsausdruck richtig zu deuten.

"Hey... das heißt doch nicht, dass wir nicht miteinander spielen können, wenn das Kind schläft...", stellte sie als Möglichkeit in den Raum.

"Da kennst du Luise aber noch zu schlecht", gab ich zu bedenken. "Sie wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit bei uns im Bett schlafen wollen... was glaubst du wie oft ich mit Anne in unseren zwei- und dreiwöchigen Urlauben dazu gekommen bin, mit ihr zu schlafen?"

"Da mach dir mal keine Gedanken. Außerdem dachte ich wirklich zuerst an das Kind und daran, mit euch beiden eine schöne Zeit zu verbringen. Das heißt nicht, dass mir die Lust an Sex mit dir vergangen ist. Im Gegenteil. Dir würde angst und bange werden, wenn du wüsstest, wie oft ich daran denke... sehr aktiv dran denke, eigentlich müsste ich an meinem Zeigefinger schon eine Blase haben..."

"Na, da bin ich ja beruhigt... und beunruhigt."

"Zurecht. Ich würde diese Geschichte aber gerne erst abschließen: Also du hättest Lust? Gut, ich nehme an, du bist wie immer ahnungslos, was die Termine deiner Frau angeht? Dachte ich mir. Was dagegen, wenn ich sie gleich anrufe, und die Sache abchecke? Du kannst dich in der Zwischenzeit ja schon mal ausziehen..."

"Du bist ja drauf. Wie spät ist es? Okay, da kannst du Glück haben, Anne müsste eigentlich noch mit ihr bei der Logopädin sein und drauf warten, dass sie rauskommt. Mach ruhig."

Ich machte mich dann auch ganz ruhig daran, mich auszuziehen, während Larissa Anne anklingelte.

"Anne? Hi, hier ist Larissa... nee, alles okay. Ja, der ist hier... und bereitet sich auf das Kommende vor. Egal, es geht um Folgendes: Ich habe ihm vorgeschlagen, dass wir ein Wochenende zusammen mit der Kleinen nach Paris fliegen, ins Disneyland... ja, das glaube ich auch. Für dich wäre das okay? Du könntest doch auch mal ein wenig Zeit nur für dich gebrauchen, oder?"

"Du kannst ihr sagen, dass es durch die Überstunden finanziell für uns auch kein Problem wäre..."

"Moment bitte. Spinnst du? Ich lade euch natürlich ein. Sorry, Jan hatte nicht verstanden, dass ich die beiden einlade, alles inklusive. Ja, Unsinn, mach dir keine Gedanken. Magst du nachschauen, wann es passen könnte? Oder ist es jetzt nicht so günstig, wir können auch später noch telefonieren... Okay."

Ich hatte mich in der Zwischenzeit splitterfasernackt ausgezogen und setzte mich neben sie. Sie wechselte sofort ihre Handy-Hand und griff mir an meinen Schwanz.

"Sie schaut nach", hauchte sie mir zu und spielte andächtig mit meinem besten Stück.

Das in ihrer kundigen Hand sehr schnell zu vollem Leben erwachte.

"In drei Wochen, das würde noch gehen, das Wochenende danach nicht, da ist schon die Premiere... ach, Scheiße, ein Kindergeburtstag? Das ist blöd... Wenn du meinst... würde ich auch annehmen, frag sie einfach. Ja, lass uns dann später telefonieren. Nein, so schnell brauchst du nicht zurückrufen... Ehm... ist vielleicht sogar besser, wenn du das später machst... oder ich rufe nochmal an..."

Ja, sie hatte zumindest eine Hand voll zu tun und tat das bereits mit ausgesprochener Hingabe. Das konnte sie Anne natürlich schlecht sagen, aber die dachte sich sicher ihren Teil.

"Okay, so machen wir das. Ja, darauf freue ich mich auch total, das wird bestimmt lustig. Mach dir keine Gedanken, ich komme mit ihr total gut zurecht und sie hört auch gut auf mich. Ach so, ist es okay, wenn ich ihr ein Kuscheltier schenke? Ist nicht mal ein neues, eines aus meiner eigenen Sammlung. Prima, dann bringe ich es Sonntag mit. Und du, freust du dich schon auf den Dreier? Hihi... ja, das denke ich auch. Flo ist für jeden Dreier eine Bereicherung... und über die Qualitäten deines Gatten sind wir uns ja alle einig... jetzt grinst er... ich richte es gleich aus."

Er grinste unter anderem, weil die Situation einigermaßen surreal war. Da unterhielt sich meine beste Freundin mit meiner Frau über einen Urlaub mit unserem Kind, über den bevorstehenden Dreier mit ihrer Freundin und spielte mir dabei am Schwanz, mittlerweile so heftig, dass mir ganz anders wurde.

"Genau, das... hatten wir vor. Er sieht sogar ziemlich bereit aus... Scheiße, war das jetzt blöd, dass ich dir das gesagt habe? Echt nicht? Okay. Wir kennen uns halt noch nicht so gut, ich weiß nicht, wie du mit den ganzen Sachen umgehst. In meinem Freundeskreis sind wir alle recht locker in diesen Dingen, das hast du ja wahrscheinlich schon gehört. Klar, das werden wir bestimmt, ich mag dich auch. In dein Töchterchen habe ich mich verliebt, das sage ich ganz ehrlich. Hehe, ja, sicher. Oh... ja, irgendwie auch, stimmt. Aber da brauchst du dir jetzt... okay, ja, genauso sehe ich das auch. Super. Ich ruf dich dann später noch an, okay?"

Das Gespräch schien am Ende in Bereiche abgeglitten zu sein, die sie eigentlich nicht thematisieren wollte. Sie sah mich lange an.

"Ehm... wenn du nicht planst, mich händisch zum Platzen zu bringen...", machte ich sie auf die Tatsache aufmerksam, dass sie mich zwar geistesabwesend, aber immer noch ungemein gut und effektiv wichste.

"Oh, sorry... ich bin gerade etwas durcheinander. Ich sollte glaube ich nicht an deinem Schwanz spielen, wenn ich mit deiner Frau telefoniere", gab sie schnell zu und stellte ihre Stimulation ein. "Sie hat mich gefragt, ob ich dich auch liebe."

"Das weiß sie doch eigentlich."

Ihr Blick ging durch und durch.

"Ich glaube, wie sehr, weißt nicht einmal du."

"Doch, ich glaube schon. Und du wirst lachen: Es macht mir keine Angst. Es macht mich glücklich. Weil ich dich mindestens genauso liebe, so verrückt und unmöglich das in der bestehenden Konstellation auch ist."

Sie sank in meine Arme und küsste mich. Als sie sich wieder löste, musste sie eine Träne von ihrer Wange trocknen.

"Hey... alles okay?", fragte ich sofort nach.

"Ja... wirklich, ehrlich. Ich bin tatsächlich... in dieser Nebenrolle glücklich. Sollte man bei meinem Ehrgeiz nicht glauben. Aber es ist so. Wirklich."

"Oh... ich hoffe, dein Agent hat dich darüber informiert, dass in dieser Nebenrolle auch Nacktheit und nicht-simulierter Sex von dir erwartet wird?", versuchte ich das Gespräch wieder in seichtere Regionen zu ziehen, denn so ganz ohne war das nicht. "Agentin, und ja, natürlich. Nur deshalb wollte ich diese Rolle ja haben", sprach sie und zog sich ihr Top über den Kopf.

Sex wurde es trotzdem nicht. Wir liebten uns. Wie nach ihrem Zusammenbruch auf der Party. Aber noch intensiver, von einem noch stärkeren Gefühl getragen, was wir uns beide in diesem Moment voll eingestanden. Dem wir uns voll und völlig öffneten. Es war so schön, dass es schon fast weh tat. So unfassbar und unvergleichlich schön, dass wir beide Tränen in den Augen hatten.

Und einen gemeinsamen Höhepunkt, als wäre das alles noch nicht heftig genug gewesen. Ich blieb sprachlos auf ihr liegen, völlig überwältigt von der Intensität des Erlebten. Mühsam lösten wir uns wieder voneinander.

Und doch schrillten keine Alarmglocken, gab es keinen Anlass dafür, nicht den Hauch einer dunklen Vorahnung, trotz Larissas Vorgeschichte. Wir waren ineinander verliebt, ohne Zweifel, wir hatten unglaublich schöne Erlebnisse zusammen, aber es stellte sich keine Angst ein, kein Verkrampfen, kein Wunsch nach mehr. Wir waren einfach glücklich, dies zusammen erleben zu können.

Nur manchmal von unseren Köpfen eingebremst, dass das alles doch gar nicht so sein konnte und durfte. Ein Gefühl grenzenloser Freiheit, wie ich es nicht einmal mit Nina hatte und schon gar nicht mit Anne.

Wir umarmten uns noch lange, bevor ich mich in Bewegung setzte. Entgegen ihrer ursprünglichen Absicht drückte sie mir auch gleich das Kuscheltier für Luise in die Hand, ein hübsches schwarzes Pferd mit samtweichem Fell. Eines ihrer eigenen Lieblinge, wie sie versicherte. Und doch wollte sie unbedingt, dass Luise es bekam.

Die war bei meiner Ankunft noch wach, es war auch gerade erst halb neun. Ich begrüßte sie also erst einmal in ihrem Hochbett und gab ihr das Geschenk.

"Das ist von Larissa, ich habe sie eben besucht."

Sie schloss das Pferd sofort in ihre Arme und sah mich happy an.

"Wir fahren ins Disneyland mit ihr, Mama hat's mir schon gesagt."

"Das stimmt, also lässt du die Geburtstagsfeier lieber ausfallen? Dachte ich mir. Von wem war die?"

"Jonathan. Ich gebe ihm trotzdem das Geschenk, das haben wir mit Mama schon gekauft, dann ist er bestimmt nicht traurig."

"Na, das ist doch schön. Wir werden bestimmt ganz viel Spaß in Paris haben. Vielleicht gehen wir auch zum Eifelturm, den kennst du, nicht wahr?"

"Ja, von Peppa Wutz..."

"Okay, mein Schatz. Ich habe ganz doll Hunger, ich habe mir ein Döner mitgebracht, das wird langsam kalt. Ich mach dir das Hörspiel wieder an."

"Oh... ich will auch Döner."

"Na, du hast doch bestimmt schon die Zähne geputzt. Sorry, sonst gerne."

Nun, ich hätte es einfach nicht sagen dürfen. Sie nervte so lange herum, bis sie etwas abbekam und dann noch einmal die Zähne putzen musste. Das Kuscheltier legte sie nur zum Essen und zum Zähneputzen aus den Händen, in beiden Fällen nur nach langen Diskussionen. Auch am Morgen rannte sie damit rum und es gab Stress, weil sie es unbedingt mit in die Schule nehmen wollte.

Anne hatte am Vorabend noch einmal bestätigt, dass sie keine Probleme damit hatte, dass wir das Wochenende miteinander verbringen würden, mahnte jedoch überflüssigerweise an, dass wir uns vor dem Kind mit Sex und Zärtlichkeiten zurückhalten sollten. Sollte es unerwarteterweise beim Babysitten Probleme geben, wäre die ganze Geschichte natürlich noch einmal zu überdenken.

Die einzigen Probleme, die ich mir hier vorstellen konnte, war, dass Luisa Larissa nicht mehr gehen lassen wollte, wie das Kuscheltier.

Für die Freitagnacht im Kitty sagte Lisa bereits Anfang der Woche ab. Das wunderte keinen von uns, da sich die Situation bei ihr nur marginal verbessert hatte. Sie suchte zudem schon nach Wohnungen, um sich nun doch endlich von ihrem Freund zu trennen. Sie überließ Andreas und mir ihre beiden Plätze auf der Gästeliste.

Trotzdem trafen wir uns diesmal alle bei Andreas zum Warm-up. Es wurde ausgesprochen lustig und feucht-fröhlich, der Däne, mit dem Andreas früher einmal zusammen gewesen, war mit seinem neuen Freund da, einem witzigen Schotten, der für reichlich Stimmung sorgte. Das taten auch Larissas Pillen, die sie erneut freizügig an alle verteilte.

Auf Koks verzichtete seit ihrem Absturz vollständig. Den Rest ihrer Vorräte hatte sie tatsächlich Flo geschenkt und rührte tatsächlich auch nichts an, als der Schotte ihr etwas anbot, was er mitgebracht hatte. Die beiden anderen Mädels und ich erklärten uns solidarisch, weil wir sie unterstützen wollten und verzichteten genauso. Andreas konnte Kokain nichts abgewinnen, er war mehr auf Speed fixiert und schloss sich uns an.

So kamen wir moderat fliegend und reichlich betrunken im Kitty an, und mussten uns tatsächlich erst einmal den Alkohol aus dem Körper tanzen. Das gelang ohne weiteres und die Pillenkrümel, die uns unablässig von Larissa in den Mund geschoben wurden, sorgten schnell dafür, dass wir ihn ähnlich guter Stimmung wie beim letzten Mal waren.

Dazu trugen auch Andreas Freunde bei, die erheblich mehr von der Gruppendynamik begeistert waren, als seine vorherigen Begleiter. Es wurde eine wirklich lustige Nacht, die wir fast ausschließlich auf der Tanzfläche verbrachten. Nun, nicht ganz.

Von Larissa und Flo wurde ich daran erinnert, dass sie beim letzten Mal "die Show" verpasst hatten, also wie ich dem hübschen jungen Mann einen geblasen hatte. Beide insistierten, dass ich dieses Schauspiel für sie wiederholte, Flo meinte gar, ich solle mich schon einmal dran gewöhnen und befahl es mir.

Die Freunde von Andreas waren gerade etwas trinken gegangen, als wir tatsächlich mit ihm, der sich das ebenfalls nicht entgehen lassen wollte, in den oberen Bereich vorstießen. Dort fanden wir, etwas überraschend, tatsächlich denselben Schönling vom letzten Mal, wenn auch an einer anderen Stelle. Er erkannte mich sofort wieder.

"Hey... diesmal mit einer ganzen Meute als Publikum?", frage er grinsend.

"Jo, die haben alle wohl noch nie einen guten Blow-Job gesehen... ich hoffe, das stört dich nicht?", meinte ich leichthin und grinste ebenfalls, während meine Clique mit Spott und Einsprüchen nicht sparte.

"Wenn mich das stören würde, wäre ich nicht hier oben. Banane, oder diesmal eine andere Geschmacksrichtung?"

"Hast du noch Erdbeere? Okay, dann zur Abwechslung mal die."

Er schien mich tatsächlich in guter Erinnerung behalten zu haben, denn diesmal brauchte ich nicht einmal aufzupumpen. Er wurde sofort knüppelhart, als ich vor ihm niederkniete. Was für johlende Begeisterung meiner Fangemeinde sorgte.

Wir machten eine ordentliche Show daraus, die drei Frauen und Andreas schauten sich das von einem bequemen Sofa aus an, diesmal ohne Masturbation, aber mit sichtlichem und akustisch zurückgemeldetem Vergnügen.

Sie blieben nicht die einzigen Zuschauer. Einer der Männer, die zuschauten, war davon offenbar so angetan, dass ihm die Zuschauerrolle nicht mehr ausreichte. Er hatte seinen Schwanz schon draußen, als er zu uns stieß. Beide setzten mein Einverständnis voraus und er bekam ein Kondom von meinem ersten Opfer kredenzt.

"Heute ist Erdbeer-Nacht", meinte der Schönling noch, was der Typ aber natürlich nicht verstand.

Und noch ein Schwanz, den ich neidlos als sehr formschön und ungewöhnlich groß bewertete. Dabei beschnitten, was ich außer in Pornos noch nie gesehen hatte. Ich machte mich sofort ans Werk und entlockte auch diesem gutaussehenden Mann recht schnell begeistertes Stöhnen, wobei ich meinen ersten Partner wichsend am Leben erhielt.

Ich war durch die ganzen Pillen und den reichlich genossenen Alkohol ziemlich abgeschwommen und hatte einen Heidenspaß. Die beiden Herren und unser Publikum offenbar gleichfalls. Der Neuankömmling schien allerdings andere Ideen für die Fortführung zu haben, zog mich plötzlich hoch und mir dann meine Shorts und meine Briefs herunter. Er fasste an meinen moderat geschwollenen Schwanz, grinste mich an und drehte mich dann herum.

Obwohl das ja überhaupt nicht so geplant gewesen war, beugte ich mich unter Johlen meiner Meute vornüber. Warum nicht Nägel mit Köpfen machen, dachte ich mir noch und erinnerte mich daran, dass mein letzter Fick mit einem Mann fast zwanzig Jahre zurücklag. Der Schönling postierte sich derweil vor mir und ich nahm seinen zügig offerierten Schwanz sofort wieder in den Mund.

Der gute Mann hinter mir ließ sich Zeit und präparierte wohl das Kondom mit irgendeinem Gleitmittel. Ansonsten wäre sein fettes Gerät auch sicher nicht so problemlos bei mir eingeführt worden. Fuck, so ein Riesending hatte ich dort noch nie unterbringen müssen, und für den Fall, dass die beiden Plätze tauschten, stand mir sogar noch eine Steigerung bevor.

Ich bin ganz ehrlich, ich genoss jede Sekunde. Der gute Mann fickte mich gut und nicht übermäßig hart. Das traf auch für meinen anderen Partner zu, denn die beiden wechselten sich tatsächlich einmal ab.

Um die fehlende Dusche brauchte ich mir keine Gedanken zu machen, denn der gute Mann machte vor meinen Augen ein anderes Kondom drauf, was diesmal geschmacklos und insgesamt ohne Beschichtung war.

Während ich von dem Schönling schlicht klasse von hinten bedient wurde, übertrug sich meine Begeisterung in kräftiges Blasen mit Handunterstützung bei dem anderen Mann, was überraschend schnell zu einem Ergebnis führte. Der gute Mann sah seine Rolle in diesem Spiel allerdings noch nicht als beendet an, sondern wichste mich knieend erst richtig hart, versorgte mich ebenfalls mit einem Kondom und fing an, mich ausgesprochen gut zu blasen.

Heidewitzka, jetzt ging richtig die Post ab. Der Schönling schien zum Ende kommen zu wollen, denn er legte ordentlich an Tempo zu. Als Folge konnte ich mich kaum auf den Blow-Job konzentrieren, denn das Ficken war beeindruckend genug und band meine Aufmerksamkeit fast vollständig. Er kam aber kurze Zeit später und ich konnte dann den Blow-Job in vollen Zügen genießen.

Ein Seitenblick auf meine Fangemeinde zeigte mir, dass auch Andreas gerade in Genuss eines solche kam - irrerweise von Larissa. Später würde er mir erzählen, dass dies zwar nicht sein erster, da er dies in seiner Jugend schon einmal mit einer Frau probiert hatte, aber sein erster erfolgreicher Blow-Job von einem weiblichen Wesen war. Und noch dazu einer Prominenten, was ihm einen besonderen Kick gab.

Ich wurde derweil nun von beiden Männern verwöhnt. Wäre ich nicht mit Nina zusammen und hätte aus diesem Grund gewusst, dass dies nicht zutraf, hätte ich meine vorherige Meinung, dass nur Männer so gut blasen können, bestätigt gesehen. Beide bekamen das jedenfalls hervorragend hin. Nur an Nina kam einfach niemand ran.

Kommen tat ich dann recht zügig. Ich verabschiedete mich grinsend und voller Dankbarkeit für ein richtig gutes Erlebnis schulterklopfend bei meinen beiden Spielgefährten und bekam beim Eintreffen bei Nina & Co noch die Endphase von Larissas Bemühungen mit, die Andreas schon mit Daumen-Hoch kommentierte. Oder meinte er damit meine Vorstellung?

"Sehr schön, da hast du mir gleich noch Ideen für Sonntag geliefert", raunte mir Flo mit laszivem Grinsen zu, als ich mich zwischen sie und Nina zwängte.

Hernach wurde ich von Nina und den anderen gleichermaßen aufgezogen, weil ich "etwas breitspurig" gehen würde. Ich verzog mich dann zunächst auf die Toilette, um mich zu säubern und zur Sicherheit auch abzusetzen, aber das stellte sich als falscher Alarm heraus, außer etwas Luft kam nichts.

Ich fand unsere Gruppe nicht auf der Tanzfläche, sondern im Sitzbereich dahinter, wo Andreas wie üblich und unermüdlich Tüten baute und mir Larissa mal wieder Nachschub in den Mund schob, die sich an ihn angekuschelt hatte. Auch der Däne und der Schotte waren zugegen und teilten mir mit, dass ihnen gerade meine Privat-Show in allen Details geschildert worden war.

Es wurde eine lustige Nacht, die diesmal wirklich mehr ein Gruppenerlebnis war, ich tanzte natürlich öfter mit Nina enger als mit allen anderen, aber der Fokus war nicht mehr so eng wie beim letzten Mal. Gegen sechs waren alle anderen immer noch gut bei der Sache, während Nina und ich unsere kurze Zeit am Morgen nun lieber auskosten wollten und verabschiedeten uns dementsprechend.

Das Wetter war leider nicht gut genug, um Baden zu gehen, aber Anne hatte als Alternative mit ihrer Schwester gemeinsam einen Besuch in zwei Kinder-Museen geplant, die nicht weit voneinander entfernt lagen. Mein Wunsch den Morgen bei Nina zu verbringen, konnte daher erfüllt werden, sie bat aber darum, dass ich in den frühen Nachmittagsstunden nachhause kam.

Trotz etlicher Pillen schlief ich nach kurzem, aber wunderschönen Sex mit Nina prompt gegen sieben Uhr ein. Nina etwas später und sie hatte die Geistesgegenwart besessen, uns noch ihren Wecker auf zwei Uhr zu stellen. Andernfalls hätten wir wahrscheinlich nicht vor dem Spätnachmittag aus dem Bett gefunden.

So frühstückten wir noch in Ruhe und verabschiedeten uns im zweiten Anlauf, da der Erste noch zu wildem Knutschen und einem anschließenden Quickie führte. Ich erzählte Anne vom Kitty und meiner Begegnung mit den zwei Männern. Sie schüttelte fassungslos den Kopf, grinste aber dabei.

"Du kannst echt nicht genug kriegen, was? Ich erkenne dich kaum wieder..."

"Na, als ob du nicht davon profitieren würdest... das wirst du morgen ja erleben. Ich freu mich übrigens drauf."

"Ja, ich auch, obwohl ich nicht wirklich weiß, was uns erwartet, trotzdem ich mit Flo einige Details abgesprochen habe", gab Anne zu bedenken.

"Oho? Zum Beispiel?"

"Sie meinte, das brauchst du vorher nicht zu wissen."

"Na klasse. Hm..."

"Hm?"

"Vielleicht hast du Recht."

"Natürlich, immer. Womit?"

"Dass ich nicht genug kriegen kann. Schläft die Kleine?"

---

Am Sonntag gingen Anne und Luise noch klettern, während ich die Wohnung gründlich putzte, denn trotz allem stufte ich Larissa als Besuch ein und wollte mich nicht ob eines Dreckstalls schämen müssen. Die beiden kamen allerdings schon gegen zwei Uhr zurück, um drei stieß dann Larissa zu uns, die Kuchen mitbrachte.

Wir tranken noch gemütlich Kaffee zusammen, soweit dies mit unserer steigenden Vorfreude und Nervosität möglich war, vergewisserten uns noch einmal pro forma, ob die beiden wirklich den Nachmittag und frühen Abend zusammen verbringen wollten und wurden zur Antwort von Luise fast aus der Wohnung gedrängt. Sie wollte endlich mit Larissa alleine sein.

Als wir bei Flo ankamen, tat dies auch die Wirkung der halben blauen Pille, die ich vorsorglich eingeworfen hatte. Hier mit der Selbst-Rechtfertigung, dass ich sonst vielleicht Probleme hätte, in Situationen, die mir nicht so zusagen, ihn trotzdem hochzubekommen.

Flo erwartete uns in voller Montur. Sie trug ein enges schwarzes Leder-Top mit Ärmeln und einem Reißverschluss vorne, der so weit geöffnet war, dass ihre massigen Titten halb heraussprangen, einen schwarzen Slip und Schnürstiefel, die bis über die Knie reichten. Ihr ansonsten recht welliges Haar hatte sie geglättet und zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.

Sie war etwas stärker als gewöhnlich geschminkt, nicht viel, aber sie wirkte insgesamt total verändert. Ich hatte sie immer nur fröhlich, lustig und freundlich erlebt. Jetzt wirkte sie herrisch, hart, unnahbar, eben wie eine echte Domina, oder halt so, wie ich mir eine solche vorstellte. Wir gingen zunächst in ihr Wohnzimmer und ich komplementierte sie zu ihrem wirklich tollen Outfit.

Sie ging überhaupt nicht darauf ein und schaute mich mit unbewegtem Gesicht an. Ihr Schweigen machte mich noch nervöser, als ich ohnehin schon war.

"Okay, und jetzt?", wollte ich wissen.

"Jetzt rauchen wir einen, ich habe schon vorgebaut. Danach fangen wir an", meinte sie gleichmütig.

"Hm, wie das ist mit einem Safe-Word und sowas...", fing ich an und mir eine Ohrfeige von ihr ein, die mich schockte, weil sie so völlig unerwartet kam.

"Halts Maul. Du redest ab jetzt nur noch, wenn ich dich dazu auffordere. Das beantwortet dann hoffentlich auch deine Frage nach einem Safe-Word."

Na wunderbar. Meine Wange brannte, sie hatte tatsächlich richtig zugelangt. Das konnte ja heiter werden.

Anne rauchte tatsächlich mit, was sie nur alle Jubeljahre mal tat, das letzte Mal, an das ich mich erinnerte, war bei dem Dreier mit dem Franzosen gewesen. Nicht ganz unerwartet musste sie nach den ersten Zügen husten, das gab sich dann in der Folge bei ihr. Ihre Hand zitterte leicht, als sie die Tüte an Flo weiterreichte, die zwischen uns saß.

"Was zitterst du denn so, du kleines Drecksstück? Hast du Schiss, dass ich dich zu hart anfasse? Bis du auch so feige, dass du ein Safe-Word willst?"

"Nein, es ist wohl mehr...", bekam sie noch heraus, dann wurde sie ebenfalls gestoppt, allerdings deutlich angenehmer, denn Flo küsste sie wild und blies ihr wohl dabei etwas Rauch ein. Flo löste sich, nahm die Tüte in den Mund und knetete mit beiden Händen Annes Brüste.

"Geile Titten hast du, Kleine. Los, ich will sie sehen. Zieh dich jetzt aus", wies sie Anne an, ihrem selbst gegebenen Fahrplan schon widersprechend, nach dem es ja erst nach dem Rauchen losgehen sollte. Flo reichte mir die Tüte weiter und wandte sich sofort wieder Anne zu, die folgsam ihr Top über den Kopf zog und ihren BH ablegte.

"Sehr schön", kommentierte Flo und griff kurz zu, quetschte dabei die schon deutlich verhärteten Brustwarzen zwischen Daumen und Zeigefingern. "Weiter. Zeig mir den Rest."

Unschlüssig hielt ich die Tüte in der Hand, denn eigentlich war Anne jetzt wieder dran, aber die war ja nun beschäftigt. Also zog ich nochmal und stellte fest, dass ich langsam nicht nur ziemlich breit, sondern auch recht hart wurde.

Anne hatte nach ihrer Rückkehr vom Klettern ziemlich lange gebadet und nun sah ich auch warum. Sie hatte sich tatsächlich zum ersten Mal seit langem voll rasiert. Flo griff ihr sofort zwischen die Beine.

"Und nass ist die kleine Schlampe auch schon, sieh an. Gefallen dir meine Titten? Fass sie ruhig an, solange du es noch kannst."

Anne kam der Aufforderung nach, nachdem Flo ihren Reißverschluss weiter geöffnet hatte. Ich gab Flo die Tüte, die mich dabei missmutig anstarrte und ich befürchtete schon weitere Repressalien für diese Störung.

"Du ziehst dich auch aus", war aber ihre einzige Reaktion. "Und du leckst meine Titten."

Anne saugte und leckte an ihren Brustwarzen, während ich mich langsam und von beiden Frauen ignoriert auszog.

"Reicht. Hier, rauch den Rest", kam schließlich das Kommando und Flo drehte sich mir zu. "Und er hat einen Ständer, ich glaube es nicht. Wer hat dir erlaubt, geil zu werden? Hm? Wie soll ich das Ding jetzt in den Keuschheitsgürtel kriegen?"

"Ich habe...", setzte ich zur Erklärung an, als sie mir die Hand auf den Mund legte und dann unangenehm zudrückte. Der quetschende Griff mit der anderen an meinen Eiern war allerdings deutlich brutaler.

"Dafür kriegst du gleich deine Strafe. Dreh dich um, Hände hinter den Rücken."

Ich kam der Aufforderung sofort nach, froh, dass sie für was auch immer nun folgen würde, wohl beide Hände benötigte und so mein Gesicht und meinen Hodensack freigab. Ich erwartete Handschellen, obwohl ich nirgendwo welche liegen gesehen hatte und die wurden es in der Tat nicht.

Sie band meine Hände zusammen, offenbar hatte sie irgendwo unter den Sofakissen ein Lederband verborgen gehabt, denn so fühlte es sich an. Es folgte ein Lederhalsband mit einem Metallring dran.

"So, jetzt du, dreh dich um", wies sie Anne an.

Da ich nichts Gegenteiliges gehört hatte, wagte ich mich umzudrehen und ihr dabei zuzusehen, wie sie Anne verschnürte. Die wurde allerdings mit einem Bondage-Seil verarztet, was sie zunächst um ihren Oberkörper wickelte, die Oberarme damit schon arretierend. Das Geschick, was sie dabei an den Tag legte, deutete darauf hin, dass dies keineswegs ihr erstes Mal war.

Auch sie bekam ein Halsband zum Abschluss, dass sie wie das Seil auf einem kleinen Tisch hinter dem Sofa gelagert hatte. Als letztes holte sie von dort zwei Leinen.

"So, meine lieben Wauwaus, jetzt gehen wir Gassi", kündigte sie mit kaltem Zynismus an und befestigte die erste Leine an Annes Halsband, zog sie damit nah an sich heran und küsste sie.

"Du bist eine brave Bitch... aber dieser Köter hier...", wurde ich nun angesprochen. "... war ausgesprochen unartig. Los, steh auf und dann beug dich vornüber."

Obwohl mir Übles schwante, kam ich der Aufforderung nach. Und verkniff mir nur mühsam den Aufschrei, als sie die Lederleine drei, vier Mal heftig auf meinen Hintern klatschen ließ.

"Bleib so stehen. Ein hübscher Arsch, nicht wahr? Mit den roten Striemen gefällt er mir gleich noch besser. Hat er dir erzählt, dass er sich im Kitty von zwei Riesenschwänzen ficken ließ, das geile Dreckschwein? Ja? Das war ein Spektakel, da hast du wirklich was verpasst. Hast du ihn auch schon mal gefickt?"

"Wie meinst du, wie sollte ich..."

"Na, mit nem Dildo oder Strap-on, Gurke, was weiß ich. Nee? Na, was nicht ist, kann ja noch werden. Hey, wer hat dir erlaubt, dich aufzurichten? Aber sofort...", setzte sie an, aber da war ich schon wieder in die Ausgangsstellung zurückgekehrt und bekam prompt noch zwei Schläge mit der Leine.

Sie klinkte die Leine an dem Ring ein und wies uns beide an auf die Knie zu gehen. "Jetzt vornüberbeugen. Genau so", kam der nächste Befehl. Sie hielt unsere Oberkörper mit der Leine waagerecht. "Jetzt geht's ins Schlafzimmer. Hopp auf, meine kleinen Wauwaus, keine Müdigkeit vorschützen."

Wir rutschen auf den Knien in ihr Schlafzimmer. An ihrem Fenster waren große Ösen, die ich bei dem vorherigen Besuch für Vorrichtungen für noch nicht angebrachte Blumenampeln gehalten hatte, aber offenbar hatte sie eine Rückkehr zum BDSM bereits vorher in Betracht gezogen, denn prompt wurde ich an einer davon mit der Leine festgezurrt.

Meine Erektion hatte sich nun tatsächlich weitestgehend verabschiedet, ich lag immer noch deutlich über Normalgröße, aber die Schmerzen hatten zumindest das Strammstehen unterbrochen. Ich hoffte nur, dass ich nun nicht tatsächlich den angekündigten Keuschheitsgürtel verpasst bekam.

Flo interessierte sich für den Moment aber gar nicht weiter für mich, sonst hatte nun einzig und allein Anne im Visier, die sie hochzog und aufs Bett stieß.

"Hat dich das geil gemacht, wie ich ihm ein paar gezogen habe?"

Anne nickte.

"Für dich habe ich was Schöneres. Magst du Paddel?", fragte sie und öffnete eine große Naturholzkiste, die, wie ich allerdings von meiner Position aus nur halb erkennen konnte, offenbar bis zum Rand mit Folterwerkzeugen und Spielzeug aller Art gefüllt war.

"Oh... kenne ich noch nicht... bestimmt", kam Annes aufgeregte Entgegnung. Ihre Augen glänzten, als Flo mit einem vielleicht acht Zentimeter breitem und vierzig Zentimeter langem Lederpaddel zu ihr aufs Bett kam.

Sie brachte Anne schnell und geschickt in die von ihr gewünschte Position, nämlich mit vorgerecktem Hintern auf die Knie und ließ das Paddel auf ihr Gesäß klatschen.

"Gut, nicht wahr? Gefällt es dir?"

"Ja. Das ist... geil..."

"Na, bei dir brauche ich nicht zärtlich zu sein, oder? Du verträgst mehr?"

"Ich glaube... au... schon", brachte Anne noch raus, bevor Flo heftiger und heftiger auf sie einhieb.

Alter Schwede, so hart zuzuschlagen, hätte ich mir nie bei ihr getraut. Es schien Anne aber tatsächlich zu gefallen. Flo ließ sich Zeit, legt immer wieder Pausen ein. Annes Bäckchen waren mittlerweile puterrot. Sie strich damit über Annes Rücken während sie mit der linken Hand zwischen ihre Beine griff.

"Ja, du bist richtig nass, du kleine geile Sau. Hm... was machen wir denn da... willst du vielleicht gefickt werden?"

"Oh ja..."

"Oh ja was?"

"Ja, ich will gefickt werden."

"So, so. Na typisch, jetzt wo wir deinen gottverdammten Ständer brauchen könnten, bist du auf Halbmast. Egal. Zeit, dass deine Gattin Strap-ons, und was man alles damit anstellen kann, kennenlernt."

Sprach's und lehnte sich über den Bettrand, um in ihrer Kiste zu wühlen. Sie holte ein Strap-on mit einem vielleicht achtzehn Zentimeter langen und nicht übermäßig dicken blauen Dildo daran hervor. Sie schnallte sich das Teil schnell und routiniert um und postierte sich dann hinter Anne, ergriff wieder die Leine und zog leicht daran.

"So, Bitch, jetzt bitte mich ordentlich darum, wie sich das gehört."

"Fick mich bitte."

"Herrin."

"Fick mich bitte, Herrin."

Flo ließ sie noch ein wenig zappeln, bis Anne weiter bettelte. Erst dann schob sie ihr das Teil in ihre nasse Spalte. Und ging gleich richtig zur Sache, wie Annes Stöhnen und die schnellen Beckenbewegungen zweifelsfrei dokumentierten.

Eben hatte ich mir noch Gedanken darüber gemacht, dass man mich trotz der Gardinen eigentlich noch sehr gut von den Nachbarhäusern aus in meiner eher peinlichen Fesselung sehen können musste. Nun war ich von dem dargebotenen Schauspiel nicht nur gefesselt, sondern auch zunehmend erregt.

Ja, das war exakt Annes Ding, wie Flo da auf sie einhämmerte und sie ging folgerichtig ab wie Schmidts Katze, auch wenn wir von Flo dem caninen Lager zugeordnet wurden. Anne wurde immer lauter. Zum meiner und ihrer Überraschung zog Flo aber plötzlich ab und griff nach etwas anderem, was sie mit dem Strap-on aus der Kiste geholt hatte.

Ich konnte es nicht richtig sehen, aber das Schnappen eines Verschlusses brachte mich auf die richtige Idee. Flo drang wieder in sie ein, diesmal aber in ihr Hinterstübchen, aber deutlich vorsichtiger und langsamer zu Beginn. Erst als sie das Gefühl hatte, sich nicht mehr zurückhalten zu müssen, wurde auch dieses Loch mit gleichem Gusto und gleicher Härte bearbeitet.

"Na, das gefällt dir, nicht wahr?", wurde Anne befragt, dann drehte sich Flo mir zu. "Und nicht nur dir, wie es aussieht. Klasse, dann kriegst du jetzt das volle Programm."

Was sie damit meinte, wurde uns schnell klar. Flo zog erneut ab, kletterte vom Bett, löste ungeduldig die Leine direkt am Halsring und zog mich anstatt an der Leine an meinem Ständer zum Bett. Sie half mir dort die gewünschte Position, nämlich auf meinem Rücken, einzunehmen, stellte sich dann breitbeinig über mich und hob meine neben mir kniende Gattin an.

Die Leichtigkeit, mit der sie das tat, verblüffte mich, denn Annes Gewicht lag nur wenig unter meinem eigenen, bei zehn Zentimeter geringerer Körpergröße. Anne begriff ohne weitere Erklärung und öffnete ihre Schenkel, als Flo sie langsam auf mir absenkte. Danach zog sie meine Gattin noch etwas weiter nach hinten, so dass mein Schwanz von ihrer Hand geleitet in das eheliche Loch einkehren konnte.

Automatisch begann ich mit Beckenbewegungen von unten.

"Hey, wer hat dir gesagt, dass du ohne mich anfangen darfst? Dafür kriegst du hinterher noch dein Fett. Halt jetzt still", gab es Schelte von unserer "Herrin". Anne verzog noch kurz mitleidig das Gesicht, dann wich dieser Gesichtsausdruck einem von totaler Verzückung, als Flo erneut mit dem künstlichen Ding ihr Poloch heimsuchte.

"Jetzt Vollgas, nicht zu tief, das macht am meisten Spaß", kam ihre Anweisung, die auf einige Vorerfahrung in solchen Konstellationen hindeutete.

Von der wir alle profitierten, es war wirklich eine Abfahrt, die eigentlich nur durch den Einsatz eines zweiten echten Schwanzes Steigerungsmöglichkeiten hatte. Was wir uns auf die Fahnen geschrieben, aber nie durchgezogen hatten, auch mit dem Franzosen nicht, eine der kleinen Enttäuschungen des damaligen Dreiers.

Wir fickten Anne jedenfalls ins Delirium und einige Male hatte ich den Eindruck, dass sie vielleicht doch ihren ersten Höhepunkt vom Ficken erleben könnte, was aber nicht geschah. Ich war allerdings kurz davor, als mir einfiel...

"Verdammt, ich komme gleich...", gab ich bekannt und hielt an.

Flo deutete das falsch und erwiderte lobend: "Brav, es ist okay, ich erlaube es dir."

"Nein, das meine ich nicht. Anne nimmt nicht die Pille."

"Ach so. Auch recht. Warte."

Ich spürte, wie sie aus Annes After abzog. Erneut wurde sie angehoben und diesmal auf meinem Gesicht abgesetzt.

"Jetzt leck sie. Geht es so, kommst du gut dran?"

"Nicht ganz, ich müsste ein Stück weiter nach unten."

Sie zog mich an meinen Beinen tiefer, bis ich mein "okay" zum Besten gab. Ideal war es immer noch nicht, weil ich ja meine Hände nicht zur Verfügung hatte, um ihren Kitzler freizulegen, aber Annes Gesichtsausdruck deutete darauf hin, dass es für sie trotzdem aufregend genug war.

Das wurde es auch schnell für mich, denn Flo wollte mich keineswegs um den nahenden Orgasmus bringen, sondern nahm mein immer noch knüppelhartes bestes Stück in den Mund und fing an, mich wunderbar zu blasen. Zu gut, um lange auszuhalten, keine zwei Minuten nach Beginn entlud ich mich in ihrem herrischen Mund, meine Erlösung von Annes Muschi erstickt mit einem brünstigen Laut dokumentierend.

"Was ist mit dir, er leckt doch eigentlich total gut? Warum bist du so still?", kam Flos irritierte Frage.

"Ich muss mich konzentrieren", gab Anne sofort erklärend zurück. "Es ist... aber... total... geil..."

Das schien Flo zu beruhigen. Überrascht spürte ich, wie sie meine Beine nach hinten bog. Sie war mit mir noch nicht fertig, im Gegenteil. Jetzt kam ich in den Genuss ihrer künstlichen Extension. Holla, das fühlte sich durchaus nicht schlecht an, das Teil war aus einem interessanten und überraschend weichen Material. Ich bekam jedoch keine Gelegenheit mich weiter damit anzufreunden.

"Nein... viel zu klein für dich. Du brauchst ein anderes Format", hörte ich Flos Stimme im Hintergrund.

Was genau sie damit meinte, erfuhr ich dann wenige Minuten später. Das Teil, was sie diesmal in meinen After einführte, war tatsächlich ungleich größer, auch etwas härter. Und nahm immer mehr an Umfang zu, je tiefer sie eindrang. Das war durchaus mit dem im Kitty Erlebten zu vergleichen.

Mit dem feinen Unterschied, dass die beiden Männer dort ruhig und gelassen vorgegangen waren. Flo fickte mich jetzt wie eine Irre, bis mir die Rosette glühte. Alter Verwalter. Was für eine Abfahrt. Dass Anne kam, war fast eine Randerscheinung. Das hatte Flo aber mitbekommen.

"Na, geht doch. Willst du noch einen, oder brauchst du eine Pause?", kam ihre Frage, während sie auch bei mir zumindest einen Gang runterschaltete.

"Ehm... eher nicht, ich müsste dringend aufs Klo."

"Scheißen, vom Arschfick?"

"Nein, nur pullern. Glaube ich."

Flo lachte leise. Die Art, wie sie das tat machte mir klar, dass sie entweder von Nina oder Larissa über weitere Details meiner neueren Sexualpraktiken informiert worden war, bevor sie es aussprach.

"Dann piss ihm einfach in den Mund, er mag das, der kleine geile Köter. Und wehe, es geht auch nur ein Tropfen aufs Bett, dann könnt ihr euch hinterher beide die Haut in Streifen vom Rücken abziehen."

Anne sah mich fassungslos an, da sie von den Geschichten mit Nina keine Details hatte hören wollen, war ihr der Hintergrund dieses Bonmots noch nicht zu Ohren gekommen.

"Los, mach schon", kam Flos Befehl und ich öffnete folgsam meinen Mund so weit es ging und presste ihn an Annes Geschlecht. Sie zögerte noch eine Weile, doch dann wurde mein Mundraum tatsächlich mit Urin geflutet.

"Und wie geil er das findet... er wird schon wieder hart. So, dann wird es Zeit, dass ihr mir zu Diensten seid", kam Flos Entscheidung.

Mein misshandelter Hintereingang wurde prompt verlassen und nur wenig später Anne von meinem Gesicht gezogen. Flo machte sich daran, Annes Fesselung zu lösen.

"Dafür braucht ihr beide Bewegungsfreiheit."

Annes Augen weiteten sich, als sie die Größe des Dildos sah, den Flo gegen den vorherigen ausgetauscht hatte. Flo deutete ihren Blick richtig.

"Fettes Teil, hm? Wenn du brav bist, kriegst du damit auch noch eine Runde. Was dein Gatte im Kitty drin hatte, war noch heftiger übrigens, der eine davon zumindest. Okay, du kannst jetzt seine Fesseln lösen, ich gehe ihn nur kurz waschen. Dann wirst du mich damit ficken, und Jan meinen Arsch. Ich liebe DP."

