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Sailing - Stille Wasser (fm:Sonstige, 5151 Wörter)

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Veröffentlicht: Aug 15 2022 Gesehen / Gelesen: 11572 / 9941 [86%] Bewertung Geschichte: 9.12 (96 Stimmen)
Anne verschlägt es aufs Land, in ein Dorf mit netten Menschen – denkt sie. Schnell erkennt sie, dass alle eine ganz besondere Leidenschaft haben… Eine Story aus einer Laune heraus in Co Autorenschaft mit einer tollen „Kritikerin" entstanden. D

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© Conny Lingus Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Irgendwo in Berlin.... 

Anne ist eine hübsche junge Frau, Mitte 30. Hellbraune Haare, die sie sich zu einem praktischen Bob hat schneiden lassen. Manche würden sagen sie sei unscheinbar. Ins Büro geht sie stets korrekt angezogen, meist ungeschminkt und stets in Bluse und Hosenanzug. Sie ist Buchhalterin in einer Baufirma. Hier hat sie schon Ihre Ausbildung gemacht und hier hat sie ihren Freund kennengelernt. 

Heute kommt Anne müde von der Arbeit nach Hause. Sie sehnt sich nach einer heißen Dusche. Vorher nimmt sie ihre Post aus dem Briefkasten und schaut diese kurz durch. Werbung, Rechnungen, eine Urlaubskarte von der Nachbarin, aus dem Süden, vom Meer Sie träumt wie schön es wäre mal an nichts zu denken und in den Tag hinein zu träumen, darauf wartend was er so mit sich bringt.

Ich mache mir erstmal noch einen Kaffee, selbst auf die Gefahr hin, dass ich schlecht einschlafen kann - ich brauch das jetzt. Seit dieser Mistkerl mich Gott sei Dank verlassen hat, ist es mitunter schon etwas öde, es fehlt ein Kick, irgendwas Aufregendes... Ich muss was unternehmen. In diese Gedanken hinein klingelt mein Telefon, mein Bruder. Was will ausgerechnet Jens jetzt von mir? Er kümmert sich nie um die Familie, er ist sehr egoistisch. Sehr erfolgreicher Manager, nimmt alles und jede mit so wie er es kriegen kann. Er verdient ein Schweinegeld - sei ihm gegönnt, es ist mir egal. "Hallo Jens, was ist passiert, warum störst du mich?" "Hallo Anne, das ist ja eine sehr nette Begrüßung..." Wir lachen beide. "Also mir ist vor ein paar Wochen was Komisches passiert - ich habe ein Schreiben bekommen, dass mir Tante Edeltraut ihr Häuschen mit dem Café vererbt hat, kennst du ja auch noch, die alte Bruchbude da oben in Meck Pomm". Ich bin verwundert - 1. Wusste ich nichts von ihrem Tod, 2. Bin ich sehr verwundert, weil Jens nie ihr Liebling war. 3. Bin ich verärgert, weil er so despektierlich über ihr Häuschen spricht.

"Ja, und was hat es mit deinem Anruf zu tun?" "Anne, pass auf, ich mache dir ein Angebot, dass du nicht ablehnen kannst..." "Aha, und das sieht wie aus?" Er erzählt mir dann, dass er unglaublich eingespannt ist, nichts mit diesem Klotz am Bein anfangen kann, er war bisher nicht einmal dort. Komisch als Kinder haben wir zusammen dort viel Zeit verbracht, heute interessiert es ihn null Komma nix. "Ich habe überlegt, ob ich die Hütte abreißen lasse und als Bauland verkaufe, dann kam mir die Idee, den ganzen Krempel meiner süßen kleinen Schwester zu schenken - was meinst du?" 

Ich bin irritiert und erinnere mich zurück. Meine Sommerferien habe ich früher tatsächlich oft mit meinem Bruder immer in dem kleinen Kaff in Mecklenburg verbracht. Unsere Tante hatte hier ein kleines Café mit Backstube. Ich habe es geliebt hier zu sein, seitdem ist Backen meine Leidenschaft. Im Rezeptbuch stöberte ich nach Rezepten und probierte diese aus. Bis zur Ostsee waren es ca. 35 km. Abends nach Ladenschluss sind wir oft alle an den Strand gefahren. 

"Na, was ist Anne? Willst du?" "Einfach so? Geschenkt?" "Ja, einfach so. Du warst ja eigentlich sowieso ihr Liebling, ich weiß gar nicht, warum sie mir das angehangen hat. Geld brauche ich nicht, also wenn du willst..." Es hätte mir in der Seele weh getan, dort einen Bagger zu sehen der alles platt macht... "Ok Jens - abgemacht. Und Danke großer Bruder!"

Irgendwo in einer kleinen Kreisstadt nahe der Ostsee...

Ich beschließe hinzufahren. Mit dem Bus gestaltet es sich schwierig. Nach 2 Stunden bin ich da. Ich stehe in dem kleinen Häuschen und fühle diesen Zauber von früher. Eigentlich wollte ich es vermieten aber nun bin ich mir sicher, ich werde hierherziehen. Vielleicht mache ich einen kleinen Buchhaltungsservice auf. Es wird sich etwas finden. 

Seitdem sind vier Wochen vergangen. Anne hat ihre Wohnung aufgegeben und das Mobiliar an die Nachmieter verkauft. Ihr Freund hat sich von ihr getrennt: "Ich ziehe doch nicht in diese Einöde, sorry Anne. Machs gut!" Das war heftig, aber ist halt so. Mit einem kleinen geliehenen Transporter hat sie den Umzug bewältigt, und sich in dem Haus ihrer Tante eingerichtet.

Heute mach ich mich auf - die Gegend zu erkunden. Es ist ein schon

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