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Eine emotionale Affäre (fm:Ehebruch, 15170 Wörter)

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Veröffentlicht: Sep 17 2022 Gesehen / Gelesen: 22498 / 15722 [70%] Bewertung Geschichte: 9.79 (228 Stimmen)
In dieser Geschichte geht es um eine Affäre und den daraus entstehenden Ehebruch. Allerdings werden keine sexuellen Aktivitäten und Praktiken beschrieben. Es handelt sich bei der Affäre nicht um Seitensprünge, sondern um ein Fremdgehen

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Eine emotionale Affäre

Vorwort

In dieser Geschichte geht es um eine Affäre und den daraus entstehenden Ehebruch. Allerdings werden keine sexuellen Aktivitäten und Praktiken beschrieben. Es handelt sich bei der Affäre nicht um Seitensprünge, sondern um ein Fremdgehen ohne Sex, um eine emotionale Affäre. Im Gegensatz zu einer sexuellen Affäre findet der Betrug beim emotionalen Fremdgehen zumindest anfänglich nur auf der Gefühlsebene und ohne körperliche Aktivitäten statt. Wer eine emotionale Affäre hat, dem ist die dritte Person tendenziell wichtiger als sein Lebenspartner.

Ich hatte mir vorgenommen, eine emotionale Affäre zu beschreiben. Das Ergebnis findet ihr nachstehend. Viel Spaß beim Lesen.

Eine emotionale Affäre

Renate Neumann saß, in ihren Gedanken versunken, seit 18 Uhr allein an einem kleinen Tisch in der Bar des 5-Sterne-Hotels "Frankfurter Palast" in Frankfurt am Main. Obwohl sie eigentlich keine starke Raucherin war, steckte sie sich eine Zigarette nach der anderen an. Ihre Nervosität war spürbar. Wer sie genau beobachtete, konnte ein leichtes Zittern ihrer Hände erkennen. Manchmal nahm sie das gefüllte Glas Wein, das vor ihr auf dem Tisch stand, in die Hand und führte es in Richtung ihres Mundes. Aber gut 20 Zentimeter, bevor ihre Lippen das Glas hätten berühren können, stoppte sie die Bewegung. Sie schaute auf den Wein, und es schien, als ob sie sich mit ihm sprachlos unterhalten würde. Dann nahm sie erneut das Dossier, das vor ihr auf dem Tisch lag, zur Hand und las es nochmals durch.

Der Barraum war nur mäßig gefüllt. Renate hatte auch kein Interesse an den Anwesenden, und insofern bemerkte sie auch nicht den in einer entfernten Ecke des Raums, im Halbschatten sitzenden Mann, der offensichtlich auch auf jemanden wartete, denn er schaute oft auf seine Uhr und auf sein Handy.

In unregelmäßigen Abständen wurde Renate durch das Vibrieren ihres Smartphones, das den Erhalt einer SMS ankündigte, aus ihren Gedanken gerissen. Dann nahm sie ihr Telefon in die Hand, überprüfte den Absender und las die Mitteilung, beantwortete aber keine.

So wie Renate Neumann gekleidet war, musste ein nicht eingeweihter Beobachter annehmen, sie würde auf jemanden warten, der sie entweder in ein 3-Sterne-Restaurant oder zur Premiere einer Oper ausführen würde. Sie trug ein graues, enganliegendes Etuikleid, das über ihren Knien endete. Ihre schlanke Taille wurde durch einen breiten, roten Gürtel betont. Das Rot Ihrer Handtasche und ihrer High Heels spiegelte sich in der Farbe ihrer Lippen wider. Ihre hautfarbenen, mit einer roten Naht und roten Strumpfbändern veredelten halterlosen Nylonstrümpfe umschmeichelten ihre schönen Beine. Ein Ring mit einem leuchtenden Rubin in der Mitte, der ringsum mit kleinen Diamanten verziert war, war der einzige Schmuck, den sie offen trug. Dieser Ring musste sehr wichtig für sie gewesen sein, denn sie berührte ihn oft, nahm ihn gelegentlich von ihrem linken Ringfinger ab und schaute ihn intensiv an, nur um ihn anschließend wieder an ihren Finger zu stecken.

Gegen 19 Uhr erhob sich ein geschäftsmäßig gekleideter Mann Ende 40 von seinem Barhocker an der Theke, an der er schon seit dem Zeitpunkt saß, an dem Renate die Bar betreten hatte, und näherte sich ihrem Tisch. Sie sah nicht zu ihm auf, als er vor ihr stand und seine Statur den Tisch in einen Halbschatten hüllte. Als er sie fragte, ob er sich zu ihr setzen und ihr ein Getränk ausgeben dürfte, blickte sie auf, sah in kurz an und beantwortete seine Frage emotionslos mit einem klaren und eindeutigen "Nein". Er wollte sich als Mann darstellen, für den ein "Nein" keine Antwort war und ergriff den ihr gegenüberstehenden Stuhl und wollte sich zu ihr an den Tisch setzen. Renate stand auf und fuhr den Mann in einer Lautstärke an, dass jeder im Barraum ihre Worte hören konnte: "Ist Ihnen die Bedeutung des Wortes "Nein" unbekannt? Ich bin verheiratet und fordere sie auf, mich in Ruhe zu lassen." In einem versöhnlichen Ton schloss sie ihre kleine Wutrede mit dem Wort "Bitte". Der Mann hatte verstanden und schlich zurück zur Theke.

Natürlich war sich Renate bewusst, dass sie mit ihrem Aussehen, ihrer Erscheinung für jeden Mann eine Aufforderung darstellen musste, es bei

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