Sprachs und verschwand. Anne mühte sich mit dem Lederriemen an meinen Handgelenken ab.

"Und?", forderte ich einen kurzen Zwischenbericht über das bisher Erlebte an.

"Unglaublich, Wahnsinn, fantastisch... für dich fast ein bisschen zu hart, oder?"

Ah, also war sie doch zur Empathie fähig, sieh an. Daran hatte ich oft genug gezweifelt.

"Schon, aber das hat sich ja prima entwickelt, jetzt habe ich auch richtig Spaß."

Den wir dann noch weiter hatten. Richtig gut zurecht kam Anne mit dem Strap-on leider nicht, auch die Ohrfeigen von Flo halfen ihr da nicht wirklich auf die Sprünge, gefielen ihr nichtsdestotrotz sehr gut. Ich versuchte zum Ausgleich eine kleine Rache, indem ich sie wirklich brutal anal durchzog, mit aller Wildheit, der ich fähig war. Und bekam dafür lobende Worte.

Wir pausierten danach, rauchten noch eine Tüte und Flo und ich anschließend eine Zigarette. Anne kam danach in den für mich nicht wirklich nachvollziehbaren Genuss, Kostproben von Flos reichhaltiger Sammlung an Gerten und Klopfpeitschen zu bekommen. Die meisten davon waren ihr allerdings zu extrem, ihr Favorit blieb das Paddel, was sie grinsend als Idee für ein mögliches Geburtstagsgeschenk empfahl.

Auch ich bekam eine Kostprobe, als ich schon nicht mehr damit gerechnet hatte, für mein vorschnelles Loslegen beim ersten DP. Mit einer mehrschwänzigen Peitsche und das Ding tat wirklich gemein weh. Dabei hatte sie nicht einmal richtig ausgeholt, wie sie mir versicherte. Okay, mit diesen Dingern würde ich mich vermutlich nie anfreunden können.

Trotzdem kamen alle auf ihre Kosten und besonders Anne, die mit mir förmlich nachhause schwebte. Flo meinte noch zum Abschied, dass sie jetzt einen besseren Eindruck davon hatte, wer von ihren Bekannten am ehesten für Treffen mit ihr in Frage käme, einige davon müssten sich wahrscheinlich zu stark zurückhalten, da sie auf härtere Sachen standen. Die beiden wollten sich aber in der nahen Zukunft ebenfalls mal alleine miteinander beschäftigen.

Es war tatsächlich schon kurz nach zehn Uhr, als wir unsere Wohnung erreichten. Das war deutlich später als ausgemacht, wir hatten zwischen acht und neun Uhr angegeben. Na ja, Larissa wusste ja wo wir waren, und hatte zudem die Möglichkeit gehabt, uns gegebenenfalls telefonisch zu Hilfe zu rufen. Von der sie keinerlei Gebrauch gemacht hatten, wie die Überprüfung beider Telefone ergeben hatte.

Überrascht waren wir dann aber doch, als wir die Wohnung still und dem Anschein nach verwaist vorfanden. Bis ein eiliger Blick in Luises Hochbett dies erklärte. Larissa hatte Luise ins Bett gebracht und die beiden schliefen eng aneinander gekuschelt. Anne passierte das ebenfalls regelmäßig, sie konnte das also sehr gut nachvollziehen.

"Und was machen wir jetzt?", erfragte ich Annes Einschätzung. "Wir können sie ja schlecht mit ihr in dem engen Bett schlafen lassen."

"Weiß nicht, stabil genug wäre es und es sieht nicht so aus, als ob es den beiden zu eng ist", gab Anne zurück. "Aber vielleicht sollten wir sie trotzdem wecken."

"Okay, ich mach das", übernahm ich diese Aufgabe, ging aber zunächst auf die Toilette. Larissa hatte sie tatsächlich auch gebadet, wie ihre noch in der Wanne befindlichen Myriaden von Schwamm-Tieren bezeugten.

Vorsichtig kletterte ich die Leiter hoch und strich sanft über Larissas Beine, viel mehr war von dieser Position aus nicht zu erreichen. Ich musste allerdings doch etwas handgreiflicher werden, bevor sie wirklich davon aufwachte. Sie wirkte einen Moment desorientiert, verstand dann aber die Lage und kletterte vorsichtig aus dem Bett, ohne Luise zu wecken.

"Sorry, dass wir so spät dran sind", empfing Anne sie im Wohnzimmer.

"Time flies, if you are having fun", gab Larissa grinsend zur Antwort. "Also hattet ihr Spaß?"

"Und wie", beeilte sich Anne zu antworten. "Das war... irre. Und hier ist alles gut gelaufen? Hat sie nach uns gefragt?"

"Nein, überhaupt nicht, wir hatten ebenfalls einen tollen Nachmittag und Abend. Sie war total lieb, hat alles gemacht, worum ich sie gebeten hab. Wir haben zusammen gebadet, ich hoffe, das ist okay. Ich habe mir ein Handtuch von eurem Wäscheständer geklaut. Hm... das hat mich wohl genauso müde gemacht wie sie... und darum bin ich wohl eingeschlafen."

"Ist doch prima, alles gut. Wir sind dir echt dankbar für deinen Einsatz hier", mischte ich mich ein. "Wollen wir einen rauchen?"

"Ich nicht mehr", meinte Anne kopfschüttelnd. "Ich bin immer noch total hin. Flo meinte es für meinen Geschmack zu gut..."

"Wie, beim Kiffen oder im Bett?", wollte Larissa wissen.

"Beim Kiffen, im Bett war es genau richtig... und sensationell", gab Anne mit verklärtem Blick zurück.

Ich baute also für zwei und verschwand dann mit Larissa auf den Balkon, nachdem sie sich eine Hose übergezogen hatte, denn im Bett hatte sie nur in Höschen und T-Shirt gelegen.

"Und wie war es für dich?"

"Erst ungewohnt und eigenartig. Schmerzen sind nicht so mein Ding. Aber dann wurde es recht witzig, Flo holte ihren Strap-on raus und schon ging die Post ab."

"Miss DP. Das hätte ich mir denken können", kicherte Larissa.

"Ja, aber nicht nur. Mich hat sie sich auch gründlich vorgenommen. Möchtest du Details hören?"

Larissa schmunzelte.

"Und dabei geil und neidisch werden? Muss jetzt nicht sein. Wir hatten hier aber auch eine tolle Zeit. Ich hab fast keine Lust nachhause zu fahren, du hättest mich genauso gut hier schlafen lassen können."

"Bleib doch hier über Nacht, Anne hätte bestimmt kein Problem damit. Dann könnten wir Luise morgen früh noch gemeinsam zur Schule bringen, die würde sich bestimmt ein Loch in den Bauch freuen, wenn du morgen früh noch hier bist."

Larissa sah mich überrascht an.

"Im Ernst? Das wäre... wunderbar, aber ich weiß nicht. Meinst du echt, Anne fände das okay?"

"Hast du nicht gesehen, wie happy sie ist? Wenn wir sie fragen würden, würde sie wahrscheinlich auch einem Dreier mit dir jetzt zustimmen."

"Wieso, hast du immer noch nicht genug?"

"Ehm... das meinte ich damit eigentlich nicht. Von dir kann ich allerdings nie genug bekommen."

"Na, genau das wollte ich hören. Ja, hm... okay, ich kann ja vielleicht auf eurem Sofa schlafen, oder doch lieber wieder mit der Kleinen?"

"Unser Ehebett ist groß genug."

"Eh..."

"Ich könnte dich in den Schlaf streicheln und morgen früh wachküssen."

"Oh Jan, bitte... das klingt zu schön, um wahr sein zu dürfen..."

"Komm, rauch auf und wir fragen sie."

Sie sah mich zwar immer noch zweifelnd an, aber nickte dann.

"Schatz, Larissa hat mir gerade gesagt, dass sie am liebsten hier übernachten würde. Was meinst du dazu, wäre das für dich okay?"

"Aber nicht auf dem Sofa, das ist viel zu hart, weißt ja, welche Rückenprobleme Ricarda bei ihrem letzten Besuch hinterher hatte. Klar, aber du schläfst natürlich bei uns mit im Bett", kam die nicht ganz unerwartete Antwort.

"Oh... ja, das wäre klasse. Und das ist wirklich okay für dich?"

Anne sah sie für einen Moment durchdringend und mit einem Pokerface an.

"Larissa, ich kann immer noch nicht hundertprozentig verstehen, was zwischen dir und Jan läuft. Aber das macht nichts, das muss ich auch nicht. Ich mag dich, ich glaube wir können wirklich gute Freundinnen werden. Ich bin nicht eifersüchtig, weißt du? Ich gönne dir alles, was er dir geben will und kann."

"Okay... aber ganz ehrlich, ich kann dir nicht versprechen, dass ich meine Finger von ihm lasse, wenn er neben mir liegt."

"Solange ihr dabei das Kind nicht weckt...", meinte Anne schmunzelnd.

Larissa schwieg verblüfft und ehrlich gesagt war ich ebenfalls baff.

Larissas stand auf, drehte Anne auf ihrem Schreibtischstuhl ein Stück weiter vom Schreibtisch weg, setzte sich auf ihren Schoß und küsste sie. Jetzt war Anne sicher total von der Situation überrumpelt, aber sie erwiderte den Kuss und schon nach wenigen Sekunden griff sie um Larissa herum und klammerte sich an sie.

Holla, die Waldfee. Was vielleicht wirklich als eine Art echter Dankbarkeits-Kuss begonnen hatte, wurde ziemlich hitzig und leidenschaftlich. Keine von beiden machte Anstalten, sich von der anderen zu lösen.

"Wenn ihr versucht, mich geil zu machen, ist euch das wunderbar gelungen", gab ich ein authentisches Feedback. Es wurde eng in meiner Hose.

Das brachte die beiden Grazien auf diesen unseren Planeten zurück. Zwei grinsende Gesichter drehten sich in meine Richtung.

"Er hat wieder von diesen blauen Dingern genascht", erklärte Anne.

"Ich nicht, und mir geht's genauso", meinte Larissa mit funkelnden Augen. "Du küsst total gut. Jetzt kann ich zusätzlich nicht versprechen, von dir die Finger zu lassen."

"Ehm... ich...", stammelte Anne verwirrt, bis Larissa sie aus der prekären Lage entließ und von ihr wieder abstieg.

"Komm, ich will dich nicht zum nächsten Dreier verführen, das war nur ein Spruch. Und das ist trotzdem eine Option, die immer da ist. Ich wollte mich eigentlich nur bedanken. Du bist eine großartige Frau und ich verstehe langsam immer besser, warum Jan dich so sehr liebt."

Da war es wieder, dieses beinahe unheimliche Talent von Larissa, im richtigen Moment das Richtige zu sagen. Man konnte förmlich spüren, wie sie damit Annes Herz sperrangelweit öffnete.

Anne hatte wohl ursprünglich vorgehabt, noch ein wenig an ihrem Computer zu muckeln, tat dies nach dieser Aktion aber nicht mehr. Sie fuhr das Teil sofort wieder runter und kam zu uns aufs Sofa. Wir unterhielten uns noch ein wenig über den Nachmittag, Luise und ebenso über den Paris-Urlaub.

Dann war es doch schon wieder halb zwölf und wir beschlossen, ins Bett zu gehen. Larissa ging mit mir noch eine letzte Zigarette auf dem Balkon rauchen, während Anne sich schon bettfertig machte und eine Zahnbürste für Larissa raussuchte, die irgendwo in ihrem Reisezeug ungenutzt herumschwirrte.

"Ich glaube, du hast meine Frau gerade im Sturm erobert", teilte ich ihr meine Einschätzung mit.

"Wie, was? Was meinst du? Mit dem kleinen Kuss?"

"Nein, damit, dass du ihr gesagt hast, dass du verstehst, warum ich sie so sehr liebe. Was auch immer sie noch an Distanz und Ressentiment dir gegenüber aufgebaut hatte, hast du mit diesem einen Satz zerfetzt. Jetzt könnt ihr wirklich gute Freundinnen werden."

"Ach so meinst du das. Hm, das war kein Spruch, ich mein das so. Auch, dass sie richtig gut küsst. Sieh dich vor Mann, ich mag Frauen nicht nur im Bett. Und sie hat zusätzlich ein Kind als Extra-Bonus. Und was für eins."

"Pffft. So eins habe ich auch. Nun komm, lass uns ins Bett. Vielleicht zeige ich dir ja noch, was alles für mich spricht."

Wir putzten uns gemeinsam die Zähne und bewegten uns so leise wie möglich ins Schlafzimmer, das nur vom fahlen Mondschein und dem Restlicht der Straßenbeleuchtung erhellt war. Larissa zog sich langsam aus und beließ es dabei nicht beim Entfernen der Hose, sondern tat dies komplett. Ich schlief sonst in Unterhose und T-Shirt, folgte aber ihrem Beispiel.

Annes bewundernde Blicke waren uns beiden nicht entgangen. Na, musste ich mir doch langsam Gedanken machen? Wir kletterten beide vorsichtig über Anne, die immer auf der dem Fenster abgewandten Seite schlief, hinweg. Larissa legte sich demonstrativ in die Mitte, drehte sich gar zunächst von mir weg und streichelte sanft Annes Gesicht.

Diese zögerte einen Moment, erwiderte dann aber doch die Zärtlichkeiten. Ich schmiegte mich an den nackten Körper unserer Freundin und streichelte sie ebenfalls, während mein Schwanz in dieser Situation noch völlig unangemessen ein hartes Eigenleben entwickelte. Das fühlte Larissa natürlich überdeutlich an ihrem nackten Po.

Inzwischen waren ihre Hände tiefer gewandert und liebkosten Annes volle Brüste unter ihrem Pyjama-Oberteil. Ihre Lippen trafen sich zum Kuss. Annes Hände gingen ebenfalls auf Wanderschaft und zeichneten die Konturen Larissas Körpers nach, wobei ich wohl eher zufällig ebenfalls mit gestreichelt wurde. Aus zufällig wurde gewollt und es dauerte nicht lange, bis Anne sozusagen meine Erektion in die Hand fiel.

Was sie damit anstellte, war trotz der vorherigen Erklärung ein kleiner Schock. Sie versuchte ernsthaft, wenn auch erfolglos, weil das aus diesem Winkel nicht ging, meinen Schwanz bei Larissa einzuführen. Es genügte mir aber diese Absichtserklärung, um selbst aktiv zu werden und mir einen Weg ins Glück zu bahnen. Larissa, die die Präambel mit Annes Hand nicht mitbekommen hatte, erstarrte, löste ihre Lippen von Anne und sah sie fragend an.

Anne nickte ihr zu und küsste sie wieder, während ich mich langsam und vorsichtig in ihr bewegte. Sie war tatsächlich schon ziemlich feucht, also schien die Küsserei mit Anne sie wirklich aufgeregt zu haben. Meine linke Hand griff zu Anne herüber, um sie zu streicheln. Ihre Brüste und ihren Bauch hatte Larissa mittlerweile freigelegt und dort vermutete ich auch ihre Hand.

Die traf ich dann allerdings in der Pyjama-Hose und zog meine dann sogleich wieder zurück, da hatte Larissa dieselbe Idee gehabt. Und doch ging es wieder einmal nicht um sexuelle Stimulation, sondern einfach den Genuss der Nähe, der Verbindung, der Vereinigung. Mal abgesehen davon, dass ich schlecht versuchen konnte, die mir als recht lautstark bekannte Larissa richtig in Wallung zu bringen.

Unser Bett, das lange nach dem Kauf erstaunlich leise geblieben war, fing seit einigen Wochen leider zum Überfluss auch verräterisch zu knarren an, wenn man etwas heftiger zur Sache ging. Uneingedenk all dieser Umstände löste sich Anne von Larissa und meinte leise:

"Komm, leg dich richtig auf sie... versucht einfach so leise wie möglich zu sein."

Mir stockte für einen Moment der Atem, als ich dies hörte. Anne, die sich so lange damit gequält hatte, überhaupt zu akzeptieren, dass ich mit anderen einließ, wollte nun, dass ich einer Frau, die ich erklärtermaßen liebte, so viel wie unter den gegebenen Umständen möglich, Liebe und Lust verschaffen sollte. Während sie neben ihr lag und diese küsste und streichelte.

Wurde mir in diesem Moment vielleicht deutlicher als jemals zuvor klar, wie stark meine Liebe für meine Ehefrau war, heilte dieser Moment viele der kleinen Wunden, die wir uns gegenseitig zugefügt hatte und die mich daran zweifeln ließen, dass sie mich wirklich liebte. War dieser Moment ein unglaubliches, überwältigendes Erlebnis, was ich an mein Lebensende nicht mehr vergessen würde, egal was noch weiter passierte.

Waren wir in diesem Moment alle drei völlig offen für die Liebe, die uns bis zum Überfließen erfüllte, uns trug und uns zu dem machte, was wir waren. Die äußerlich stattfindenden Aktionen, nämlich dass wir uns tatsächlich in die Missionarsstellung begaben und ich richtig und tief in Larissa eindringen konnten, nur ein Beiwerk in diesem Wunder menschlicher Intimität.

Wurde mir in diesem Moment allerdings auch einmal mehr klar, wie stark meine Liebe für Larissa war. Larissa, die sich die größte Mühe gab, ihr Stöhnen zu unterdrücken, von Anne küssend tatkräftig unterstützt, der allerdings in Phasen, wo das nicht der Fall war, anzusehen war, wie unglaublich die Situation auch für sie war.

Wir waren beide in der Nähe des Höhepunkts, als Luise sich unruhig im Bett bewegte. War es das in der Tat lauter gewordene Knarren des Bettes? Wir hielten auf jeden Fall für einen Moment inne. Sie schien sogar etwas zu sagen, was jedoch unverständlich war und danach wurde es wieder still. Larissa sah mich fragend an und wäre wohl bereit gewesen, hier abzubrechen, aber erneut schaltete sich Anne ein.

"Sie ist nicht aufgewacht, macht ruhig weiter, das geht von der Lautstärke her."

Was wir taten. Durch das Anhalten brauchte ich allerdings geraume Zeit und eine Beschleunigung, um selbst zu kommen, Larissa schien von der Pause nicht so sehr zurückgeworfen, denn sie kam bereits kurz nach der Wiederaufnahme, mit einem seligen Stöhnen in Annes küssenden Mund hinein.

Nach verströmtem Glück blieb ich noch eine Weile auf Larissa und küsste Anne, versuchte all die Liebe, die ich in diesem Moment für sie fühlte, zum Ausdruck zu bringen. Eng aneinandergeschmiegt schliefen wir wenig später ein.

---

Mein innerer Wecker klingelte zehn Minuten vor dem eingestellten auf meinem Handy, den ich eigentlich nie benötigte und schnell abschaltete, damit die beiden Frauen und Luise nicht davon geweckt worden. Das heißt eigentlich nur Anne, die ausschlafen konnte, Larissa wollte Luise ja mit mir zur Schule bringen. Anne arbeitete im Homeoffice und das nur zwanzig Stunden die Woche, konnte sich ihre Zeit daher sehr gut selbst einteilen.

Luise würde ebenfalls in wenigen Minuten aufwachen, da war sie ganz der Papa. Seit dem Ende der Ferien hatten wir sie nur ein einziges Mal wecken müssen und da war sie extrem spät am Vorabend eingeschlafen, was diesmal nicht der Fall war. Ich überlegte für ein paar Minuten, ob ich Larissa, die eng an mich gekuschelt, mit einem Bein über meinen, lag, schlafen lassen sollte, aber allein schon der Versuch mich aus dieser Umklammerung zu lösen, würde sie wahrscheinlich wecken.

Also versuchte ich es mit dem Wachküssen, was sie sich einmal gewünscht hatte und was hervorragend funktionierte. Es gibt nichts Schöneres, als in die gerade geöffneten Augen eines anderen Menschen zu blicken und Freude, Glück und Liebe darin gespiegelt zu sehen. So glücklich wie an diesem Morgen hatte ich Larissa noch nicht gesehen.

Wir küssten uns eine ganze Weile, bevor wir vorsichtig über Anne kletterten, unsere Klamotten vom Boden aufklaubten und ins Wohnzimmer gingen, so leise dies möglich war. Wir hatten uns gerade vollständig angezogen, als Luise ebenfalls munter wurde. Sekunden später stand sie vor uns, Larissas Pferd unter den Arm geklemmt, mit einem Ausdruck ekstatischer Begeisterung, als sie diese erblickte.

Larissa versprach ihr beim Anziehen zu helfen, während ich uns Frühstück machte. Es wurde ein schöner Morgen, den wir alle drei sehr genossen, ein kleiner Ausblick auf die bevorstehende gemeinsame Reise zudem. Ich ertappte mich bei einem merkwürdigen Gedanken, nämlich dass wenn Anne irgendetwas zustoßen würde, Larissa sicher ihre Stelle problemlos einnehmen könnte.

Ich schüttelte mich innerlich, dass ich überhaupt an so etwas dachte und das entsprach natürlich sicher nicht vollständig den Tatsachen, denn Luise liebte ihre Mutter abgöttisch. Allerdings schien Larissa in ihrem Bericht vom Vorabend nicht übertrieben zu haben, denn Luise gehorchte ihr, im Gegensatz zu ihren Eltern, aufs Wort. Tat alles was sie sollte, ohne die ewigen Diskussionen und Weigerungen, die uns tagtäglich entgegenschlugen.

Wir brachten sie zur Schule und verabschiedeten uns dann bei ihrem Auto, das in unmittelbarer Nähe davon geparkt war. Was uns beiden schwerfiel, unheimlich schwerfiel.

Den Nachmittag verbrachte ich bei Nina, die natürlich zunächst von dem Dreier mit Flo unterrichtet werden wollte. Sie lachte sich halb kaputt, als ich ihr Details lieferte und freute sich ehrlich, dass es zumindest für Anne das Erlebnis gewesen war, das sie sich gewünscht hatte.

"Als wir zurückkamen, war Larissa in Luises Bett eingeschlafen, das war total süß... na ja, sie hat dann tatsächlich bei uns übernachtet."

"Mit der Kleinen im Bett? Na, das wird Larissa doch bestimmt auch einen besonderen Kick gegeben haben."

"Ehm... nee, sie hat mit uns im Ehebett geschlafen", stellte ich richtig. Und nach kurzem Zögern: "Und dort mit mir."

Nina hatte wohl schon etwas anderes entgegnen wollen, als sie den Sinn meiner Worte verspätet erfasste.

"Wie, als Anne schon dabei war?"

"Ja, die hat sie dabei geküsst."

"Im Ernst, gleich noch den nächsten Dreier? Ich glaub es nicht... wirklich?"

"Nein, kein echter Dreier, die beiden haben sich nur gestreichelt und geküsst... na ja, Larissa hat ihr wohl kurz in die Hose gegriffen, aber das war's dann schon. Aber es war Anne, die uns dazu ermutigt hat..."

"Oh. Na, das ist... hm. Erstaunlich", gab Nina verwirrt zurück. "Ist doch schön, dass sie sich da weiter öffnet."

Ja das war es, unzweifelhaft, aber ihr wurde wie mir natürlich klar, dass sie weiterhin von dieser Öffnung ausgeschlossen war und dies vermutlich auch bleiben würde.

"Hm... das heißt dann wohl, dass du von gestern ziemlich ausgelaugt bist...", versuchte sie das Gespräch mit schelmischem Grinsen wieder auf eine lockere Ebene zu ziehen.

"Jein. Zum einen musste meine Zunge keine Überstunden machen, zum anderen erinnere ich mich sehr deutlich an einen Mund, der Tote zum Leben erwecken könnte..."

Sie kicherte und öffnete meine Hose.

"Hallo Lazarus, du hast Besuch."

Es klappte tatsächlich, wir hatten guten Sex, aber ich ging trotzdem in nachdenklicher Stimmung nachhause. Nina hatte versucht, es nicht zu zeigen, aber die Sache mit Larissa hatte sie betroffen gemacht, auch wenn es das nach ihrem eigenen Selbstverständnis nicht hätte tun dürfen.

So gut alles lief, und so gut wir alle damit umzugehen können schienen, die Situation wurde in der Tat zunehmend komplexer und unübersichtlicher. Gab es eine Möglichkeit, Anne und Nina anzunähern und würde das eine Verbesserung bringen? Es konnte genauso gut den gegenteiligen Effekt haben.

Während ich kochte, dachte ich ebenfalls viel an Anne und ihre erstaunliche Entwicklung. Vielleicht später, vielleicht konnte die Erfahrung mit Larissa etwas bei ihr für Nina lockern, aber das musste von selbst kommen und konnte nicht herbeigeführt werden.

"Ich sollte dich von Larissa noch grüßen", erfüllte ich meinen Auftrag vom Morgen, als ich mit Anne und Luise zu Abend aß.

"Ich dich auch. Wir haben fast die ganze Stunde, als Luise bei der Logopädin drin war, miteinander telefoniert."

"Oh?"

"Wann kommt sie wieder?", krähte Luise dazwischen.

"Wir treffen uns am Mittwoch, vor dem Sprachcafé. Wenn schönes Wetter ist, gehen wir wieder in den Park, ansonsten vielleicht shoppen."

Das löste Jubelstürme bei Luise aus.

"Wann fahren wir nach Paris?"

Nun, diese Frage beantwortete ich ihr täglich mehrmals und das würde sich vermutlich bis zum tatsächlichen Abflug nicht ändern. Sie freute sich irrsinnig darauf. Und nicht nur sie.

"Mit Flo habe ich übrigens auch telefoniert. Mit ihr werde ich mich nächste Woche treffen. Und die Zeit, die ihr in Paris seid, nutzen...", fuhr Anne mit vielsagendem Blick fort.

"Das freut mich. Luise, iss bitte auch die Kartoffeln und das Rotkraut, nicht nur die Frikadellen."

"Ich bin satt."

"Komm, wenigstens noch was von dem Rotkraut, das isst du doch so gern."

"Ich will noch eine Frikadelle."

Ich atmete tief durch, während Anne die Diskussion mit ihr weiterführte. Ich musste mich wohl mal mit Larissa unterhalten, wie sie die Kleine so handzahm bekam. Das war uns beiden noch nie gelungen.

Wir berichteten Frau Sänger von den neuesten Entwicklungen, die einigermaßen verblüfft schien, denn Larissa hatte nur am Rande Platz in unseren bisherigen Erzählungen gefunden. Vor allem, wie Anne von ihr berichtete.

"Larissa ist eine großartige Frau. Luise hat sie sofort ins Herz geschlossen... und ich irgendwie auch. Wir sind dabei, wirklich gute Freundinnen zu werden, wir waren gestern zusammen shoppen gewesen, das war ein tolles Erlebnis für alle drei...", fing sie an.

Ja, die beiden hatten unter anderem nach sexy Unterwäsche geshoppt, nachdem Larissa Anne freundschaftlich über die Liebestöter, die sie auf unserem Wäscheständer vorgefunden hatte, aufgezogen hatte. Und ihr trotz heftiger Proteste von Anne das meiste davon spendiert hatte.

"Larissa hat mit Jan geschlafen, als sie bei uns übernachtete. Aber nicht nur mit ihm... wir waren dabei ebenfalls zärtlich und haben uns geküsst. Es war... wunderschön... so voller Liebe...", setzte sie mit träumerischem Blick fort.

"Voller Liebe... Sie meinen, es war in diesem Moment nicht nur Sex?"

"Nein, die beiden lieben sich. Haben wir das nicht erzählt?", fragte Anne erstaunt.

"Bisher nicht, Sie hatten Larissa eher als Freundin eingestuft. Also, hat sich Ihr Kreis nun um Larissa erweitert?"

"Ich sehe sie immer noch mehr als Freundin", erwiderte ich. "Aber ich liebe sie, und sie mich, das ist schon richtig."

Frau Sänger runzelte die Stirn und brauchte eine Weile, um das Gehörte zu sortieren. Kein Wunder, wenn man das so aussprach, klang das alles ganz schön verrückt und extrem.

"Das scheint Sie aber nicht zu stören, wenn ich Sie richtig verstanden habe? Es ist für Sie anders, als Jans Beziehung zu Nina?", wandte sich die Therapeutin wieder an Anne.

"Ja, irgendwie schon. Es ist anders... es ist Larissa. Vielleicht weil ich sie nun kenne und erlebe. Eigentlich kann man gar nicht anders, als sie zu lieben..."

"Auch für Sie ist das so?"

"Oh, Sie meinen, ob ich mich in Larissa verliebe? Nein, ich glaube nicht. Als Freundin, ja, aber eine Liebesbeziehung mit einer Frau... nein, das glaube ich nicht wirklich. Obwohl Sex mit ihr durchaus vorstellbar ist..."

Frau Sänger nickte und seufzte dann.

"Das sind alles sehr interessante Entwicklungen, die mich freuen, aber sicher auch Gefahren bergen. Was meine Ankündigung etwas schwerer macht, denn ich werde sie nicht lange weiter mitverfolgen können. Vielleicht ist es ihnen schon aufgefallen, ich bin schwanger und gehe in zwei Monaten in den Mutterschutz, habe vorher allerdings zusätzlich noch vier Wochen Urlaub. Das bedeutet, dass wir diese Gespräche nicht mehr lange fortführen können. Ich kann Ihnen selbstverständlich einen Platz bei einer meiner Kolleginnen oder einem Kollegen verschaffen, wenn Sie das für erforderlich halten."

Da sie in letzter Zeit weitere Kleidung als noch zu Beginn getragen hatte, war uns das nicht aufgefallen. Jetzt, wo sie es gesagt hatte, war es bei genauerem Hinsehen allerdings schon ersichtlich. Wir gratulierten ihr zu dem Ereignis und versprachen, uns darüber Gedanken zu machen, ob wir wirklich die Geschichte mit jemand anderem fortführen wollten.

Einige Termine würden wir schließlich schon noch haben. Anders als sonst fingen wir allerdings das schon auf dem Weg zur S-Bahn an zu besprechen.

"Was meinst du, sollen wir tatsächlich noch wechseln?", fragte ich Anne.

"Ich weiß nicht... im Moment habe ich das Gefühl, das ist nicht mehr nötig. Und habe die Hoffnung, dass dies auch so bleibt."

Ich nickte zustimmend, während sie fortfuhr.

"Wir sind ja da hin, um unsere Ehe zu retten, wieder ins Gespräch zu kommen. So verrückt das auch ist, bei allem, was in letzter Zeit passiert ist... ich fühle mich jetzt total sicher... verstanden, geliebt, angenommen..."

"So geht es mir auch. Und die Geschichte mit Larissa macht dir wirklich keine Angst?"

"Nein, im Gegenteil, sie macht mir... Freude. Schade, dass sie im Moment wegen der Proben so wenig Zeit hat, ich würde gerne viel mehr Zeit mit ihr verbringen. Ich habe seit Jahrzehnten keine echte, wirklich enge Freundin mehr gehabt, das weißt du ja. Sie ist... etwas ganz Besonderes, und das hat jetzt nichts mit ihrer Berühmtheit zu tun..."

"Ich weiß genau, was du meinst. Das ist Nina übrigens ebenfalls."

"Das hat Larissa auch gesagt. Na, ich werde sie ja wohl kennenlernen."

Huch? Davon hatte mir noch niemand etwas erzählt.

"Die Premiere. Wird wohl eine Mehrfachpremiere. Larissa hat mich überredet, auch zu kommen. Ich habe schon mit meiner Mutter gesprochen, sie wird dann auf Luise aufpassen."

"Das ist wunderbar. Damit habe ich nun überhaupt nicht gerechnet. Überhaupt... wie du dich in den letzten Wochen entwickelt hast... da kann ich deinen Spruch nur zurückgeben: Ich erkenne dich gar nicht mehr wieder... Und freue mich darüber wahnsinnig. Ich liebe dich ebenso wahnsinnig."

"Ich dich auch, du Wahnsinniger...", erwiderte sie, bevor wir vor den Stufen zur S-Bahn-Station stehenblieben und uns lange küssten.

Die erste Phase meines Sonderauftrags, also die Erstellung der Wissensdatenbank, war fast abgeschlossen und die Urlaubszeit, die unsere Gruppe zusätzlich belastet hatte, da viele der Urlaube vor einem Downsizing aufgrund eines Projektwegfalls genehmigt worden waren, vorbei. Also brauchte ich nicht mehr so viele Überstunden zu machen.

Da Larissa nun wirklich im Probenstress war, profitierten davon zunächst nur Nina und Anne, aber auch mein Mixen, zu dem ich tatsächlich bislang kaum gekommen war. Schrecklich, immer dieser ganze Sex, man kommt einfach zu nichts anderem, ebenfalls wichtigem.

Anne war nämlich nachhaltig geweckt und wartete nicht mehr nur ab, ob ich mich mal wieder spontan oder geplant mit ihr beschäftigen wollte, sondern stellte sicher, dass dies passierte, unter anderem auch mit der Vorführung der Reizwäsche, die sie mit Larissa eingekauft hatte.

Mein Vorrat an kleinen blauen Pillen schrumpfte erschreckend schnell, obwohl ich meist nur ein Viertel einwarf. Aber wir hatten nicht nur mehr Sex. Es kehrte auch deutlich mehr Liebe und Zärtlichkeit in unsere Ehe zurück, es war fast so wie in der Anfangszeit unserer Beziehung.

Und wir redeten wieder miteinander, nicht nur über das Tagesgeschäft unserer kleinen Familie, über alles Mögliche. Ganz viel über Larissa, mit der wir immerhin noch viel telefonierten. Mit Nina, die sich über die zusätzliche Zeit freute, lief es ebenfalls hervorragend.

Sie gab allerdings zu, dass sie der Begegnung mit Anne mit gemischten Gefühlen entgegensah. Und hätte es besser gefunden, wenn sich Larissa diesbezüglich vorher mit ihr abgestimmt hatte. Überhaupt schien es leichte Spannungen zwischen ihr und Larissa zu geben, über die sie allerdings nicht reden wollte oder konnte.

Doch etwas Neid oder gar Eifersucht, weil sich Larissa so plötzlich in unser Leben integriert hatte und von Anne so leicht angenommen wurde? Larissa äußerte sich ebenfalls nicht dazu, zumindest mir gegenüber in unseren Telefonaten nicht. Was sie mit Anne alles besprach, wurde mir längst nicht mehr komplett berichtet. Ich nahm das als selbstverständlich hin.

Ich bummelte an dem Freitag, an dem wir nach Paris flogen, einige Überstunden ab, da unser Flug schon um zwei Uhr nachmittags ging. Luise war völlig überdreht und so war ich glücklich, dass Larissa uns mit dem Auto abholte, was sie dann am Flughafen parken wollte. Eine Fahrt in den Öffentlichen mit ihr wäre sehr wahrscheinlich grenzwertig für mein Nervenkostüm geworden.

Nachdem ich sie fast zwei Wochen nicht gesehen hatte, war es fast unmenschlich hart, sie nicht vor Luise beim in den Arm nehmen zu küssen. Das wollten wir uns, wie von Anne gewünscht, vor dem Kind weitestgehend verkneifen. Larissa hatte mit einer Schauspielkollegin ihr Auto getauscht, da sie ja einen Zweisitzer fuhr.

Mutig, mutig, denn die zahlreichen Beulen und Kratzer an deren Wagen schienen nicht gerade auf eine besonnene Fahrerin hinzudeuten, und Larissas Flitzer hatte mächtig was unter der Haube. Larissa grinste und meinte, das wäre ihr egal, solange sie sich damit nicht die Rübe abfuhr. Der Flug war kurz und ereignislos, am Flughafen wartete der reservierte Leihwagen auf uns, denn Disneyland liegt circa 30 km außerhalb von Paris und Larissa hatte keinen Bock auf öffentliche Transportmittel.

Das für den Spätnachmittag geplante "Sightseeing-light" mussten wir wegen Starkregens gleich ausfallen lassen. Gott sei Dank sagte die Wettervorhersage für den Folgetag nur einige kurze Schauer in den frühen Morgenstunden voraus und auch am Sonntag sollte es kühl, aber schön sein.

Das noble Hotel, das Larissa für uns gebucht hatte, hatte einen großen Indoor-Swimmingpool, und Luise war hocherfreut, als wir dies als Ausweichziel bekanntgaben. Schwimmzeug hatten wir alle nicht dabei, gab es aber in der Lobby käuflich zu erwerben, glücklicherweise auch Schwimmflügel für die Kleine, denn schwimmen konnte sie immer noch nicht richtig.

Nur dort setzte ich mich mit meiner Kostenübernahme durch, ansonsten wurden meine Ansinnen, auch mal was zu zahlen, von Larissa brüsk, in einem Restaurant am Sonntag sogar mit einem Tritt gegen das Schienbein, zurückgewiesen.

Luise war im siebten Himmel, und das ging Larissa und mir ähnlich. Wir lachten, tobten und hatten wirklich eine tolle Zeit. In unserem Zimmer angekommen durfte Luise dann Cartoons auf dem großen Fernseher schauen, während wir uns zum Duschen zurückzogen, was sie nicht weiter interessierte.

Wir fanden tatsächlich eine Zeichentrickserie, die fast ohne Sprache auskam und ihr ausgesprochen gut gefiel, aber auch französische oder englische Cartoons hätten sie ähnlich gefesselt. Später beim Umschalten fanden wir zusätzlich deutsche Kanäle, aber nichts mit Cartoons.

Wir gingen wirklich unter die Dusche, aber mit Reinigung hatte das Ganze selbstverständlich nichts zu tun, denn wir nutzten diese ersten privaten Minuten voll aus. Die roten Duschvorhänge boten ausreichend Sichtschutz, selbst wenn Luise überraschend das Bad betreten hätte, was sie nicht tat.

Larissa gab sich alle Mühe, leise zu bleiben, was bei dem wilden Fick, der folgte, ein echtes Kunststück war. Da hatte sich einiges an Lust und Leidenschaft aufgestaut, trotz des reichhaltigen Alternativprogramms mit Anne und Nina, aber ich hatte Larissa auch körperlich total vermisst und sie nicht weniger mich.

Natürlich wollten wir das Kind nicht lange alleine lassen und traten deshalb richtig aufs Gaspedal. So wild hatte ich mit ihr noch nicht vorher gevögelt, aber sie fuhr zu meiner Freude nicht nur ebenfalls darauf ab, sondern es gelang uns auch hierbei, nur um wenige Sekunden zeitversetzt zu kommen. Und das erstaunlich schnell.

Nun seiften wir uns tatsächlich ein, küssten uns wild unter der laufenden Dusche und völlig ohne blaue Helfer wurde ich tatsächlich sofort wieder hart. Wir schauten uns unschlüssig an, ich brüllte Luise noch kurz die Frage, ob alles okay sei zu, und als wir recht leise eine Zustimmung als Rückmeldung erhielten, ging es nochmal zur Sache.

Diesmal nicht ganz so wild und es dauerte prompt etwas länger. Trotzdem schafften wir es, nach einem weiteren, bei dieser Gelegenheit nicht synchronen Höhepunkt, nachhaltig befriedigt und nach weniger als einer halben Stunde Abwesenheit wieder beim Kind zu sein. Die hätte allerdings nicht einmal eine volle Stunde Abwesenheit bemerkt und protestierte zunächst, als ich die Fernsehzeit für beendet erklärte.

"Komm das reicht. Wir gehen jetzt was essen. Was magst du denn besonders gern?", mischte Larissa sich ein.

Das Kind schaltete sofort wieder auf brav und zählte ihre Lieblingsgerichte auf. Keine weiteren Proteste, keine endlosen Diskussionen. Wie machte sie das nur? Ich würde das in der Folge noch öfter staunend beobachten. Anne und ich erlebten da eine ganz andere Luise. Na, wenn sich das Geheimnis nicht ergründen ließ, mussten wir Larissa eben einfach enger in unseren Familienverbund einbinden.

Da es immer noch regnete, blieben wir zum Essen im Hotel, welches tatsächlich alle von Luises Lieblingsgerichten auf der Speisekarte hatte, und für uns ein göttliches Vier-Gänge-Menü feinster französischer Kochkunst. Also kamen alle drei voll auf ihre Kosten.

Das anschließende Toben im Hotelzimmer war zwar anstrengend, aber richtig lustig, wobei wir beide abwechselnd als Pferde herhalten und mit ihr durch das Zimmer krabbeln mussten, beim anschließenden Betthüpfen, was die beiden schon bei Larissas erstem Besuch bei uns als gemeinsames Faible entdeckt hatten, begnügte ich mich erschöpft mit der Zuschauerrolle.

Wir spielten dann noch gemeinsam Karten und Luise beschäftigte sich danach mit einem mitgebrachten Puzzle, während wir auf dem regengeschützten Balkon eine rauchen gingen.

"Puh, das Kind ist voll in Form. Was ich von mir nicht behaupten kann. Na wenigstens sollte sie nun gut einschlafen können. Ich aber sicher auch", gab ich bekannt.

"Ja, alter Mann, du bist dem Rollator nahe, das ist mir schon in der Dusche aufgefallen, wo du mir zweimal innerhalb einer halben Stunde den Verstand rausgevögelt hast."

"Ich hatte eine irrsinnige Sehnsucht nach dir, könnte ich zu meiner Entschuldigung vorbringen. Aber du machtest nicht den Eindruck, als ob dich das sonderlich gestört hätte."

"Nicht wirklich. Und das mit der irrsinnigen Sehnsucht kann ich unterschreiben."

Luise streckte ihren Kopf heraus.

"Seid ihr immer noch nicht fertig? Ich will nicht alleine puzzeln. Du musst mitmachen, Lala."

Das war ihr neuer/alter Spitzname, nachdem ihr Larissa davon erzählt hatte, dass sie ihre allererste Freundin im Kindergarten so genannt hatte, wurde er prompt recycelt.

"Wir sind gleich wieder bei dir, Schatz. Dann ist aber auch bald Bett-Zeit, du willst du morgen im Disneyland frisch und munter sein?"

Luise nickte. Sie sah wirklich langsam müde aus, also beeilten wir uns mit dem Rauchen und Larissa half ihr nur kurz das angefangene Puzzle fertigzustellen, um dann erneut ohne jedwede Proteste Zähneputzen und Zubettgehen einzuläuten. Wir lasen ihr beide noch etwas vor, sie kuschelte sich bei Larissa an und weg war sie. Sagenhaft.

"Wenn du keinen Bock mehr auf deine Schauspielkarriere hast, könntest du dich als Mary Poppins verdingen."

"Wieso, Luise ist doch echt pflegeleicht. Warte ich komme zu dir rüber", meinte sie leise und kletterte über Luise hinweg auf meine Bettseite.

"Pflegeleicht, mit dir, ja. Anne und ich kriegen da meist ein anderes Gesicht gezeigt. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Ist das schön, dich endlich wieder in meinen Armen zu halten."

"Ja, danach habe ich mich fast mehr als nach deinem Schwanz gesehnt. Und das will was heißen."

"Wie laufen die Proben? Du bist ganz schön im Stress, nicht wahr?"

"Der Regisseur ist gut, aber anstrengend. Die Aufführung wird dir gefallen. Er holt einiges aus dem Stück raus, wir sind alle stolz auf das Ergebnis. Und was macht deine Arbeit?"

"Da kehrt langsam Ruhe ein. Das heißt, ich werde in Zukunft auch wieder mehr Zeit für dich haben."

Sie küsste mich zärtlich und strich mir über mein Haar.

"Das ist Musik in meinen Ohren. Du hast mir ja mal gesagt, das macht dir keine Angst. Also sage ich es dir jetzt und in aller Deutlichkeit: Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Und übrigens: Ich liebe dich."

Wir küssten uns wieder.

