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Für T. (unsere einzige Nacht) (fm:Romantisch, 15633 Wörter)

Autor:
Veröffentlicht: Jun 28 2023 Gesehen / Gelesen: 14715 / 12344 [84%] Bewertung Geschichte: 9.86 (279 Stimmen)
Unser erstes Mal und gleichzeitig unsere einzige Nacht. Der Abschluss einer Beziehung, die es eigentlich nie gab und die doch fast 40 Jahre bestand. Danke T!

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Nein, es war so nicht geplant, also eigentlich ganz und gar nicht. Trotzdem ist es so gekommen und dafür bin ich dir dankbar, T., eigentlich sogar unendlich dankbar, weil ich dadurch ein Kapitel in meinem Leben zum Abschluss bringen konnte, von dem es mir nicht einmal bewusst war, dass es einen Abschluss brauchte. Also, es war nicht bloß ein Abschluss, es war das wunderbarste Ende, dass wir beide setzen konnten. Das Ende einer Geschichte, die nahezu vierzig Jahre bestand, ohne dass es sie eigentlich gab, danke T.

Der geschätzte Leser fragt sich jetzt bestimmt, was der seltsame Beginn dieser Geschichte sein soll. Und wer zum Teufel ist T.?

Das ist eigentlich recht einfach. Da es eine wahre Geschichte ist, aus meinem und T.s Leben, gibt es keine Namen. Tatsächlich war unsere Begegnung so etwas von unrealistisch und fast schon absurd, dass ich jetzt schon die Kommentare vor meinem geistigen Auge sehe, die die Geschichte anzweifeln und mich für meine blühende Phantasie nieder machen wollen, aber sie ist nun einmal so passiert, und zwar genau so.

An T. sei an dieser Stelle gerichtet: "Ich habe nicht eine Sekunde bereut und ich hoffe, dass es dir ebenso geht, C."

In der Geschichte sind weder die Orte noch die Handlung frei erfunden, lediglich die Namen der handelnden Personen werden aus Diskretionsgründen nicht preisgegeben.

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Es begann damit, dass ein sehr guter Freund heiraten wollte. Wollte, weil einfach Corona dazwischen kam und seine, naja, doch recht exquisit geplante Veranstaltung einfach unmöglich gemacht hat. Nach langem hin und her wurde etwas anderes gefunden und soll demnächst seine Krönung finden, ich freue mich riesig für euch.

Wie es sich zu einer Hochzeit gehört, war natürlich Poltern angesagt. Tja, wir waren jetzt alle schon das eine oder andere Mal Poltern, aber für die meisten würde es wohl das letzte Mal sein. Das ist einfach so, wenn jemand mit 50+ heiratet, ok, nicht zum ersten Mal, aber so viele Gelegenheiten würden sich für uns alte Säcke wohl nicht mehr ergeben zum Poltern.

Es wurde Hamburg. Ein Wochenende von Freitag bis Sonntag.

Ja, die Ideen, die es vorher gab, waren, na sagen wir einmal, pubertierenden jungen Burschen durchaus gerecht. Aber so ist es halt, wenn verheiratete, alte Säcke ein letztes Mal von der Leine gelassen werden. Doch Hunde, die bellen, beißen nicht. Es kam dann bei weitem nicht so schlimm, wie es sein hätte können. Na gut, am Flughafen trank jeder mit dem künftigen Ehegatten ein Bier, harmlos, also zumindest für die nicht künftigen Ehegatten.

In der Tour ging es weiter. Bier folgte auf Bier, also auch harmlos.

Zum Abendessen ging es in ein Steakhouse, was passt da dazu? Richtig, Bier geht immer und da wir ohnedies das nötige Alter mitbrachten, war ein guter Roter auch in Ordnung.

Weiter ging es in eine Travestieshow. Ich gestehe, die Show war nicht mein Fall, aber das soll ja nichts heißen. Was wirklich positiv war, war die Runde Mädels, die ihrerseits eine Hen Night feierten. Also Mädels waren sie eigentlich keine mehr, eher gestandene Frauen, die doch um einiges jünger wirkten als wir. Tatsächlich stellte sich später heraus, dass sie in unserem Alter waren. Tja, Frauen sehen einfach besser aus wie alte Säcke, überhaupt wenn sie zum Abfeiern hergerichtet sind. Trotzdem bleibe ich bei dem Begriff "Mädels", ihr werdet es im späteren Verlauf der Geschichte bestimmt verstehen.

Auffällig fand ich eines der Mädels. Sie war eher der Ruhepol der Truppe, die an sich doch sehr aufgekratzt war, passend zum Anlass eben. Sie fiel mir nicht auf, weil sie so hübsch, jung oder sexy war, ok, sie war eigentlich schon ausgesprochen hübsch und zugegebener Weise auch sexy, was ich jedoch auffällig fand, war der Umstand, dass sie mir irgendwie bekannt vorkam. Ich hatte nur absolut keine Idee warum. Ich sah sie die ganze Zeit an und zermarterte mir den Kopf, woher ich sie kennen könnte, aber es fiel mir beim besten Willen nicht ein.

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