"Das tue ich übrigens auch. Und höre mal für einen Moment damit auf, dich als meine liebste Freundin für mich selbst zu rechtfertigen und sage dir, was du mir wirklich bedeutest: Du bist die Frau, die ich am meisten liebe, die ich über alles liebe. So, jetzt ist es raus, hoffentlich kriegst du jetzt langsam Angst."

"Oh Scheiße, heißt das jetzt, wir werden glücklich miteinander? Das geht ja gar nicht. Ja, jetzt krieg ich wirklich Angst, du Unhold. Guck, ich habe richtig Gänsehaut."

"Nur am Arm, oder soll ich vorsorglich noch den Rest deines Körpers untersuchen?"

"Würdest du das für mich tun? Das würde mich wirklich beruhigen..."

Das tat ich dann streichelnd in aller Gründlichkeit. Mehr nicht, denn direkt neben dem Kind mit ihr Sex zu haben, brachte ich dann doch nicht. Die Zärtlichkeit und der süße Unsinn, den wir uns gegenseitig ins Ohr flüsterten, war in sich völlig ausreichend und erfüllend. Außerdem war meine Annahme richtig gewesen, ich schlief nicht lange darauf ein.

Luise weckte uns. Es war lange vor ihrer eigentlichen Zeit und hatte den Hintergrund, dass sie pullern musste und sich nicht alleine auf das fremde Klo traute. Dass sie Larissa nackt in meinen Armen vorfand, irritierte sie offenbar nicht im Mindesten. Ich war für ein paar Sekunden aber schon geschockt, denn genau solche Situationen hatten wir ja vermeiden wollen.

Ich bot ihr schnell an, mit ihr aufs Klo zu gehen.

"Nein, Lala soll."

Die reagierte sofort und ging mit ihr zur Toilette, während ich mich innerlich auf eine mögliche anschließende Fragestunde vorbereitete. Obwohl, woher sollte sie wissen, dass erwachsene Freunde normalerweise nicht nackt in Hotelzimmerbetten miteinander kuschelten?

Die Welt eines Kindes in diesem Alter ist an sich völlig asexuell, Nacktheit natürlich, auch dass ich mit Larissa gemeinsam "duschen" ging, hatte sie schließlich als völlig normal empfunden. Es kamen tatsächlich keinerlei Rückfragen, sie wurde wieder in die Mitte genommen und schlief wenig später noch einmal ein.

Das änderte sich auch am Morgen nicht, als wir annähernd zeitgleich aufwachten, gemeinsam unsere Morgentoilette hatten und diesmal tatsächlich nur duschten, wozu sie sich allerdings nicht überreden ließ. Da stieß Larissa erstmals an die Grenzen ihres Charismas und ihrer Überredungskunst.

Alles andere funktionierte wieder problemlos und Disneyland war dann so traumhaft für das Kind, wie wir uns das erhofft hatten. Und anstrengend für uns. Ich stellte einmal mehr fest, dass mir mit zunehmendem Alter Karussellfahrten nicht mehr so leichtfielen, beziehungsweise zur leichten Übelkeit führten, wenn es etwas wilder wurde.

Das ging Larissa nicht so und da "Lala" ohnehin für Luise die absolute Hauptperson ihres Interesses war, wurden mir manche Auszeiten gnädig zugestanden. Larissa empfand das alles auch weit weniger als stressig und anstrengend, wie sie mir glaubhaft versicherte. Ich glaubte zudem, dass sie sich damit ebenfalls Träume verwirklichte. Auch wenn Luise nicht ihr eigenes Kind war, konnte sie mit ihr zusammen wieder ein wenig eins sein. Und genoss das in vollen Zügen.

Das Gelände war riesig, die Abwechslung groß und die Zeit verging tatsächlich wie im Flug. Wie erschöpft Luise war, ließ sich eigentlich nur an ihrer anschließenden leichten Überdrehtheit ablesen, das Abendessen über war sie schon sehr unruhig gewesen. Wir stimmten uns kurz leise ab und fragten sie dann, ob sie noch einmal für eine halbe Stunde Cartoons schauen wollte, während wir unter der Dusche verschwanden.

Die Frage war in etwa so überflüssig wie "magst du etwas Süßes", von dem sie im Tagesverlauf ebenfalls deutlich zu viel bekommen hatte und wir hatten beide das Gefühl, dass dies besser war, als im Bett etwas zu probieren und dann doch einen Schock auszulösen, wenn sie zu einem ungünstigen Zeitpunkt aufwachte.

Auch diesmal klebte sie an dem Bildschirm und gab uns Zeit und Gelegenheit, miteinander intim zu werden, wovon wir ausgiebig Gebrauch machten, allerdings deutlich ruhiger und gelassener und nur einmal. Das hätten wir ohne weiteres ausdehnen können, denn mein kleiner Spatz war tatsächlich bei unserer Rückkehr vor dem Fernseher eingeschlafen.

Wir gingen noch eine rauchen und machten sie notdürftig bettfertig, also zogen ihr nur vorsichtig die Klamotten bis auf die Unterwäsche aus und legten sie ins Bett, ohne sie aufzuwecken. Ich schickte Anne noch ein paar Bilder vom Tag, ein schnell geschossenes Bild von unserem schlafenden Engel und einen kurzen Bericht vom bisherigen Verlauf per WhatsApp.

Ihre Antwort kam mitten in der Nacht, mit dem Hinweis, dass sie mit Flo und einem Freund von ihr "gespielt" hätte und mindestens genauso viel Spaß hatte. Das las ich dann allerdings erst am nächsten Morgen. So halb hatte sie das vorher ja angekündigt und ich freute mich für sie.

Wir verbrachten erneut sehr zärtliche und glückliche Stunden miteinander im Bett, schauten uns lange einfach nur an und genossen die Nähe des anderen. Sie bat mich dann allerdings, dass ich in sie eindrang, ohne wirklich mit ihr zu schlafen, als wir kurz vorm Einschlafen waren.

Sie wollte mich einfach nur in sich spüren und mit diesem Gefühl ins Land der Träume kommen. Einen Wunsch, den ich nicht nur absolut nachvollziehen konnte, sondern der auch meinem entsprach und dem ich demzufolge nur zu gern nachkam.

Das kurze Sightseeing, inklusive dem obligatorischen Eifelturm-Besuch am nächsten Vormittag war lustig und machte dem Kind wie uns gleichermaßen sehr viel Spaß. Wir aßen in einem hervorragenden Restaurant zu Mittag, und hier ließ sich Luise sogar zu einem Hühnchen-Kindergericht mit Pommes verführen, das sie noch nicht kannte und sonst aus diesem Grunde kategorisch abgelehnt hätte.

Dort bekam ich dann, wie bereits erwähnt, meinen blauen Fleck am Schienbein, für den Versuch, die Rechnung zu zahlen, als der Ober damit anrückte. Danach blieb uns nicht mehr viel Zeit, denn der Flug ging schon um drei Uhr nachmittags und wir alle bedauerten, dass diese schöne Zeit so kurz gewesen war.

Luise bekam im Flugzeug diesmal Stifte und ein Malbuch und war damit fast den gesamten Rückflug beschäftigt, so dass dieser ungewöhnlich ruhig für uns verlief. Schöner wäre gewesen, wenn ich meinem starken Wunsch, mich an Larissa zu lehnen, sie zu küssen und zu streicheln, oder zumindest mit ihr Händchen zu halten, hätte nachgeben können. Als Ausklang eines absolut traumhaften und perfekten Wochenendes. Das war es aber auch ohne dies.

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Anne hörte sich geduldig meinen Bericht unserer Reise an und erzählte dann ihrerseits von ihrer Begegnung mit Flo und ihrem Freund Markus. Ein Name, den ich mir merken müssen würde, denn er sollte zur festen Größe in unserem Leben werden. Flos sorgfältiges Screening hatte für Anne gleich im ersten Griff zu dem Haupttreffer geführt, den ich ihr so gewünscht hatte.

Als ich sie vom Sex mit Markus schwärmen hörte, fragte ich mich für einen Moment, ob sie sich nun ebenfalls verliebt hatte, denn so klang es zunächst. Etwas überrascht merkte ich dabei auch, dass es mich verwirrte und ich nicht genau wusste, wie ich mich dabei fühlte. Ja, ich freute mich ehrlich für sie, aber einen kleinen Stich gab es mir doch.

Während die Details ihrer Erzählung an mir förmlich abprallten, war der Kern doch sehr eindeutig: Sie hatte jemanden gefunden, der genau auf ihrer Wellenlänge lag und zu dem sie sofort das tiefe und rückhaltlose Vertrauen aufgebaut hatte, dass für ihre Art der Sexualität unbedingt notwendig war. Und er genau den richtigen Grad von Empathie für ihre Wünsche und Grenzen zu besitzen schien.

Sie fuhr auf ihn ab und darauf was er mit ihr anstellte. Und das beruhte wohl auf Gegenseitigkeit. Sie hatten schon tentativ das erste Treffen zu zweit anberaumt.

"Na, du klingst richtig verliebt...", gab ich ihr ein authentisches Feedback.

Sie schüttelte den Kopf.

"Nein, das bin ich nicht, ich verstehe aber, dass dir das so vorkommen muss. Es ist einfach... es war einfach... ja, jetzt kann ich es auch sagen: Eine Offenbarung."

Ich küsste sie und schloss sie in meine Arme. Und hoffte, dass die Sache wirklich so war, wie sie sie wahrnahm und sie einen Partner gefunden hatte, mit dem sie ihre Sexualität gefahrlos ausleben konnte.

Als ich später rauchend auf dem Balkon saß, dämmerte mir, was mir doch etwas zusetzte. Es war ein Gefühl eigener Unzulänglichkeit.

Ich liebte Anne und natürlich wollte ich in der Lage sein, ihr beim Sex die größtmögliche Befriedigung zu verschaffen. Ich konnte mir durchaus zugestehen, dies im Rahmen meiner Möglichkeiten und Grenzen versucht zu haben. Aber eben wegen dieser war das nur bedingt erfolgreich gewesen.

Ich hatte die Rollen gespielt, aber hatte mich dabei als Fehlbesetzung empfunden, wie ein Erwachsener, der in einem Film die Rolle eines zehnjährigen Kindes spielen sollte. Es passte einfach nicht. Das wussten wir beide, sie freute sich über meine Versuche, die Sache trotzdem durchzuziehen, was für sie sicher auch eine Art Liebesbeweis war.

Und dann im Verlauf unserer Ehe, als ich mir immer weniger Mühe gab, wahrscheinlich auch die Angst in ihr auslöste, dass ich sie eben nicht mehr liebte. Gut, all das hatte sich nun geändert, wir waren durch Nina und die Öffnung unserer Ehe wieder enger zusammengerückt. Ich zeigte ihr nun wieder, dass und wie sehr ich sie liebte.

Das änderte aber nichts daran, dass ich dieses letzte Quäntchen zur absoluten Seligkeit für sie niemals aufbringen können würde. Die Liebe und das Vertrauen nicht ausreichten. Und das hatte durchaus einen bitteren Beigeschmack. Rational nicht wirklich haltbar, aber emotional halt doch das Gefühl eines Versagens.

Und ein anderes Gefühl kam nun hoch: Scham. Ich schämte mich dafür, wie oberflächlich und mit welch bizarren Vermeidungsstrategien ich ihre Gefühle bei der ganzen Geschichte angegangen war, oder sie schlicht übergangen hatte. Natürlich, das musste für sie ganz genauso sein. Schlimmer noch, ich hatte ihr ja praktisch vor die Füße geworfen, dass ich sie als Sexualpartnerin für unzureichend hielt.

Und ihr niemals eine echte Wahl gelassen, die Öffnung nicht erfragt, sondern erzwungen. Hier eine andere Art der Gewalt angewendet, um mir das zu verschaffen, was ich brauchte. Wie hatte sie sich wirklich dabei gefühlt, in welche Ängste, welche Selbstzweifel hatte ich sie dabei gestürzt?

Ja, nun schien sich alles zum Guten zu wenden, es hatte funktioniert, aber heiligte der Zweck die Mittel? Was sagte das über mich aus, mit einem Menschen, den ich liebte, so umzuspringen?

"Hey... alles in Ordnung?", riss mich Anne mit besorgtem Blick aus meinen Gedanken.

Ich saß immer noch auf dem Balkon, wie lange ich dort gesessen hatte, konnte ich nicht einmal mehr einschätzen. Ich sprang auf, drückte sie fest an mich und fing an zu weinen. Aus dem Weinen wurde ein unkontrolliertes Schluchzen. Sie zitterte, denn sie konnte natürlich nicht einschätzen, was gerade in mir vorging und was nun alles hervorgespült wurde, was ich sorgsam halbbewusst vor mir selbst verborgen hatte.

Erst nach vielleicht zehn Minuten auf dem Sofa mit ihr, war ich halbwegs in der Lage, ihr mitzuteilen, was mich bewegte. Sie wirkte betroffen, aber auch erleichtert, denn sie hatte vielleicht für einen Moment gedacht, dass ich nun einen Rückzieher machen würde.

Richtig und ausführlich erklärte ich das allerdings erst in der vorletzten Therapiesitzung mit Frau Sänger. Die dies natürlich als das verstand, was es wirklich war: Der Durchbruch. Jetzt und wirklich erst jetzt, fing die eigentliche Öffnung an, die Sensibilisierung, die Schaffung des Fundaments, die unsere Ehe sichern und retten würde.

Das meldete sie auch so zurück.

"Ja, nun habe ich wirklich den Eindruck, dass alles Notwendige in Gang gekommen ist. Und ich teile Ihre Ansicht, dass Sie auf Folgesitzungen mit Kollegen verzichten können. Es liegt ein langer Weg vor Ihnen, aber ich bin zuversichtlich, dass Sie ihn gemeinsam gehen können und werden."

Nina und Larissa erzählte ich selbstverständlich ebenfalls von meinen Selbstzweifeln und den Gefühlen, die da an die Oberfläche gespült wurden. Sie reagierten sehr unterschiedlich. Beide zeigten Verständnis und versuchten mich aufzubauen. Bei Nina hatte ich aber das Gefühl, dass dies bei ihr etwas anstieß und sie selbst ins Grübeln brachte.

Larissa konnte ich nur kurz telefonisch sprechen, also meinte sie, wir sollten das noch einmal in Ruhe besprechen. Sie war zwar nicht mehr im Probenstress, es gab nur noch die Generalprobe, die Premiere war am Sonntag, aber sie hatte aufgrund dessen viele andere Dinge nachzuholen. Sie stand zudem weiterhin unter dem Eindruck des wunderschönen Wochenendes und wollte auch dazu noch ein paar Worte loswerden.

Am Donnerstagabend schaute sie doch kurz bei uns rein, um uns die Tickets zu bringen. Aber auch hier gab es keine Gelegenheit mich mit ihr ausführlich zu unterhalten, denn dafür sorgte schon Luise, die sie selbstverständlich sofort in Beschlag nahm. Und gar nicht mehr weglassen wollte. Es gab Tränen, als sie sich mühsam verabschiedete. Auch die Ankündigung, dass Larissa in genau einer Woche auf sie aufpassen würde, konnte sie nicht milder stimmen.

Für den folgenden Donnerstag hatte Anne nämlich das erste Solo-Treffen mit Markus geplant. Da Larissa das angeboten und donnerstags keine Vorstellung hatte, würde ich länger bei Nina bleiben können und erst gegen neun Uhr übernehmen. So, wie die Verabschiedung an diesem Abend erfolgt war, war allerdings durchaus denkbar, dass Larissa wieder bei uns übernachten musste.

Den Samstag verbrachte ich zum ersten Mal seit langem mit meiner Familie, weil Nina zum Geburtstag ihres Vaters nach Rathenow fuhr. Mein Versprechen, ihre Eltern dort zu besuchen, hatte ich bis dahin nicht einlösen können und dieser Tag war ebenfalls insofern nicht geeignet, als Nina dort übernachten wollte, ich aber nur den Sonntagmorgen zum Putzen hatte, weil Anne und Luise noch klettern gehen würden.

Meine Schwiegermutter würde dann am frühen Sonntagnachmittag kommen. Eine liebe, herzensgute Frau, die allerdings nicht an Kritik an ihrer Tochter sparte und auch nicht am Zustand unserer Wohnung, wenn die mal nicht ihren Vorstellungen entsprach.

Es gab noch eine Feier nach der Premierenvorstellung, die wir nicht wahrnehmen konnten und wollten, weil das für meine Schwiegermutter zu spät geworden wäre. Ich freute mich wirklich auf das Stück und Larissa auf der Bühne zu erleben, Nina und Anne schauten ihrem ersten Aufeinandertreffen weiterhin mit gemischten Gefühlen entgegen.

Wir trafen uns erst im Theater im Foyer, Nina war gemeinsam mit Flo dort aufgetaucht, die uns beiden um den Hals fiel. In eigenartiger spontaner Zurückhaltung küsste ich Nina nur auf die Wange und die beiden Frauen begrüßten sich freundlich, aber sichtlich verunsichert.

Die Unterhaltung vor Beginn der Vorstellung führte so vornehmlich Flo, die dann auch von einem Gespräch mit Markus erzählte, der Annes Eindruck der genau passenden Chemie teilte und ebenso wie sie von ihrem Dreier begeistert gewesen war. Das schien Anne ein wenig aus ihrer Befangenheit zu lösen und sie wurde lockerer.

Nina wirkte weiter angespannt. Ich saß zwischen ihr und Anne und streichelte kurz ihre Hand, was sie noch zuließ, aber als ich sie danach halten wollte, zog sie sie zu meiner Überraschung weg und schaute starr geradeaus. Das verwirrte mich etwas, aber das Stück zog dann die Aufmerksamkeit komplett auf sich.

Die Aufführung war wirklich klasse, der Regisseur hatte das Stück modernisiert, was sich allerdings mehr in Bühnenbild und Kostümen niederschlug. Faust im weißen Labor-Kittel, Mephisto im Nadelstreifenanzug mit Aktentasche und Larissa in kurzem Minirock und mit Strapsen. Flo würde mir in der ersten Pause erzählen, dass sie tatsächlich mit dem Gedanken gespielt hatte, kein Höschen zu tragen. Das hatte sie dann aber doch nicht gebracht, wie wir einige Male zu sehen bekamen.

In der ersten Pause hatte ich nämlich reichlich Gelegenheit, mich mit Flo zu unterhalten. Nina bot an, für uns alle Sekt zu besorgen und fragte Anne, ob sie ihr beim Tragen helfen konnte. Flo und ich gingen für eine schnelle Kippe nach draußen, wo die beiden dann zu uns stoßen wollten. Wir warteten vergebens, hatten längst aufgeraucht und wurde vom nach draußen übertragenem Gong wieder hereinzitiert, ohne dass die beiden oder der Sekt materialisierten.

Wir wunderten uns, und fanden die beiden dicht neben der Bar in ein Gespräch vertieft, jeweils ein volles und ein leeres Sektglas in der Hand. Flo und ich bekamen unsere Gläser gereicht, die beiden Frauen beendeten ihr Gespräch und umarmten sich. Beide schienen geweint zu haben, wie verwischter Mascara bei Nina und gerötete Augen bei Anne andeuteten.

Erklärungen bekamen wir nicht, dafür war auch kaum Zeit, denn das Stück fing wieder an. Larissa war großartig, der Rest des Ensembles gleichermaßen und ich genoss die Vorstellung in vollen Zügen. Ich war Ewigkeiten nicht mehr im Theater gewesen, seit meiner Jugend und jungen Erwachsenenzeit, wo ich wenigstens einmal im Monat dort gewesen war. Dabei nicht nur Schauspiele, sondern auch Opern und Konzerte im Theater meiner Heimatstadt angeschaut und geliebt hatte.

Aufgrund der gefühlten Verpflichtung so früh wie möglich zuhause zu sein, um Annes Mutter abzulösen, konnten wir Larissa nicht zu ihrer tollen Performance gratulieren. Nina und Flo blieben noch dort und wollten ebenfalls an der Premierenparty teilnehmen, zu der wir alle eingeladen waren.

"Worüber hast du dich denn mit Nina unterhalten?", wollte ich dann endlich in der U-Bahn wissen.

"Oh... sie hat sich dafür entschuldigt, einfach so in unser Leben geplatzt zu sein... das ist ein wortwörtliches Zitat... und mir damit sicher schlimme Stunden der Angst und Ungewissheit beschert zu haben. Ihr ist wohl auch erst nach eurem Gespräch in der letzten Woche richtig bewusst geworden, wie ich mich wirklich dabei gefühlt habe."

"Oh... deshalb war sie so still und nachdenklich geworden."

"Hm, ja, weiß nicht, keine Ahnung. Sie meinte aber auch, dass sie ursprünglich wirklich nur diese eine Nacht mit dir verbringen und dich dann nie wiedersehen wollte, weil sie Angst hatte, dass es unsere Ehe zerstören könnte. Das hattest du ungefähr ja auch so erzählt. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat sie dann Larissa auf den Pott gesetzt?"

"Ja, das kann man so sagen."

"Aha, und sie war schon so sehr in dich verliebt, dass es sie irgendwie auch wehrlos gemacht hat. Und war entsprechend froh, dass ich der Polyamorie zugestimmt habe, ohne sich in dem Moment wirklich Gedanken darüber zu machen, wie ich mich dabei fühle."

Ich ja ebenfalls nicht wirklich.

"Okay. Und wie hast du darauf reagiert?"

"Ich habe ihr gesagt, dass ich wahrscheinlich ähnlich gehandelt und vielleicht gleichfalls nicht drüber nachgedacht hätte... mich aber gefreut, dass sie so ehrlich ist und über ihre Entschuldigung ebenso. Eigentlich ja damals schon ehrlich war, was ich aber da nicht glauben konnte. Und habe ihr dafür gedankt... dass sie wohl unsere Ehe gerettet hat. An dem Punkt sind wir beide in Tränen ausgebrochen."

Ja, das konnte man durchaus so sehen. Ohne Nina und die Beziehung zu ihr wäre es wahrscheinlich schwieriger geworden, oder hätte überhaupt nicht geklappt. Und natürlich brauchte es ebenso die Unterstützung und Rückendeckung ihrer beiden Freundinnen.

"Also denkst du, ihr könnt jetzt miteinander umgehen?"

Anne verzog etwas das Gesicht.

"Ja und nein. Es gibt auf meiner Seite keine echten Negativ-Empfindungen, wenn du das meinst. Ich werde keine Probleme haben, wenn wir uns bei irgendeinem Anlass mal treffen. Aber... das kann ich gar nicht wirklich erklären... ich glaube nicht, dass ich ihre Freundin werden möchte. Das passt nicht zur Rolle, die sie in deinem Leben spielt, verstehst du?"

Ganz sicher war ich mir nicht. Und empfand es als schade.

"Aber... Larissa..."

"Ja, Larissa. Wieso das mit ihr geht, weiß ich nicht. Sie hat mich irgendwie überrumpelt, keine Ahnung, die Frau macht einen völlig wehrlos. Versteh mich nicht falsch, Nina ist bestimmt nett und ein guter Mensch und alles, aber ich fände es gut, wenn es bei der gegenseitigen Akzeptanz und dem Respekt vor der anderen belassen könnten. Okay?"

"Natürlich. Ich denke, damit können wir alle leben."

"Warum bist du eigentlich nicht zur Premierenparty geblieben? Ich hätte doch alleine meine Mutter ablösen können?"

"Da habe ich ehrlich gesagt nicht einmal dran gedacht. Wir sind als Ehepaar dorthin, also war es für mich selbstverständlich, dass wir gemeinsam wieder zurückfahren."

Es war sichtbar, wie zufrieden Anne dieses Statement machte.

"Du siehst Larissa morgen? Gut. Grüß sie dann schön von mir und sag ihr, dass es mir sehr gut gefallen hat und sie eine tolle Schauspielerin ist. Nina siehst du erst wieder Mittwoch?"

"Ja, warum?"

"Es tut mir irgendwie total leid für sie, dass sie nur so wenig Zeit mit dir verbringen kann. Deshalb wunderte mich auch, dass du die Gelegenheit dazu heute Abend ausgelassen hast."

"Sie meinte mal, sie wäre damit zufrieden, egal wieviel oder wie wenig Zeit wir zusammen haben."

"Und das hast du geglaubt? Sag mal, du bist mit drei Frauen zusammen, denn das bist du ja mit Larissa, auch wenn ihr das immer noch leugnet, warum verstehe ich nicht, aber von Frauen und ihren Gefühlen hast du doch echt keinen Schimmer, oder?"

"Ehm, was? Du meinst... Scheiße, wir müssen raus, das ist schon der Hermannplatz!"

Fast hätten wir unsere Station verpasst. Wir schafften es gerade noch aufzuspringen und die Türen kurz vor dem Schließen zu passieren. Auf der Rolltreppe wollte ich dann doch eine weitere Erklärung.

"Was genau meinst du? Ich habe nicht den Eindruck, dass es ihr in unserer Beziehung an etwas mangelt..."

"Blödmann. Sie hat sich damit arrangiert, aber das heißt doch nicht, dass es das ist, was sie will. Sie kann teilen, wie du das so schön nennst, aber das heißt noch lange nicht, dass sie nicht lieber dich... oder jemand anderen... für sich alleine haben möchte."

Die totale Beziehung. Ja, das war in dem Gespräch nach dem Kitty gefallen.

"Das hat sie mir gegenüber auch gesagt, dass sie das so und in dieser Form eigentlich nicht wollte", fuhr Anne fort. "Ich wäre an deiner Stelle vorsichtig. Nicht an den Sachen rühren, könnte schnell zum Eigentor werden."

Das brachte mich ins Grübeln. Verdammt, sie hatte sicher Recht, dass ich mir viel zu wenig Gedanken über Nina und ihre Gefühle gemacht hatte. Larissa... ob sie meine Beziehung zu ihr, also so wie sich das entwickelt hatte, auch noch zusätzlich belastete?

Ich hatte alles einfach so hingenommen, mich über mein enormes Schweineglück, den tollen Sex und unsere Verliebtheit gefreut, ohne wirklich an die wahrscheinlich doch vorhandenen negativen Gefühle, die es bei ihr und vielleicht sogar Larissa auslöste, nachzudenken.

"Okay, ich danke dir für den Hinweis. Ich renne wohl echt blind wie Seppel durch die Gegend... Macht Liebe blind? Hm... ist dir klar, dass du gerade versuchst, meine Beziehung zu Nina zu retten?"

Anne verzog kurz das Gesicht, aber musste dann doch lachen.

"Ja, irgendwie schon, so verrückt das alles ist. Verlieben kann man sich schnell, aber zu einer Beziehung gehört mehr, da muss man dran arbeiten. Wir können später nochmal drüber reden", schloss sie, denn wir waren vor unserem Haus angekommen.

"Weiß deine Mutter eigentlich, was abgeht?", fragte ich sie, als wir die Treppe hinaufgingen.

"Um Gottes Willen, nein, natürlich nicht. Die hätte mir wahrscheinlich geraten, dich sofort zu verlassen und mir das alles nicht anzutun. Das weiß nur Katja, und die auch nur die Geschichte mit Nina, also ist gar nicht up to date, was Larissa angeht."

Katja war ihre zwei Jahre jüngere Schwester. Wir wurden von meiner erschöpft wirkenden Schwiegermutter begrüßt, die es dann auch eilig hatte, wieder nachhause zu fahren, immerhin lag noch eine fünfundvierzigminütige Autofahrt vor ihr. Luise war wohl verhältnismäßig brav, aber auch sehr anstrengend gewesen. Larissas unheimliche Gabe hatte sie nicht, war aber konsequenter und resoluter als Anne und ich im Umgang mit ihr.

"Wer ist eigentlich diese Lala? Sie hat von fast nichts anderem gesprochen", wollte sie allerdings wissen, als sie sich anzog.

"Larissa, die Schauspielerin, deren Aufführung wir gerade gesehen haben. Unsere Freundin, die zudem als Babysitterin einspringt, wenn es geht. Wir waren im Disneyland mit ihr, davon hat sie doch sicher erzählt?"

"Disneyland, tatsächlich das in Paris? Ich hatte gedacht, sie hat das mit dem Legoland verwechselt. Na, dann macht das, was sie erzählt hat, auch mehr Sinn. Ihr seid wohl eng befreundet?", fragte sie mich mit lauerndem Blick. Ahnte sie was? Konnte sie das aus Luises Erzählungen ableiten?

"Ja, wir sind beide sehr eng mit ihr befreundet", sprang mir Anne bei. "Sie ist im Moment meine beste Freundin."

"Ach so? Sehr schön, das freut mich. Gut ihr beiden, ich verabschiede mich. In der Küche liegt ein Beutel mit Äpfeln, nehmt die möglichst bald raus, das hatte ich vorhin vergessen zu sagen. Wir telefonieren morgen nochmal", informierte sie ihre Tochter.

Dann waren wir wieder allein und gingen bald darauf schlafen. Es dauerte allerdings eine ganze Weile, bis ich einschlafen konnte. Die Denkanstöße, die Anne mir gegeben hatte, ließen mich erst nach vielleicht einer Stunde nach dem Hinlegen einschlafen, als Anne längst neben mir schnarchte.

Larissa war bester Laune, als ich sie aufsuchte. Sie würde erst in der nächsten Woche die nächsten Vorstellungen haben, konnte sich nun also von dem Stress davor erholen, nachdem die Premiere so ein voller Erfolg war, denn auch der Rest des Publikums sowie die Kritiker waren begeistert gewesen.

Die Party war wohl ebenfalls nett gewesen, sie meinte aber, Nina war dabei wohl irgendwie komisch drauf gewesen und hatte vermutlich noch unter dem Eindruck des Treffens mit Anne gestanden.

"Ja, die beiden haben sich in der Pause miteinander ausgesprochen, Anne hat es mir erzählt. Und mich auf den Pott gesetzt, weil ich mir viel zu wenig Gedanken darüber gemacht habe, wie Nina sich insgesamt bei der ganzen Geschichte fühlt. Was bis für kurzem genauso für Anne zutraf, davon hatte ich dir ja am Telefon berichtet."

"Hm. Klar, einfach ist das sicher nicht für die beiden..."

"Die beiden? Und was ist mit dir? Vielleicht sollten wir das erst einmal klären", versuchte ich, den Fokus auf sie einzustellen.

"Mit mir? Was meinst du?"

"Nun, du musst mich mit zwei anderen Frauen teilen. Das war kein Spruch in Paris, ich liebe dich wahnsinnig, wahrscheinlich mehr als jeden anderen und ich glaube dir auch, dass du mich liebst. Aber ist das wirklich alles, was du fühlst, oder leidest du in der gegenwärtigen Situation? Fällt dir das Teilen wirklich so leicht, wie ich es gerne glauben würde, oder mich zumindest nie getraut habe zu hinterfragen?"

Larissa runzelte die Stirn und schien ehrlich überrascht, mit dieser Frage konfrontiert zu werden.

"Nein, ich habe nicht das Gefühl, dass ich leide. Im Gegenteil, ich schwebe auf Wolken, ich bin überglücklich. Ich liebe dich, in dein Töchterchen habe ich mich auch verliebt und Anne ist eine liebe Freundin geworden. Jede Stunde, jede Sekunde mit euch bereichert mein Leben, erfüllt und verschönt es in einer Weise, die du dir wahrscheinlich nicht einmal vorstellen kannst. Nein, unterbrich mich jetzt nicht", wehrte sie meinen Versuch, etwas zu entgegnen, ab.

"Ich habe das tatsächlich mit meiner Therapeutin schon diskutiert. Erinnerst du dich daran, dass ich gesagt habe, ich würde mich wie eine Matroschka-Puppe fühlen? Eben, so war es damals, aber du und Nina habt mir geholfen, zu der letzten davon vorzudringen, die mit einem festen Kern, zu mir selbst. Zu der Liebe im Kern. Für mich ist es wunderbar geliebt zu werden, aber wichtiger ist, dass ich liebe und dieser Liebe Ausdruck verleihen kann. Das ist die Zeit, die ich mit dir, Luise, Anne und Nina verbringen kann, in der ich euch etwas geben kann, mich euch und meine Liebe geben kann. Das ist mir wichtig, das erfüllt mich, das macht mich wirklich glücklich. Natürlich habe ich auch manchmal Sehnsucht nach dir, denke ich an den tollen Sex, den wir haben und schrubbe mir dabei meine Klit wund. Aber viel öfter sitze ich hier und denke an die Male, wo wir uns wirklich körperlich geliebt haben, was ich in dieser Form noch nie erlebt habe und könnte vor Glück heulen. Oder sitze hier nur, denke an dich und Luise und kriege das glückselige Grinsen nicht aus meinem Gesicht... Vielleicht kann ich das so erklären: Ich nehme dich so, wie du bist, ich liebe dich so, wie du bist und das heißt für mich: du bist ein Familienvater mit einer tollen Frau und einem Engel von einem Kind, der zudem mit meiner besten Freundin zusammen ist und nicht ein Mann, den ich gerne für mich alleine hätte. In diese Richtung habe ich bislang nicht einmal gedacht, auch wenn es anderen vielleicht schwerfällt, das zu glauben. Es ist so, es ist wirklich so."

"Ja, das geht mir auch so. Was irgendwie verrückt ist, ich sehe dich immer noch mehr als Freundin, obwohl ich dich wirklich über alles liebe und auch oft Sehnsucht nach dir habe. Nicht nur du bist etwas ganz Besonderes, was auch Anne nebenbei meinte, sondern unsere Beziehung ist ebenfalls einzigartig... versprich mir aber bitte, mir gleich zu sagen, wenn ich irgendwie mit deinen Gefühlen oder Bedürfnissen zu unsensibel umgehe... Oder hau mir einfach aufs Maul, ganz wie du möchtest..."

Prompt hatte ich mir eine leichte Ohrfeige gefangen.

"Ehm... und die war für..."

"Dafür, dass du nur quatschen willst und gar nicht merkst, wie geil ich gerade auf dich bin..."

Nun bekam ich einen wilden, leidenschaftlichen Kuss zum Ausgleich. Oh, diese Frau. Diese wunderbare, unmögliche, herrliche, unwiderstehliche, faszinierende Frau. Die plötzlich meinen Schwanz in der Hand hielt. Ich hatte nicht mal gemerkt, wie sie meine Hose geöffnet hatte.

Ich hatte in der Zeit gerade mal drei Knöpfe ihrer Bluse geschafft, aber das reichte, um sie ihr über den Kopf zu ziehen. Mir schoss durch den Kopf, dass wir wirklich langsam ein eingespieltes Team waren, das gegenseitige Ausziehen funktionierte so, wie dann der Sex: Als ein perfekter, ruhiger Fluss, ein durch nichts gestörter oder unterbrochener Ablauf.

Über den wir uns nicht verständigen mussten, obwohl wir hier keineswegs einer bestimmten Routine folgten. Kaum waren wir nackt, hatte sie meinen Schwanz im Mund, saugte und spielte eine Weile, änderte dann die Stellung und bot mir in der 69 ihre wunderbare Muschi zur Verköstigung an. Ein Angebot, das ich selbstverständlich weder ausschlagen konnte, noch wollte.

Allerdings sprang mir in dieser Position ihre süße kleine Rosette ebenso ins Gesichtsfeld, und da ich sie dort bislang noch nie angemessen verwöhnt hatte, züngelte ich dort ebenfalls ausgiebig herum, was sie mit wohligen Lauten begrüßte, die zusätzlich in ihrer Scheide untergebrachten beiden Finger nicht minder.

Dies schien sie allerdings daran zu erinnern, was sich da noch alles deponieren ließ. Sie bewegte sich nach vorn und nahm auf meinem besten Stück Platz, genoss einen Moment bewegungslos das Gefühl der Vereinigung und begann dann mit ruhigen Bewegungen ihren Ritt in dieser Revers-Stellung, hielt immer mal wieder an, kreiste ganz leicht mit dem Becken und hob es soweit an, dass wirklich nur noch meine Eichelspitze Aufnahme in ihrem Loch fand, um sich dann soweit wie möglich darauf abzusenken.

Wieder ein paar kurze Schwünge, dann kam sie etwas hoch und drehte sich auf meinem Schwanz, um mich anschauen zu können. Sie ließ nun auch ihren Oberkörper sinken, und während ich nun ruhige Bewegungen von unten übernahm, küssten wir uns unablässig, bis sie ihren Oberkörper wiederaufrichtete. Ihre Schwünge wurden nur marginal schneller, ihre Hände ruhten zunächst stationär an meinen Hüften, ergriffen dann aber meine, um sie an ihre Brüste zu führen.

Die ich liebkoste, die Brustwarzen zwischen Daumen und Zeigefinger rieb, dann aber ließ ich meine Hände auf den Rücken gleiten, hielt mich fest und richtete mich auf. Wir küssten uns erneut und sie ließ sich dabei auf den Rücken zurückfallen, alles eine ruhige, fließende Bewegung, bis sie das Sofa erreicht und auf ihm zu liegen kam.

Nun führte ich die Bewegungen alleine fort, genau in dem von ihr vorgegebenen Tempo, drang tief in sie ein, als sie ihre Schenkel nach hinten zog und schließlich um mich schlang. Ich zog ihr linkes Bein weiter zurück und klemmte es gegen meine Schulter, sie verstand sofort und ließ das andere sinken, so dass wir eine seitliche Position einnahmen, die sich ebenfalls großartig anfühlte.

Nichtsdestotrotz schlang sie mir nach einer Weile ihre Arme um den Hals. Auch diesmal war mir sofort klar, was sie vorhatte und richtete mich mit ihr auf, um dann die Rückwärtsbewegung einzuleiten, die mit ihr auf meinem Schoß endete. Sie legte etwas an Tempo und Leidenschaft zu, zog dann ab und glitt bis zu meinem Kopf.

Auch hier brauchte ich keine Aufforderung und leckte ihre wunderbare Möse mit aller gebotenen Inbrunst und nach kurzem spielerischem Eingrooven der von ihr bevorzugten schnellen Zungenarbeit. Für ihre Verhältnisse war sie bis zu diesem Zeitpunkt leise gewesen, jetzt wurde sie so laut wie gewohnt.

Sie war zudem extrem nass, da sie ab und zu ihr Geschlecht auf mein Gesicht absenkte, wurde dies in ihrem Sekret halb gebadet und nicht unerwartet kam sie dann mit einem erlösten Laut, nachdem sie erstaunlich lange die Luft angehalten hatte.

Eine Atempause gab es ansonsten nicht, sie vollführte eine weitere Drehung und fand sich wie zu Beginn in der 69 ein, hatte offenbar an der Arschleckerei zuvor erheblichen Gefallen gefunden, denn sie kippte ihr Becken demonstrativ so, dass meine Zunge den Wunschort folgerichtig ausmachen konnte. Ihr Blasen war deutlich zielorientierter, als noch zu Beginn und doch nicht, was sie für den Abschluss im Sinn hatte.

Denn sie entließ meinen schon heftig reagierenden Schwanz aus meinem Mund und kletterte nun in die andere Richtung, nahm die Hündchen-Stellung ein und wartete mit lockendem Po-Wackeln auf meine Ankunft. Das brauchte sie keineswegs lange zu tun. Für einen Moment war ich geneigt, in ihren After einzudringen, aber ich hatte durchaus das Gefühl, dass die Chancen für einen weiteren für sie und im Ganzen einen gemeinsamen Höhepunkt nicht schlecht standen.

Also führte ich mein Glied in das dafür korrekte Futteral ein und nahm langsam Geschwindigkeit auf. Larissa war eine der wenigen Frauen, die ich kannte, die dabei nicht stillhielt, sondern selbst Bewegungen ausführte, von normalen Rückwärtsbewegungen bis zu einem irren Kreiseln, in ständig wechselnden Geschwindigkeiten und Ausprägungen.

Das fühlte sich absolut göttlich an, hatte aber zur Folge, dass ich den Verlauf nicht ganz so gut kontrollieren konnte, wie es für das angestrebte Ziel notwendig gewesen wäre und auch deutlich schneller als erwartet und erhofft kam. Da ich immer noch das Gefühl hatte, sie wäre nicht weit entfernt, versuchte ich die verbleibende Zeit, in der mein Schwanz noch ausreichend steif war, gewinnbringend zu nutzen und hämmerte trotz der Ejakulation weiter auf sie ein.

Sie wirkte nur für einen Moment überrascht, aber durchaus angetan und schien ebenfalls gewisse Erfolgsaussichten zu spüren, wie ihre Laute zudem belegten. Richtig und nachhaltig überrascht war ich dann allerdings, denn es trat ein Phänomen ein, das ich zuvor nur einmal mit meiner ersten Frau erlebt hatte.

Das allerdings auf Acid, nämlich, dass mein Penis nicht ein Jota an Härte verlor und aus dem versuchten Schluss-Spurt ein reguläres neues Rennen wurde. Was sie dann wirklich nach kurzer Zeit zum Ziel brachte.

Sie griff an meine Hüfte, damit ich eine Weile stillhielt und sie das Gefühl auskosten konnte. Dann sprang sie wieder in Aktion, zog diesmal ihre Hüfte nach vorn und ich fand mich gänzlich unerwartet im Freien. Was sie vorhatte, wurde aber schnell klar, denn sie streckte sich unter mir aus und griff an ihre Pobacken, um mir die vorher nur mit meiner Zungenfertigkeit ins Spiel gebrachte Rosette als Zielort darzubieten.

Obwohl mein Glied von ihrer Muschi und nicht zuletzt Resten meines Spermas gut geschmiert wirkte, war das Eindringen nicht einfach und demgemäß tat ich dies vorsichtig und langsam, obwohl ich insgeheim befürchtete, dass mein bestes Stück sich in der Folge daran erinnern könnte, dass es sein Tagewerk eigentlich schon getan hätte.

In der Tat wurde es etwas weicher, was das Eindringen zusätzlich erschwerte, aber ihr enges Löchlein sorgte dann schon nach den ersten Bewegungen dafür, dass der Blutfluss wieder vehementer wurde und die Härte zunahm. Außerdem allerdings, dass ich nicht wirklich tief eindrang, sondern vielleicht bis maximal zur Hälfte, was sich aber nichtsdestotrotz fantastisch anfühlte.

Ihrem wilden Stöhnen nach zu urteilen, das keinerlei Untertöne von Schmerz oder Unbehagen erkennen ließ, auch für sie. Erst nach und nach glitt ich etwas tiefer, das mehr zufällig als gewollt, als ich meinen eigenen Orgasmus nahen glaubte und mich schneller bewegte. Es blieb minutenlang bei diesem Glauben, ich hatte ständig das Gefühl, kurz davor zu sein, aber es passierte nicht.

Dies war nicht wirklich frustrierend, im Gegenteil, es war ein absolutes geiles Gefühl und ich wäre auch um weitere Minuten nicht böse gewesen. Aber mein Schwanz schien seinen eigensinnigen Tag zu haben und ich kam mehr oder minder für mich selbst überraschend, als ich mich gerade so richtig in diesem Vorgefühl wohl fühlte.

Prompt wurde er in Rekordzeit schlaff und rutschte schon aus Larissas After, als ich meinen Oberkörper auf sie absenkte. Wir blieben so eine Weile still liegen, bis ich sie freigab und mich wiederaufrichtete. Ich suchte und fand meine Zigaretten und zündete uns beiden eine an.

"Was war denn das?", fragte sie neugierig. "Hast du wieder von den kleinen blauen Dingern genascht?"

Sie entdeckte dabei Beweise, dass ich tatsächlich in ihrer Muschi bereits gekommen war, auf ihrem schwarzen Sofa, die sie sofort mit einem Taschentuch zu beseitigen versuchte.

"Nö. Das war einzig und allein dein aufregendes Inneres, aus dem ich mich einfach nicht verabschieden konnte und wollte."

Sie lachte fröhlich.

"Ich beschwere mich ja nicht. Im Gegenteil. Wow... Das habe ich auch noch nicht erlebt."

Hm, nun spürte ich doch einen starken Druck auf der Blase. Ob das vielleicht ursächlich war? Beim Ficken merkt man das natürlich nicht, zumindest in dieser Stellung nicht.

"Hm, ich muss ziemlich dringend pissen, vielleicht hängt es auch damit zusammen", informierte ich sie über meine theoretischen Erwägungen und drückte meine Kippe halb geraucht aus.

"Oh...", machte sie nur und strahlte mich an.

Ach so... Nun gut, sollte sie haben.

"Ich geh aufs Klo, willst du mit?", frage ich betont unschuldig.

In komischer Eile drückte sie auch ihre Zigarette aus und sprang auf.

"Ja, das will ich. Zeit für eine Dusche der besonderen Art..."

Die reguläre solche war dann der Schauplatz der von ihr gewünschten Wasserspiele. Sie kniete sich nieder und schaute mich erwartungsvoll an.

"Wie möchtest du...", begann ich, denn das war auch für mich eine Premiere.

"Ins Gesicht, in den Mund, auf den Körper... hauptsächlich in Gesicht. Los, mach..."

Über das Startsignal war ich froh, denn das Verkneifen fiel langsam schwerer. Ja, das machte ihr wirklich Spaß. Ihr Gesichtsausdruck war am besten als entrückt zu bezeichnen, als sie meinen, von reichlich genossenem Kaffee am Arbeitsplatz recht hellen und zudem mengenmäßig üppigen Urin, an den gewünschten Stellen empfing.

Ganz ehrlich, vor einem Jahr hätte mir dieses Schauspiel und vielleicht auch meine Teilnahme daran nur ein Kopfschütteln und vielleicht sogar ein leichtes Ekelgefühl gebracht. Seitdem sich Nina und Anne bei mir "ausgeschifft" hatten, empfand ich es auf jeden Fall als völlig normal, von Ekel keine Spur. Und langsam begann ich, die Faszination, die Wassersport bei manchen ausübt, nachvollziehen zu können. Es hatte bereits zu diesem Zeitpunkt eine erregende Komponente für mich.

Larissa schien das zu spüren.

"Geil. Wenn du willst... kann ich mich gerne revanchieren..."

Anstelle einer Antwort zog ich sie hoch und ging selbst in die Knie, öffnete ihre Schenkel und schleckte genüsslich ihre Muschi.

"Dann lass laufen", gab ich die entsprechende Freigabe. Sie ließ sich nicht zweimal bitten.

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Mit Nina versuchte ich dann am folgenden Mittwoch zu reden, mit eher bescheidenem Erfolg.

"Wie war das Gespräch mit Anne für dich?"

"Recht emotional, warum, hat sie dir nicht erzählt, wie es abgelaufen ist?", gab sie zurück.

"Doch schon. Und hat mir einiges zum Bedenken gegeben. Sie meinte auch durchaus mit dir umgehen zu können."

"Nun, es wurde gesagt, was gesagt werden musste. Sie ist nett und war verständnisvoll, keine Frage. Freundinnen werden wir aber sicher nicht werden."

Das hatte Anne ja nicht anders gesehen.

"Sie hat mir ebenfalls klar gemacht, dass ich mir um deine Gefühle zu wenig Gedanken mache...", setzte ich wieder an, denn sie machte keine Anstalten weiterzureden.

"Das brauchst du nicht. Ich nehme die Situation so, wie sie ist. Ist aber lieb von ihr, dass sie sich wegen mir Gedanken macht."

Irgendwie verlief das Gespräch anders, als ich mir das vorgestellt hatte, also setzte ich nochmal an.

"Sie hat in drei Wochen Geburtstag. Im Gegensatz zu mir, der froh ist, wenn alle meinen Geburtstag vergessen, wird sie wohl wieder eine etwas größere Feier veranstalten. Hm, vielleicht feiere ich meinen Fünfzigsten auch. Egal. Und wenn sie dich einladen würde?"

"Würde ich mich bedanken, aber nicht kommen."

"Nicht mal, wenn ich auflege?"

Irgendwie musste sie doch zu locken sein. Allerdings war meine Musik nicht Annes Ding, und das ihrer Gäste auch nicht, von Flo und Larissa, die sie sicher einladen würde, einmal abgesehen.

"Nö, nicht mal dann. Aber wo du von Auflegen sprichst: Am Montag hat mich Simon angerufen, das ist ein alter Freund aus unserer berühmten Clique von damals. Er feiert seinen Vierzigsten Anfang November richtig groß und wie in alten Zeiten, mit DJs und allem Drum und Dran. Ich habe ihn natürlich von dir erzählt. Er hat schon zwei DJs, allerdings beide Techno, einen davon kenne ich, der ist richtig gut. Ihm wäre es allerdings schon recht, wenn du ebenfalls auflegst, schon allein um etwas mehr Abwechslung drin zu haben. Ich hab ihm natürlich gesagt, dass ich erst mit dir sprechen muss, bis jetzt hast du dich ja noch geziert... hättest du Lust?"

"Auf die Party sicher... Auflegen... hm... was heißt richtig groß?"

"Er wird in einigen Jahren die Firma seines Vaters übernehmen und feiert in einer Lagerhalle in der Firma. Ein paar hundert Leute kriegt er sicher zusammen."

Oh. Das war natürlich schon etwas anderes. So irre viel kam ich immer noch nicht zum Mixen. Mein Equipment stand mittlerweile wieder bei Nina, weil ich bei ihr häufiger und vor allem auch lauter mixen konnte.

"Könnte man drüber nachdenken. So ein richtiges festes Set, mit dem ich zufrieden bin, habe ich allerdings noch nicht. Vielleicht kannst du mir nachher nochmal beim Aussuchen helfen, dann lade ich noch ein paar weitere Tracks runter."

"Warum nachher, können wir gerne gleich machen."

"Oh. Der Zauber schon vorbei? Kein einleitender Sex, bis wir nicht mehr können? Gut, dann eben..."

"Spinner... na dann los, runter mit den Klamotten. Tracks shoppen können wir immer noch..."

Aha, manche Motivationsversuche klappten also noch. Recht so. Sie half mir tatsächlich hinterher noch beim Aussuchen einiger Tracks und langsam elektrisierte mich die Idee, wirklich wieder vor einem Publikum aufzutreten. Ich gab ihr die Freigabe zur Weiterleitung meiner Telefonnummer an diesen Simon.

Am Donnerstag konnte ich dann direkt nach der Arbeit zu ihr, da Larissa ja schon ab den späten Nachmittagsstunden auf Luise aufpasste. Wir nutzten die Gunst der Stunde, um zum allerersten Mal gemeinsam essen zu gehen, in ein arabisches Restaurant in der Nähe. Auch der Rest des Abends verlief entspannt nach heftigem Verdauungssex, und ich mixte zum Ende noch ein wenig.

Dabei verpasste ich dann aber doch die mit Larissa abgesprochene Zeit, und kam erst gegen halb zehn Uhr zuhause an. Anne erwarteten wir erst um oder kurz vor Mitternacht von ihrem ersten Solo-Date mit Markus zurück. Ich schlich mich leise ins Schlafzimmer und vermutete eigentlich Larissa erneut dort mit Luise.

Dort fand ich allerdings nur das bereits fest schlafende Kind und Larissa stattdessen lesend im Wohnzimmer.

"Hey. Mann, du hast sie so früh zum Schlafen gekriegt, Miss Poppins? Wie machst du das nur?"

"Auch erst vor zehn Minuten. Ganz einfach, getobt bis zum Abwinken, dann haben wir noch mit Lego gespielt. Unser Schloss da in der Ecke darfst du auf keinen Fall aufräumen, soll ich dir ausrichten, das wird noch gebraucht."

"Sehr schön... mit Lego habe ich mit ihr früher auch viel gemacht, in letzter Zeit hatte sie aber nie Lust. Was liest du Schönes?"

"Ein Filmskript, was mir gerade angeboten wurde."

"Und, wäre es was für dich?"

"Weiß noch nicht, die Idee ist gut, aber die für mich gedachte Rolle gefällt mir bislang noch nicht wirklich. Wollen wir eine rauchen gehen? Ich hab's mir bisher verkniffen, weil ich Angst hatte, sie könnte aufwachen und ich höre es dann auf dem Balkon nicht."

"Und wie war's bei Nina? Das große Gespräch nun erfolgt?"

"Von wegen, sie hat sich total bedeckt gehalten, immer wieder abgelenkt. Erfolgreich, denn es drehte sich viel ums Mixen, um diese Party bei Simon hieß der, glaube ich."

"Ja, der hat mich auch schon angerufen, das wird eine richtig geile Party. Und du legst auf? Super, dann wird es noch besser. Was das Ablenken angeht, ich habe mit ihr auch am Dienstag telefoniert, da war sie fast pampig. Ist bei ihr meist ein Indiz, dass sie irgendwas ausbrütet."

"Das ist ja beruhigend. Aber auf die Party freue ich mich tatsächlich schon. Vorher ist aber noch die von Anne..."

"Ja, sie hat mich vorhin schon eingeladen. Flo auch. Nina wohl nicht."

"Die wäre ohnehin nicht gekommen, das war eine der wenigen Sachen, die sie klar geäußert hat. Wollen wir wieder rein, wird langsam ungemütlich", kommentierte ich den einsetzenden Nieselregen.

Wir machten es uns auf dem Sofa gemütlich.

"Und, hat dich Nina geschafft, bist du erschöpft?", fragte sie mit feinem Lächeln.

"Ja, total. Wenn das Luise bei dir allerdings nicht vollbracht hat und dir zusätzliche Arbeit auf meinem Schoß nichts ausmachen würde..."

Zur Antwort zog sie sich mit einer schnellen Bewegung ihren Pullover über den Kopf und zerrte Sekunden später an meinem. In Rekordzeit waren wir ausgezogen und sie setzte sich erst nackt auf meinen Schoss und dann brauchte es tatsächlich nur einen langen Kuss, um mich so weit auf Touren zu bringen, dass sie sich auf meinem harten Schwanz absenken konnte.

Das war in sich ein kleines Wunder, denn meine kleinen blauen Freunde hielt ich als Notreserve zurück und Nina war am frühen Abend durchaus anstrengend und ausdauernd gewesen, also hatte ich ihr da nichts vorgeflunkert. Larissa hingegen war nicht nach einem wilden Ritt, sie wollte einfach die Verbindung, die Nähe genießen, mich in ihr spüren.

Also bewegte sie sich ruhig und gelassen, hielt gar einige Male an, da wir uns fast unablässig küssten und streichelten. Ich wusste ja, wie laut sie werden konnte, aber davon gab es zunächst keine Kostprobe, was ebenfalls dem gemütlichen Verlauf geschuldet war.

Er war einfach wunderbar, total relaxed und trotzdem total erregend, denn sonst hätte sich meine Erektion sehr schnell abgemeldet und das war nicht der Fall. Erst nach langer Zeit wurde sie lauter und schneller. Wir kamen tatsächlich zusammen, das wunderte mich mittlerweile schon nicht mehr, auch wenn ich diesmal keinerlei Möglichkeit zur Steuerung hatte.

Jetzt erschlaffte mein Glied allerdings in Rekord-Geschwindigkeit und flutschte aus ihrem wundervollen Körper. Sie blieb trotzdem noch lange so auf mir sitzen und wir küssten uns ausgiebig, bevor wir uns anzogen und auf den Weg zur obligatorischen Zigarette danach auf den Balkon begaben.

"Das war wunderbar... mal wieder. Schläfst du heute Nacht wieder bei uns?", strahlte ich sie an.

"Ja, das musste ich Luise versprechen, sonst wäre sie wahrscheinlich nicht so schnell eingeschlafen. Das ist doch hoffentlich okay?"

"Machst du Witze. Von mir aus könntest du hier mit einziehen, das würde uns alle drei freuen, glaub mir das."

"Klar, wo ihr hier doch so irre viel Platz habt. Warum sucht ihr euch denn keine größere Wohnung? Luise ist langsam in dem Alter, wo sie ein eigenes Zimmer gebrauchen könnte."

"Sag das Anne, sie will hier einfach nicht weg. Das hat mehrere Gründe, vor allem aber, dass ihr Vater um die Ecke wohnt und ihre Schwester in Kreuzberg auch nicht weit weg. Die Miete hier ist lächerlich... gut, du siehst ja den Zustand, dafür macht der Vermieter hier auch nichts. Aber wenn wir uns eine Drei-Zimmer-Wohnung in dieser beliebten Gegend suchen würden, zahlen wir mindestens das Drei- bis Vierfache. Da Luise jetzt gerade in die Schule gekommen ist, haben wir den besten Zeitpunkt für einen Umzug aus dieser Gegend weg auch verpasst."

"Müsst ihr wissen. Gemütlich ist es auf jeden Fall, ich bin total gerne hier."

"Und ich hab dich schrecklich gerne hier", gab ich zurück und unterdrückte mühsam ein Gähnen.

Wir entschieden uns tatsächlich, nicht auf Annes Eintreffen zu warten, sondern schon ins Bett zu gehen. Allerdings waren wir kaum unter der Decke, als diese eintraf. Sie erzählte keine Details, nur, dass es wahnsinnig gut gewesen sein soll. Auch sie schien erfreut, dass Larissa bei uns übernachten würde. Wir küssten und kuschelten, und schliefen dann doch alle sehr schnell ein.

Am nächsten Tag erzählte mir Anne dann wenig Details, aber schon, dass sie Markus total vertraute. Nicht lange danach fingen sie in der Tat mit denen von ihr bevorzugten Rollenspielen an, auf die er ebenfalls abfuhr. Ich freute mich ehrlich für sie.

Larissa kam oft vorbei, wenn es ihr Spielplan erlaubte, ausgerechnet an Annes Geburtstag hatte sie allerdings eine Vorstellung und konnte so erst später zu uns stoßen. Flo war von Anfang an dort. Ich legte nicht auf, es hätte wie gesagt nicht zu den Gästen und der Art von Geburtstagsparty gepasst, die Anne ausrichtete.

Die waren eher ruhig, es wurde viel gegessen und getrunken, mit ihrem Vater auch einiges auf dem Balkon weggekifft, er baute selbst an. Na, diesmal gab es zumindest keine Diashow auf unserem Beamer von den unzähligen Urlaubsfotos, die sie schoss. Die nebenbei annähernd professionelle Qualität aufwiesen, einige davon verkaufte sie auch.

Da manche mit Kindern angerückt waren, wurde es schon gegen elf Uhr recht leer, als Larissa dazukam. Wir verzogen uns für eine kleine Tüte auf den Balkon, wo sich Flo dann ebenfalls bereits verabschiedete, da sie noch clubben gehen wollte. Kaum eine halbe Stunde später waren wir mit Larissa allein.

"Prima, dann kannst du jetzt endlich mein Geschenk auspacken. Wusste nicht, ob dir das vor den anderen vielleicht peinlich gewesen wäre", eröffnete Larissa und reichte ihr das Geschenk.

Es war Reizwäsche, edel und bestimmt alles andere als billig. Anne, die zudem schon reichlich angetrunken war, zögerte nicht sie anzuprobieren. Sie stand ihr wirklich gut.

"Dann zeige ich dir, was Jan mir geschenkt hat. Das konnte ich den anderen Gästen auch nicht zeigen, Flo weiß es aber."

Sie holte das Paddel heraus, was ich ihr, ob ihr Ansinnen damals scherzhaft gewesen war oder nicht, kredenzt hatte. Larissas Augen weiteten sich begeistert.

"Ist ja verschärft. Und, schon ausprobiert?"

"Wann denn, vor dem Kind, oder vor den Gästen?", entgegnete Anne entrüstet.

"Dann wird's Zeit", meinte Larissa mit einem sardonischen Grinsen. "Assume the position."

Das ließ sich Anne nicht zweimal sagen, der edle Slip wurde eilig wieder abgestreift und sie kniete auf dem Sofa, den Hintern vorgereckt. Sie hatte mir das Teil in die Hand gedrückt.

"Ehm, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, klatscht das ganz schön..."

"Ich mach die Türen zu", bot Larissa an. "Dann kann ich gleich noch nach dem kleinen Engel schauen."

Das alles erledigte sie in Rekordzeit, während meine Gattin auffordernd mit dem Hintern wackelte. Hm, sie hatte offenbar einiges intus... Und kriegte die gewünschte Einweihung ihres Geschenks.

"Fester", kam ihr Kommentar. "Hau richtig drauf."

Das versuchte ich, stieß jedoch schnell an meine Grenzen. Nicht kraftmäßig, aber da gab es eine mentale Blockade bei mir. Ich konnte mir halt ungefähr vorstellen, wie weh das tun mochte.

"Lass mich mal", mischte Larissa sich ein.

Die offenbar keine solchen Bedenken hegte. Sie schlug deutlich härter zu, sehr zu Annes Freude.

"Oh ja... das ist es. Geil."

Als Larissa endlich von ihr abließ, waren die Bäckchen puterrot. Sie strich fasziniert darüber.

"Das sieht ja heftig aus... und es macht dich tatsächlich geil... sieh an", kommentierte sie die Feuchte, die sie vorfand, als ihre Hände weitergewandert waren. "Bist du denn heute schon zum Geburtstag geleckt oder gefickt worden?"

"Auch das ging wie gesagt...", begann Anne, wurde aber sofort von Larissa wieder unterbrochen.

"Darf ich? Das ist überfällig, findest du nicht?"

Die Überzeugungsarbeit, die sie gleichzeitig mit ihren Fingern leistete, war wahrscheinlich überflüssig, denn Annes "oh ja" kam wie aus der Pistole geschossen. Ich deutete Larissas kritischen Blick auf das Sofa korrekt.

"Das ist dort so recht eng, vor allem für uns drei. Man kann es aber tatsächlich ausziehen. Wir uns übrigens auch. Helft ihr mir mit dem Tisch?"

Der stand noch voller Flaschen, Teller und Gläser von der Party und musste extrem vorsichtig transportiert werden. Mit Anne hätte das schief gehen können, dann sie wirkte schon etwas taumelig, als sie vom Sofa runterkam, aber mit Larissa schafften wir es ohne Bruch.

Larissa nutzte die Zeit, in der ich das Sofa umbaute, um sich auszuziehen und lag keine Minute später bereits zwischen Annes Beinen und leckte mit Gusto.

"Sie ist dabei sehr still, wundere dich nicht, hängt damit zusammen, dass sie sich konzentrieren muss", gab ich diesmal proaktiv bekannt und bekam für die Info ein Daumen hoch. Der dann allerdings in das Poloch des Geburtstagskinds wanderte.

Denn Larissa führte ihr sogleich die One-Man, oder in ihrem Fall die One-Woman-Band vor, also Zunge am Kitzler, ein Finger in der Scheide und einer im After. Zu meiner Überraschung schien ihr das ausnehmend gut zu gefallen, ich bekam schon beim Einführen eines Fingers die Mitteilung, dass es sie zu sehr ablenken würde.

Ich wunderte mich also still, während ich ihren Kopf auf meinem Schoß hielt und ihr die Brüste massierte. Dass Larissa und nicht nur Nina ausgesprochen gut lecken kann, hatte ich bei unserer langen Afterparty schon erlebt. Wie schnell es ihr allerdings bei meiner Gattin gelang, den ersten Höhepunkt hinzuzaubern, verblüffte mich nun doch.

"Auf einem Bein kann man nicht stehen", gab Larissa bekannt und machte sogleich weiter.

Erfahrungswerte besagten hier, dass dies ein schwieriges bis unmögliches Unterfangen sein könnte, aber in dieser Nacht schien ja alles etwas anders zu sein. So hatte ich auch keinerlei Bedenken, meine eher passive Rolle aufzugeben und mich etwas mehr in das Geschehen einzubringen.

Dies tat ich, indem ich mich neben Anne legte, meinen Unterleib in Höhe ihres Kopfes und ihr meinen von dem Schauspiel nachhaltig verhärteten Schwanz kurzerhand in den Mund schob. Blasen konnte sie ja, nur mit dem mich zum Kommen bringen klappte es nicht. Und darum ging es in diesem Moment nicht.

Während Larissa sich weiter abmühte, hatte Anne sichtlich nicht nur Spaß daran, sondern auch an meinem Gerät, dass sie durchaus hingebungsvoll mit ihrem Mund traktierte. Allerdings nicht lange, denn meine Pläne sahen einen anderen Empfänger dafür vor. Schließlich sollte Larissa nicht für den Rest der Nacht in der Geber-Rolle verharren müssen.

Folgerichtig baute ich mich kurz darauf hinter ihr auf, und zog an ihrem Becken. Sie verstand sofort und ging von der liegenden in eine knieende Position über, die mir das Eindringen kinderleicht machte, zumal die ganze Aktion alles andere als spurlos an ihr vorüber gangen war. Mit anderen Worten, sie war klitschnass und vollends begeistert, als sie sich meiner Füllung ausgesetzt sah.

Irgendwie war es für mich selbstverständlich, dass ich gleich richtig loslegte, nicht ruhig und gelassen wie oft, sondern von Anfang an hart und schnell, wie unter der Dusche in Paris. Diesmal kam sie nicht zu Rückwärtsbewegungen, dazu hämmerte ich einfach viel zu heftig auf sie ein. Ich merkte, dass sie ein ums andere Mal vergaß, was sie da mit Anne anstellte und sie wurde trotz der Schalldämpfung durch deren Schoß immer lauter.

Mit dem Höhepunkt dauerte es zwar doch eine Weile, aber dafür schien er um so heftiger gewesen sein. Auch den nächsten Griff an ihre Hüfte verstand sie ohne Erklärungen und gab ihre Position wie auch das vermutlich wenig erfolgversprechende Vorhaben zwischen Annes Beinen auf und legte sich schwer atmend neben sie, sah zu, wie ich nun meiner Gattin zu ihrem Geburtstagsfick verhalf.

Und wie schonend ich zuvor mit ihr umgegangen war, denn Anne mochte es deutlich wilder und bekam das jetzt auch. Zunächst hielt ich dabei ihre Handgelenke fest und presste sie mit meinem ganzen Körpergewicht herunter, was sie besonders gerne mochte, dann stützte ich mich neben ihren Hüften auf, um mein Becken richtig fliegen lassen zu können.

Das brachte Larissa dann aber den Freiraum und die Idee, sich auch wieder einzuschalten. Sie setzte sich kurzerhand auf Annes Gesicht und bot ihre Muschi zur Verköstigung an. Das hatte den Vorteil, dass der Geräuschpegel, der wirklich deutlich hochgegangen war, wieder eine leichte Dämpfung erhielt, bis Annes linguale Teilnahme Larissa ebenfalls Stöhnen und Zustimmung abrang.

Ich versuchte mich an solchen externen Geschichten festzuhalten und abzulenken, denn es war nicht nur aufgrund der Geschwindigkeit extrem stimulierend und mein Punkt-ohne-Wiederkehr nicht fern. Irgendwann halfen alle Ablenkungen nichts mehr und es war um meinen kleinen Rest Selbstkontrolle geschehen.

Da wir kein Kondom angewendet hatten, zog ich ab und versorgte meine liebste Gattin mit einem heiß-klebrigen späten Geschenk, das aber nicht nur ihr auf Bauch und Brust klatschte, sondern sogar Larissas Hinterteil erreichte.

Mengen wie manche in Pornos hatte ich nie produziert, aber größere Weiten waren bei mir keine Seltenheit, daher überraschte mich das nicht. Ich machte mich nach einer Pause, um mein wild schlagendes Herz und den schnellen, fast hechelnden Atem zu beruhigen, dann auch sofort daran, alle Spuren zu beseitigen.

Natürlich nicht mit einem Taschentuch, sondern mit meinem Mund. Originalton Nina: "Wie sich das gehört." Nun, man sollte mir nicht mangelnde Etikette vorwerfen und so leckte ich genüsslich meine Gabe zunächst von Annes Bauch und Brust, nahm dies zum Anlass für einen kurzen Ausflug zu beiden Nippeln und erreichte dann den wunderbar festen und schön proportionierten Po meiner Geliebten.

Die das Eintreffen eines Teils meiner Ladung dort vermutlich nicht mal wahrgenommen hatte, dazu wurde sie von Anne zu nachhaltig abgelenkt. Meine leckende Zunge an ihren Bäckchen bemerkte sie jedoch sehr wohl und ihr "oh ja" zeigte deutlich an, wie sehr sie sich darüber freute. Eine Freude, die ich nur zu gern ausdehnen wollte und in dieser Position auch gut konnte.

Während mein Eheweib sich trotz relativer Unerfahrenheit wohl sehr ordentlich an ihrem Kitzler austobte, bekam sie den Stereoeffekt durch meinen Einsatz an ihrer Rosette. Das eheliche Gemeinschaftsprojekt trug einige Zeit später Früchte und Larissa wurde dabei so laut, dass ich unser Kind schon vor meinem geistigen Auge im senkrecht im Bett stehen sah.

Die schien aber durch das längere Aufbleiben, dem Spielen mit den anderen Kindern und dem eigentlich permanent höher als gewöhnlichem Geräuschpegel in dieser Nacht nichts aufwecken zu können. Außer Geräusche von der Straße war im Babyphone nichts zu hören. Hocherfreut und bester Stimmung kuschelten und küssten wir uns.

Ich brauchte nur in die Gesichter der beiden Frauen zu blicken, um zu wissen, dass dies beileibe noch nicht das Ende der Nacht war. Also baute ich erst einmal eine Tüte für uns alle, denn Anne wollte unbedingt mitrauchen und warf vorsorglich noch eine halbe Blaue ein. Zwar kein echter Notfall, aber wenn das kein guter Anlass war, was denn sonst.

Wir probierten noch so einiges, Larissa wollte unbedingt auch mal wissen, wie sich das Paddel anfühlte, war aber genau wie ich selbst bei deutlich sanfteren Schlägen, als sie Anne verabreicht hatte, schnell dabei zuzugeben, dass es nicht so ihr Ding war. Das Teil tat ordentlich weh, nicht ganz so schlimm wie Peitschen, aber heftig war das schon.

"Das war die beste Geburtstagsfeier meines Lebens", eröffnete uns die wie eine kleine Sonne strahlende Anne, als wir gegen halb vier dann tatsächlich in das Schlafzimmerbett wechselten. Nun, wir hatten uns alle Mühe gegeben, sie immer wieder zum Mittelpunkt des Geschehens zu machen, wie es ihrem Status als Geburtstagskind geziemte. Glücklich und zufrieden waren wir allerdings gleichfalls.

Das war ich dann am Morgen umso mehr, als uns das auf dem Bett turnende Kind zunächst alle bestialisch früh weckte und Larissa sofort und ohne viel Aufhebens das als ihre Aufgabe annahm und uns anwies, weiterzuschlafen. Luise war ohnehin auf sie fixiert und stimmte begeistert zu.

Als wir am Spätvormittag dann aufwachten, waren die beiden in ein Puppenspiel vertieft, der Frühstückstisch wartete mit frischen Brötchen und Kuchen, den die beiden besorgt hatten, wie auch Kaffee und Tee bereits auf uns. Larissa hatte zudem das ganze dreckige Geschirr vom Vortag abgewaschen und Luise ihr beim Abtrocknen geholfen.

Wieder konnte ich nur den Kopf schütteln, Anne hatte sie ein, zwei Mal dazu bekommen mit einer Bürste im Spülwasser herumzufuhrwerken, als sie vielleicht vier war und das lustig fand, seither lehnte sie jede Teilnahme an Hausarbeit kategorisch ab. Ganz die Mutter, Annes Ding war das auch nicht, aber zumindest machte sie ab und zu mal den Abwasch.

Anne würde mir hinterher gestehen, dass sie trotzdem der Dreier mit Flo ja nun deutlich mehr in ihrem Interessensgebiet gelegen hatte, dieser mit Larissa einfach nicht zu toppen war. Weil es Larissa war. Na, war sie doch auch ein bisschen verliebt? Wie sie sie manchmal ansah...

Wir verbrachten noch den Sonntag bis zum frühen Nachmittag zusammen, dann musste Larissa sich verabschieden, immerhin hatte sie auch am Abend eine Vorstellung und brauchte bis dahin sicher noch die eine oder andere Stunde Schlaf. Am Abend teilte uns Luise dann mit, dass sie jetzt doch nicht Tierärztin, sondern wie Lala Schauspielerin werden wollte.

Es fiel mir schwer, Nina davon zu erzählen, denn sie reagierte meist eigenartig, wenn die Sprache auf Larissa kam. Sie wechselte entweder das Thema und sah starr geradeaus. Auch von der Feier erzählte ich in nur in groben Zügen, dass Larissa geblieben war und es zu einem Geburtstagsdreier kam.

"Was sonst", kam ihre lakonische Antwort. Und baute eine Tüte.

Das tat sie zu dieser Zeit häufiger als sonst, und sie tat immer mehr rein. Ich versuchte sie mal drauf anzusprechen, bekam aber keine Antwort. Sonst lief es zwischen uns aber immer noch hervorragend und wir hatten nicht nur aufregenden Sex, sondern unternahmen auch viel.

Sie interessierte sich für Kunst, insbesondere Malerei und Annes Vater war wie seine zweite Frau Restaurator. Von ihm kamen auf Annes Geburtstag Tipps für Ausstellungen von Künstlern, die nicht überall mit Plakataushängen für Aufmerksamkeit sorgten und wir sahen erstaunliche Werke zusammen.

Der letzte Freitag des Monats war wieder Kitty-Zeit, aber ich konnte nicht mit. Am Dienstag davor streckte mich eine heftige Bronchitis nieder, die ich mir wohl von Luise eingefangen hatte, die auch kurz kränkelte, aber mit ihrem erheblich fitterem Immunsystem das nach zwei Tagen wegsteckte. Ich musste mich am Mittwoch endgültig krankschreiben lassen und zudem Antibiotika einnehmen.

Die Krankschreibung hatte ich zwar aus dem Wunsch heraus, vielleicht bei schneller Besserung doch noch ins Kitty zu gehen, vorsorglich nur bis Freitag ausstellen lassen (und vor Samstagmorgen wäre ich dort ja nicht aufgeschlagen), aber zum einen ging es nicht so schnell wie erhofft und zum anderen wurde in den konsultierten Internetforen der Mischkonsum von MDMA und Antibiotika von den meisten als bedenklich eingestuft. Es wäre ohnehin nicht gegangen, ich konnte kaum atmen.

Hundertprozent hergestellt war ich nicht einmal am Montag, aber da es bei der Arbeit gerade wieder eng war, ging ich trotzdem dorthin. Nina, Larissa und Flo gingen nichtsdestotrotz und trafen sich mit Andreas, sogar Lisa und Freund waren da.

Von ihr abgesehen, die da ja zuvor keinen Einblick gehabt hatte, erzählten mir alle mit fast identischem Wortlaut, es wäre einfach nicht dasselbe ohne mich gewesen, weil es keine schwule Live-Show für sie als Zugabe gegeben hätte. Haha. Sehr witzig.

Umso mehr freute ich mich auf die Party von Simon, zumal ich hoffte, dort nach meinem Set eben auch noch abtanzen und mir die Rübe zuknallen zu können. Die Hoffnung wurde allerdings in meinem ersten Telefonat mit Simon zunichte gemacht, als er Details klären wollte.

Er wollte, dass ich als letzter der drei DJs um drei Uhr morgens auftreten sollte und dann nicht nur, wie von Nina propagiert, zwei oder zweieinhalb Stunden auflegen, sondern möglichst drei bis vier. Ich gab zu bedenken, dass Techno ja um einiges härter und daher vielleicht eher für die späteren Stunden geeignet sei, aber er hatte mein Zeug gehört und ließ sich davon nicht abbringen.

Okay, es war seine Party, also wollte ich nicht lange mit ihm rumdiskutieren. Mein Set noch ausdehnen zu müssen, brachte mich zwar ein wenig in Schwulitäten, aber das konnte ich sicher bewältigen. Ein Publikum wird in den Morgenstunden allgemein auch unkritischer.

Es hieß aber auch für mich, dass ich drogenmäßig nicht wirklich zuschlagen konnte. Auf E und Alkohol konnte ich grundsätzlich nicht sauber mixen, früher hatte ich mich vornehmlich mit Koks wachgehalten. Naja, eine halbe Pille konnte ich vielleicht einwerfen und zumindest ein bisschen tanzen. Und danach...

Erst dachte ich daran, Andreas auf Koks anzuhauen. Da er selbst damit nicht so viel anfangen konnte, musste er dies allerdings umständlich über Freunde besorgen, hatte dies in der Vergangenheit bereits einmal für mich getan. Die Qualität und der Preis waren allerdings kein Vergleich zu dem, was Larissa besorgen konnte.

Wir hatten ja beim vorherigen Kitty-Besuch aus Solidarität mit ihr auf Lines verzichtet und ganz wohl war mir bei der Idee nicht, als ich sie letztlich doch ansprach.

"Klar, sicher, ich zieh auch mit. Mach nicht so ein Gesicht, du verführst mich nicht, ich hab auf der Premierenparty schon zugeschlagen gehabt, hat dir das Nina nicht erzählt? Keine Gefahr, es gibt keine Traurigkeit mehr, die ich mir aus dem Leib koksen will. So glücklich wie ich Moment bin, bräuchte ich eigentlich eher Valium, weil ich manchmal das Gefühl habe, dass es fast zu viel ist", entgegnete sie.

Das glaubte ich ihr ohne Weiteres. Wie Larissa sich in den letzten Monaten entwickelt und wie eine Blüte ihre Persönlichkeit entfaltet hatte, war wirklich erstaunlich und machte mich glücklich. Sie ging voll in der Beziehung zu mir und meiner Familie auf. Auch der erweiterten Familie. Annes Familie.

Anne ließ es sich nämlich nicht nehmen, sie eine Woche vor Simons Party mit zu einem Kindergeburtstag von unserer Nichte zu schleppen. Wo sie nicht nur bei den Kindern mit Begeisterung aufgenommen wurde. Bei den anwesenden Eltern hatte sie rasch ein Stein im Brett, weil sie die Kinder fast durchgängig beschäftigte und alle so unerwartete Oasen des Friedens und der Entspannung genießen konnten.

Darüber hinaus unterhielt sie sich aber noch gut mit Katja und meiner Schwiegermutter, die beide richtig von ihr eingenommen waren, wie Anne in den folgenden Tagen berichtete. Beide bekamen in der Folge auch Freikarten für eine von Larissas Vorstellungen und wir hatten daher einen Abend das zweifelhafte Vergnügen, drei überdrehte Kinder beaufsichtigen zu dürfen.

Bei Simons Party war ich schon lange vor den Frauen, und half wie mit ihm abgesprochen beim Aufbau der richtig fetten Anlage und dem Soundcheck. Aber auch bei allgemeinen Vorbereitungen, von dem Schleppen von Sitzmöbeln und Tischen aller Art, zu Getränken und dem ganzen Licht-Equipment. Wo ich als einer der wenigen Anwesenden aus meiner echten DJ-Zeit Erfahrungen und auch Problemlösungen mitbrachte, als nicht alles so wie gewünscht lief.

Simon war zudem ein total netter und lieber Kerl, mit dem ich mich auf Anhieb hervorragend verstand. Dass er früher zum harten Kern von Ninas Clique gehört hatte, wunderte mich nicht. Nun war er allerdings verheiratet, das erste Kind unterwegs und er sollte ja wie erwähnt seinen Vater in absehbarer Zukunft in der Firmenleitung ablösen.

Die Menge an alkoholischen Getränken ließ mich allerdings für einige Momente zweifeln, dass es wirklich die Art Party wurde, die ich erwartete.

"Hehe, nee, das ist mehr für die Freunde meiner Frau und Teile meiner Familie. Meine Kumpels wirst du daran erkennen, dass sie wenigstens zwanzig Zentimeter über dem Boden schweben. Und sie werden deine Musik lieben, glaub mir das. Für die würde auch Wasser und vielleicht Eis-Chips am Morgen reichen", eröffnete er mir, als ich ihn feixend darauf ansprach.

Wir gestalteten einen Chillout-Bereich und danach mehrere Bars für die wirklich mehr dem Alkohol zugeneigten Gäste. Dann zogen wir erst einmal ein paar Lines und unterhielten uns bei einem Bier über Nina, Larissa und Flo. Seine Frau war auch dabei, wirkte aber vergleichsweise zurückhaltend und irgendwie etwas steif.

Da sie schwanger war, konnte sie zudem nur Fruchtsaft konsumieren. Das war nicht immer so gewesen, wie Simon mir augenzwinkernd zuraunte. Langsam trafen dann die ersten Gäste ein, unter ihnen besagte drei Frauen, mit denen ich dann Teile des ersten DJ-Sets auf der Tanzfläche verbrachte. Also gut, der war nicht so brillant, dass ich mir Sorgen machen musste qualitativ nicht mithalten zu können.

Der zweite war schon deutlich besser und trotzdem ich nur eine halbe Pille und ein paar Lines intus hatte, war ich richtig gut drauf und hatte mit meinen drei Grazien und der Heerschaar von ihren Freunden, die mir überflüssigerweise immer wieder vorgestellt wurden, richtig Spaß. Merken würde ich mir ohnehin keinen der vielleicht zwanzig oder dreißig Namen können.

Die Musik war allerdings wohl nicht jedermanns Sache und einige der zum größten Teil reichlich besoffenen Freunde von Simons Frau hatten sich kurz vor drei entweder abgesetzt, oder hingen irgendwo an den Bars in den Seilen. Auf der Tanzfläche waren vielleicht noch hundertfünfzig Leute.

Es wurden etwas mehr, als ich schließlich mein Set begann, denn es strömten doch einige aus dem Chillout-Bereich hinzu, als sie gewahr wurden, dass die Musik nun anders wurde. Meine Nervosität legte sich nach der ersten halben Stunde, ich machte ein paar kleinere Fehler, aber nicht ganz unerwartet merkte das keiner.

Im Gegenteil, die Meute ging richtig ab. Man kann eigentlich nicht wirklich erklären, was in einem vorgeht, wenn man das Gefühl hat, die Verbindung hergestellt zu haben, den Draht zu den Leuten gefunden zu haben, sie mit auf eine Reise zu nehmen. So wunderbar und schön es ist, einfach nur zu erleben, zu tanzen, in der Musik aufzugehen, dieses Gefühl lässt sich mit absolut nichts vergleichen.

Urheber zu sein, neben den reichlich konsumierten Drogen der Auslöser für Euphorie, Glückseligkeit und Begeisterung. Etwas zu geben, etwas zu übermitteln, nicht nur Teil des Erlebnisses zu sein, sondern ein Fokalpunkt. Kleine Warnung: Es macht süchtig. Darum stand ich jetzt mit meinen achtundvierzig Lenzen wieder hinter dem Pult.

Und jetzt lief es einfach, wie es laufen sollte. Ich war im Fluss. Wenn ich jetzt noch Fehler machte, merkte ich es selber nicht mehr. Larissa suchte mich öfter hinter meinem Pult auf und bereitete mir Lines vor, brachte mir Joints und küsste mich einmal so lange, dass ich fast einen Mix verpasste, aber das war die einzige Ablenkung.

Ich nahm auch kaum einzelne Gesichter oder Tänzer wahr, mehr eine schwingende, hievende Masse, die im Takt der Musik wogte und wallte. Mit Ausnahme der direkt vor dem Pult befindlichen, nicht ganz unerwartet dabei Simon, Flo, Larissa und in der ersten Stunde durchgängig Nina.

Die konnte ich in den folgenden Stunden dann aber nur selten ausmachen. Was mich schon wunderte, aber dann auch wieder nicht. Immerhin traf sie hier viele alte Freunde wieder. Ich hielt tatsächlich einen Großteil der Leute für die ganzen dreieinhalb Stunden meines Sets auf der Tanzfläche. Die enttäuscht wirkten, als ich mich winkend verabschiedete und auf Konserve umschaltete.

Larissa holte mich ab und steuerte mit mir den Chillout-Bereich an, während mir Unmengen von Leuten auf die Schulter klopften und "Geil" ins Ohr schrien, denn ich hatte es versäumt die Lautstärke herunter zu pegeln. Larissa schien genau zu wissen, wo sie hinwollte, hielt mich allerdings kurz vor dem vermeintlichen Ziel fest und sah mich lange an.

Der Grund wurde schnell einsichtig. Da saß Nina, auf dem Schoß eines anderen Mannes und küsste ihn wild. Aha. Abwesenheit geklärt. Was ich in dem Moment empfand, noch lange nicht. Ich war moderat verwirrt. Und auch wieder nicht. Larissa zog mich nun weiter und wir setzten uns neben sie.

Ninas Blick war eigenartig, zum einen sicher ganz schön vorn, ziemlich glücklich und in erwartungsvoller Spannung. Sie gab mir einen Kuss.

"Das war super, schade, dass ich nicht alles gehört habe. Hast du es aufgenommen?", kam ihre Frage.

"Sicher."

Mehr konnte ich erstmal in dieser eigenartigen Situation nicht rausbringen. Flo stieß ebenfalls zu uns, rollte kurz mit den Augen und setzte sich dann neben Larissa. Ich gab dem Mann, der sich da Ninas Aufmerksamkeit erfreute, die angebotene Hand.

"Ja, das war irre, Mann. Ich bin Roland, aber alle nennen mich Roller hier in Deutschland."

"Aha. Ich bin Jan und danke, freut mich, dass euch allen so gut gefallen hat."

Larissa gab mir eine angezündete Tüte und starrte Nina mit undefinierbarem Blick an.

"Roller ist ein alter Freund von uns, auch aus unserer alten Clique", erklärte Nina. "Er hat sich aber vor fünf Jahren nach Amerika abgesetzt. Ich wusste gar nicht, dass er wieder im Lande ist."

Tja, manche Wiedersehen fallen eben herzlicher aus, als andere. Irritierte mich das? Nein, nicht wirklich. Was dann kam, schon.

"Ich war tatsächlich mal richtig verknallt in ihn. Aber da war er mit einer Freundin von mir zusammen. Also spielte sich nichts ab, nicht mal in der Gruppe", setzte sie ihre Erklärungen fort.

Und ich wusste im selben Moment was folgen würde.

"Das ist nun anders. Ich würde gerne mit ihm schlafen. Nur mit ihm, kein Gruppenerlebnis. Ist das okay?"

"Warum soll das nicht okay sein?", hörte ich mich sagen, während neben mir Larissa das Gesicht verzog.

Nina gab dem Typen ein "Na, siehste"-Blick und die beiden strahlten sich an. Nina beeilte sich dann nachzulegen, dass sie am liebsten schon vorher aufgebrochen wären, mich aber schlecht mit der Geschichte während meines Auftritts konfrontieren konnten und daher jetzt gleich verschwinden würden.

Ich zuckte mit den Schultern, bekam ein Daumen-Hoch von dem Mann, ein Küsschen von Nina und weg waren sie. Flo nahm den freien Platz neben mir ein und sie und Larissa schlossen mich förmlich in ihrer Mitte ein.

"Schräges Ding", meinte Larissa nach kurzem Schweigen.

"Eben Nina. Was soll's, ist doch in Ordnung, wir sind schließlich alles andere als exklusiv", gab ich zurück.

"Grundsätzlich sicher ja, aber wie sie das gerade abgezogen hat...", meinte Larissa noch und auch Flo schien ihr beizupflichten.

"Egal, jetzt kümmern wir uns um dich, das ist dir hoffentlich klar? Hier", sprach Larissa und schon hatte ich eine Pille im Mund, keinen Krümel, das war eine ganze.

"Es wird dir an nichts mangeln", säuselte mir Flo ins andere Ohr. "Dafür sorgen wir schon."

"Aha, also eine eurer berühmten Afterpartys?"

"Ja, aber nur wir drei, nicht dass du dabei irgendjemanden vermissen wirst", klärte mich Larissa auf.

"Klingt wie ein Plan", gab ich zurück.

Anne war mit Luise bei ihrer Mutter und würde erst am Spätnachmittag zurückkommen. Auf eine Afterparty war ich vorbereitet und eingestellt, auch wenn ich mir das natürlich anders vorgestellt hatte. Larissa holte mit mir noch meinen Controller und meinen Laptop, während Flo ein Taxi rief und unsere Jacken besorgte.

Es nieselte leicht, als wir im Schutze des Wellblechvordachs auf das Taxi warteten. Nur in diesen Momenten dachte ich noch kurz an Nina, die jetzt gerade vielleicht schon mit diesem Roller schlief. Mich fröstelte kurz, aber das konnte auch schon die erste Reaktion auf die Pille sein. Das waren immer noch diese brutal starken Dinger, von denen, wie ich in der Zwischenzeit erfahren hatte, Larissa damals gleich hundert eingekauft hatte.

Dann waren da nur noch diese beiden wunderbaren, liebevollen Frauen, die bei mir waren. Und mir in den nächsten Stunden den Himmel auf Erden bereiteten.

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Es war schon gegen vier Uhr nachmittags, als Larissa mich weckte. Ich hatte vielleicht zwei Stunden geschlafen. Flo wirkte ebenfalls etwas zerknautscht, aber guter Dinge. Wir tranken noch einen Kaffee und kriegten mit Mühe einen Toast runter. Larissa bestellte Flo ein Taxi und fuhr mich dann nachhause.

Anne und Luise waren wenige Minuten vor uns eingetroffen und es ist wohl nicht schwer zu erraten, wer Larissa sofort mit Beschlag belegte. So konnte ich Anne in groben Zügen den Verlauf der Nacht berichten.

"Ach du Scheiße. Und... du hast damit wirklich kein Problem?", kam ihre besorgte Frage.

"Nein, nicht wirklich. Es war eine komische Situation, aber warum soll es mit ihr anders als mit dir sein? Soll sie doch ihren Spaß haben. Und außerdem hatten mich Larissa und Flo den ganzen Morgen in der Mangel... schlechte Nachrichten für dich für heute Abend, fürchte ich."

Anne lachte und schüttelte den Kopf.

"Das verzeihe ich dir ausnahmsweise. Bleibst du zum Essen?", fragte sie Larissa, die gerade mit Luise wieder ins Wohnzimmer kam.

"Oh... wenn ich euch nicht störe..."

"Natürlich bleibt Lala, was sonst", bestimmte Luise. "Und sie schläft auch hier." "Eigentlich wollte ich ja kochen...", setzte ich an, obwohl das so ziemlich das letzte war, worauf ich jetzt Lust hatte.

"Quatsch, wir bestellen Pizza oder sowas", meinte Larissa schnell.

"Pizza!", kriegte sie sofort lautstarke Unterstützung von ihrem Schatten eine Etage tiefer.

Und wir verbrachten einen wunderbaren Abend zusammen. Larissa las Luise noch etwas vor, machte ihr das Hörspiel an und legte sich dann sofort bei uns im Bett ab. Sie hatte während des Essens erzählt, dass sie tatsächlich überhaupt nicht geschlafen hatte und die Müdigkeit forderte nun ihren Tribut. Ich unterhielt mich noch kurz mit Anne und folgte ihre eine halbe Stunde später dorthin, da war sie tatsächlich noch marginal wach und kuschelte sich in meine Arme. Luise war schon still.

Annes Eintreffen bekamen wir beide nicht mehr mit. Sehr zum Protest Luises weckte ich sie auch erst eine halbe Stunde nachdem wir aufgestanden waren und frühstückte noch schnell mit ihr, bevor wir Luise zur Schule brachten. Wir waren ohnehin für den Nachmittag verabredet.

Der Montag war für sie grundsätzlich vorstellungsfrei und hatte sich so fest als "unser" Tag etabliert. Zusätzlich war sie allerdings öfter bei uns. Wenn es nach Luise gegangen wäre, hätte sie wirklich einziehen müssen. Die Arbeit fiel mir schwer an diesem Montag, wie das halt nach solchen Wochenenden ist, so einfach hatte ich die auch in jüngeren Jahren nicht weggesteckt.

So richtig munter wurde ich tatsächlich erst, als ich in der S-Bahn auf dem Weg zu Larissa saß. Die empfing mich mit einem eigenartigen Gesichtsausdruck.

"Na, Schlaf nachgeholt? Ich wünschte, ich hätte heute auch noch frei gehabt", sagte ich ihr, während ich ihr das Gesicht streichelte und sie sanft küsste.

"Ehm... schon. Hat sich Nina noch nicht bei dir gemeldet?", kam ihre Antwort, wieder mit einem besorgt wirkenden Gesichtsausdruck.

"Nö, warum?"

Tatsächlich hatte ich selbst bei der Arbeit kaum an sie gedacht. Ich hätte sie ja kontaktieren können, aber das war komischerweise überhaupt nicht in den Sinn gekommen. Larissa seufzte, sah eine Weile nachdenklich vor sich hin, schnappte dann ihr Handy und zeigte mir eine Nachricht von Nina.

"Scheiße, ich bin verliebt. Bis über beide Ohren verliebt."

Das war die ganze Nachricht. Ich könnte jetzt sagen, irgendwie hatte ich es gewusst. Es wäre nur halb richtig. Ich hatte ein unterschwelliges Vibe wahrgenommen, als ich die beiden zusammen erlebt hatte. Und mir große Mühe gegeben, nicht darüber nachzudenken, es nicht an mich heranzulassen. Das wurde mir in diesem Moment klar.

"Aha", war meine wenig intelligente Reaktion. Ich war nicht wirklich geschockt, aber doch ganz schön verwirrt.

Larissa schmiegte sich an mich und streichelte mich zärtlich. Sie sah mich aufmerksam an und wartete einfach ab, ob und wie ich mich äußern würde. Sie verstand sehr wohl, dass ich das erst einmal sacken lassen musste.

"Einen rauchen?", kam schließlich eine hervorragende Idee von ihr.

"Unbedingt. Okay. Sie ist verliebt. Schön, soll vorkommen. Selbst unter Freunden. Gerade unter diesen", versuchte ich die Anspannung loszuwerden.

"Das hätte dir die feige Sau aber längst persönlich sagen müssen", gab Larissa mit Stirnrunzeln zurück.

"Na, ist vielleicht nicht so einfach, in dieser Situation", setzte ich an, aber dann pflichtete ich ihr doch bei. "Ja, eigentlich hätte sie das tun sollen. Und was sagt mir das? Dass es vielleicht weitere Konsequenzen hat?"

"Schon möglich. Sie war damals ziemlich in ihn verschossen. Wenn Anke nicht gewesen wäre..."

Okay. Mögliche Konsequenz: Sie hatte den gefunden, den sie wirklich wollte. Den, der ich nicht sein konnte. Wie sie mir damals nach dem Kitty mitgeteilt hatte. Das würde bedeuten, dass sich unsere Beziehung grundlegend ändern würde. Wie, war völlig offen. Sicher schien aber, dass sich meine Rolle und mein Stellenwert in ihrem Leben änderte.

Ich bemerkte Larissas aufmerksamen, irgendwie sezierenden Blick. Als versuchte sie, meinen Gedankengängen zu folgen, obwohl sie das natürlich nicht direkt konnte. Schauspieler sind aber meist sehr gut darin, aus den Gesichtsausdrücken anderer Dinge abzulesen, eben weil sie diese für Rollen zu emulieren und nachzustellen gelernt hatten. Das kannte ich von ihr schon gut, und sie lag oft richtig.

Ich fühlte vornehmlich zwei Dinge. Schon eine gewisse Trauer, dass sich eine schöne Zeit möglicherweise nun dem Ende zuneigte, aber irgendwie auch eine gewisse Erleichterung. Warum Erleichterung? Da konnte ich erst einmal nicht wirklich meinen Finger drauflegen. Aber das Gefühl war da, zweifellos.

"Na, warten wir ab, was daraus wird. Ich denke, sie wird mir ja früher oder später mitteilen, was nun wirklich abgeht. Es ist wahrscheinlich müßig, sich jetzt schon zu viele Gedanken darüber zu machen", brach ich dann meinen Versuch, mir über meine Gefühle klar zu werden, ab.

"Du willst jetzt nicht darüber reden."

"Ich kann jetzt nicht darüber reden, weil ich mir erst darüber Gedanken machen muss. Ich bin nicht richtig geschockt, schon traurig, aber das ist nicht alles, was ich fühle. Ich muss erstmal drüber nachdenken, es sacken lassen, verstehst du?"

"Doch, klar. Ich weiß nicht, vielleicht hätte ich dir die Nachricht gar nicht zeigen sollen, aber... vielleicht ist es besser, wenn du nicht aus allen Wolken fällst, wenn sie sich doch endlich dazu herablässt, dich ins Bild zu setzen."

"Nein, das war sicher gut, ich danke dir. Willst du die Tüte eigentlich alleine rauchen, oder verbrennen lassen?", mokierte ich.

Sie hatte tatsächlich kurz angeraucht und das Ding dann bedingt durch das intensive Studium meiner Reaktionen völlig vergessen. Sie fluchte kurz, weil dabei Asche auf das Sofa gefallen war und gab das Teil an mich weiter, während sie versuchte, diese wegzuwischen. Ich küsste sie, als sie wieder normal neben mir saß und streichelte sie dann sanft.

"Was auch immer passiert... ich habe Anne und vor allem habe ich dich. Das ist mehr, als sich jeder Mann wünschen kann... oder hast du ebenfalls vor, dich anderweitig zu verlieben?"

"Ich denke, die nächsten vierzig, fünfzig Jahre kannst du dich da einigermaßen sicher fühlen", gab sie augenzwinkernd zurück. "Für was danach kommt, übernehme ich keine Garantie. Da müsstest du halt für ausreichend schöne Erinnerungen sorgen..."

Ich drückte den Joint aus und grinste sie an.

"Dann fange ich am besten gleich damit an..."

Erst in der S-Bahn dachte ich an Nina und die gänzlich veränderte Situation. Und das Gefühl der Erleichterung. So schwer war das eigentlich nicht zu erklären. Es wurde mir langsam alles zu viel. Es war schön mit Nina, keine Frage, aber es bedeutete auch Stress, knappe Zeit, ein ständiges Jonglieren von Terminen und Setzen von Prioritäten.

Und wenn ich ganz ehrlich war, beschäftigte ich mich öfter und manchmal fast ausschließlich gedanklich mit Larissa. Bedauerte, mit ihr nicht mehr Zeit verbringen zu können. Aber auch mit Anne, denn ihr war ich näher als jemals zuvor, mit ihr konnte wieder uneingeschränkt gut reden, ihrer Unterstützung und ihrer Liebe war ich gewiss.

Und so schön das auch war, dass Larissa mit ihrem Eingreifen und ihrem ständigen Beschäftigen von Luise Druck von uns genommen hatten, verspürte ich mehr und mehr den Wunsch darüber hinaus wieder mehr für meine Tochter da zu sein, mit ihr Dinge zu unternehmen, und sei es nur mal wieder mit ihr mit Legos zu bauen. Diese Dinge, die irgendwann selbstverständlich gewesen, aber erst in dem Stress mit Anne und dann in meinem "Freiheitskampf" verloren gegangen waren.

Das hieß nicht, dass ich Nina nicht mehr liebte, oder die Zeit mit ihr mir wie eine Verpflichtung vorkam, im Gegenteil, ich wusste sehr wohl, dass ich sie total vermissen würde. Trotzdem bewegte ich mich eigentlich ständig, jetzt auch ohne Überstunden, am Rande der Erschöpfung. Nicht nur körperlich und da spezifisch sexuell, sondern gleichermaßen mental.

Anne hörte sich die neusten Entwicklungen betroffen an und ich ließ sie an meinen Gedankengängen von meiner S-Bahn-Fahrt teilhaben. Sie meinte allerdings auch, ich sollte abwarten, was von Nina kommen würde. Entgegen ihrer sonstigen Gewohnheiten kam sie für den Rest des Abends zu mir aufs Sofa und schmuste mit mir. Am Ende schliefen wir dann miteinander.

Von Nina kam an diesem Abend nichts. Unser nächstes Treffen war erst für Mittwoch angesetzt, aber wir telefonierten sonst immer an den Tagen, wo wir uns nicht sahen. Erwartete sie, dass ich sie anrief?

Vermutlich nicht, vermutlich war sie froh, dass ich sie und Roller in Ruhe ließ. Sie konnte schließlich nicht wissen, dass ich schon weitestgehend informiert war. Oder hatte sie Larissa die Nachricht mit Bedacht geschickt? So schätzte ich sie allerdings nicht ein, dass sie hintenherum agierte. Nina war mehr der frontale Typ.

Am Dienstag rief sie mich dann doch gegen Mittag auf der Arbeit an und fragte, ob wir uns außer der Reihe am Spätnachmittag in einer Kneipe bei mir um die Ecke treffen könnten. Ich stimmte zu, wunderte mich natürlich nicht über den "neutralen Boden", glaubte im Gegenteil klar zu sehen, was nun auf mich zukam. Und wappnete mich innerlich entsprechend.

Wir trafen fast gleichzeitig ein und ich holte uns an der Theke ein Bier, während sie uns eine stille Ecke reservierte. Besonders viel war ohnehin noch nicht los. Ich reichte ihr das Bier und sah ihr für eine Weile zu, wie sie nervös mit ihrem Feuerzeug spielte.

"Du bis also verliebt...", half ich ihr auf die Sprünge. Ihre Augen weiteten sich.

"Wieso... woher... verflucht, Larissa, das Miststück", stieß sie mit echter Wut hervor.

"Spielt doch keine Rolle. Nun... konzentrieren wir uns lieber darauf, warum du mich hierhergebeten hast. Du bist verliebt. Das ist doch schön. Und er ist dein Mr. Right, nicht wahr?"

"Vielleicht...", antwortete sie irritiert. "Versteh mich nicht falsch, ich liebe dich immer noch. Aber Roller... es ist wie ein Traum, der sich erfüllt, verstehst du?"

"Natürlich. Ich liebe dich auch. Und weil ich das tue, wünsche ich dir selbstverständlich, dass du mit jemandem zusammen bist, der dir alles geben kann, die berühmte totale Beziehung, die du dir wünschst und die du verdienst. Du hast mir damals gesagt, dass ich es nicht bin, nicht sein kann. Das habe ich da akzeptiert und das akzeptiere ich jetzt auch. Du wirst mir fehlen, aber dann ist es halt so. Und es ist ja nicht gesagt, dass wir nicht auf anderer Ebene weiter miteinander umgehen können und sei es als Freunde."

Sie starrte mich verblüfft an. Eine solche Antwort hatte sie nicht antizipiert. Wäre ich nicht vorher informiert gewesen, wäre sie möglicherweise anders ausgefallen. Ich hatte mich aber zu diesem Punkt hochgearbeitet und wollte ihr die Angelegenheit so leicht und schmerzlos wie möglich machen.

"Diese Antwort habe ich nun überhaupt nicht erwartet", bestätigte sie meine Vermutung. Aber dann...

"Bedeute ich dir so wenig, dass du mit "du bist verliebt, das ist schön... und tschüss" reagierst? Na herzlichen Dank", warf sie mir vor.

Hoppla. Was ging denn jetzt ab? Was erwartete sie denn von mir, dass ich ihr eine Szene machte? Um sie kämpfte?

"Ich verstehe nicht, was willst du denn hören? Tu's nicht, werde nicht mit Roller glücklich, quäle dich weiter mit dem Kompromiss und mit mir rum? Was hast du denn erwartet?"

"Ich habe erwartet, dass wir uns in Ruhe darüber unterhalten, wie es nun weitergeht. Wie kommst du darauf, dass ich mich von dir trennen will? Davon war überhaupt nicht die Rede...", meinte sie und wirkte ehrlich aufgebracht.

"Okay, dann hab ich die Geschichte falsch aufgefasst, geh doch jetzt nicht ab wie ein HB-Männchen. Ich habe natürlich auch gehofft, dass dies keine Trennung wird, aber dass du dich jetzt mehr auf Roller fokussieren willst, ist mir völlig klar. Und nur das wollte ich dir sagen, dass es okay für mich ist. Und sollte er anders drauf sein, als ich das vermute, und mit uns als Liebespaar ein Problem haben, bin ich auch mit einer Freundschaft zufrieden..."

"Hör auf, du redest doch totale Scheiße. Du bist froh, weil du glaubst mich so einfach loszuwerden. Es ist Larissa, nicht wahr? Wunderbar bequem, wie herrlich sie sich in deine kleine Familie eingegliedert hat, da ist für mich als Außenseiterin natürlich kein Platz mehr. Oder willst du das leugnen?"

Jetzt war ich sprachlos und starrte sie an, wie ein Wesen vom fremden Stern. Das war ein Tiefschlag, oder so empfand ich es zumindest. Und er tat so weh, weil sie damit getroffen hatte, weil sie einen wunden Punkt erwischt hatte. Völlig falsch lag sie damit nun wirklich nicht.

"Komm, spuck's aus, sei ehrlich, wenigstens das schuldest du mir", setzte sie ihre Attacke fort.

"Sag mal, merkst du's noch? Wie sprichst du denn mit mir? Wenigstens das... komm runter bitte. Okay, und wenn es mit Larissa gerade wunderbar läuft, was hat das denn mit uns zu tun? Ich hatte das Gefühl, wir... wir alle... hatten etwas Schönes, Wunderbares, Einzigartiges. Und das willst du jetzt zerreden, zerreißen, zerstören? Warum? Damit es dir leichter fällt, mich loszulassen, damit du richtig locker und unbeschwert in Rollers Arme sinken kannst? Brauchst du eine Rechtfertigung für dich selbst, warum das so sein muss? Wer ist denn jetzt nicht ehrlich, du oder ich?", sprudelte es aus mir hervor.

Und fühlte mich im nächsten Moment total beschissen deshalb, denn sie brach in Tränen aus. Ich atmete tief durch und wartete, bis sie sich etwas beruhigt hatte.

"Das wollte ich so nicht sagen, es tut mir leid, wirklich. Komm lass uns so jetzt nicht weitermachen, das führt zu nichts. Bevor wir uns hier weiter verletzen, weil die Emotionen hochkochen, lass es uns hier abbrechen und die ganze Sache sich erstmal setzen lassen. Wirklich, ich will dich nicht verlieren, im Gegenteil, ich freue mich über jede Minute, die ich mit dir verbringen kann. Ich liebe dich, gottverdammt."

"Und was sollen wir deiner Meinung nach jetzt machen?", fragte sie mit einem Unterton, der mir immer noch nicht gefallen wollte.

"Vielleicht sehen wir uns ein paar Wochen nicht, du findest heraus, wohin die Geschichte mit Roller wirklich führt und was du mir als Rolle in deinem Leben weiter zuweisen willst. Dann treffen wir uns und besprechen es wirklich in Ruhe... Ist das okay, wollen wir so verbleiben?"

Sie antwortete nicht und trank ihr Glas in einem Zug leer.

"Wir werden sehen. Ich melde mich", sagte sie noch ohne mich anzusehen, sprang auf und rannte förmlich aus der Kneipe.

Und ließ mich völlig verwirrt und fertig zurück. Ich brauchte einige Zeit und ein weiteres Bier, bevor ich mich auf den Heimweg machen konnte. Anne sah mich besorgt an, aber ich schüttelte den Kopf, denn Luise wollte mit mir spielen und das hatte erstmal Vorrang. Vor dem Kind konnte ich ohnehin nicht berichten.

Das holte ich dann nach, als Luise im Bett lag und Hörspiel hörte.

"Ach du liebe Zeit, das war sicher nicht, was du erwartest hast", meinte sie teilnahmsvoll.

"Das kannst du laut sagen. Ich verstehe auch nicht, warum sie so reagiert hat."

"Nun, dass wir mit Larissa gut zurechtkommen...", begann Anne.

"Ja, das weiß ich selbst, deshalb hat mich das auch so getroffen. Weil es wirklich alles vereinfachen würde... aber kannst du vorstellen, wie scheiße ich mich dabei fühle, dass ich dabei so etwas wie Erleichterung gefühlt habe? So etwas überhaupt denke? Ich liebe Nina, wirklich..."

"Das brauchst du mir nicht zu sagen, sag das lieber ihr."

"Hab ich doch. Ich verstehe aber wirklich nicht, warum sie so abgegangen ist. Ich wollte es ihr so leicht wie möglich machen, sich mit diesem Typen einlassen zu können...", sagte ich mit all der Verzweiflung in der Stimme, die ich auch fühlte.

"Das glaube ich dir. Ich weiß es auch nicht, dafür kenne ich sie nicht gut genug. Allerdings... vielleicht hatte sie dir noch etwas anderes Wichtiges sagen wollen und konnte es nicht, weil du das Gespräch abgewürgt hast. Das machst du manchmal, ich kenne das Gefühl nur zu gut. Das ist keine Kritik, nimm das jetzt bitte nicht falsch auf."

Hm, vielleicht.

"Verflucht, warum geht das jetzt alles so nach hinten los? Es lief doch wunderbar... auch wenn du mit Nina nicht so umgehen kannst, wie mit Larissa, wir hatten uns doch eigentlich alle gut arrangiert."

"Haben wir das?", fragte Anne, ohne mich anzusehen.

Was denn jetzt?

"Sag nicht, dass ich wieder nicht alles mitbekomme und ihr alle in Wirklichkeit leidet..."

"Nein, ich sicher nicht und Larissa auch nicht, da mach dir keine Sorgen. Aber dass Nina vorher nicht alle Karten auf den Tisch gelegt hatte, sollte dir spätestens jetzt klar sein. Das hat mit ihrem neuen Freund und dem Verliebtsein wahrscheinlich nichts zu tun. Da ist was anderes am Brodeln..."

"Aber warum hat sie es mir denn nicht gesagt, ich habe doch versucht mit ihr ins Gespräch zu kommen...", versuchte ich mich zu rechtfertigen.

"Das musst du ebenfalls sie fragen, und nicht mich. Ich kann nur spekulieren und das hilft dir auch nicht weiter. Oder rede mit Larissa drüber, die kennt sie schließlich besser als jeder andere."

"Ganz ehrlich, für den Moment bin ich bedient, was klärende Gespräche und Drama angeht. Ich werde mir jetzt eine fette Tüte bauen, Netflix anschmeißen und versuchen, endlich runterzukommen. Ich kann nicht mehr, es wird mir echt alles zu viel im Moment, kannst du das verstehen?"

"Sicher. Rauch du, ich mache das hier noch fertig und dann komme ich zu dir. Eigentlich wäre heute unser Date-Abend..."

"Sorry, daran habe ich überhaupt nicht gedacht."

"Auch das war kein Vorwurf. Und das heißt nicht, dass ich jetzt Sex von dir erwarte. Obwohl... wenn es dir helfen würde, runterzukommen..."

"Oh... wenn du das so sagst..."

"Nur so eine Idee. Ich schaue mal, ob unser kleiner Schatz schon im Land der Träume ist."

"Willst du mitrauchen? Du scheinst ja auch wieder Geschmack daran gefunden zu haben... und nicht nur daran...", lockte ich sie.

"Hm. Warum nicht. Und ja, da hast du völlig Recht. Soll ich... irgendwas Schönes anziehen?"

"Ehm... ich bin eher in der Stimmung, dir die Sachen vom Leib zu reißen... es könnte sehr aggressiv werden, es brodelt in mir auch..."

"Oje. Na sowas. Du wirst mir doch hoffentlich nicht wehtun wollen?", gab sie mit funkelnden Augen zurück.

"Ich kann für nichts garantieren. Das möchtest du doch hören?"

"Vielleicht..."

Nun, dass sie diese Ankündigung richtig hitzig machte, war mir natürlich klar. Ich hoffte nur, dass mir meine aufgewühlte Psyche da keinen Streich spielte. Okay... der kluge Mann sorgt vor. Zwei von den Pillen hatte ich schließlich noch. Ein Viertel würde reichen. Langsam würde ich nachbestellen müssen... oder wurde das bald unnötig?

Nicht dran denken, jetzt nur auf das Wesentliche, das Kommende konzentrieren. Die Wut, den Frust, die Angst und die Verzweiflung, die konnte ich gleich wegstoßen, da war ich mir ziemlich sicher. Anne kam zurück und wiegte den Kopf.

"Noch nicht ganz, aber kann nicht mehr lange dauern."

Ich hielt die fertiggestellte Tüte hoch und wir gingen grinsend auf den Balkon.

"Ich sag dir jetzt mal was, was ich dir nicht oft genug sage: Ich liebe dich. Du bist eine wunderbare Frau, die Art wie du mich immer wieder auffängst und unterstützt, wie du dich trotz deiner Ängste auf alles eingelassen hast... wie du trotz meiner Unsensibilität und Rücksichtslosigkeit mit allem umgegangen bist, dein Respekt vor Nina und ihren Gefühlen und nicht zuletzt wie du dich gegenüber Larissa geöffnet hast, hat mir erst richtig gezeigt, wer du bist und was ich an dir habe."

Anne schluckte und ihre Rührung erstickte zunächst eine Antwort, obwohl sie mehrfach ansetzte. Ich legte ihr einen Finger auf den Mund und ersetzte ihn dann mit meinem Mund, küsste sie und presste sie an mich.

"Ich liebe dich auch. Was auch immer passiert, ich bin für dich da, auf mich kannst du zählen", brachte sie schließlich heraus. Und bekam dann einen Hustenanfall, als sie den ersten Zug am Joint nahm.

"Du bist echt klasse. Kleine Warnung, ich hab uns ein Viertel von den kleinen blauen Dingern gegönnt. Mit anderen Worten, stell dich drauf ein, dass ich dich wie ein Dämon in alle verfügbaren Löcher ficken werde", gab ich in ruhigem Ton bekannt, mit dem Versuch nonchalant zu wirken.

"Ich sag ja, du kannst auf mich zählen. Wie ficken denn Dämonen?"

"Das findest du gleich heraus", und griff ihr zwischen die Beine, wo selbst durch den Stoff der Hose eine gewisse Hitze spürbar war. "Du bist wirklich neugierig, nicht wahr?"

"Vielleicht...", erwiderte sie mit leuchtenden Augen. Und biss sich auf die Lippe als ich an ihrer Muschi rieb. Mit der anderen Hand gab ich ihr die Tüte zurück. Sie nahm nur noch einen Zug.

"Ich glaube das reicht, mir ist schon leicht schwindelig. Das bezieht sich nur auf die Tüte", fügte sie noch schnell hinzu, als ich sie mit schräggelegtem Kopf ansah. Also rieb ich weiter munter an ihrem Schritt, während ich den Rest des Joints alleine niederkämpfte.

Wir gingen wieder rein und sie wollte ins Schlafzimmer eilen, um nach dem Kind zu schauen, aber ich hielt sie erst einmal fest und umfing sie von hinten, knetete ihre Brüste biss ihr leicht in den Hals. Und presste ihr dabei meinen Ständer, der keineswegs chemisch induziert war, an ihr Hinterteil.

So schnell kamen die Dinger dann doch nicht, das dauerte meist wenigstens eine halbe, meist aber eine ganze Stunde.

"Na, wenn dir schwindlig ist, solltest du dich schnellstmöglich ablegen. Ich zieh das Sofa aus, wir werden richtig Platz brauchen. Ich verstehe gar nicht, warum wir uns immer auf dem schmalen Ding abgequält haben, wenn das so doch viel bequemer geht."

"Klingt gut, wenn du mich jetzt loslässt, schaue ich nach Luise."

"Okay, und dann machen wir die Türen wieder zu. Ich hoffe, du wirst dabei sehr laut werden."

Dass wir dies normalerweise nicht taten, hing damit zusammen, dass so ein Restlicht im Schlafzimmer ankam, was eine erwachende Luise zum einen beruhigte, zum anderen den Weg ihre senkrechte Leiter vom Hochbett herunter sicherer machte, wenn sie noch auf Toilette musste. In völliger Dunkelheit schlief sie auch nicht ein, es machte ihr Angst. Wir hatten zwar einen Vorhang, aber der wurde aus diesem Grund nie geschlossen.

Ich hatte gerade das Sofa wieder umgebaut, als Anne nach einem kurzen Toilettengang zurückkam. Vorsichtig schloss sie die Tür und kam zum Sofa. Sie ist so süß, wenn sie richtig geil ist, dieser fiebrige Blick, das leicht gerötete Gesicht, in diesem Moment ein Gemälde purer Lust und Vorfreude. Sie kletterte zu mir auf das Sofa.

Ich ließ nicht zu, dass sie sich hinlegte, nahm ihr Halstuch ab, zog ihr gleich ihren Jumper über den Kopf und öffnete ihren BH. Ihre satten Titten lachten mich einladend an und ich konnte gar nicht anders, als erst einmal ordentlich zuzugreifen. Anne gefiel das ausnehmend gut, vor allem, als ich ihre harten Nippel grob rieb und kniff.

Ich stieß sie um und machte mir an ihrer Hose zu schaffen, öffnete den Gürtel und dann Knopf und Reißverschluss. Ich zog sie ihr gleich mit dem Höschen darunter aus und ließ auch die Socken folgen, die bei der Aktion eh schon halb mit ausgezogen wurden. Sie zog ihre Beine an und wartete darauf, dass ich entweder etwas mir ihr tat, oder mich auszog.

"Was versperrst du mir die Sicht? Ich weil deine Möse sehen, du geile Sau."

Sie spielte begeistert mit und bemühte sich, verschämt auszusehen, als sie langsam ihre Schenkel öffnete.

"Spiel damit, nicht so schüchtern, los", wies ich sie an und zog mich dann langsam aus.

Na, das Viagra schien tatsächlich schon einzufahren, ich war mörderhart. Das sah sie ebenfalls mit Leuchten in den Augen und ihre Hand rieb gleich ein wenig schneller an ihrer nassen Spalte. Ich griff in ihre Haare und zog sie daran zum meinem Schwanz heran. Sie tat so, als wolle sie den Mund nicht öffnen, also hielt ich ihr die Nase zu, bis sie das tat und rammte ihr mein hartes Teil tief hinein. Ich zog wieder ab und gab ihr eine Ohrfeige.

"Wirst du wohl ordentlich blasen, du Drecksstück? Und wer hat dir erlaubt, die Hand von deiner Möse zu nehmen?", fragte ich an und platzierte sie wieder dort, wo sie hinsollte. Und stieß erneut in ihren Mundraum vor.

Ich ließ sie etwas saugen, um sie dann härter und härter in den Mund zu ficken. Sie gurgelte und würgte, als ich dann in ihren Hals vorstieß, zwang sie weiter und weiter darauf, bis mein Gerät komplett in ihrem Mund verschwunden war. So eine Aktion war schon einmal schiefgegangen und es war nicht beim Würgen geblieben, aber diesmal klappte es wunderbar.

Ich hielt sie jetzt still und genoss das Gefühl, während sie sich weiter folgsam an der Muschi spielte. Dann setzte ich das Ganze als brutalen Kehlen-Fick fort, bis ihr Würgen von Wimmern begleitet wurde. Das irritierte mich nicht weiter, das gehörte zum Spiel dazu.

"Was jammerst du rum, du kleine Sau? Ach, du willst richtig gefickt werden, was? Na, sollst du haben", kündigte ich an, zog aus ihrem Mund ab und stieß sie um. Sie ging jetzt voll in ihrer Opferrolle auf und protestierte "Nicht, nicht", als ich Arme grob hinter ihren Kopf bog und mich zwischen ihre Beine drängte, die sie mit gespielter Verzweiflung zu schließen versuchte.

Was ihr natürlich nicht gelang und mir dafür das Eindringen in ihr klitschnasses Geschlecht umso leichter. Ich legte sofort los und ließ sie die volle Länge meines nun wirklich knüppelharten Dinges spüren, mit harten, schnellen Stößen, so tief ich eben in dieser Position in sie hineinkonnte.

Ihr immer heftiger werdendes Stöhnen passte natürlich nicht zu der Opferrolle, wohl aber zu dem Genuss, den sie tatsächlich dabei empfand. Es stachelte mich an und ich legte noch einen Gang zu, griff ihre beiden Handgelenke jetzt mit der rechten Hand und legte ihr die linke auf den Mund. Erst jetzt entsann sie sich wieder, was sie spielte und gab protestierende Laute von sich.

Die schnell wieder nun unterdrücktem Stöhnen wichen. Ich wurde immer wilder, gab schließlich die Handfixierung und das Mundzuhalten auf, und positionierte meine Hände stattdessen unter ihren Schenkeln und bog diese zurück, um noch tiefer in sie eindringen zu können. Sie verzog das Gesicht, denn ich stieß einmal mehr schmerzhaft gegen ihren Muttermund. Sie mochte den Schmerz allerdings und gewöhnte sich meist recht schnell daran, so auch an diesem Abend.

Und weiter ging die wilde Fahrt, ich ließ ihre Schenkel los und mein Becken noch heftiger fliegen, griff ihr dabei mit beiden Händen an den Hals. Ihr wirklich die Luft länger abzudrücken brachte ich irgendwie nie, aber das Atmen zu erschweren schon. Irgendetwas war anders, ihr Gesichtsausdruck zeigte einen Hauch von Überraschung und Erstaunen und sie wurde plötzlich leiser.

Verdammt, kriegte sie zu wenig Luft? Eilig lockerte ich meinen Griff etwas, während ich weiter auf sie einhämmerte und sah ihr prüfend ins Gesicht. Sie öffnete den Mund, nun wirklich mit Unglauben im Gesicht und der dann folgende Laut, wie auch ihre fühlbar verkrampfende Scheide, zeugten von der Ursache. Sie kam, sie kam zum allerersten Mal in ihrem Leben vom Vögeln.

Völlig verblüfft hielt ich inne.

"Bist du echt gerade gekommen?"

"Und wie. Ist das irre, oh mein Gott...", erwiderte sie hingerissen.

Das Spiel war jetzt vergessen, ich küsste sie und streichelte sie dabei. Sie klammerte sich an mich drückte mich so fest es irgend ging. Fast hätte ich vergessen, was wir gerade unterbrochen hatten, aber eben nur fast. Langsam setzte ich mich wieder in Bewegung, während wir uns weiter leidenschaftlich küssten.

So irre weit war ich vor dieser Pause ebenfalls nicht vom Höhepunkt entfernt gewesen, jetzt hatte ich wieder einen deutlich weiteren Weg vor mir. Den ich mit wieder zunehmender Geschwindigkeit zu beschreiten gedachte. Ob sich dieses Wunder bei ihr wiederholen ließ, jetzt, oder überhaupt irgendwann mal, oder war das ein One-Off?

Nun, das ließ sich theoretisch nicht lösen, also machte ich mich mit aller Macht daran, dies praktisch herauszufinden, meine vorherigen Bewegungen in gleicher Härte und Geschwindigkeit fortzuführen, oder noch etwas zu steigern. Sie schien in ähnlichen Bahnen zu denken, denn anstatt lauter zu werden, versuchte sie sich nun offenbar wie beim Lecken auf einen möglichen Orgasmus zu konzentrieren.

Das hielt sie allerdings nicht lange durch und fiel wieder in ihr gewohntes Stöhnen zurück. Sehr schnell wurde mir dann klar, dass meine nun doch steil steigende Erregung das Experiment in Kürze beenden würde.

Erneut hatten wir auf ein Kondom verzichtet, also zog ich kurz davor ab, robbte zu ihrem Kopf herauf, wichste, während sie verstehend den Mund öffnete und schob meinen Schwanz im Moment der Entladung dort hinein. Füllte ihren Mundraum derweil sie mir saugend das Erlebnis noch verschönerte und schluckte meine Gabe sofort.

Sie ließ es sich auch nicht nehmen, sich bei dem Teil, was ihr gerade so überraschend viel Freude bereitet hatte, dafür noch weiter saugend und leckend zu bedanken. Erst nach ein paar Minuten gab sie den immer noch recht harten Prügel frei und strahlte mich an.

Ich legte mich auf sie und küsste sie lange. Sie streichelte mein Haar und sah mich überglücklich an, als ich meine Lippen von ihr löste.

"Du siehst nicht unzufrieden aus."

"Sehr witzig. Also braucht es einen Dämon, um mich zum Kommen zu bringen?"

"So wild war es ja noch gar nicht. Vielleicht brauchst du einfach eine etwas längere Vorlaufzeit und es klappt in zwölf Jahren nochmal."

"Vielleicht stattdessen in zwölf Minuten?"

"Na sowas, da ist aber jemand auf den Geschmack gekommen..."

"Es war irgendwie anders als sonst, ich weiß nicht, kann gar nicht sagen wie. Gut, du bist extrem hart durch das Viagra, aber das kenne ich ja, ist ja nicht das erste Mal. Das war es nicht... aber es war so schön dich dabei in mir zu haben, das kannst du dir gar nicht vorstellen, wie schön. Können wir das Programm abändern und du beschränkst alle weiteren dämonischen Attacken auf dieses eine Loch?"

"Na gut, aber nur weil du es bist. Vor der nächsten würde ich gerne noch eine rauchen gehen. Zwölf Minuten sollte trotzdem machbar sein."

Nun, auf die Uhr schauten wir nicht, aber mit der chemischen Unterstützung fiel ein weiterer Versuch kurz darauf nicht schwer. Der nicht vom Erfolg gekrönt war, obwohl ich mir alle Mühe gab. Schweißtreibende, Dauerpuls-200-artige Mühe.

Wenn sie enttäuscht war, trug sie das mit der Fassung einer Frau, die trotzdem ungeheuren Spaß an der ganzen Geschichte hatte, um nicht zu sagen, ekstatisch wirkte. Das ging mir allerdings nicht anders, nur führte es bei mir zu etwas. Aber es dauerte sehr lange und wurde am Ende ein Kampf gegen die Erschöpfung. Den ich gewann.

Ich zog fast zu spät ab und daher landete mein Sperma in einer kurzen Spur von ihrem Venushügel bis zum Oberbauch. Ich rollte mich neben sie und rang für Minuten nach Atem, mein Puls wollte sich irgendwie auch nicht beruhigen. Was für eine Abfahrt.

Die Pille hätte vielleicht noch einen weiteren Versuch nach einer längeren Pause ermöglicht, aber dafür war ich schlicht zu erledigt. Also brachte ich sie lediglich nach konventioneller Methode, nämlich Lecken, noch zu einem weiteren Höhepunkt, bevor wir uns zufrieden ins Schlafzimmer und zur Nachtruhe begaben.

Gedanken um Nina machte ich mir erst wieder am Morgen und während der Arbeit. Dementsprechend niedrig war meine Konzentrationsfähigkeit und ich entdeckte einige Fehler in meinen Sachen, die mir sonst nicht unterlaufen wären. Ich war auf jeden Fall froh, als ich endlich nachhause fahren konnte.

Anne und Luise waren im Sprachcafé, als es klingelte. Nina? Nein, das konnte ich nicht glauben. Machte Luise ihre Drohung wahr, dass sie alleine nachhause kommen würde, wenn es ihr dort zu langweilig wurde? Das traute ich ihr trotz allem nicht zu. Es war Larissa.

"Hey, was treibt dich denn hierher? Das ist ja eine nette Überraschung. Ich dachte, du hast heute eine Vorstellung?", begrüßte ich sie.

Sie umarmte mich erst lange, bevor sie zur Antwort ansetzte.

"Eine gewisse Freundin von mir. Und ja, ich habe heute eine Vorstellung. Anne und Luise nicht da?"

"Sprachcafé. Die kommen erst kurz vor sieben zurück, wenn sie pünktlich sind. Wieso, was ist mit Nina?", quizzte ich sie, während wir uns ins Wohnzimmer begaben.

"Lass uns erstmal eine rauchen gehen."

Ihre Hand zitterte, als ich ihr Feuer gab. Verdammt, was war jetzt schon wieder passiert?

"Also bist du über unser Gespräch gestern im Bilde?", versuchte ich das Gespräch in Gang zu bringen.

"Ja. Sie rief mich kurz danach gestern an. Sie war total sauer, dass ich dir die Nachricht gezeigt hatte. Okay, das war vielleicht auch wirklich nicht richtig gewesen, das konnte ich nachvollziehen, aber dann ging sie richtig ab. Ich würde versuchen, sie aus deinem Leben und eurer Beziehung zu drängen, hätte das mit der Nachricht daher mit voller Absicht gemacht. Und in dem Tenor ging es weiter, sie hat mir Sachen an den Kopf geschmissen, mir klingelten die Ohren. Dann alte Geschichten vorgeholt, das brauche ich jetzt nicht weiter ausführen, damit könntest du eh nichts anfangen. Nun, irgendwann habe ich heulend das Gespräch abgebrochen."

Verdammt. Des Dramas zweiter Akt. Ich nahm Larissa wieder in den Arm, die die Erinnerung an das Gespräch sichtlich aufwühlte. In Ansätzen hatte sie das ja bereits in unserem Gespräch angeschnitten. War es das, was sie ausgebrütet hatte? War sie tatsächlich eifersüchtig auf Larissa?

"Ich wollte das natürlich nicht auf mir sitzen lassen und beleidigte Leberwurst spielen, also hab ich sie heute Nachmittag spontan besucht. Sie war alles andere als begeistert, mich zu sehen, hat sich dann aber auf das klärende Gespräch eingelassen und nach einigen Tränen auf beiden Seiten haben wir uns wieder zusammengerauft und konnten vernünftig miteinander reden."

"Na, Gott sei Dank. Nun macht aber einiges vom Gespräch, das ich mit ihr hatte, mehr Sinn."

"Ja, das ist ja ebenfalls schnell den Bach runtergegangen, nach dem, was sie mir erzählt hat."

"Das kann man so sagen. Aber erzähl du erstmal weiter, du hast sie überzeugen können, dass du nicht mit einer geheimen Agenda arbeitest?"

Sie nickte und machte ihre Zigarette aus.

"Ich hoffe es zumindest. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie hart mich das getroffen hat, dass sie mir das überhaupt zutraut. Sie ist meine beste Freundin, so etwas könnte ich ihr niemals antun."

"Na, gebranntes Kind."

"Was? Ach so, du meinst die Geschichte mit Steffie und Mike damals? Hm, ja, vielleicht... daran habe ich gar nicht mehr gedacht. Das war auch vor meiner Zeit, davon hat sie mir nur erzählt. Und außerdem ganz anders."

"Okay, lass uns reingehen. Ich müsste langsam mit dem Kochen anfangen, ist das okay, wenn wir in die Küche gehen und da weiterreden?"

"Ja, sicher. Und hast du das Gespräch von gestern einigermaßen verdaut?", fragte sie mich auf dem Weg dorthin.

"Ja und nein. Anne hat da Blitzableiter gespielt. Durchaus zu ihrem Vorteil..."

"Hm?"

"Ehm... wir hatten Sex zum Runterkommen. Sie ist tatsächlich zum allerersten Mal in ihrem Leben vom Ficken gekommen..."

"Na, das ist doch geil. Hey, das freut mich total für sie. Dann hatte die Geschichte zumindest für sie was Gutes...", meinte sie. "Kann ich dir helfen, irgendwas schnipseln oder so?"

"Nö, lass mal, ist nicht so viel vorzubereiten. So ein Fertigzeug. War Roller denn bei dem Gespräch mit dabei?"

"Nein, er war in ihrem Schlafzimmer und schlief den Schlaf der Erschöpften... sie sind wohl bislang kaum aus dem Bett gekommen... Scheiße, das brauchtest du nun auch nicht unbedingt zu hören."

"Komm, ich kenne Nina..."

"Und ich hatte genau das gegenteilige Gefühl, also, dass ich sie nicht mehr wiedererkannte. Sie hat sich tatsächlich krankschreiben lassen, damit sie Zeit füreinander haben, das hätte sie früher nie getan. Egal. Es hat sie halt richtig schwer erwischt."

"Und ich gönne ihr die Geschichte ja auch. Was sie nicht akzeptieren konnte und mir vorwarf, ich wäre froh, dass ich so einfach und billig aus der Beziehung rauskomme."

"Ja, und damit der Weg für mich frei wäre. Hat sie erzählt. Du weißt aber trotzdem nur die Hälfte. Roller ist nicht nach Deutschland zurückgekommen, er ist hier nur auf einem längeren Urlaub und fliegt in drei Wochen nach New York zurück."

Mir wäre fast das Messer aus der Hand gefallen. Fuck! Das war es also, Anne hatte Recht behalten, sie hatte mir etwas Wichtiges erzählen wollen und ich hatte sie mit meiner proaktiven Akzeptanz der angenommenen Trennung aus dem Konzept gebracht. Völlig überreagiert?

"Sie denkt ernsthaft darüber nach, ihm zu folgen", kam der nächste Paukenschlag. "Im Ernst? Ach du grüne Güte. Nach vier Tagen mit ihm? Dann ist es wohl die ganz große Liebe und nicht nur Verliebtheit. Oder ist er der totale Bringer im Bett?"

"Ehm... wenn er in den fünf Jahren nicht an Technik und... hm... Ausstattung zugelegt hat, eher nein. Ich war mit Anke eng befreundet... Das scheint Nina aber nicht zu interessieren. Ich sag ja, ich kenne sie kaum wieder. Und eine Entscheidung dieser Tragweite nach nur drei Tagen mit ihm überhaupt in Betracht zu ziehen... nun gut. Sie war damals schon total in ihn verschossen, wenn Anke nicht gewesen wäre... Ihm scheint es ähnlich zu gehen, zumindest hat er ihr nicht versucht auszureden, dass sie ihm hinterherreist."

Das war allerdings ein Brett, ich hätte sie ebenfalls nicht so eingeschätzt, dass sie so einen extremen Schritt nach dieser kurzen Zeit schon in Erwägung zog. Alles aufzugeben, Arbeitsplatz, Freundeskreis, Familie... mich.

"Du sagst, sie denkt drüber nach... wie ernsthaft wirklich, was meinst du?"

"Entschieden hat sie sich noch nicht, ich habe das Gefühl, sie sucht nach gewichtigen Gegenargumenten... wahrscheinlich war euer Gespräch ebenfalls dafür gedacht, was dann ja leider schief lief..."

Oh verdammt. So, wie sie davongerannt war, konnte man fast davon ausgehen.

"Scheiße. Hilf mir bitte, ich steige bei euch oft nicht durch: Sie hat mir gesagt, sie meldet sich. Heißt das wirklich, dass sie das so möchte, oder heißt das im Subtext, dass ich Engagement zeigen und sie vorher kontaktieren soll?"

Larissa überlegte eine Weile.

"Hm, ich glaube, sie braucht wirklich Zeit zum Nachdenken. Ich telefoniere Ende der Woche nochmal mit ihr, wenn sie dann jammert, dass du dich überhaupt nicht meldest, gebe ich das an dich weiter, okay?"

"Du bist ein Schatz... übrigens, möchtest du mit uns essen?"

"Hm... es könnte zeitlich etwas knapp werden, aber das sieht wirklich lecker aus, was machst du da?"

"Hähnchenfilets auf dem Blech mit Kartoffeln, Tomaten und Zucchini, alles in eine Vinaigrette getaucht, beziehungsweise damit bestrichen, ist zwar so ein Fix-Zeugens, schmeckt aber richtig gut und es ist mehr als genug für uns alle da. Es muss jetzt nur noch eine halbe Stunde in den Ofen."

"Klingt gut... das wäre dann gegen sieben fertig? Jo, dann gerne, das müsste reichen, um acht muss ich in der Maske sitzen, das geht."

"Prima, Luise freut sich dann bestimmt ein Loch in den Bauch. Wir können solange dann ins Wohnzimmer, den Rest macht der Backofen allein."

"Wir können auch gerne hier sitzen bleiben, ich liebe es, in Küchen zu sitzen, vor allem wenn es gut nach frisch Gekochtem riecht... und eure Küche ist zwar klein, aber total gemütlich."

"Dann lass uns jetzt aber noch eine rauchen gehen. Eine Tüte kommt wohl nicht in Frage, ein bekifftes Gretchen wäre dem Publikum dann wahrscheinlich doch zu modern, oder?"

"Hihi, vielleicht. Ja, lass uns."

Sie zitterte ein wenig auf dem Balkon, es war empfindlich kühl geworden. Ich schmiegte mich von hinten an sie. Sie gab einen wohligen Laut von sich und lehnte ihren Kopf an meinen.

"Bist du okay? Das Gespräch mit ihr hat dich ganz schön mitgenommen, oder?"

"Ja, jetzt bin ich wieder okay. Und ebenfalls ja, es war übel. Sie ist meine beste Freundin und ihre Vorwürfe haben mich voll im Kern getroffen. Ich kann doch nichts dafür, dass es so gut für mich läuft, dass ich so glücklich bin mit dir... und mit euch. Ich liebe dich, Jan, dafür kann ich doch nichts."

"Ich liebe dich auch. Gut, ich verstehe sie auch irgendwie, dass sie sich ausgegrenzt fühlt, weil Anne mit ihr nichts anfangen kann oder will, aber das beruht auf Gegenseitigkeit, soweit sie sich da erklärt hat. Aber dass sie dir das zum Vorwurf macht, schockt mich doch irgendwie."

"Ich habe ihr gesagt, wenn sie den Eindruck tatsächlich hat, dass ich ihre Beziehung mit dir gefährde, würde ich mich lieber von dir zurückziehen, als unsere Freundschaft aufs Spiel zu setzen."

"Nein!", schrie es in mir. Das ging nicht. Das ging überhaupt nicht. Und mir wurde deutlicher als jemals zuvor, dass es mir nicht schwerfiel, Nina gehen zu lassen, aber Larissa...

"Oh, jetzt siehst du geschockt aus. Ich wusste natürlich genau, dass Nina das nie von mir verlangen könnte... es war nur wichtig, dass ich ihr das sage, als Affirmation unserer Freundschaft, ein Zeichen, ein Symbol dafür, wieviel sie mir bedeutet. Ganz ehrlich, ich kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen."

"Das beruhigt mich ungemein und beruht auf Gegenseitigkeit."

"Sie weiß aber etwas, was du noch nicht erfahren hast und vorerst auch noch nicht sollst, bevor es spruchreif ist. Das hat sie zusätzlich verunsichert."

"Oh?"

"Mach dir jetzt keine Gedanken. Boah, langsam wird es ungemütlich draußen... nur in deinen Armen ist es richtig kuschelig..."

"Dann lass uns zurück in die kuschelige Küche. Ich hoffe nur, die beiden sind heute pünktlich, wenn nicht, fangen wir ohne sie an, schließlich kannst du dein Publikum schlecht warten lassen."

In der Küche war es alleine schon wegen des Backofens sehr warm und es roch mittlerweile wirklich gut. Wir deckten zusammen den Tisch.

"Wenn sie nach Gegenargumenten sucht, gibt es sicher eine ganze Reihe, die sie vielleicht noch nicht bedacht hat", berichtete ich von den Sachen, die mir gerade einfielen. "Es ist Amerika, so einfach kriegt man als Deutscher da keine Green Card und/oder Staatsbürgerschaft mehr... Seitdem die Trump-Nase am Ruder ist, ist es sicher noch schwieriger geworden. Die einfachste Methode ist für sie ja auszuschließen... das wäre Heirat. Es sei denn, selbst davor würde sie plötzlich nicht mehr zurückschrecken."

"Oh, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Stimmt, so romantisch und gleichzeitig infantil das alles klingt, über diese Details hat sie sich bestimmt noch keine Gedanken gemacht."

"Gegen Amerika spricht auch und vor allem, dass dort jede Menge Amerikaner sind. Naja, New York geht vielleicht, aber ernsthaft, könntest du dir vorstellen, da zu leben?"

"Auf Dauer nicht, da hast du völlig Recht", pflichtete sie mir bei. "Für Dreharbeiten sicher schon..."

"Hollywood lockt? Lala-Land?"

"Immer mal wieder. Das letzte Skript stammt auch von dort. Ich finde die Rolle aber nicht interessant genug, hab's jetzt ganz gelesen."

"Oh, das fehlte gerade noch, dass ihr euch beide dahin verpisst."

"Ich würde dir lieber richtig auf die Pelle rücken, als mich von dir zu entfernen", gab sie schmunzelnd zurück.

"Das könnte in den verbleibenden fünf Minuten eine Herausforderung werden..."

"Das meinte ich damit nicht, aber ja, das geht nicht. Ich glaube, ich höre Luise schon im Treppenhaus."

Ja, das Krakeelen war eindeutig sie. Schlechte Laune. Na, das würde sich schlagartig ändern, wenn sie den unerwarteten Besuch vorfand.

Das tat es, aber umso schwieriger wurde es dann für Larissa sich loszueisen. Argumente wie, da warten ganz viele Leute darauf, dass Lala auf der Bühne steht und haben viel Geld dafür bezahlt, drangen nicht wirklich durch. Am liebsten wollte sie natürlich mit, sie gab auch an, dass sie ausreichend Kostüme hätte, um vielleicht das Stück selbst interessanter zu gestalten.

Das meinte sie völlig ernst. Larissa löste das ganz ruhig und innerhalb von Sekunden. Das wäre ein Stück für Erwachsene, also total langweilig, aber sie wüsste eins, wo Kinder in der Vorstellung öfter auf die Bühne konnten und fischte drei Tickets für den Traumzauberbaum aus ihrem Rucksack.

Sie sah mich entschuldigend an und meinte dann, mehr hatte sie nicht bekommen können, da die Vorstellung eigentlich schon seit Wochen ausverkauft war, und ihr eine der Darstellerinnen, mit der sie befreundet war, die Karten aus ihrem persönlichen Kontingent überlassen hatte. Sie würde gerne mit Anne und Luise dahin gehen. Anne musste ihr von unseren verzweifelten und vergeblichen Versuchen für die Vorstellung Anfang Dezember Karten zu kriegen, erzählt haben. Damit konnte ich ohne weiteres leben. Lala wurde abgeküsst und durfte dann tatsächlich gehen. Was so ein bisschen Bestechung doch alles lösen konnte.

Die Euphorie, die das bei dem Kind auslöste, sorgte natürlich dafür, dass sie nicht einschlafen konnte und Anne ständig ins Schlafzimmer zitiert wurde. Ich versuchte sie dabei gerechterweise abzulösen, war aber nicht gefragt, weil ja nicht mit ins Theater kommen würde.

Trotzdem gelang es mir noch, ihr den Hintergrund von Larissas Besuch und meines gestrigen Treffens auseinanderzusetzen.

"So verrückt kann sie doch nicht sein, das wirklich durchzuziehen?", fragte Anne ungläubig.

"Aus Liebe tut man die irresten Dinge. Bei unserem Gespräch hatte sie gesagt, es wäre wie die Erfüllung eines Traums, sie war in ihn wohl früher schon verliebt, hatte aber nicht agieren können, weil er mit einer ihrer Freundinnen zusammen war."

"Vor einigen Wochen hätte ich bei dieser Antwort gedacht, vielleicht hätte sich doch gelohnt, ihre Freundin zu werden. Und zwar bevor ihr zusammengekommen seid. Davon bin ich jetzt aber unendlich weit entfernt", meinte sie und lächelte mich an. "Und ich hoffe für sie und für dich, dass sie zur Besinnung kommt."

"Na, die ganzen Probleme, an die sie jetzt vermutlich noch nicht denkt, erst einmal ein langes Visum zu kriegen, dann die Green Card und so weiter, holen sie vielleicht wieder auf den Boden der Tatsachen zurück."

"Genau. Ich verstehe auch nicht, warum sie ihm hinterher muss, wenn er sie genauso liebt, ist es doch für ihn viel leichter hierzubleiben. Er ist doch Deutscher, oder? Siehste. Soll sie ihm das vorschlagen, dann sieht sie gleich, wie ernst es ihm ist."

Ein absolut hervorragender Vorschlag. Den ich ja nicht kommunizierende konnte. Aber warum sollten wir nicht via Larissa stille Post spielen? Die würde ich ja schon am nächsten Tag wiedersehen, den ganzen Nachmittag und Abend mit ihr und Luise verbringen. Und nicht mit Nina, wie geplant. Worauf ich mich freute anstatt zu trauern, und wofür ich mich gleich wieder schuldig fühlte. Was für eine quere Situation.

"Und was sagst du dazu, wie Nina auf Larissa eingeprügelt hat?"

Anne überlegte einen Moment, bevor sie antwortete.

"Da mache ich ihr keinerlei Vorwürfe, ich hätte wahrscheinlich in ähnlichen Bahnen gedacht. Hätte es genauso reingefressen und wäre dann bei der nächsten Gelegenheit genauso explodiert. Ist aber vielleicht gar nicht schlecht, dass es jetzt endlich raus ist und die beiden sich ausgesprochen haben. Sie wird Larissa jetzt brauchen, um einen Anker in der Realität zu haben."

Auch das stimmte. Weitere Weisheiten konnte sie allerdings nicht mehr anbringen, weil das Kind lautstark verkündete, jetzt Durst zu haben. Na, das konnte ich doch übernehmen. Das Wasser wurde angenommen, aber dann sollte Mama noch zu einer Besprechung wegen eines anstehenden Theaterbesuchs kommen. Die war bedient. Aber ging zu ihr.

Es dauerte erstaunlich lange, bis sie diesmal zurückkam.

"Oh, schläft sie jetzt etwa?"

"Nein, noch nicht, wir haben uns nur unterhalten. Über Larissa."

"Die gute Fee und Weihnachtsfrau. Hattest du ihr das mit den Karten erzählt?"

"Ich glaube ja, mal so im Nebensatz, aber nicht drüber gejammert oder so. Die Frau ist echt unglaublich. Darüber ging es aber gerade nur am Rande. Ihr werdet morgen ja alle drei einige Zeit zusammen verbringen. Ich habe mal vorsichtig vorgefühlt, was Luise darüber denken würde, wenn ihr zärtlich miteinander seid, oder euch auch mal vor ihr küsst."

Jetzt fiel mir doch die Kinnlade runter. Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich antworten konnte.

"Mensch, Anne... du bist ja mindestens ebenso unglaublich... Und, was hat sie gesagt?"

"Papa darf Lala küssen. Mama auch."

"Wie großzügig, dass ich dich auch küssen darf."

"Nee, Mama darf Lala auch küssen. Ich hab ihr gesagt, dass wir sie beide ganz doll lieb haben."

"Also dürfen wir sie jetzt offiziell adoptieren? Nun, da wir den Segen unseres Kindes haben? Großartig. Aber im Ernst, ich finde das toll von dir, dass du das angesprochen hast. Ich frage mich schon die ganze Zeit, ob sie nicht am Rande doch mitbekommt, dass wir mehr als nur gute Freunde sind. Alle drei mehr als nur gute Freunde sind. Dir kommt die Kuss-Erlaubnis durchaus auch entgegen, oder?"

"Sie küsst wahnsinnig gut, also ja, klar. Und nicht nur das..."

"Na, verliebt sich da gerade noch jemand?"

"Nee, Quatsch, wir sind wirklich nur liebe Freundinnen..."

"Ja, so fängt das mit ihr an."

Nun musste sie lachen.

"Und freust du dich auf das Treffen mit Markus morgen?"

"Ja, total. Obwohl ich noch völlig unter dem Eindruck des Erlebnisses von gestern stehe."

"Ich hoffe, das ist okay, davon habe ich Larissa erzählt."

"Das hätte ich vorhin auch getan, wenn ich eine Sekunde mit ihr alleine gehabt hätte."

"Ja, auch wenn wir jetzt eine Genehmigung haben, heißt, dass noch lange nicht, dass nicht jede Sekunde mit ihr einem gewissen Kind mühsam abgerungen werden muss..."

Wir grinsten uns an und gingen dann unseren Geschichten nach, Anne arbeitete an Fotos und schrieb zwischendurch an ihrem Roman, während ich mich dem Mixen widmete. Dabei dachte ich allerdings viel an Nina, denn das war für mich fast untrennbar mit ihr verbunden.

Das Gespräch mit Anne hatte mich allerdings zuversichtlicher gemacht, was die Aussichten einer gemeinsamen Zukunft mit ihr anbelangte. Also vielleicht dann doch die Situation zustande kam, die ich vor dem Treffen mit Nina angenommen hatte. Fokus vornehmlich auf Roller, aber nicht das Ende unserer Beziehung. Wenn er wirklich für sie in Deutschland bleiben wollte.

Der Nachmittag und Abend mit Larissa waren absolut perfekt. Wir spielten ganz viel zusammen, bauten mit Legos und die Krönung war dann der Film, den wir zu selbstgemachten Hamburgern mit dem Beamer ansahen. Ein besonderer Film, den Larissa mitgebracht hatte.

Der einzige Kinderfilm, in dem sie mitgespielt hatte. Keine Hauptrolle, das war noch zu Beginn ihrer Karriere gewesen, da war sie Anfang zwanzig. Was für ein Riesentalent sie hatte, sah man trotzdem. Und der Film, ein Märchenfilm, war zudem wirklich schön gemacht, Luise war hin und weg.

Wir hatten dabei Luise zwischen uns auf dem Sofa, sie lag mit dem Kopf auf Larissas Schoss und streichelten sie beide. Dabei auch uns, wenn sich unserer Hände trafen. Für Larissa überraschend gab ich ihr einen zärtlichen kurzen Kuss. Sie sah mich fragend an.

"Luise hat das erlaubt. Mama und Papa dürfen Larissa küssen, nicht wahr, mein Schatz?"

"Ja, weil ihr euch ganz doll liebhabt. Ich will aber eigentlich den Film sehen und euch nicht reden hören", kam die süß-pampige Antwort.

Larissa lachte lautlos und gab mir noch schnell einen weiteren Kuss. Na, wo es doch jetzt erlaubt war. Ich glaube nicht, dass Luisa überhaupt etwas mitbekommen hatte, dazu fesselte sie der Film viel zu sehr. Beim Zubettbringen drohte sie allerdings schon an, dass sie ihn unbedingt mit Lala, ihrer Kusine, ihrer besten Freundin aus der Kita-Zeit und weiteren noch zu benennenden Darstellern nachspielen wollte.

Das war nichts Neues, jeder zweite Kino-Film, den sie ansah, löste ähnliche Planungen aus, sie hatte sich für Theater und Film lange vor Larissa schon vehement interessiert. Auf ihrem letzten Geburtstag wurden dann tatsächlich auch Sequenzen aus Ronja Räubertochter geübt und inszeniert. Fast alle ihre Gäste spielten mit, das war durchaus lustig.

Sie schlief jedenfalls happy und überraschend schnell ein. Larissa kam strahlend zu mir aufs Sofa.

"Schläft, wie ein kleiner Engel. Wie ist sie denn darauf gekommen, dass wir uns küssen dürfen?"

"Anne hat mit ihr gestern drüber gesprochen. Wie gesagt, wir dürfen beide. Weil wir dich beide ganz doll liebhaben."

"Ist ja irre, ich fass es nicht."

"Anne hatte noch weitere gute Ideen... ich könnte ja als mögliche Erklärung sagen, was so ein vaginaler Orgasmus alles freisetzen kann... aber höre: Sie meinte...", und gab ihr wieder, was Anne angebracht hatte.

"Stimmt, darauf hätte ich als beste Freundin eigentlich selber kommen müssen. Das kriegt sie auf jeden Fall zu hören, verlass dich drauf. Ich wollte sie sowieso gleich morgen anrufen. Und wenn ich sie beim Ficken störe, ist mir völlig egal, euch konnte man ja auch nicht erreichen, ohne dass ihr gerade irgendwie miteinander beschäftigt wart", erklärte sie grinsend.

"Das ist ein schöner Übergang. Es fiel das Stichwort. Das Kind schläft, wir sind allein...", gab ich zu bedenken.

"Aha, brauchst du wieder einen Blitzableiter?"

"Nein, nur jemanden, der sich ganz meiner Liebe öffnen will."

Der Spruch machte sie sprachlos. Sie bekam eine Gänsehaut. Eine kleine Träne rollte ihre rechte Wange herunter, als ich sie küsste. So stark, so überwältigend, wie es sich anfühlte, hätte man meinen können, sie kam meiner Aufforderung nach. Als ob das Gefühl sich physisch manifestierte, uns wie ein unsichtbares Feld umhüllte, greifbar wurde.

Unsere Körper auflud, mich hätte es nicht gewundert, wenn Funken stoben, als wir uns nach dem Entkleiden irgendwie fast ehrfurchtsvoll berührten. Verschmolzen, lange bevor wir die körperliche Vereinigung herbeiführten, die das Gefühl noch einmal steigerte, noch einmal auf einem höheren Niveau ansiedelte.

Alles Denken setzte bei mir aus, da war nur dieses unfassbar intensive Gefühl, das mich mitriss und sich selbst Ausdruck verlieh. Zwischen unbeschreiblich und fast unerträglich schön oszillierte. Dazu Larissas Gesichtsausdruck, der all meine Empfindungen widerspiegelte, das Staunen, die Ekstase, die Fassungslosigkeit, dass es überhaupt möglich war, so etwas mit einem Menschen zu erleben und dass es sich immer noch zu steigern schien.

Ein Gefühl der Zeitlosigkeit, Überzeitlichkeit, ein Hauch von Ewigkeit. Selbst das so vertraute Gefühl das nahenden Höhepunkts verfremdet, gesteigert, auf eine andere Ebene gerückt. Ihr Stöhnen anders, leiser, weil sie genau wie ich ständig den Atem anhielt, was bei mir kein willentlicher Akt war, sondern ein Geschehen, in das ich eingebunden war und trotzdem wie ein Beobachter erlebte, winzige Details, die mein Bewusstsein streiften, ohne sich festzusetzen.

Wie ihr plötzliches Verkrallen in meinen Rücken, als sie die Kulmination erlebte, das Gefühl diesen Höhepunkt tatsächlich gemeinsam zu erleben, obwohl dies physisch nicht der Fall war. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis ich mich in ihr verströmte, mehr als nur meinen Samen in sie pumpte, mich ihr völlig gab.

Sie zitterte und bebte, als sie mich nach Minuten, in denen sie meinen Körper festhielt und an sich presste, freigab und ich mich neben sie legte. Zögerlich setzten die Gedanken wieder ein, der Versuch und das Scheitern, das Erlebte gedanklich zu verarbeiten. Es fehlte an Worten, Begriffen, Bezugsrahmen, nichts konnte es adäquat beschreiben.

Es war irgendwie in dem "ich liebe dich" enthalten, das wir uns beide ins Ohr hauchten und doch war selbst das zu wenig, zu einfach, zu schal, um ihm wirklich gerecht zu werden. Fehlte die Steigerungsform, die es benötigt hätte.

Begründete unsere Sprachlosigkeit, die noch Minuten andauerte, selbst als wir angezogen auf dem Balkon standen und zitternd rauchten, denn die Temperatur war nach der gerade erlebten Wärme und Hitze ein Schock.

Die Sprachlosigkeit setzte sich fort, Worte waren überflüssig, wären ohnehin pathetischer Abklatsch des tatsächlichen Empfindens gewesen, das sich fortsetzte, während wir uns eng aneinander geschmiegt zärtlich streichelten.

In der seligmachenden Gewissheit aufgingen, dass das, was wir fühlten, Liebe in ihrer schönsten und reinsten Form war. Die Bestand haben würde, egal was passierte, uns auf immer und ewig miteinander verbinden würde.

Irgendwann stand Anne vor uns, der anzusehen war, dass ihr Abend ebenfalls mehr als zufriedenstellend verlaufen war.

"Hey, noch wach und angezogen? Das hätte ich jetzt nicht erwartet", meinte sie zur Begrüßung und fand in unserer Mitte Aufnahme. Und das nicht nur physisch.

"Na, nackt oder in Unterwäsche raucht es sich bei den jetzigen Temperaturen eher schlecht auf dem Balkon", gab ich zu bedenken. "Aber wir haben natürlich miteinander geschlafen. Du siehst auch ausgesprochen befriedigt aus."

"Das kann man so sagen. Er war zwar kein Dämon, aber es war trotzdem großartig", brachte sie einen kleinen Privatwitz an, den wir Larissa dann sogleich erklärten.

"Aha, soso. Mich hat er gerade in den Himmel entführt, das würde man von einem Dämon eigentlich nicht erwarten...", gab Larissa ihren Eindruck des gerade Erlebten bekannt.

"Ja, das sieht man dir an... dir aber auch Jan, ihr seht fast aus, als ob ihr irgendwas genommen habt."

"Wir sind beide auf L, in grenzwertiger Dosis", erläuterte ich der zunächst begriffsstutzigen Anne, bei der der Groschen dann aber doch fiel, als Larissa zu kichern begann.

"So, so. Kriege ich auch was ab?", fragte sie mit schelmischem Grinsen.

Kriegte sie. Reichlich. Es kam nicht mehr zum Sex, aber wir kuschelten, küssten und streichelten uns, bis uns die Augen fast zufielen. Es war kurz nach zwei, als wir endlich ins Bett schwebten.

Larissa ließ sich leicht breitschlagen, das gesamte Wochenende mit uns zu verbringen. Da musste nicht einmal Luise eingreifen, Anne und ich besorgten das während der Streicheleinheiten. Sie hatte zwar am Samstag und Sonntag Vorstellungen, aber würde eben von unserer Wohnung aus dorthin fahren.

Am Sonntag sollte sie erstmals mit Anne und Luise klettern gehen. Anne hatte ihr davon viel erzählt und Larissa höflich entgegnet, dass es interessant klingen würde. Und wurde schon von ihr darauf festgenagelt. Da kannte Anne keine Gnade. Ich konnte mich mit dem Putzen rausreden, zu dem ich ja sonst nicht kam.

Ich war früher sehr gern klettern gegangen, jetzt aber rauchte ich zu viel, hatte durch die lange Pause an Kraft eingebüßt und zudem war Annes jetzige Gruppe eben Familienklettern, wo das Aufpassen auf gelangweilte Kinder Priorität hatte und man selbst kaum zum Klettern kam. An sich keine schlechte Idee, gerade um den Nachwuchs an das Klettern heranzuführen.

Luise hatte am Anfang durchaus interessiert mitgemacht, mittlerweile hatte sie selten oder nie Lust und es kamen immer öfter Anträge, doch bei mir zuhause bleiben zu dürfen. Was natürlich nicht ging, da ich in der Zeit putzte. Oder bei Nina war. Nun, da Larissa zumindest an diesem Sonntag dabei war, war sie mit Sicherheit wieder Feuer und Flamme.

Als ich Freitagnachmittag von der Arbeit kam, war Larissa schon da und spielte mit Luise Sequenzen aus ihrem Film nach, wobei Luise natürlich die weibliche Hauptrolle spielte. Und permanent, dabei völlig zurecht, von Larissa gelobt wurde, weil sie tatsächlich den Dialog binnen kürzester Zeit intus hatte.

Das war auch bei ihrer Augustus-Rolle im Krippenspiel letztes Weihnachten so gewesen, wo sie wirklich für eine damals noch Fünfjährige erstaunlich viel Text fehlerfrei vor Publikum präsentiert hatte. Was ich nie erwartet hätte und die väterliche Brust vor Stolz schwellen ließ. Kleiner Wehrmutstropfen war ihr Lispeln, das die nun fast zwei Jahre Logopädie immer noch nicht beseitigt hatte.

Larissa erklärte Luise dann, dass man auf einem Film-Set immer nur kurze Szenen abdrehte und dann ganz lange Pausen hatte, was akzeptiert wurde und so konnte ich mich endlich mit ihr auf den Balkon verdrücken.

"Du Arme, deine wunderbare Idee ging ganz schön nach hinten los, was?", bemitleidete ich sie.

"Wieso, das ist total witzig. Luise hat wirklich Talent, ein tolles Gedächtnis und eine ebensolche Ausdrucksfähigkeit. So weit war ich mit sechs noch nicht. Gut, darüber können wir später auch noch reden. Ich habe mit Nina gesprochen, das brennt dir doch wohl auf der Seele, oder?"

"Ja, natürlich. Wie geht es ihr? Und zwischen euch jetzt wirklich wieder alles okay?"

"Denke schon. Sie war tatsächlich alleine in ihrer Wohnung, als ich anrief, Roller brauchte wohl eine Pause, wollte Klamotten holen und hatte für heute Abend Pläne mit anderen Freunden, die er nicht canceln wollte, immerhin hat er nur noch zwei Wochen in Deutschland."

"Oder hoffentlich länger... wie hat sie die Idee aufgenommen?"

"Prinzipiell hätte ich Recht... Über das Organisatorische was ihre mögliche Auswanderung anbetraf, hatte sie sich tatsächlich noch überhaupt keine Gedanken gemacht. Ich glaube, sie rudert schon langsam innerlich zurück. Auf Annes Standpunkt, dass er es doch viel leichter hätte, einfach hier zu bleiben, reagierte sie erst mit "das kann ich doch nicht von ihm verlangen", aber im späteren Gesprächsverlauf gab sie zu, selbst schon dran gedacht zu haben, es zumindest anzusprechen. Also hatte sie auch in diese Richtung gedacht. Sie meinte auch, er hätte sich schon irgendwie verändert, in den Jahren auf der anderen Seite des Teiches. Das habe ich aufgegriffen...", meinte sie mit einem verschmitzten Grinsen. "... und nachgefragt. Im Bett ist er wohl ganz der Alte... wenn du ein wenig Ego-Massage brauchst, sie sagte wörtlich: "Er ist beileibe kein Jan, aber es dreht sich ja nicht nur alles darum." Alles in allem schien sie langsam ernüchtert und manchmal richtig kleinlaut. Ja Schatz, wir kommen gleich", rief sie Luise zu, die sich sehnsuchtsvoll die Nase an der Scheibe der Balkontür plattdrückte.

"Wir können ja später noch weiterreden", unterstützte ich sie.

"Ja, lass mich das noch kurz zu Ende führen. Sie hat nach dir gefragt und ich hab ihr erzählt, wie sehr dich das getroffen hat, was sie dir vorgeworfen hat. Dass du hoffst, sie würde hierbleiben und dass du sie nicht verlierst. Sie wurde ganz still und meinte dann nach einer Weile, das wollte sie ja auch nicht. Und was die Kontaktaufnahmen von deiner Seite aus angeht, ich glaube nicht, dass sie auf einen Anruf gut reagieren würde, weil sie sich dann zusätzlich unter Druck gesetzt fühlen würde. Aber schreib ihr ruhig eine Nachricht, dass du sie vermisst, liebst, dich um sie sorgst, ich will dir da aber jetzt keine Worte in den Mund, beziehungsweise die Finger legen. Es ist auch nicht wichtig, was genau drinsteht, aber es wäre für sie ein Signal, wie wichtig sie dir ist und ich glaube das möchte sie sogar sehr gern hören."

"Danke, das ist genau das Input, das ich brauchte. Okay, dann will ich dich dem Kind nicht weiter vorenthalten", meinte ich und öffnete die Balkontür. "Vielleicht spielt Papa ja auch mit, wenn ihr keine Lust mehr auf Film-Nachstellen habt."

"Nein, du spielst jetzt mit. Du bist der alte Mann in dem Gasthaus", wurde ich von Luise sofort rekrutiert.

Na wunderbar. Im Gegensatz zu Larissa hatte ich wohl ein Talent, das Richtige genau zur falschen Zeit zu sagen.

"Lass deinen Papa mal, der muss gleich noch etwas Wichtiges schreiben und auf die Gasthaus-Szene hab ich gar keine Lust. Wir proben mal die Szene auf der Wiese, erinnerst du dich? Das sind nur wir beide und das ist ein toller Dialog..."

Schon war Papa völlig uninteressant und das Kind Feuer und Flamme. Sie zogen sich ins Schlafzimmer zurück, um den Dialog gemeinsam zu lernen. Larissa konnte den Film auch nach so langer Zeit wortwörtlich herbeten und nicht nur ihre Rolle.

"Was denn schreiben?", erkundigte sich Anne, die das Gespräch von ihrem Computer aus mitverfolgt hatte.

"Eine Nachricht an Nina. Larissa meinte, im Gegensatz zu einem Anruf würde die gut aufgenommen werden."

Und erzählte ihr, was ich vom Stand der Dinge von Larissa erfahren hatte. Anne nickte und stimmte ihrer Einschätzung zu.

"Ach so, es gibt übrigens eine Planänderung, ich werde nicht kochen, Larissa und Luise haben beschlossen, dass wir zu dem Sushi-Restaurant in der Sonnenallee gehen, wir sind eingeladen. Wo die auch Sachen haben, die du magst, weißt doch, welches ich meine. Ich habe ihr erzählt, dass du kein großer Sushi-Fan bist."

"Meinethalben. Ich fände es aber besser, wenn wir sie einladen. Sie lädt uns ständig ein, ist dir das schon aufgefallen? Am Hungertuch nagen wir nun auch nicht, dass das notwendig wäre", gab ich zurück.

"Ja, ein bisschen unangenehm wird mir das langsam auch, hast Recht."

Ich setzte mich auf das Sofa und überlegte krampfhaft, was ich ihr schreiben könnte.

"Hey. Wollte dich nur kurz dran erinnern, dass sich manche Dinge nicht ändern, auch wenn viele das tun. Zum Beispiel, dass ich dich liebe. Dass ich immer für dich da sein werde, egal wann, wo und wie du mich brauchst. Und dir sagen, dass ich mir Sorgen um dich mache, auch weil ich dir wehgetan habe, ohne das zu wollen. Dass ich dich vermisse. Am wichtigsten ist aber für mich, dass du glücklich bist. In diesem Sinne... Jan."

Ich zeigte Anne, was ich geschrieben hatte.

"Meinst du, das ist zu viel? Es klingt irgendwie verkrampft und bescheuert, aber es ist schon authentisch...", fügte ich erklärend hinzu.

"Nein, lass es so, das kannst du so abschicken. Ich an ihrer Stelle würde mich darüber richtig freuen. Zeig sie doch Larissa, soviel Zeit wird Luise ihr hoffentlich lassen."

"Nicht nötig, ich zeig sie ihr hinterher. Ich will auf keinen Fall die wichtigen Proben stören. Und gesendet."

Ich erwartete nicht wirklich eine Antwort, es sollte ja nicht der Versuch sein, sie auf diesem Wege in ein Gespräch zu ziehen. Die kam aber doch, gerade als wir zum Restaurant aufbrechen wollten.

"Danke. Dafür, dass du so bist, wie du bist. Ich liebe dich. Mach dir keine Sorgen. Ich melde mich bald."

Okay, das klang wirklich so, als ob sie die Nachricht gefreut hatte. Ich zeigte Larissa den Verlauf, als wir auf unser Essen warteten und Luise dem Koch bei der Zubereitung zusah, was er ihr dort regelmäßig erlaubte und was sie immer wieder faszinierte.

"Na siehste, das kam gut an. Tsss, hast dich ziemlich genau an meine Vorschläge gehalten, was? Ich dachte, ich bin Schauspielerin und keine Souffleuse", schmunzelte sie und gab das Handy an Anne weiter, die natürlich auch die Antwort sehen wollte.

"Du hast ein unheimliches Talent immer das Richtige zur richtigen Zeit zu sagen. Ich wäre ja bescheuert, wenn ich daraus nicht Kapital schlagen würde. Ach übrigens, Kapital, von wegen du lädst uns wieder ein, das schmink dir mal schön ab, heute zahlen wir das Essen. Es gibt eine Obergrenze für das, was wir zulassen... zumindest finanziell...", meinte ich mit einem Augenzwinkern, denn Luise war immer noch in Hörweite.

Larissas Augen blitzten und sie lächelte, nun, irgendwie eigenartig.

"Okay, sagen wir, das Essen geht auf euch und ich übernehme dafür die nächste größere gemeinsame Unternehmung. Einverstanden?"

Anne nickte und stand dann auf, um Luise davon abzuhalten, dem Koch auf die Nerven zu gehen, denn sie war aus unserem Sichtfeld entschwunden und stellte damit vermutlich seine Toleranz auf die Probe. Es war schon beinahe unheimlich, dass sie ihm bislang still zugesehen hatte.

"Hast du denn schon konkret was im Sinn?", fragte ich vorsichtig, denn ich war mir ziemlich sicher, dass dies nichts mit Essen gehen oder anderen Kleinigkeiten zu tun hatte.

"Sicher. Es ist noch nicht spruchreif, aber nächste Woche weiß ich mehr."

Hm, was konnte das sein? An diesem Abend war das sicher nicht mehr zu klären. Anne und Luise kehrten zudem an unseren Tisch zurück und so wurde Luise wie immer der Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit. Das war sie auch noch, bis sie schließlich selig gegen zehn Uhr einschlief.

Wir schauten zusammen einen Film, während Luise langsam einschlief, redeten noch ein wenig und dann fing zu meiner Überraschung Anne an, Larissa erst zärtlich, dann aber immer leidenschaftlicher zu küssen. Eigentlich war ich durch die kurze Nacht vom Vortag ziemlich müde, aber der Funke sprang schnell über und alle Müdigkeit war vergessen.

Es war sehr schöner, ruhiger und zärtlich-entspannter Sex, ganz anders als unsere private Geburtstagsfeier, aber nicht weniger aufregend und befriedigend. Na, wenn mich nicht alles täuschte, verliebte sich meine Gattin langsam wirklich in Larissa. Wie sie sie anschaute... eine Entwicklung die ich absolut begrüßte.

Es wurde doch wieder spät, bis wir auch dort noch weiterkuschelnd im Bett lagen. Was für ein wunderbarer Abend. Dass die Sache mit Nina sich beruhigt und entspannt hatte, hatte den gleichen Effekt auf mich. Allen widersprüchlichen Gefühlen bei der vermeintlich anstehenden Trennung zum Trotz, war ich doch froh, dass es nun wieder mehr danach aussah, dass Nina in Deutschland und mir damit erhalten bleiben würde.

Diesmal wurde mir der Platz in der Mitte zugwiesen, und umrahmt und umhüllt von den beiden mich liebenden Frauen schlief ich selig ein.

---

Es wurde ein wunderbares harmonisches Wochenende. Am Morgen bauten wir gemeinsam Luises Holzeisenbahn auf. Das war ihre große Passion gewesen, seitdem sie zwei Jahre alt war und ein erstes kleines Set erhalten hatte. Da dem Papa die Faszination einer Eisenbahn, die man in einer kleinen Acht schieben konnte/musste, irgendwie versagt blieb, schenkte er ihr prompt zu Weihnachten ein riesiges, auf Ebay erstandenes Erweiterungsset, beziehungsweise eine komplette Sammlung.

Mit Zügen, die einen kleinen batteriegetriebenen Motor hatten, und später kaufte ich sogar noch einen mit Fernsteuerung dazu. Dazu Schienen, Weichen, Brücken, Häuser, Figuren, Bäume, Bahnhöfe, Lokschuppen, alles was dazu gehört und bis auf die Züge und manche Figuren eben alles aus Holz.

Da wir bis sie fünf Jahre alt war regelmäßig damit spielte, hatte sich der Fundus so erweitert, dass wir damit nicht nur das Wohnzimmer, sondern noch bequem den langen Flur oder im Sommer den Balkon in die Strecken mit einbauen konnten, nur der Versuch eine Hochstrecke auf unserem Wohnzimmertisch enden zu lassen, misslang regelmäßig, weil es zu steil wurde.

Wie so vieles machte es ihr mit Larissa zusammen auch gleich wieder mehr Spaß. Die konnte sich dann aber sogar alleine zum Brötchenholen entfernen, weil Luise sich von der Verladestation nicht losreißen konnte und Papa weiter munter Brücken und Tunnel einbaute.

Als Anne dann gegen neun Uhr auch aufstand, war das Frühstück längst vorbereitet und vier Züge fuhren gleichzeitig über ein komplexes und sehr ansehnliches Streckennetz durch die halbe Wohnung. Und beömmelte sich über Luise, die sich passend dazu wieder als Jim Knopf verkleidet hatte. Man spielt ja stilvoll.

Nachmittags gingen wir erst in den Park und dann zusammen einkaufen, da wir für einen weiteren anstehenden Kindergeburtstag ein Geschenk für Luises Freund besorgen wollte. Luise bekam natürlich ebenfalls eine Kleinigkeit, wobei wir darauf achteten, dass es wirklich bei der Kleinigkeit blieb, denn Larissa schien erschreckend wehrlos den deutlich höherpreisigen Ideen von Luise gegenüber.

"Wann ist der Geburtstag?", wollte sie wissen.

"Nächsten Samstag", erklärte Anne. "Mehmet wird aber schon sieben, das heißt, da brauchen die Eltern nicht dabeibleiben, ich liefere sie dort ab und hole sie abends dann, wenn das Ganze überstanden ist. Warum?"

"Das heißt, ihr zwei habt den Nachmittag frei?", kam Larissas Gegenfrage.

"Ja und noch keine Pläne. Wir können gerne zusammen etwas unternehmen", meinte Anne und ihr Blick war recht eindeutig, woran sie dabei dachte. Sie hatte wohl wirklich Blut geleckt. Hm, in der Nacht nicht nur das.

"Das machen wir. Das trifft sich gut. Ja, so ist das ideal", erwiderte Larissa kryptisch und ich bekam den Eindruck, dass sie dabei gar nicht an Sex dachte.

Das fiel mir am Abend wieder ein, als Larissa auf den Brettern, die die Welt bedeuten, stand, unser kleiner Schatz im Bett war, und wir uns über unsere Freundin unterhielten.

"Nun mal ehrlich: Du bist ein bisschen verliebt, oder nicht?", sprach ich das Offensichtliche an.

Anne lächelte versonnen und starrte auf ihren Bildschirm.

"Vielleicht...", kam ihre Lieblingsantwort, die eigentlich immer ein klares Ja war.

"Ich frage mich, was sie Samstag vorhat. Sie heckt irgendwas aus, irgendwas Größeres", informierte ich sie über meinen Verdacht.

"Was soll das denn sein?"

"Wenn ich das nur wüsste. Sie hat mir gegenüber so komische Andeutungen gemacht, von irgendetwas, was Nina weiß und sie zusätzlich verunsichert hat, aber noch nicht spruchreif wäre."

"Ich dachte, sie hatte nur einen Nachmittag im Sinn, wo wir das Bett nutzen können und uns nicht um die Lautstärke sorgen müssten..."

"Hm, auch denkbar. Na ja, egal, wir werden es ja erfahren."

"Bist du froh, dass Nina so positiv auf deine Nachricht gestern reagiert hat?"

"Ja, natürlich. Es belastete mich ganz schön, die Idee, dass sie sich einfach verpissen könnte und das dazu vielleicht noch im Zorn, weil ich so idiotisch reagiert habe. Jetzt habe ich eher das Gefühl, dass sie zur Vernunft kommt, hierbleibt und er vielleicht diesen Schritt macht. Ich denke, wenn er sie wirklich liebt und sie ihn ernsthaft darum bittet, kann das klappen."

Ich dachte nicht nur an diesem Abend, sondern auch am nächsten Morgen beim Putzen viel an Nina. Prompt rief sie mich an.

"Hey. Frönst du wieder deinem putzigen Hobby?", wurde ich begrüßt.

"Exakt. Selber hey! Ist das schön, deine Stimme zu hören. Ich habe fast durchgängig an dich gedacht. Hast du das gefühlt?"

"Nicht direkt... aber es ist trotzdem wunderbar, das zu hören."

"Roller nicht bei dir?"

"Doch, er schläft, wir waren gestern auf Achse, mit ein paar von unseren alten Freunden. Flo war auch dabei. Larissa ist mit Anne und Luise klettern, nicht wahr? Hatte sie mir berichtet."

"Ja, bei Anne muss man vorsichtig sein, wenn man leichtfertig mitteilt, dass man das interessant findet, wird man gleich eingespannt. Wie sie erfahren hat."

"Ich würde mich gerne mit dir treffen. Hast du den Mittwoch jetzt schon anderweitig verplant?"

"Nein und gerne. Wann und wo?"

"Na, ruhig bei mir, zu der üblichen Zeit. Wenn es dich nicht stört, dass Roller mit dabei ist. Ich finde, es geht uns sowieso alle drei an, eigentlich muss er sogar dabei sein."

Oho? Was wurde das jetzt?

"Nur, damit du auf dem Laufenden bist: Ich habe mich entschieden, nicht nach Amerika zu gehen. Das habe ich ihm gestern bereits erzählt und er versteht es. Wie es nun weitergeht, ist unklar, aber das wollte ich dir schon mal sagen, damit du dir nicht unnötig weiter Sorgen machst. Okay?"

"Mir fiel gerade ein Stein vom Herzen, hast du es plumpsen gehört?"

"Nein, aber ich habe gestern ein wenig zu nahe an den Speakern getanzt. Ein Wunder, dass ich überhaupt noch deine Stimme vage ausmachen kann. Ich liebe dich. Also dann auf Mittwoch?"

"Ja, natürlich. Und ich liebe dich auch. Grüß schön und bis Mittwoch."

"Ja, und du deine erweiterte Familie auch. Bis dann."

Meine erweiterte Familie. Ja, so konnte man das nennen. Gut, es waren immer noch Sondersituationen mit Larissa, aber ich war mir vollkommen sicher, dass das, was da gerade wuchs und erblühte, sich auch im grauen Alltag gut anließ. Was mich glücklich machte.

Ja, ich freute mich total, dass Nina nicht einfach so verschwinden würde. Andererseits war ich mir meiner ambivalenten Gefühle durchaus noch bewusst. Nun hatte ich etwas Zeit für mich, das Ganze noch einmal in Ruhe zu überdenken. Ich liebte Nina. Sie hatte unglaublich viel in Gang gesetzt, hatte, wie Anne ganz richtig sagte, unsere Ehe gerettet.

Wenn ich ehrlich war, war mir Larissa weitaus wichtiger geworden. Warum? Ich verstand mich mit Nina blendend, wir lagen in so vielem auf einer Wellenlänge, hatten großartigen Sex zusammen. Mit Larissa war es anders, obwohl alle diese Punkte auch für sie zutrafen. Hm. Was machte meine Beziehung zu ihr so anders?

Konnte es sei, dass beide für mich etwas Unterschiedliches repräsentierten, und wenn ja, was? Ich glaubte, Nina war für mich ein Symbol der Freiheit, Ungebundenheit. Sie sprach mein früheres, verschüttetes Ich an, aus der Zeit, wo ich noch keine Verpflichtungen und Verantwortung hatte. Wo ich so spontan sein konnte, wie ich es mit ihr oft war.

Larissa... nahm mich so, wie ich jetzt war, das volle Paket, mit Kind und Kegel. Sah mich nicht außerhalb dieser Beziehungen, sondern mitten drin. War es das? Dass sie nicht nur einen Teil von mir ansprach, sondern mein komplettes Sein? Daran teilhaben wollte, das alles mit mir teilen, mal abgesehen davon, dass sie in abgeschwächter Form so ihren Kinderwunsch ausleben konnte?

Und dann die Stärke des Gefühls, das zum Teil überwältigende Erleben, wenn wir miteinander schliefen, hing es damit zusammen, dass wir uns einander total öffneten? Hatte ich mit meinem Spruch den Kern der Wahrheit getroffen und beschworen? War das meine Art der totalen Beziehung, der echten Liebe, weil eben nichts von mir ausgespart bliebt, nichts für andere reserviert, nichts zurückgehalten?

Komische Gedanken, wenn man ein Klo schruppt, aber ich hatte das Gefühl, mir selbst auf die Spur zu kommen, meine eigenen Beweggründe und mein Empfinden besser zu begreifen. Aber was hieß das im Umkehrschluss, war mir was ich mit Nina hatte, nicht genug? War es deshalb für mich leichter, sie möglicherweise gehen zu lassen? War ich wirklich in sie, oder nur in die Idee der Freiheit verliebt gewesen, als wir zusammenkamen?

Was ich jetzt für sie fühlte, ging darüber hinaus, so gut konnte ich das schon einschätzen. Aber es ließ sich mit meinen Gefühlen für Anne und Larissa nicht vergleichen. Musste ich überhaupt vergleichen? Kann man Gefühle erklären, analysieren, werten? Warum nicht einfach so stehenlassen, so hinnehmen, wie sie sind?

Unsinn, so kam ich wirklich nicht weiter, aber es war dennoch wichtig, dass ich mir über mich und meinen Kram bewusst wurde, sonst würde ich bald in die nächste quere Situation tappen, auf jeden Fall war Nina mit ihrer so geliebten Spontanität ein Pulverfass, das jederzeit hochgehen konnte, wenn ich dumm zündelte.

Was bedeuteten aber ihre Reaktionen bei der ganzen Geschichte? Es kommt ein alter Schwarm für vier Wochen nach Deutschland, und sie war sofort bereit, nach wenigen Tagen eine endgültige Trennung in Betracht zu ziehen, das wäre diese Auswander-Geschichte doch letztlich gewesen. Was sagte das über die Stärke ihres Gefühls zu mir aus?

Empfand ich das als eine Art Niederlage, dass sie diesen Roller schon nach so kurzer Zeit mir vorzog? Als Geringschätzung meiner Person? Ich hatte ja unglaublich schnell Entschuldigungen und Rechtfertigungen für sie gefunden. Warum? Um eben solche Gedanken nicht an mich heranzulassen? Brauchte ich tatsächlich eine Ego-Massage, war ich verletzt, angeschlagen?

War ich vielleicht wirklich froh gewesen, sie gehenlassen zu können, weil ich mich bei ihr nie sicher fühlen konnte? Das war bei Anne und Larissa anders. Völlig anders. Also, von wegen ich brauche meine Freiheit und Ungebundenheit, und mehr, ich würde nur gerne meine Sicherheit aufregender gestalten?

Alles Fragen, die ich mir nicht adhoc beantworten konnte. Aber die ich für mich klären musste, mir wurde plötzlich klar, dass es wichtig war, das zu tun. Ich hatte mir nicht nur um Ninas, Annes und Larissas Gefühle zu wenig Gedanken gemacht. Auch meine nur von oben angeschaut. Mich an allem Positiven erfreut, alles Negative so weit wie möglich von mir weggeschoben.

Das funktioniert wunderbar, wenn man zwanzig oder wenig älter ist. In meinem Alter konnte ein das schnell in den Arsch beißen. Anne hatte ganz Recht, verlieben konnte man sich schnell, aber an einer funktionsfähigen Beziehung muss man arbeiten. Das heißt aber auch und vor allem, dass man an sich selbst arbeiten muss. Dass es mit Anne jetzt großartig funktionierte, hatte auch damit zu tun, dass ich das zumindest ansatzweise getan hatte.

Mir zumindest ansatzweise meine kleinen Selbstrechtfertigungen und meine Selbstgerechtigkeit um die Ohren gehauen hatte. Selbst Verantwortung für das Beinahe-Scheitern meiner Ehe übernommen hatte und nicht nur alles fein säuberlich in ihre Schuhe geschoben hatte.

So wunderbar und manchmal wirklich fast unglaublich einige der letzten Entwicklungen auch waren, sie durften jetzt nicht aufhören, sondern mussten weitergehen, wenn all das lebensfähig bleiben sollte. Es war etwas in Gang gekommen, und das durfte auf keinen Fall wieder zum Stillstand kommen.

Okay, Wohnung ausreichend geputzt und dabei gleich noch etwas Kruste von meiner Seele geschruppt. Trotzdem kein Grund mir auf die Schulter zu klopfen. Aber zumindest wusste ich, wo ich bei mir selbst jetzt Hebel ansetzen müsste, um am Ball zu bleiben, um den begonnenen Prozess am Laufen zu halten.

Es stand etwas Wichtiges bevor, das war die letzte Erkenntnis, die mir durch den Kopf schoss, bevor drei lärmende weibliche Wesen über mich hereinbrachen, meine schöne Ordnung sofort wieder durcheinanderbrachten und die frischgewischten Böden mit ihren regennassen Schuhen den Stempel ihrer Präsenz aufdrückten. Gestatten, mein Name ist Sisyphus.

Larissa hatte das Klettern gut gefallen, vor allem, da sie von vielen anderen Kindern gut aufgenommen worden war und weniger als alle anderen Erwachsenen kletterte. Das Klettern selbst fand sie ziemlich anstrengend, aber gut.

Verblüfft war sie gewesen, als Luise an den Kinderwänden erlebte. Das konnte ich nachvollziehen, zum einen kletterte Luise absolut furchtlos, zum anderen schon technisch sehr sauber, mit Bedacht und graziös. Allerdings hielt sich ihr Ehrgeiz und in letzter Zeit auch ihre Lust in deutlich überschaubaren Grenzen.

Larissa gab zu, etwas Höhenangst zu haben, aber sie meinte, es sei immer besser sich seinen Ängsten zu stellen. So war es Anne am Anfang auch gegangen, sie hatte das erst durch mehrere Sturz-Training-Kurse richtig in den Griff bekommen. Selbst ich hatte zwar nie an der Wand Angst, wohl aber wenn ich aus großer Höhe runterschaute.

Beim Klettern selbst konzentriert man sich eigentlich auf die Wand und die Griffe, oder draußen auf den Felsen, die nächsten Züge. Beim Eifelturm war es ebenfalls kein Problem gewesen, bei einem Aussichtsturm in meiner Heimatstadt war mir hingegen ziemlich mulmig geworden, keine Ahnung wo da die Unterschiede für mein Empfinden lagen.

Larissa bat darum, dass wir etwas früher aßen, zumal sich Luise wieder standhaft geweigert hatte zu duschen und stattdessen noch mit Larissa zusammen baden wollte. Das war natürlich kein Problem, aber dabei fiel das Wort "Vorstellung" und schon wurde sie wieder für Proben von Luise vereinnahmt.

Ich erzählte also zunächst nur Anne von Ninas Anruf und dem bevorstehenden Treffen am Mittwoch.

"Na, das klingt doch gut. Auch, dass sie sich Amerika erstmal aus dem Kopf geschlagen hat. Da bist du doch bestimmt erleichtert, oder?"

"Ja, aber auch nachdenklich geworden. Mir ging hinterher so einiges durch den Kopf. Viele Ansätze, ganz viele Fragen, auf die ich erstmal keine gute Antwort hatte."

"Was meinst du, was für Fragen?"

"Na, viele zielen darauf, wer ich bin, was ich will und was ich tun muss, um das zu erreichen", lieferte ich eine grobe Zusammenfassung.

Anne sah mich verblüfft an. Dann lächelte sie sanft.

"Du bist Jan, nach dem mindestens drei Frauen verrückt sind, du willst Liebe und jede Menge Sex... und bislang schien es dir erschreckend leicht zu fallen, genau das zu bekommen..."

"Bisher... und das ist selbstverständlich nicht alles, was ich will. Aber die großen Flitterwochen sind vorbei, scheint es mir... jetzt fängt die Arbeit an, von der du gesprochen hast. Also die Arbeit an den Beziehungen. Die ja zudem nicht statisch sind, sondern teilweise erschreckend dynamisch und sich ständig um neue Komponenten erweitern... siehe eine gewisse Anne, die sich in eine gewisse Larissa verliebt hat..."

"Hey, habe ich das etwa zugegeben?"

"Vielleicht... Willst du es etwa leugnen?"

"Was will sie leugnen?", fragte Larissa neugierig, die gerade hereinkam, wohl um eine wohlverdiente Rauchpause einzulegen, denn sie hatte Luise nicht im Schlepptau.

"Dass ich in dich verliebt bin", sagte Anne sofort. Keine Sekunde Ausweichen. Sie sah Larissa direkt in die Augen. "Und das will ich auch gar nicht."

Nicht mal ein "vielleicht", schau an. Wie Larissa dazu stand, erfuhr sie non-verbal, mittels eines wilden Kusses, nachdem sich diese in einer fließenden Bewegung auf ihrem Schoß niedergelassen hatte. Dann seufzte sie.

"Jetzt werden sich die Zuschauer heute Abend fragen, warum der Regisseur das Gretchen angewiesen hat, das ganze Stück über wie eine Schwachsinnige zu grinsen. Was die tiefere Botschaft dahinter wohl sein mag."

"Mama, kannst du mir helfen, ich finde den schwarzen Umhang nicht", klagte es aus dem Nebenzimmer.

"Den haben wir eben schon verzweifelt gesucht. Dass man auch ohne Kostüme proben kann, will sie nicht anerkennen", informierte Larissa Anne und gab ihr einen letzten Kuss. "Dann such mal schön, ich wollte eigentlich eine rauchen..."

"Das dachte ich mir", nahm ich den Faden auf und sie mit auf den Balkon. "Eh, du grinst echt von einem Ohr zum anderen."

"Obwohl ich es natürlich gefühlt habe, die ganze Zeit schon. Wie eine verliebte Frau aussieht, weiß ich. Da brauche ich nur in den Spiegel zu gucken. Das tue ich übrigens erschreckend oft. In letzter Zeit vor allem, weil ich wirklich mag, was ich sehe."

"Also geht es dir tatsächlich auch so?"

"Ja, total, obwohl ich wirklich nicht damit gerechnet hab, eigentlich noch weniger als damals bei dir. Gewarnt hatte ich dich aber, oder? Frauen geben mir etwas, was ein Mann nicht kann. Es gibt eine Verständnisebene, die ich mit Männern nie erreichen könnte. Ich hatte zwei ernsthafte Beziehungen mit Frauen bisher."

"Das wusste ich gar nicht."

"Hatte Nina nicht... ach so, nee, so wie sie es damals angesprochen hat, hast du es natürlich nicht verstehen können."

"Apropos Nina, die hat vorhin angerufen. Wir treffen uns am Mittwoch. Bei ihr in der Wohnung, ein Gespräch bei dem Roller dabei sein wird, weil uns das alle etwas angeht, wie sie meint. Und Amerika ist vom Tisch, das war die Entscheidung, die sie schon heute loswerden wollte."

"Super, dann muss ich ihr doch nicht in das süße Hinterteil treten. War mir aber klar, dass sie von selbst zur Besinnung kommt, spätestens nach dem letzten Telefonat."

"Scheiße, es fängt schon wieder an zu pladdern... wenn du dich nah an die Tür drängst, bist du halbwegs geschützt. Halt mal meine Kippe, ich hole uns einen Schirm."

"Stell dich doch nicht so an, die paar Tröpfchen, bist du aus Zucker? Ich mag Regen und weißt du was am liebsten mag? Im Regen geküsst werden..."

Ja, das hatte was, wie ich gleich vorgeführt bekam.

"Hm... hätte mir klar sein müssen, bei deiner Vorliebe für Flüssigkeiten aller Art im Gesicht..."

"Hehe, jetzt wo du's sagst. Verdammt, das wird heute Abend wirklich schwer. Ich platze gleich vor Glück und Liebe..."

"Du kommst doch wohl hoffentlich nach der Vorstellung wieder hierher?"

"Geplant war das nicht. Aber nach der Liebeserklärung eben geht es gar nicht anders. Tja, jetzt werdet ihr mich gar nicht mehr los. Selbst schuld."

"Was meinst du wie eine Abstimmung unseres Familienrates zu diesem Thema ausfallen würde?"

"Ich beuge mich gerne demokratischen Mehrheiten, vor allem, wenn sie absolut, beziehungsweise in diesem Fall sogar einstimmig sind. Kommt dir auch manchmal zu Bewusstsein, wie absolut irre das alles ist? Wie lange kennen wir uns jetzt, fünf Monate? Was in diesen fünf Monaten alles passiert ist? Was wir alles erlebt und gefühlt haben, was über uns hereingebrochen ist? Wie unser Leben völlig und vollständig auf den Kopf gestellt worden ist?"

"Und du hast noch gesagt, du wolltest dein Gesicht nicht ins Hornissen-Nest stecken..."

"Hab ich das? Stimmt... Na, aber wenn es so schön summt und brummt..."

"Oh... jetzt sind deine Tröpfchen aber Fäden, meine Kippe ist auch halb ausgegangen davon, lass uns rein."

Na klasse, jetzt machte ich selbst mein Kunstwerk vom Nachmittag mit meinen nassen Schuhen ebenfalls kaputt. Na gut, mein Leben war soeben in eine neue Dimension katapultiert worden. Da kann man schonmal darüber hinwegsehen. Ob Luise auch auffiel, wie ihre geliebte Lala und ihre Mutter sich während des Essens und danach ansahen? Wahrscheinlich nicht, mir dafür umso mehr. Natürlich hatte das extreme Glücksgefühl, das ich dabei empfand, gleichermaßen eine egoistische Komponente. Ich freute mich nicht nur für sie, sondern auch für mich. Es eröffnete sich ein neuer Horizont.

Ich dachte aber auch an Nina und wie sie das wohl aufnehmen würde. Oder hatte ihr Larissa schon davon erzählt, oder es zumindest angedeutet? War das die nicht spruchreife Geschichte? Oder hing die doch eher mit Samstag zusammen und der ominösen Unternehmung? Langsam musste ich die physische Form eines Fragenzeichens annehmen, bei dem, was mir alles an diesem Tag durch den Kopf ging.

Larissa badete mit Luise und verabschiedete sich dann, machte ihre Rückkehr nach der Vorstellung offiziell, was natürlich von beiden begeistert aufgenommen wurde. Ich hatte Luise schon länger nicht mehr allein zu Bett gebracht, meist nur wenn Anne auf irgendeiner Veranstaltung oder einem Elternabend war, sie war einfach auf Anne und nun eben zusätzlich Larissa fixiert.

An diesem Abend fragte ich aber, ob ich das dürfte. Luise sagte sofort ja.

"Na, das war für dich auch ein tolles Wochenende, oder?", fragte ich nach dem Vorlesen.

"Ja. Weil wir Lala alle so liebhaben und sie uns", meinte sie in brillanter Analyse.

"Genau deshalb, das hast du messerscharf erkannt. Nun, ich denke, sie wird jetzt ganz oft bei uns sein..."

"Das ist toll. Du und Mama habt euch auch wieder lieb, oder? Ihr streitet gar nicht mehr und ihr küsst euch ganz oft."

"Das war nie anders, aber wie das bei Erwachsenen halt so ist, manchmal vergisst man es, oder weiß es irgendwo und handelt trotzdem anders. Und streitet sich über die blödesten Dinge. Aber ja, jetzt sind wir richtig glücklich miteinander, und verstehen uns wieder sehr, sehr gut."

"Kriegt Mama ein Kind? So war das bei Sara. Erst haben sich ihre Mama und Papa ganz oft gestritten und dann kam ihr kleiner Bruder, und jetzt ist alles wieder gut."

"Du bist echt süß... nein, Mama ist nicht schwanger. Wir haben aber Lala dazubekommen, wenn man so will. Sie gehört doch fast zur Familie, oder was meinst du?"

"Ja, Lala ist viel besser als ein Bruder oder eine Schwester. Mit ihr kann man wenigstens jetzt schon spielen."

"Na, ich hoffe, du lässt mich auch noch ab und zu mit dir spielen? Ich hatte gestern ganz viel Spaß mit der Eisenbahn, das haben wir lange nicht mehr gemacht, oder?"

Das hätte ich nicht sagen sollen, denn nun fing sie an zu überlegen, welche Rolle oder Rollen ich am besten in der Film-Nachstellung spielen sollte. Ich nahm den Vorschlag mit dem wenigsten Text an und startete ihr Hörspiel. Sie schlief ganz schnell ein an diesem Abend. Ob sie vielleicht früher immer solche Probleme damit hatte, weil sie die Spannungen zwischen mir und Anne belasteten?

Auch was sie bei all dem gefühlt hatte, war mir nur selten klar geworden. War ihr Empfinden selbst in den Therapiesitzungen immer nur am Rande mal Thema gewesen. Wie genau sie alles beobachtete, wie beunruhigend und angsteinflößend, weil unverständlich, musste das alles für sie gewesen sein? Das Schlimme war, ich hatte es die ganze Zeit gewusst, aber es eben nie richtig an mich herangelassen.

Während Anne an ihrem Computer vor sich hin strahlte, gingen mir all diese Sachen durch den Kopf. Es war aber kein Absturz für mich diesmal, im Gegenteil. Mir wurde klar, dass diese Öffnung auch meines Bewusstseins, meiner Wahrnehmung, richtig und notwendig war, ein Potential eröffnete, für eine weitere Sensibilisierung.

Eine Warnung vor Achtlosigkeit und Gleichgültigkeit, vor falscher Selbstzufriedenheit und Betriebsblindheit für die Bedürfnisse der anderen. Frau Sänger hatte Recht gehabt, es fand eine weitere Öffnung statt, jetzt gegenüber mir selbst, jetzt schaute ich in den Spiegel und musste es wie Larissa erschreckend oft weiter tun.

Was geschehen war und wie ich mich verhalten hatte, konnte ich nun nicht mehr ändern, nicht mehr ungeschehen machen. Aber was ich jetzt tat und wie ich jetzt auf andere, ihre Gefühle und Bedürfnisse einging, das war etwas anderes und das musste ich vor allem bewusster tun.

Anne kam nach geraumer Zeit zu mir aufs Sofa und kuschelte sich an.

"Worüber habt ihr denn so lange geredet?"

"Nun, unsere Tochter hatte den Verdacht, dass du schwanger bist, weil wir uns wieder so gut verstehen."

"Was? Ist das süß."

"Ich hab ihr gesagt, dass der einzige Zuwachs Larissa ist und sie hat sich beeilt zu sagen, dass das auch viel besser sei, weil man mit ihr jetzt schon spielen kann. Das Sentiment kannst du gut nachvollziehen, oder?"

"Das kann man so sagen. Und schon wieder muss ich Nina dankbar sein. Ohne sie hätten wir Larissa nie kennengelernt..."

"Wenn man vom Teufel spricht...", kommentierte ich das Öffnen unserer Haustür. Wir hatten Larissa schon am Samstag unseren Ersatzschlüssel überlassen, damit sie nach den Vorstellungen nicht klingeln musste. Eigentlich war es jetzt sinnvoll, dass sie ihn behielt.

"Hallo Lala... wie war die Vorstellung?", empfing ich sie.

"Oscar-reif, da keinerlei unangemessene Entgleisungen meiner Gesichtszüge. Und niemand wird jemals wissen, wie grandios und was für ein extremer Kampf das in Wirklichkeit war."

"Doch, wir wissen es, beziehungsweise können es uns vorstellen. Statt Oscar können wir dir allerdings nur den Schlüssel zu unserer Wohnung überreichen, der geht damit permanent in deinen Besitz über. Den zu unseren Herzen hattest du ohnehin schon, und die sind nun ebenfalls permanent für dich geöffnet. Willkommen in unserer Familie. Das sollten wir feiern... hm, da müssten noch zwei Piccolos im Kühlschrank sein", gab ich bekannt.

"Das... das hätte ich niemals erwartet", begann Larissa folgerichtig ihre Dankesrede. "Es ist eine große Ehre. Ich danke euch, dem Regisseur mit dem weißen Bart in den Wolken, sofern es ihn denn gibt, Nina, euren Eltern..."

Weiter kam sie nicht, weil Anne über sie herfiel. Hm, sie konnte auch richtig aktiv-aggressiv werden, schau an. Dann konnte ich genauso gut erstmal den Sekt aus dem Kühlschrank holen. Sektgläser hatten wir zwar keine, weil wir so gut wie nie welchen tranken, aber die schönen Weingläser, die ich kürzlich besorgt hatte, taten es auch.

Es dauerte ein wenig, aber dann schafften es die beiden Frauen sich voneinander zu lösen und anzustoßen.

"Auf uns. Und speziell auf euch. Hm, wollt ihr zur Feier des Tages vielleicht mal ein wenig allein sein?", fragte ich sicherheitshalber.

Synchrones Kopfschütteln.

"Einen rauchen? Dann das Sofa und uns ausziehen?"

Dieser Plan wurde angenommen und umgesetzt. Ich stellte trotzdem sicher, dass die beiden meist im Spotlight des Geschehens standen. Meine... hm... Beiträge wurden trotzdem mit gebührender Begeisterung aufgenommen. So ganz eingesunken war die Bedeutung und Tragweite immer noch nicht, als wir spät in der Nacht erschöpft und glücklich ins Bett wechselten.

Erst am Dienstag fuhr Larissa nachhause, nachdem wir Luise in der Schule abgeliefert hatten. Sie hatte am Nachmittag ein Interview für einen Artikel in einer Illustrierten und wollte danach noch ihre Agentin treffen, in einer wichtigen Angelegenheit, wie sie meinte, ohne das näher auszuführen.

Luise war etwas enttäuscht, dass sie erst nach dem Abendessen wieder zu uns stieß, aber wir ließen sie zum Ausgleich etwas länger aufbleiben und Larissa brachte sie dann ins Bett. Sie hatte erst am Mittwoch wieder eine Vorstellung und würde daher erst im Anschluss daran zu uns kommen. Anne und Luise waren ja auf Achse und ich hatte das Treffen mit Nina.

Die mich zunächst mit ihrem Aussehen verblüffte. Sie hatte sich die Haare etwas kürzen lassen und mit Henna rot gefärbt. Es stand ihr richtig gut, was ich ihr sogleich mitteilte.

"Freut mich, dass es dir gefällt. So bin ich früher immer rumgelaufen, blond hatte ich erst probiert, kurz bevor ich mit Mario zusammenkam. Der das wiederum besser fand. Roller nickte bestätigend und wirkte nervös. Das war ich eigenartigerweise gar nicht. Nina verschwand in der Küche, um uns einen Kaffee zu machen.

Na toll. Jetzt saßen wir zwei Männer dort, und wussten erstmal beide nicht, wie wir ein Gespräch anfangen konnten. Gemeinsamkeiten, außer Nina?

"Ihr wart clubben am Samstag?", fragte ich nach einem Geistesblitz.

"Ja, im Berghain. Das war witzig, nach so langer Zeit. Eine Mörderanlage, da gibt es selbst in New York kaum was Vergleichbares."

"Ich war tatsächlich noch nie da... wir hatten es mal geplant, aber dann war an dem Tag eine andere Party..."

Ja, wo die Liebesgeschichte mit Larissa ihren Anfang nahm. Und wo wir sie beinahe verloren hätten. Hm, sollte ich Nina die letzten Entwicklungen mit ihr hier und heute erzählen? Oder hatte sie vielleicht schon mit Larissa in der Zwischenzeit telefoniert? Roland erzählte von den DJs, die dort aufgelegt hatten, einige Namen kannte ich vom Hörensagen, konnte mich aber nicht erinnern, schon mal ein Set von ihnen gehört zu haben. Endlich kam Nina zurück.

Da sie keine Anstalten machte, am Gespräch teilzunehmen, sondern zunächst nur Kaffee einschenkte und dann eine Tüte rollte, fragte ich nach der Club-Szene in New York und den Clubs, von denen ich gehört hatte.

"Ich war tatsächlich nur ganz am Anfang in einigen von denen. Ich bin, wenn überhaupt, meist mit Kollegen unterwegs, und das ist nicht so ihre Szene."

"Wieso, was machst du beruflich?"

"Ich bin Börsenmakler."

Darauf hätte ich nie getippt, dafür sah er zu normal aus. Blöder Gedanke, wie sahen denn Börsenmakler normalerweise aus? In ihrer Freizeit würden sie ja wohl kaum im Nadelstreifenanzug rumrennen. Hm. Eine Börse gab es in Berlin natürlich nicht... Problem?

Nina schien meinen Gedankengang zu erahnen.

"Hier in Berlin hatte er für die Deutsche Bank gearbeitet und da für Kunden mit Aktien gehandelt und Anlageberater gespielt."

"Für ein Sechstel meines jetzigen Gehalts", warf er sofort ein. Oh, geld-geil? Passte auch nicht zu dem zugegebenermaßen schwammigen Bild, das ich von ihm hatte.

"Das auch aus zum Teil Sechzehn-Stunden-Arbeitstagen resultiert", konterte Nina sofort. Oh, da war offenbar doch schon sein Verbleiben in Deutschland ausgiebig diskutiert worden. Ich hatte ebenfalls eine Antwort beziehungsweise Rückfrage auf der Zunge gehabt, verkniff sie mir jedoch.

Schließlich hatte Nina zum Gespräch gebeten und ich war nicht hier, um ihn kennenzulernen oder auf diese Weise von ihren Diskussionen zu erfahren. Oder doch? Zumindest machte der von Larissa tradierte Spruch Ninas "das kann ich doch nicht von ihm verlangen" mehr Sinn. Das hatten wir uns in Unkenntnis der Sachlage sicher etwas zu einfach vorgestellt.

"Gut, lass uns hier nicht vorgreifen", meinte Nina in diesem Moment. "Erst einmal müssen wir unsere Geschichte klären."

Sie sah mich fest an, aber wirkte trotzdem verunsichert.

"Wie ich höre, hat sich bei dir so einiges getan... ich war mit Larissa vorhin Essen. Und bevor ich hier offene Türen einrenne..."

"Was dich angeht, hat sich überhaupt nichts geändert. Ich liebe dich und will weiterhin mit dir zusammen sein. In welcher Form auch immer", fügte ich mit einem Seitenblick auf Roller hinzu, der die Stirn krauste.

Ninas Anspannung löste sich etwas.

"Gut, das wollte ich hören. Da hast du's, Darling", meinte sie in Rollers Richtung. Und fuhr dann wieder mich anschauend fort:

"Das geht mir genauso. Ich liebe dich. Ich liebe Roller. Auch wenn ihm schwerfällt zu verstehen, dass das eine das andere nicht ausschließt."

"Ja, sorry, dass ich da nicht so ganz folgen kann, aber ihr tut so, als sei das die normalste Sache der Welt... Okay, offene Beziehung, kenn ich, find ich gut, hab ich kein Problem mit. Aber was ihr da abzieht, da komm ich nicht mehr mit. Vor allem, was bei dir da abgeht, Jan. Frau und Kind, Nina und dann auch noch Larissa? Schon alleine was Gefühle angeht, aber auch sonst... trägst du ein Supermann-Kostüm unter den Klamotten? Nina erlebe ich gerade... erschöpfend, Larissas Ruf kenne ich und dann noch deine Frau?"

"Red doch nicht so eine Scheiße", fuhr Nina ihn an. "Als ob sich alles nur um Sex drehen würde. Natürlich ist der wichtig, aber das ist doch nur ein Teil davon."

Ich verstand ihn nur zu gut.

"Ganz ruhig, Nina, geh doch nicht schon wieder so ab. Das ist ein berechtigter Einwand, und, nein ich trage kein Supermann-Kostüm und muss oft genug auf chemische Unterstützung zurückgreifen. Aber Nina hat da völlig Recht, Sex ist nur ein Teil der Geschichte, wenn auch ein wichtiger. Liebe, Vertrauen, Offenheit, Teilen, miteinander erleben, das ist, worum es wirklich geht, im Kern jedenfalls."

"Sachen, die dir früher auch mal wichtig waren", kam ein deutlicher Vorwurf in Rollers Richtung.

"Eh, was wird das jetzt? Bin ich jetzt der Spießer in deinen Augen? Weil ich Karriere gemacht habe und Schwierigkeiten habe zu verstehen, wie man auf so einer Ebene mit mehreren Leuten zusammen sein kann? Weil ich Angst habe, alles für dich zu opfern, was ich mir drüben aufgebaut habe und dann doch nur eine Nebenrolle in deinem Leben spiele, weil Jan dir wichtiger ist?"

"Wie oft soll ich dir das noch sagen, dass das nicht stimmt? Ich war wirklich bereit, mein Leben hier aufzugeben und nach New York zu kommen, hast du das vergessen? Verflucht, es ist scheiße kompliziert, das leugne ich nicht, aber das heißt doch nicht, dass es nicht funktionieren könnte. Schau uns doch an, es geht doch, es funktioniert, nicht reibungslos, aber es funktioniert. Und das habe ich dir auch gesagt, wenn du damit nicht umgehen kannst, dass ich weiter mit Jan zusammen bin, dann... sorry Jan, dass du das jetzt so hören musst... ziehe ich daraus die Konsequenzen."

"Ja, toll, das sagst du jetzt, und was sagst du nach ein paar Monaten, wenn du wieder Sehnsucht nach ihm hast, oder dem besten Sex deines Lebens?"

Nicht nur Nina zuckte zusammen. Oh, oh. Wahrheit selektiv unter die Menschheit zu bringen, hatte sie nicht drauf. Das wollte natürlich kein Mann hören, schon gar nicht, wenn über die Möglichkeit einer polyamorösen Beziehung diskutiert wurde. Nicht nur Männer konnten unsensibel sein, Nina war manchmal echt brutal in ihrer Ehrlichkeit.

"Darum hoffe ich ja, dass du wie damals Anne den Mut hast, es zu wagen, und zu erleben, dass dir dabei nichts verloren geht. Ihr ist das auch nicht leichtgefallen und auch für sie stand alles auf dem Spiel. Emotional sicher noch deutlich mehr. Weil ja, nicht mehr mit Jan zusammen sein zu können, kann ich mir nur schwer vorstellen, und natürlich würde er mir fehlen", gab sie zu. Immerhin hatte sie jetzt genug Feingefühl, den zweiten Teil davon nicht auszusprechen.

Rollers gequälter Gesichtsausdruck war nachvollziehbar. Eigentlich ging es jetzt nur noch um ihre Geschichte, auch wenn die möglichen Konsequenzen, von denen sie da geredet hatte, mich direkt angingen. Trotzdem schaltete ich mich nun ein.

"Mann, ich verstehe, wie du dich jetzt fühlst, und was für ein Brett Entscheidungen dieser Tragweite sind. Ich kann dir da nicht wirklich helfen, aber das sage ich dir jetzt losgelöst von meinem natürlich vorhandenen Eigeninteresse: Wenn Nina dir sagt, dass du die Hauptrolle in ihrem Leben spielen wirst, ist das so, dann meint sie das absolut ehrlich und wird ihre Meinung da nicht ändern. Die will und kann ich sowieso nicht spielen, das geht absolut nicht, das hat sie gewusst, als sie sich mit mir eingelassen hat und wollte sich aus diesem Grund erst gar nicht tun. Sie hat es gewagt und sie hat Recht: es hat funktioniert. Wir sind glücklich zusammen. Wir sind alle glücklich zusammen, auch wenn nicht jeder das oder alles bekommt, was er sich wünscht. Was ich dir von meiner Seite versichern kann, ist, dass ich mit dem, was für mich möglich sein wird, leben werde, zufrieden sein werde. Und keinerlei Versuche unternehme werde, daran rumzuschrauben. Verstehst du? Da kannst du ihr und mir vertrauen."

Ninas Blick ging mir durch und durch. Ich kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie mich jetzt dafür am liebsten abgeknutscht hätte, sich das aufgrund der gerade prekären Situation aber mühsam verkniff. Es tat gut, auch mal etwas für sie tun zu können, nach allem, was sie für mich, Larissa und Anne getan hatte.

"Okay, ich höre dich. Ich denke darüber nach, mehr kann ich dazu jetzt nicht sagen. So schnell kann ich da keine Entscheidungen treffen, das versteht ihr doch wohl hoffentlich?"

Das taten wir. Und brachen die Diskussion an diesem Punkt ab und redeten stattdessen über andere Dinge, ließen uns von den Staaten erzählen, wie er dort lebte und was er dort erlebt hatte. Ich erzählte im Zuge von meiner Zeit in England. Ich glaube, auch das war wichtig, dass wir außerhalb dieser Konstellations-Geschichten uns einfach ein bisschen besser kennenlernten und nicht nur via Nina. Mit der ich nur kurz vor meiner Verabschiedung Larissa ansprach, als Roller gerade kurz austreten war.

"Sie hat dir also alles erzählt?"

"Ja, mir hat sie alles erzählt", kam die Antwort mit einer merkwürdigen Betonung und ebensolchem Lächeln. "Und es ist okay für mich, wenn das deine nächste Frage gewesen wäre. Wir hatten vorher schon alles geklärt, ich freue mich für sie und euch. Ganz ehrlich."

Ich stutzte, aber verstand intuitiv, dass dies der Level von Information war, den sie in diesem Moment geben wollte. Oder konnte? Nun, was auch immer es war, was sie nicht sagte, es schien nicht oder nicht direkt mit ihr zu tun zu haben. Zudem kam Roller in diesem Moment schon zurück.

Ich verabschiedete mich also mit einem Kuss von Nina und Schulterklopfen von ihm und rannte halb zurück nachhause, weil es deutlich später geworden war, als geplant. Das hieß China-Pfanne statt kochen, aber ich wusste, dass weder Anne noch Luise böse drum sein würden.

Diesmal wartete ich mit meinem Bericht, bis Larissa dazustieß, denn so brauchte ich die Geschichte nicht zu wiederholen. Beide meinten, dass sein Zaudern und seine Ängste verständlich seien und sie ihn nicht um die Entscheidung beneideten.

"Aber es ist Nina", meinte Larissa dann. "Wenn er dort nicht völlig verdummt ist, wird er die richtige Entscheidung treffen, verlass dich drauf."

"Ich weiß gar nicht, ob es da richtig oder falsch gibt", gab ich zu bedenken. "Es geht ja nicht nur um für oder gegen eine Beziehung mit Nina, für oder gegen eine polyamoröse Geschichte, für oder gegen eine Rückkehr nach Deutschland. Es ist ja auch eine Entscheidung, welche Prioritäten er in seinem Leben setzen möchte. Man arbeitet keine sechzehn Stunden am Tag, wenn einem diese Arbeit nicht extrem wichtig ist, man sich darüber definiert. Trotzdem er davon geredet hat, ich glaube nicht, dass er auf das Geld fixiert ist."

"Stimmt auch wieder. Schwierige Kiste", bekam ich Annes Zustimmung und Larissa nickte ebenfalls.

"Okay, das wird er lösen müssen. Kleiner Themenwechsel... ich hatte den ganzen Tag Sehnsucht nach euch...", bemerkte Larissa mit schmachtendem Blick, der wohl nur halb geschauspielert war.

Nun, auf dieses Thema ließen wir uns gerne sofort ein, allerdings non-verbal. Und ausgiebig. So ausgiebig, dass Nicht-Supermann wieder zu chemischen Hilfen greifen musste. Und am nächsten Tag zu Wundsalbe.

Ich telefonierte mit Nina am Freitag. Roller war mit seinen Überlegungen längst noch nicht am Ende, wie eigentlich erwartet, schien aber zumindest was mich und meine Position in Ninas Leben anbetraf, hinreichend durch das Gespräch beruhigt. Aber wie wir ja alle wussten, hing da noch deutlich mehr dran.

Ich hingegen verbrachte wunderbare Tage mit Larissa, Anne und Luise, die wirklich glücklich war, dass ihre Lala nun so oft bei uns blieb. Wir brachten sie alle gemeinsam zu der Geburtstagsfeier, nachdem Larissa sich für uns unverständlich nach der Adresse erkundigt hatte und die dann googelte.

"Liegt auf dem Weg", fügte sie eine Erklärung hinzu, mit der wir auch nichts anfangen konnten.

Diesen Weg wusste sie dann genau und er endete am nahen Kanal vor einem der schönen alten Häuser dort. Unser Erstaunen wuchs, als sie die Eingangstür mit einem mitgebrachten Schlüssel aufschloss. Das Ziel unserer Reise lag im obersten, also dem vierten Stock, genau wie unsere Wohnung.

Da hörten die Gemeinsamkeiten aber auch auf, denn das Treppenhaus war makellos sauber und gepflegt, kunstvoll gedrechselte Holzgeländer, die Treppen mit Läufern belegt, zeigten schon beim Aufstieg, dass dies eine ganz andere Preiskategorie als unser Haus war, von der Lage ganz zu schweigen. Natürlich dämmerte mir beim Aufstieg schon langsam, worauf das Ganze möglicherweise hinauslief.

Mit einem verschmitzten Grinsen öffnete Larissa die zwei Schlösser der Wohnungstüre und uns den Blick auf die riesige, lichtdurchflutete Altbauwohnung.

"Viereinhalb Zimmer, zwei Badezimmer, riesige Küche, ein Dachgarten mit flexibler Überdachung, zwei Balkone. Insgesamt 135 Quadratmeter", erläuterte Larissa im Stil einer Immobilienmaklerin.

Staunend ließen wir uns durch diese göttliche Wohnung führen. Das sogenannte halbe Zimmer hatte immerhin noch die Größe unseres jetzigen Schlafzimmers, das Wohnzimmer war größer als unsere gesamte Wohnung. Stuck an der Decke, vereinzelt standen mit Folie abgedeckte Antiquitäten in den ansonsten leeren Räumen.

"Ich glaub ich weiß, was jetzt kommt, Larissa, aber das können wir uns nie leisten...", wagte Anne als erste das andächtige Staunen und die daraus resultierende Stille zu brechen. "Ich mag gar nicht fragen, was die dafür an Miete haben wollen."

"Ist nicht zu vermieten, mach dir keine Gedanken", gab Larissa belustigt zurück.

"Aha. Und wem gehört sie?", fragte ich perplex.

"Im Moment meiner Agentin, Judith, und ihrem Bruder. Das war die Wohnung ihrer Eltern. Ihre Mutter starb im letzten Jahr, ihr Vater im August. Sie haben sie geerbt. Ihr Bruder hat lange darüber nachgedacht, ob er sie auszahlen und die Wohnung für sich selbst haben wollte. Erst letzte Woche hat er endlich grünes Licht für den Verkauf gegeben."

"Du willst sie kaufen?", fragte Anne überrascht. "Das wäre toll, dann wärst du in unserer Nähe."

Sie begriff noch nicht, was mir in diesem Moment schon klar war.

"Ja, ich will sie kaufen. Genau, die Nähe ist der Grund. Nächste Nähe. Zusammenleb-Nähe. Na, fällt jetzt der Groschen? Für mich alleine ist sie ein bisschen groß."

Anne klappte die Kinnlade runter und viel intelligenter sah ich wohl auch nicht aus, obwohl ich diese Antwort erwartet hatte. Wow.

"Ich weiß natürlich schon länger davon, seit dem Tod ihres Vaters, um genau zu sein. Als sie mir dann erzählte, dass sie möglicherweise zum Verkauf stand, hatte ich zunächst nur an euch gedacht und dass ich euch vielleicht zum Kauf rate und finanziell dabei unterstütze. Dann habe ich sie zum ersten Mal gesehen und vor allem wie groß und wunderschön sie wirklich ist. Und dann an eine WG gedacht, wobei ich euch nur so viel an Miete abfordern wollte, wie ihr jetzt zahlt."

"Wir zahlen 250 Euro im Monat, das wäre ja wohl kaum adäquat für diesen Palast hier", warf ich ein.

"Ganz richtig. Aber jetzt sind wir ein Paar, Dreieck, mit Kind Viereck, was weiß ich wie man das nennt. Ich weiß, das kommt alles irrsinnig schnell und klingt total verrückt, aber ich weiß, dass ich mit euch mein Leben verbringen möchte. Hier, in diesem Traum von einer Wohnung. Hier mit euch ein neues Leben beginnen will. Wenn ihr das wollt. Wenn ich euch jetzt nicht damit überfahre. Überlegt es euch gut. Das ist mein Angebot, auf jeden Fall."

Anne schien keiner Erwiderung fähig, aber bei mir ratterte das Gehirn ganz mächtig.

"Das ist ein wunderbarer Vorschlag, aber ich kann nur vage ahnen, was der Kaufpreis sein könnte und unser Anteil..."

"Nix Anteil, den bringe ich alleine auf. Es wäre unsere nächste größere gemeinsame Unternehmung und ihr habt ja zugestimmt, dass die auf meine Kappe geht", spielte sie grinsend auf unseren Restaurantbesuch an. "Komm, billig ist sie nicht, aber mein Steuerberater rät mir schon seit Jahren, endlich in Immobilien oder anderweitig zu investieren und mein Vermögen nicht sinnlos von der Steuer wegfressen zu lassen. Judith tue ich damit auch einen Gefallen, sie kann das Geld gut gebrauchen und hat die Befürchtung, dass ihr Bruder sich noch dreimal umentscheidet und dann doch nicht ihren Anteil auszahlen kann, weil er das Geld nicht zusammenbringt. Ich habe mir das Vorkaufsrecht gesichert, also müsstet ihr euch nicht sofort entscheiden."

"Aber... Larissa... das ist doch... oh mein Gott", stammelte Anne, während ich nun vollkommen sprachlos war.

"Es ist auch nicht so viel, dass ich danach pleite wäre, wenn euch das beruhigt. Ich habe in den letzten zehn Jahre hervorragend verdient und fast nichts davon ausgegeben. Wofür auch. Nein, das ist auf keinen Fall der Teil, um den ihr euch Gedanken machen müsst. Nur, ob ihr das wirklich wollt, ob ihr euch wirklich vorstellen könnt, mit mir das Leben zu verbringen, bei mir zu bleiben, mich zu lieben..."

Bei diesen Worten wurde sie schon von uns in die Arme geschlossen und abgeküsst.

"Ich will euch jetzt nicht unter Druck setzen, deshalb wollte ich auch nicht, dass Luise dabei ist, damit..."

"Pssst", machte ich. "Du störst unsere Entscheidungsfindung. Okay, ich habe mich entschieden. Anne, was ist mit dir?"

"Da sind wir zur gleichen Zeit fertig geworden... wie gestern Nacht", kicherte sie.

Dann liefen uns allen dreien die Tränen des Glücks in Strömen runter, nachdem wir "Ja" geschrien hatten.

Das war das große Geheimnis gewesen, von dem sie Nina erzählt hatte. Jetzt machte vieles, wenn nicht alles Sinn. Ein "Nein" hatte Larissa vermutlich nie erwartet, denn sie hatte noch weitere Details auf Lager.

"Ich habe den Weg zu Luises Schule getimed, mit ihrem Bummelgang wären es unter zwanzig Minuten, wenn man's eilig hat ist das auch in fünfzehn oder drunter locker zu schaffen. Die Möbel, die ihr hier noch seht, kriegt Judiths Bruder, als kleines Trostpflaster, die wollte Judith ursprünglich verkaufen, gehörten zu ihrem Anteil. Auch um die Ausstattung der Wohnung braucht ihr euch keine Gedanken machen, zum Beispiel fürs Kinderzimmer. Es wäre mir ein Vergnügen, das mit Luise gemeinsam einzurichten. Geld spielt keine Rolle."

"Ehm... Larissa, du bist eine großartige und großherzige Frau und ich liebe dich bis zum Erbrechen, aber das mit "Geld spielt keine Rolle" und dass du für alles aufkommst, geht nicht. Okay, wenn du nicht möchtest, dass wir uns an dem Kaufpreis beteiligen, das kann und muss ich durchgehen lassen, schlicht und ergreifend, weil ich auch nicht wüsste, wie wir uns daran beteiligen könnten. Es sei denn, wir würden irrsinnige Kredite aufnehmen und bis an unser Lebensende zahlen. Aber sonst... wir arbeiten beide und verdienen beide nicht schlecht. Normalerweise investieren wir viel davon in unsere schönen Urlaube, aber wir sind sehr wohl in der Lage, trotzdem einiges beizusteuern..."

"Genau, und obwohl hier richtig viel Platz ist, um sich einrichtungsmäßig total auszutoben, können wir natürlich unsere alten Möbel zum größten Teil mitbringen...", unterstützte mich Anne.

"Na, vielleicht nicht das Sofa, da hätten wir uns schon vor Ewigkeiten mal austauschen sollen, da ist das von Larissa deutlich schöner. Aber das sind Details, um die man sich später Gedanken machen kann. Ich finde wichtiger, dass du verstehst, was mit wir damit meinen. Du hast offenbar einiges an Geld und das hast du dir sicher hart verdient und ich finde es toll, dass du da so groß einsteigen möchtest, aber wir sollten nicht das Gefühl bekommen, dass alle Anschaffungen neben der Wohnung an sich auf deinen Schultern ruhen, dazu können und müssen wir beitragen. Da geht es auch ein bisschen um unser Selbstwertgefühl, verstehst du?"

Larissa sah nachdenklich aus und ich war mir nicht sicher, ob es wirklich angekommen war.

"Auch wegen Luise. Wir haben sie so erzogen, dass sie nicht alles einfach bekommen kann, was sie haben möchte, dass es bei allem ein Limit gibt", fügte Anne hinzu.

"Doch, das verstehe ich gut, so bin ich auch erzogen worden. Meine Eltern waren alles andere als reich, vieles habe ich mir selbst als Kind zusammensparen müssen. Ich finde es auch richtig, ein Kind nicht zu sehr zu verwöhnen, dass es den Wert von Geld erkennt und einordnen kann. Ich verstehe das alles, ich will nur nicht, dass ihr auf irgendetwas verzichten müsst, weil das alles außerplanmäßige Kosten sind. Mir fällt es nicht schwer, ich mach mir nichts aus Geld, darum nehme ich zum Beispiel auch nur noch Rollen an, die mir gefallen. Ich mach mir nichts aus Luxus oder schönen Dingen. Frag Jan, wie meine Wohnung aussieht. Ich mag es einfach, praktisch und gemütlich."

"Ja. Und dein Schlafzimmer verspielt und verträumt. Das gefällt mir fast am besten. Naja, abgesehen davon, dass ich mich in Schafzimmern mit dir immer am wohlsten fühle", pflichtete ich ihr grinsend bei.

"Ja, dito. Okay, gerade bei Luise müsst ihr manchmal auf die Finger klopfen, da kann ich nur mit Mühe nein sagen, aber ich glaube alles andere kriegen wir gebacken und finden eine gemeinsame Ebene, auf der wir alle zufrieden sein können. Es ist unser gemeinsames Leben, unsere gemeinsame Zukunft, und nur gemeinsam können wir sie gestalten. Das will ich, absolut. Die Details regeln wir, da mache ich mir gar keine Gedanken, das kriegen wir hin, oder?"

Natürlich stimmten wir ihr zu. Und berieten uns kurz, ob und wann wir Luise diese kleine Sensation mitteilen sollten. Da wir allesamt vor Aufregung und Glück fast platzten, beschlossen wir, dies im Anschluss an das Abholen zu machen und hinterher in einem uns bekannten Restaurant in der Nähe noch mit ihr Essen zu gehen, auch wenn sie vermutlich nach der Feier müde und überdreht war.

Wir liefen noch eine ganze Weile in der Wohnung herum, die wir nun natürlich mit anderen Augen betrachteten. Hier würde unsere Zukunft beginnen, unsere gemeinsame Zukunft. Wahnsinn. Wir besprachen auch noch, wie wir Luise graduell und vorsichtig über die tatsächliche Natur unserer Beziehung aufklären konnten.

Dass Lala ganz doll lieb zu haben und zu küssen eben nicht nur freundschaftlich war, sondern dass sie von Mama und Papa so sehr geliebt wurde, wie diese sich untereinander liebten. Nun, Luise war das vielleicht noch von allen am leichtesten zu erklären. Da hatten wir noch einige andere, die wir ins Bild setzen mussten und wollten.

Annes Familie war sicher weltoffen, aber das ging doch weit über ihren Erfahrungs- und vielleicht auch Verständnishorizont hinaus. Verstecken konnten und wollten wir uns aber nicht, vor niemanden. Schon gar nicht für den Menschen, die uns wichtig waren, wie eben Annes Familie.

Na, sie hatten Larissa aber alle schon kennengelernt. Die wirkliche Larissa, die im Privatleben nun keine Rollen mehr spielte, sondern sich so zeigte, wie sie wirklich war, in ihrer ganzen Schönheit, aber auch in ihrer ganzen Verletzlichkeit. Uns war auch klar, dass wir im Alltag noch andere Gesichter und andere Facetten ihrer Persönlichkeit kennenlernen würden.

Luise ließ sich staunend an Larissas Hand durch die Wohnung führen und bekam das Zimmer gezeigt, welches wir am Nachmittag als das ihre auserkoren hatten. Leer wirkte es natürlich riesig, aber es war vielleicht nur etwas größer als unser jetziges Wohnzimmer, hatte einen eigenen kleinen Balkon und Blick auf den Kanal.

"Und, gefällt es dir?", wollte Larissa wissen.

"Oh ja. Können wir uns das leisten?", fragte sie mich vorsichtig, was uns alle drei zum Lachen brachte. War das süß, offenbar brauchte sie diese Rückversicherung, bevor sie wirklich in Begeisterungsstürme ausbrechen konnte.

"Lala kauft die Wohnung, also ja, das ist kein Thema."

"Und du wohnst hier mit uns?", fragte sie Larissa ungläubig. "Für immer?"

"Ja, ist dir das recht?", kam die Gegenfrage.

"Ja. Ja! Ja! Ja!", begann sie eine immer lauter werdende Reihe, während sie sich bei Larissa festkrallte.

"Larissa ist ab jetzt Teil unserer Familie", gab Anne die abgesprochene Einleitung und Heranführung an die Realität bekannt. "Für immer."

Das bekam sie trotz ihrer Jubelstürme noch mit, dann rannte sie wie ein Derwisch mit Larissa an der Hand durch die Wohnung, gab erste Einrichtungstipps, beispielsweise wo "die Bühne" hinsollte, denn schließlich gäbe es dann ja zwei Schauspielerinnen in der Familie und so weiter. Wir lachten Tränen und ließen sie ihren Spaß haben.

Das Restaurant schenkten wir uns dann, denn sie war zum einen nun wirklich völlig überdreht, zum anderen hatte es kurz vor der Abholung Hamburger gegeben und sie hatte nicht wirklich Hunger. Wir holten uns also nur Falafels auf dem Nachhauseweg und kehrten in unser kleines, enges und jetzt nur noch temporäres Refugium zurück, was nach diesem Ausblick auf unsere Zukunft gleich noch ein wenig kleiner wirkte.

Wir überlegten uns, dass wir den Umzug vielleicht schon zum oder kurz nach dem Jahreswechsel planen könnten. Ich brachte scherzhaft eine Housewarming-Party mit dem Resident-DJ Jan zu Sylvester ins Gespräch, vielleicht bevor wir tatsächlich Möbel dort hinbrachten. Larissa hielt das für eine hervorragende Idee und auch Anne unterstützte sie zu meiner Überraschung.

Na, wir hatten ja noch genug Zeit das alles durchzuplanen. Unsere jetzige Wohnung loszuwerden, ohne irgendwelche Fristen einzuhalten, würde auch kein Problem sein, Anne kannte jede Menge Leute, die schon Interesse im Falle eines Umzugs angemeldet hatten und zwei meiner Kollegen ebenso.

Trotz Überdrehtheit schlief Luise selig früh ein und wir redeten und redeten und redeten und konnten es gar nicht abwarten, all das, was uns einfiel, umzusetzen und das großartige Leben, das wir uns da ausmalten, zu beginnen. Larissa rief Judith noch um elf Uhr an, um ihr mitzuteilen, dass sie die Wohnung kaufte.

Ich saß direkt neben ihr und hörte so, dass Judith das nicht nur begeistert aufnahm, sondern auch sagte, dass sie sich mit ihrem Bruder noch einmal unterhalten hatte und sie um 50,000 runtergehen wollten. Auch wenn die Wohnung sicher mehr wert war und nannte dann den nun gültigen Kaufpreis.

Alter Verwalter. Ich war mir ziemlich sicher, dass in diesem Moment alle Farbe aus meinem Gesicht wich. Nicht billig hatte sie gesagt. Dafür hätte man vermutlich unser ganzes Haus kaufen können. Larissa bedankte sich artig und sie wollten alles Weitere in der nächsten Woche besprechen.

Larissa hatte meinen Schock sehr wohl mitbekommen und meinte nur sanft lächelnd, das sei ihr unsere Zukunft wert. Und noch viel mehr. Meinte dann noch so ganz nebenbei, dass sie ihr Auto verkaufen wollte und stattdessen ein anderes, für unsere Familie geeignetes, anschaffen wollte.

Immerhin bräuchte sie jetzt damit ja keine Kerle mehr zu beeindrucken. Es wurde ein lustiger Abend, man hätte meinen können, wir wären bis zum Stehkragen voll mit XTC oder Koks, so euphorisiert waren wir. Tatsächlich aber tranken wir nur etwas Wein, obwohl die Okkasion nach Champagner geschrien hätte.

Während unsere Zukunft in den folgenden Wochen nun immer konkreter wurde, lief es bei Nina genau gegenläufig. Roller flog am Ende der nächsten Woche nach New York zurück, ohne eine Entscheidung getroffen zu haben. Er brauchte noch mehr Zeit und die relative Ruhe seiner vertrauten Umgebung und Lebensumstände, um zu einer Entscheidung zu kommen, wie er mitteilte.

Nina verstand das, akzeptierte es rational und litt dennoch emotional furchtbar darunter. Es war selbstverständlich, dass Larissa und ich sie aufzufangen versuchten, sie kaum alleine ließen, auch wenn unsere Zeit mit den Millionen Dingen, die wir nun zu erledigen hatten, eigentlich extrem knapp war.

So sah das auch Anne, die uns aktiv dazu immer wieder animierte und sich ehrlich Sorgen um sie machte. Und sich dann entgegen aller vorherigen Aussagen und Einstellungen von beiden Seiten, ebenfalls mehrfach mit ihr traf und mit ihr redete, während Larissa und/oder ich mit Luise etwas unternahmen.

Als Triade konnten und wollten wir nicht bei ihr auftreten, denn obwohl sie sich bemühte, sich für uns zu freuen, machte es ihr, analog zu den Gefühlen, die Larissa damals so runtergezogen hatten, schmerzhaft klar, wie unerträglich die Ungewissheit ihrer eigenen Situation für sie war. Sie war aber wie gesagt nicht die einzige, die sich an unsere veränderten Verhältnisse gewöhnen musste.

Annes Familie wurde noch vor Weihnachten von allen tatsächlichen Entwicklungen, abgesehen von meiner zusätzlichen Geschichte mit Nina, ins Bild gesetzt. Alle bemühten sich Verständnis, Freude über die eindeutig positive Veränderung unserer Wohnsituation und Zuversicht bezüglich der Beziehung zu zeigen.

Aber wie erwartet war es insbesondere Annes Mutter, die sich ernsthaft sorgte und sich nicht vorstellen konnte, dass so etwas gut gehen könnte. Die kein Blatt vor den Mund nahm, zumindest Anne gegenüber nicht und die sie dabei richtig verletzte, weil sie ihr wie uns vorwarf, nicht ausreichend an Luise zu denken, für den Fall, dass das alles schiefging.

Anne hatte auch bei früheren Gelegenheiten nicht immer gut mit der Kritik ihrer Mutter umgehen können. Als sie bei diesem Telefonat erneut in Tränen ausbrach, nahm ich kurzerhand ihr Handy aus der Hand, ging damit in die Küche und übernahm das Gespräch mit meiner Schwiegermutter.

Bat sie, sich doch bitte nicht in Dinge einzumischen, die sie nicht verstehen konnte, weil sie unsere Entwicklung und unser Erleben nicht nachvollziehen konnte. Dass ich ihre Sorgen verstand und teilte, aber wir festen Glaubens waren, dass Luise im Gegenteil einer schönen und gesicherten Zukunft entgegensehen konnte.

Redete mich in Rage, gab ein Plädoyer für die Liebe als solche und speziell für die, die Larissa betraf. Ich hatte ja mal Jura studiert, war zwar nicht wie mein Bruder Anwalt geworden, aber wenn ich das wollte, oder mir eine Sache wichtig waren, konnte ich durchaus überzeugend sein.

Ganz überzeugt war sie nicht, konnte sie natürlich nicht sein. Aber zumindest bekam ich eine Art Waffenstillstand hin, dass sie sich mit Kritik zurückhalten würde, bis sie einen echten Anlass dazu bekam. Und entschuldigte sich zum Abschied noch bei ihrer Tochter, was ich vehement gefordert hatte. Und überfällig war, nicht nur für dieses Gespräch.

Ich hätte mir einen ähnlichen Erfolg bei Nina gewünscht, oder die Möglichkeit, für sie irgendwie einzugreifen. Oder dass ich mit meiner Unterstützung, meiner Liebe und meiner Zärtlichkeit mehr hätte erreichen können. Dieses passive Warten zehrte an uns allen.

Sie nahm alles dankbar an, aber zur gleichen Zeit verfiel sie immer mehr, war nur noch ein Schatten ihrer selbst. Kaum noch fröhlich, locker, spontan. Weinte oft und lange. Das schmerzte selbstverständlich auch mich. Einen geliebten Menschen so leiden zu sehen, geht an die Substanz.

Ihr Zustand machte mir mehr und mehr Angst, gerade in Hinblick auf Weihnachten. Wir waren traditionell bei Annes Vater am Heiligabend zum Essen eingeladen, am zweiten Weihnachtsfeiertag dann bei ihrer Mutter. Larissa sollte an beiden Feiern teilnehmen, am ersten Feiertag sollten wir dann ihre Eltern kennenlernen, die in Bochum lebten und zu Besuch kommen würden.

Roller hatte sich seit mehreren Tagen nicht mehr gemeldet gehabt, als ich am 23. bei Nina in der Wohnung war und sie tränenüberströmt in meinen Armen hielt. Am Vorabend hatten wir schon diskutiert, ob wir sie nicht auf unserer großen Weihnachts-Familientour mitschleifen sollten, notfalls mit Gewalt, wie Larissa meinte, weil in diesem Zustand konnten und wollten wir sie eigentlich nicht alleine lassen. Zu ihren Eltern nach Rathenow wollte sie nicht, erklären warum, ebenfalls nicht.

Ich war noch nicht einmal dazu gekommen, ihr unsere Alternative anzubieten, sie war einfach kaum aufnahmefähig an diesem Nachmittag. Ich hielt sie einfach nur fest und streichelte sie sanft. Da klingelte es an ihrer Haustür. Ich vermutete Larissa oder vielleicht Anne und öffnete.

"Alter, das wurde aber auch Zeit", begrüßte ich unendlich erleichtert den Neuankömmling.

"Es sollte eine Überraschung werden", gab Roller irritiert und an den falschen Adressaten zurück. Und war sichtlich erschrocken, als er Nina in ihrem jetzigen Zustand erblickte.

Der sich in diesem Moment schlagartig verbesserte. Ich atmete auf und verabschiedete mich schnell. Ich brauchte keine Details. Seine Anwesenheit und "Überraschung" waren Erklärung genug. Er flog nicht überraschend an Weihnachten zu ihr, um ihr mitzuteilen, dass er nicht nach Deutschland zurückzukommen gedachte, auch wenn das wahrscheinlich jetzt noch nicht der Fall war.

Er hatte sich entschieden. Für sie entschieden. Wir atmeten alle auf und freuten uns wie die Schneekönige über diese positive Wendung. Ein schöneres Weihnachtsgeschenk hätte er ihr in der Tat nicht machen können. Wir telefonierten am folgenden Nachmittag und hörten dann die Bestätigung von ihr.

Er würde tatsächlich Ende Februar zurück nach Deutschland kommen. Nina war verständlicherweise ekstatisch. Dann wollte er mich noch sprechen.

"Eh, warum bist du denn so schnell abgedampft gestern? Das hat dir Nina gerade noch nicht gesagt, mein Kommen bedeutet nicht, dass du das Feld räumen musst. Auch in Zukunft nicht."

"Oh, alles klar, klasse. Na, aber alles was sie gestern gebraucht hat, war deine Anwesenheit. Wir drei hier haben versucht, ihr in deiner Abwesenheit den Rücken zu stärken, mit eher bescheidenem Erfolg, wie du ja mitbekommen hast."

"Ja, Scheiße, ich habe mir viel zu wenig Gedanken drüber gemacht, wie sehr sie das quälen könnte, nicht zu wissen, wie es weitergeht."

"Na, was zählt ist, was jetzt ist und was in Zukunft sein wird."

"Die sieht bei dir ja auch geil aus, wie ich gehört habe."

"Jo, wir sind schon ganz aus dem Häuschen, wegen der neuen Wohnung und so. Bleibst du über Sylvester? Nina hat dir doch bestimmt von unserer Housewarming-Geschichte erzählt?"

"Nee, ich muss leider schon am ersten Feiertag zurück und arbeite am zweiten. Ich hatte meinen kompletten Urlaub für dieses Jahr schon verbraten, selbst gestern musste ich unbezahlt nehmen. Bei uns kriegt man nicht so fett Urlaub, wie hier."

"Schade, aber wichtiger ist, dass du wieder zurückkommst. Das wird auch sicher nicht die letzte Party dort werden, groß genug für sowas ist das Ding auf jeden Fall."

"Na, das ist doch beruhigend. Okay, soll ich dir Nina nochmal geben?"

"Wenn sie das will, wir müssen uns aber langsam fertig machen, meine Kleine spielt beim Krippenspiel mit und das ist schon in einer halben Stunde."

"Sie winkt auch ab."

"Okay, denn wünsche ich euch ein frohes Fest und so. Und, Mann, du hast die richtige Entscheidung getroffen, davon bin ich felsenfest überzeugt. Sowas wie Nina findest du nie wieder, im Ami-Land schon gar nicht."

Er lachte, meinte dann noch, da hätte ich wohl Recht und verabschiedete sich. Ich konnte ihn und seine Zweifel nicht nur verstehen, langsam wurde er mir auch sympathisch.

Luise brillierte diesmal in der Rolle der Maria beim Krippenspiel, während Larissa es filmte. Alle drei Weihnachtsfeiern wurden sehr schön, bei Annes Vater war es vielleicht am lockersten, bei Annes Mutter etwas verkrampft am Anfang, aber dann schien sie sich letztlich mit der neuen Situation arrangieren zu wollen. Unterhielt sich zudem lange mit Larissa, die wohl wieder mal die richtigen Worte fand.

Larissas Eltern reisten zur Feier in ihrer alten Wohnung an und übernachteten dort auch. Ihre Mutter war recht still, aber auch sehr nett und erfreute sich vor allem an Luise, die sie sehr schnell ins Herz schloss. Auch mit Anne verstand sie sich auf Anhieb sehr gut. Mich beobachtete sie meist nur mit wohlwollendem Gesichtsausdruck, ohne mich direkt anzusprechen, das war ohnehin nicht so einfach, weil ihr Gatte mich vollständig mit Beschlag belegte.

Larissas Vater war ein lustiger Vogel, der mir bei einem kurzen Abstecher in die neue Wohnung, um ihnen diese vorzuführen, noch etliche handwerkliche Tipps gab. So zum Beispiel, wie man das abklappbare Dach des Dachgartens von manuell auf motorisiert und mit Fernsteuerung umbauen könnte.

Er war Handwerker, nicht nur von Beruf sondern auch Passion, wie es schien, Schlosser um genau zu sein. Selbstverständlich würde er gerne zu Besuch kommen, um mir unter die Arme zu greifen. In einer stilleren Minute meinte er noch zu mir, er hatte schon nicht mehr zu hoffen gewagt, dass sein Kind so glücklich werden konnte. Zum ersten Mal seit langem hätte er keine Angst mehr um sie.

Kaum kamen Anne und seine Frau in unsere Nähe, machte er wieder auf laut und lustig und klopfte mir zotenreißend auf meiner Schulter rum. Na, jetzt wusste, woher Larissa das hatte. Vielleicht war er mir deshalb so sympathisch, weil er ihr so ähnelte.

Dazu konnte er ordentlich was wegbechern und war die Ursache, dass ich auf der Feier bei Annes Mutter reichlich verkatert aufschlug. Ich war nicht nur deswegen froh, als wir diese drei tollen Tage dann endlich überstanden hatten. Wenn es nach Luise gegangen wäre, hätte Weihnachten natürlich nie enden dürfen, so reichlich beschenkt, wie in diesem Jahr, war sie auch noch nicht worden.

So einen schönen Abschluss, wie wir in unserer kleinen engen Wohnung auf dem Wohnzimmersofa als unsere Dreier-Privatfeier zelebrierten, hatte ich nach dem Weihnachts-Marathon allerdings auch noch nicht erlebt. Wir beschenkten uns dort, nun, auf etwas andere Art und Weise, aber ebenso reichlich.

In der Woche vor Sylvester lernte ich dann Judith, Larissas Agentin, kennen. Und Dinge, über die ich mir noch gar keine Gedanken gemacht hatte. Larissa hatte ein Angebot für die Hauptrolle in einem Kinofilm erhalten, ein deutsch-französische Koproduktion, der nach allerlei Auszeichnungen roch, wie Judith versicherte.

Die Rolle gefiel Larissa tatsächlich und sie nahm sie an. Durch ihre Liebe zum Theater und nur sporadische Auftritte in der Öffentlichkeit, war das Interesse der Medien an ihr in den letzten zwei Jahren nicht so ausgeprägt gewesen. Das würde sich mit Sicherheit nach diesem Film wieder ändern. Larissa überblickte natürlich schon, was das bedeuten könnte.

Nämlich, dass unsere polyamoröse Beziehung Thema in allen möglichen Illustrierten und darüber hinaus werden könnte, wenn die Reporter davon Wind bekamen, ein gefundenes Fressen sozusagen. Das wollte Larissa schon allein wegen uns nicht, weil sich das disruptiv auf unser, aber vor allem Luises Leben auswirken könnte. Ihr war Presserummel allgemein allerdings ebenfalls zuwider und ging ihm aus dem Weg, wo sie nur konnte.

Judiths Vorschlag war daher, dass sie ihre alte Wohnung weiter behielt und dort auch offiziell gemeldet blieb. Einige wenige zur Sylvester-Party ebenfalls eingeladene Schauspielkollegen mit hohem Bekanntheitsgrad wurden zudem gebeten, über ihre Teilnahme und unsere Beziehung Stillschweigen gegenüber Medienvertretern zu bewahren.

Das tangierte aber mehr die fernere Zukunft, und die Gegenwart hieß Sylvester-Party. Die Vorbereitungen, bei denen auch Judith uns tatkräftig unterstützt hatte, waren abgeschlossen.

Wir machten noch eine kurze Tour durch das Haus und stellten uns unseren neuen Nachbarn vor, auch, um uns prophylaktisch für den sicher reichlich entstehenden Lärm in der Sylvester-Nacht zu entschuldigen und die Nachbarn zur Teilnahme einzuladen. In den Nebenhäusern hinterließen wir schriftliche Einladungen.

Die Wohnung direkt unter unserer, die davon ja am meisten betroffen war, wurde jedoch komplett kommerziell als Architektenbüro genutzt, bei den restlichen Residenten bekamen wir joviale Reaktionen und freundliche Hinweise, dass das zu Sylvester schließlich ohnehin normal war.

Nur ein jüngeres Ehepaar aus dem Erdgeschoss wollte gerne auf das Angebot eingehen, vor allem, als sie auf Nachfrage hörten, was für eine Art Party und mit welcher Musik das werden sollte. Sie hatten zwei Kinder im Alter von acht und zehn Jahren, und aus diesem Grund nicht wirklich die Möglichkeit gehabt, wegzugehen. Sie waren durchaus happy an einer Party "ganz nach ihrem Geschmack" teilnehmen zu können, wenn die Racker endlich im Bett waren.

Das bot auch Perspektiven für Freundschaften im Haus, denn sie hatten eine achtjährige Tochter, also nicht so weit altersmäßig von unserem Kind entfernt. Luise protestierte zwar, dass sie Sylvester mit dem Rest der Familie wie üblich bei der Oma verbringen sollte und nicht zur Party durfte, aber Larissa diskutierte das fünf Minuten mit ihr durch und dann war es in Ordnung.

Wir hatten schon lange aufgehört, uns zu wundern, wie sie mit Luise so problemlos fertig wurde. Es war eben eines der Mysterien dieser Welt, das niemals gelöst werden würde. Wir profitierten davon, also nahmen wir es so hin. Wir ließen aber nicht zu, dass Larissa ständig den Ausputzer für uns spielte, manche Konflikte mussten einfach ausgetragen werden, das sah sie auch ganz ähnlich.

Insgesamt bekam Larissa ein immer besseres Gefühl für unseren Erziehungsstil und passte sich dem an. Brachte sich und Vorschläge ein. Beispielsweise die Logopädin zu wechseln, als sie hörte, wie lange Luise dort schon war, und wie gering die Fortschritte dabei waren. Wir gaben ihr Recht und leiteten das im Januar dann in die Wege.

Für die Party flog mein guter Freund Steve aus England ein, einer der wenigen noch aktiven DJs aus meiner Zeit, zu dem ich immer noch in Kontakt stand. Er lebte jetzt in Cornwall, hatte vor einigen Jahren ebenfalls geheiratet und brachte seine Frau mit, die ich noch nicht kannte. Dazu stießen Freunde von mir aus Niedersachsen, drei an der Zahl, die ich auch viel zu lange nicht gesehen hatte.

Wir brachten sie alle in Larissas Wohnung unter. Da ich diesmal die Kontrolle hatte, würde Steve das zweite Set übernehmen, nach meinem Vier-Stunden-Set zum Auftakt. So würde ich diesmal ebenso meinen Spaß haben können. Damit war er natürlich einverstanden, wir freuten uns irre über das Wiedersehen und redeten nonstop während der Vorbereitungen und dem Aufbauen.

Mein Freund Karsten würde ein Chillout-Set in unserem zukünftigen Schlafzimmer übernehmen, welches dafür designiert wurde. Nur hierfür besorgten wir Sitzkissen und ähnliches aus unseren Wohnungen.

Die Wohnung war ansonsten komplett leer, wir mieteten eine Anlage, sowie eine Lichtanlage und beschäftigten einen Caterer und Event-Service, der alles andere mitbrachte, Stühle, Tische und Angestellte, die für das leibliche Wohl der Gäste sorgten. Das war zwar etwas anders, als ich mir das ursprünglich vorgestellt hatte, aber da setzte sich Larissa durch, die wollte, dass wir die Party genießen und nicht in unserer Gastgeber-Rolle Schwerstarbeit leisten sollten.

Das hätten wir auch gar nicht hinbekommen, die Party war weitaus größer und großartiger, als ich mir das jemals hätte träumen lassen. Offiziell eingeladen waren einhundertzwanzig Gäste, alle aber mit der Option gegebenenfalls Leute mitzubringen. Ob die davon so reichlich Gebrauch machten, ob es tatsächlich viele Nachbarn waren, die dazustießen, oder einfach nur Sylvester-Schwärmer, die auf die Party aufmerksam wurden, war nicht mehr zu eruieren.

Es waren sicher zweihundertfünzig, wenn nicht mehr, die am Ende eine der fantastischsten Partys meines Lebens frequentierten. Den vielen bekannten und ebenso vielen völlig unbekannten Gesichtern war abzulesen, dass nicht nur ich das so empfand. Simon und Frau, Andreas, der allerdings kurz nach meinem Set mit einem dort aufgerissenen Promi abdampfte und Lisa, die sich ebenfalls gegen fünf verabschiedete.

Sie kam alleine, trennte sich nun endlich von ihrem Freund und war die designierte Nachmieterin für unsere Wohnung geworden. Zunächst hatten wir jemand anderem den Zuschlag gegeben, als ich allerdings von einer erneuten Eskalation bei Lisa hörte, redeten wir Annes Bekannten und erklärten die Situation, die er dann zwar traurig, aber verständnisvoll akzeptierte.

Es war einfach eine sagenhafte Nacht, mein Set gelang ohne den minimalsten Schnitzer und Steves Set war absolut geil, dabei deutlich besser als meins, wie ich neidlos anerkannte. Er war zwar auch nur noch nebenberuflich tätig, da er seine eigene IT-Firma aufgebaut hatte, aber eben weiterhin regelmäßig on Stage. Und kriegte in den Morgenstunden gleich noch Buchungsanfragen. Wie auch Karsten, der eigentlich nur noch in seinem eigenen Studio selbst produzierte und ich tatsächlich ebenfalls.

Selbst Anne hatte eine tolle Nacht, Larissa war es tatsächlich gelungen, sie dazu zu überreden, zum ersten Mal in ihrem Leben XTC zu nehmen. Wir hatten zu Beginn unserer gemeinsamen Zeit legale Alternativen probiert, was sie die ersten zwei Male sehr gut fand, beim dritten Mal bekam sie von dem Zeug so eine Art Gedanken-Loop, der sie er- und verschreckte, weil sie damit nicht umgehen und nicht aus ihm ausbrechen konnte.

Larissa startete sie auf einer halben Pille, und als sie merkte, dass dies ganz anders war und sie sogar am Tanzen zu meiner Musik Freude fand, ließ sie alle folgenden Fütterungen protestlos über sich ergehen. Vor Kokain hatte sie gerade nach dem, was mit Larissa passiert war, zu viel Respekt. Als ich nach meinem Set bei ihr eintraf, schwebte sie schon halb unter der Decke.

Gegen sieben Uhr erklärten wir die Party dann für beendet, die letzten Gäste, die nicht an Aufräum-Arbeiten beteiligt waren, verschwanden dann gegen acht Uhr. Steve, seine Frau und meine Freunde waren dann zu erschöpft, um unserem Vorschlag für eine Afterparty bei Flo noch etwas abgewinnen zu können und fuhren mit dem Taxi zu Larissas Wohnung.

Wir wollten uns dann am frühen Abend zu einem gemeinsamen Essen treffen, wo auch Luise dann wieder dabei sein würde, denn meine Schwiegermutter wollte sie gegen sechs vorbeibringen. Bei Flo landeten dann Nina, Larissa, Anne und ich. Ich dachte kurz daran, dass sich hier Kreise schlossen. In Flos Wohnung hatte ich beim Housewarming Larissa kennengelernt, auf der Afterparty nach dem Kitty war ich dann mit Nina zusammengekommen. Was für eine irre Geschichte.

Ich war fest davon ausgegangen, dass Steve und meine Kumpels mit dabei sein würden, daher hatte ich gar nicht daran gedacht, was nun passieren könnte. Drei Frauen, die ich liebte, eine, die ich wirklich mochte und schätzte, wie gleichermaßen den Sex mit ihr, sofern sie mich nicht an der Leine führte.

Zunächst war es auch nur rauchen, ein paar Lines ziehen und uns über die großartige Party unterhalten, wobei die befreit wirkende Nina und Anne sich nun endgültig auch physisch angenähert hatten und aneinander gekuschelt nebeneinander auf dem Sofa saßen. Schon auf der Party hatten sie sich minutenlang auf der Tanzfläche umarmt.

Muss ich erwähnen, wie glücklich mich dieser Anblick machte? Nina und Anne strahlten dabei um die Wette und als Flo dann den Spruch machte, der alles Weitere in Gang brachte, sahen sie zunächst sich grinsend an, bevor sie in die weitere Runde blickten.

"So, Kinder und nun? Vier geile Frauen und ein ebensolcher Mann... Was fällt euch ein, um das neue Jahr so richtig schön einzuläuten?"

Mir zunächst siedend heiß, dass ich meine kleinen blauen Helfer vergessen hatte, weil ich damit wie gesagt überhaupt nicht gerechnet hatte. Naja, inzwischen hatte ich ja einen Einblick in Flos Spielzeugkiste erhalten, also brauchte ich mir da sicher nicht allzu viele Gedanken zu machen.

"Dass der ebensolche Mann vielleicht diese hier vertragen könnte?", meinte dann aber Larissa und hielt mir eine Hunderter Viagra hin. Die kluge Frau baut vor. Mal wieder. Na sagenhaft.

"Diesmal würde ich sie nicht teilen", kam dann noch ihr guter Rat, bevor allgemeines Gelächter ausbrach. Und die Temperatur in Flos Wohnung sprunghaft stieg. Wir rauchten noch gemütlich eine Riesentüte, die Nina gebaut hatte, wobei die Luft schon mächtig knisterte. Anne gab das Ding nach einem Hustenanfall weiter an Larissa. Nina wartete ab, bis sie sich beruhigt hatte und küsste sie dann, unter allgemeinem Beifall, den sie sich vielleicht auch selbst innerlich spendeten.

Anne erfuhr im Anschluss an das Rauchen und allgemeine Entkleiden dann prompt, warum Nina bei ihren Freundinnen im Bett so beliebt war, während ich mich ein weiteres Mal des blasenden dynamischen Duos Flo und Larissa erfreute. Anne kam wie ein D-Zug und sorgte dann für allgemeines Gelächter, als sie der Sache sofort auf den Grund gehen wollte und sich nach der verwendeten Technik erkundigte.

So war Anne, gründlich und methodisch recherchierend, wenn sie sich mit neuen Dingen konfrontiert sah. Nina zeigte ihr grinsend einige Zungenschläge, die sie natürlich so ohne weiteres nicht nachvollziehen konnte, während ich mich von dem leichten Biss, den ich von Larissas Lachen mit vollem Mund versehentlich abbekommen hatte, erholte.

Und dann zeigte Anne nach kurzem Zuflüstern von Larissa, was sie bei ihrem privaten Coach in den letzten Wochen so alles gelernt hatte. Larissa brachte sich damit aus dem Spiel, denn Flo hielt den Zeitpunkt für gekommen, mich ein wenig zu reiten. Wie gelehrig Anne sein kann, erfuhr Nina sehr schnell und sehr ausgiebig, denn Anne setzte ihre Bemühungen auch nach dem ersten schnellen Ergebnis fort.

Larissa sah allerdings keine Veranlassung zuzuschauen, drückte meinen Oberkörper auf das Sofa und ihre geliebte Pussy auf mein Gesicht, während Flo auf meinem Schoß Samba tanzte. Nicht lange, denn der Biss hatte mich nur kurzzeitig entspannt und ich entlud mich recht heftig in ihrem Inneren. Die beiden schienen dann zu denken, dass ich nun insgesamt eine kurze Pause gebrauchen könnte, denn auch Larissa stieg von mir ab, und sie verkeilten sich stattdessen im 69.

Nina erlebte kurze Zeit später ihren zweiten von meiner Gattin induzierten Orgasmus und rauchte dann mit mir gemeinsam eine Pausen-Zigarette, während wir Flo und Larissa bei ihrem neckischen Spiel zuschauten. Das nicht lange danach bei beiden zu dem gewünschten Ergebnis führte.

Sie rauchten hernach ebenfalls noch eine letzte Zigarette, bevor wir in Flos Schlafzimmer wechselten. Flo holte grinsend ihre Spielzeugkiste hervor, was nicht nur bei Anne für leuchtende Augen sorgte. Gespielt wurde dann allerdings zunächst und zuvörderst mit mir, denn die Damen nahmen mir für die folgende Stunde oder so erst einmal jede Handlungsfreiheit.

Ich wurde von vier kichernden Frauen gleichzeitig ans Bett gefesselt, die sich dann der Reihe nach auf meinem durch das nun einfahrende Viagra zu stolzer Größe und voller Härte aufgerichteten besten Stück einfanden, während eine andere es sich auf meinem Gesicht bequem machte. Was am Anfang Larissa auf meinem Schwanz und Nina auf meinem Gesicht war.

Was Flo mit Anne derweil anstellte, konnte ich so nicht mehr sehen, sehr wohl aber hören. Das charakteristische Klatschen war da sehr eindeutig, hier wurde heftig gepaddelt. Der Rest war für mich, wie wohl für alle, nur ein wilder Rausch. Ich wurde wild oder gemächlich geritten, während ich immer wieder gleichzeitig eine andere der Damen mit der Zunge ins Glück brachte.

Was für eine Abfahrt. Als ich endlich wieder losgebunden wurde, damit wir alle zum Rauchen rüber ins Wohnzimmer konnten, hatte ich schon das Gefühl, trotz der blauen Pille nichts mehr mit meinem so heftig hergenommen Schwänzlein in der Folge anfangen zu können. Ich wurde eines Besseren belehrt.

Flos Strap-on kam dann ebenfalls noch ins Spiel und fand irgendwann auch wieder Aufnahme in meinem Hinterteil, wobei ich erfuhr, dass Nina bei solchen Sachen, und nicht nur beim Reiten wunderbar die Sicherungen durchgehen können. Oder kriegte ich da eine späte Reaktion auf mein Fehlverhalten?

Insgesamt wurde die Geschichte ziemlich wild, sehr zur Freude von Anne, die später auch gefesselt und von Flo und Larissa ihren Vorlieben entsprechend hart durchgezogen wurde, am Ende im DP, denn es war tatsächlich noch einiges an Leben in meinem guten Stück. Woraus jede der Damen noch irgendwie Kapital zu schlagen versuchte.

Als dann so gegen eins endlich alle genug zu haben schien, hatte ich das Gefühl unter einen Bus geraten zu sein, und meine Grenzen nicht nur erlebt, sondern auch bereits deutlich überschritten zu haben. Während sich die Frauen noch weiter küssten und unterhielten, fielen mir von einer Sekunde zur anderen die Augen zu und weg war ich.

Gegen fünf weckte mich dann Anne, weil wir uns langsam auf den Nachhauseweg machen mussten. Sie empfahl mir zudem eine schnelle Dusche, weil ich man mich sonst vom Duft her problemlos mit einem weiblichen Geschlechtsteil verwechseln könnte, was bei ihrer Mutter möglicherweise nicht so gut ankam.

Das tat ich dann in Rekordzeit, wir verabschiedeten uns von Flo und liefen nach kurzer Absprache den Weg nachhause, zu unserem alten Zuhause wohlgemerkt, wobei wir einen minimalen Umweg machten, um an dem neuen vorbeizulaufen.

Noch ein letzter Blick auf unsere Zukunft, ein wohliger Blick in die Runde mit der Erinnerung an die gerade erlebte wunderbare Vergangenheit, und dann wieder stracks voran zur Gegenwart. Ja, wir hatten wirklich unglaublich viel in kürzester Zeit erlebt, aber auch erlitten.

Keiner von uns hätte das jemals vermutet, jemals vorhersehen können. Angefangen hatte es damit, dass ich der Meinung gewesen war, wir sollten andere Leute sehen. Mir selbst nicht sicher gewesen war, ob das nicht eventuell das Ende unserer Ehe einläutete. Es fast mehr aus Gleichgültigkeit denn Hoffnung trotzdem wagte.

Hatte mich in zwei Frauen zusätzlich verliebt, von der eine in unserer Familie Aufnahme fand. Und die andere lief jetzt Hand in Hand mit Anne vor uns her und unterhielt sich angeregt mit ihr, während Larissa und ich hinterhertrotteten und uns stumm an diesem Anblick erfreuten.

Es waren so viele Barrieren gefallen, so viele Ängste besiegt, so viele Weichen für eine bessere Zukunft gestellt worden. Und die war, wie wir jetzt auch, völlig offen.



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