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Jeanny - Der Fluchtversuch, Das Geschenk + Die Rückkehr (Teil 5) (fm:Dominanter Mann, 6390 Wörter) [5/5] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Apr 06 2024 Gesehen / Gelesen: 1864 / 1436 [77%] Bewertung Teil: 9.12 (17 Stimmen)
Falcos "Jeanny, quit livin`on dreams" neu interpretiert. Was könnte passieren, wenn Jeanny Heimweh bekommt und Nergal versucht sie davon abzulenken?

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© katalina Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Der Fluchtversuch

Manchmal, wenn ihr Geliebter gerade nicht bei ihr war, dachte Jeanny an ihr zu Hause. Natürlich vermisste sie ihre Mutter und ihre Freundinnen, doch sie wusste, dass dieses exorbitante Abenteuer nie möglich gewesen wäre, hätte sie auf deren Gefühle Rücksicht genommen. Es war ihr Leben und das hatte derzeit nun einmal Vorrang für sie. Sie wollte ihrer Mutter jedoch das Leid der Ungewissheit ein wenig lindern und ihr eine Nachricht zukommen lassen, dass es ihr gut ginge. Außerdem hatte sie seit Wochen kein Tageslicht mehr gesehen und sie sehnte sich nach wärmenden Sonnenstrahlen.

Vielleicht konnte sie ja das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden und einen kleinen und unbemerkten Ausflug ins Freie und in die Stadt unternehmen? Sie wollte ja nicht ausbrechen, sondern nur einmal kurz an die Oberfläche, ein wenig die Sonne genießen und dann würde sie gerne wieder in Nergals Untergrundsystem zurückkehren, denn dieser Mann hatte ihr Herz und ihre Lust gewonnen. Nachdem sie sich die Schuhe angezogen und ihre Jacke bereitgelegt hatte, begab sich das Mädchen in die Küche, schnitt sich ein wenig Speck zusammen und platzierte ihr Bestechungsfresschen vor Kerberos Schnauze in seinem Hundenapf. Zufrieden lächelnd beobachtete sie, wie er sich über die leckere Extraportion hermachte und begab sich zur Wohnungstür.

Gerade als sie jedoch die Klinke nach unten drücken wollte, vernahm sie ein tiefgrollendes und äußerst bedrohliches Knurren. Erstarrt hielt sie inne und wandte ihren Kopf ganz langsam nach hinten. Das riesige Tier stand direkt hinter ihr, hatte die Lefzen hochgezogen und gab den Blick auf messerscharfe und enorm ausgebildete Reißzähne frei. Seine schwarzen und struppigen Haare waren gesträubt und es wirkte dadurch ungemein größer als sonst. Seine Augen leuchteten rötlich und rollten wild. Schaum troff ihm wie Geifer aus dem Mund. Jeanny hatte das Gefühl, plötzlich einer Höllenkreatur gegenüber zu stehen. Wo war der gutmütige, sanfte Hund geblieben, der ihr zur Begrüßung immer die Hand geleckt hatte? Wie versteinert schien sie und wagte kaum zu atmen oder sich gar zu bewegen, aus Angst, das Ungetüm könnte plötzlich auf sie losstürzen. Nun konnte sie weder vor noch zurück und sie verwünschte sich für ihre dumme Idee. Was sollte sie jetzt nur tun?

Minuten vergingen in denen der Status quo nach wie vor beibehalten wurde, Jeanny wie zur Salzsäule erstarrt und der Hund in Angriffsstellung. Der Anblick des wütenden Wachhundes versicherte ihr, dass jeder Versuch eines Fluchtexperimentes fürchterliche Folgen haben würde. Sie war sich sicher, dass das Tier sie in seiner derzeitigen Verfassung einfach zerfleischen würde. Nach unglaublich langer Zeit riss ein Geräusch Mädchen und Hund aus ihrer gegenseitigen Fixierung. Nergal war nach Hause zurückgekehrt und gerade im Begriff, sein Appartement aufzusperren. Er würde sofort wissen was hier gespielt wurde und das Girl wusste nicht, ob sie sich über die Erlösung freuen oder die weiteren Folgen fürchten sollte, hatte er ihr doch ausdrücklich verboten, die Wohnung ohne ihn zu verlassen. Als Kerberos seinen Herrn erkannte, verwandelte er sich plötzlich wieder in den gutmütigen Riesen zurück, den Jeanny kannte, lief um das Mädchen herum und begrüßte seinen Besitzer schwanzwedelnd. Tätschelnd schob dieser seinen Hund zur Seite und warf der Kleinen traurig einen kopfschüttelnden Blick zu. Er hatte geahnt, dass er seine Zügel zu locker gelassen hatte, aber dass sie sich über dieses deutliche Verbot einfach hinwegsetzen wollte, traf ihn dann doch. Er schloss die Tür hinter sich, ließ das Girlie im Gang einfach stehen und begab sich zielstrebig in das Schlafzimmer. Dass er sie einfach ignorierte schmerzte Jeanny sehr, zerknirscht folgte sie ihm. Nergal setzte sich auf den Rand des Bettes und sah das Mädchen unverwandt mit ernstem Gesicht an. Sie konnte seinem Blick nicht standhalten, senkte ihren Kopf betroffen zu Boden und stammelte verzagt eine Entschuldigung. Nichts änderte sich daraufhin in seinem Gesicht und er sprach auch weiterhin kein Wort. Verzweifelt und bittend sah sie zu ihm hin, sich und ihre Ideen zum Teufel wünschend. Vor Schuld gepeinigt fiel sie schließlich vor ihm auf die Knie und flehte ihn um eine Chance auf Wiedergutmachung an. Er wartete unberührt, bis er ihre ersten Tränen aus den glasigen blauen Augen kullern sah, dann deutete er auf den Käfig. Nun erst ließ ihr Bewusstsein die Erkenntnis zu, dass dieser Käfig nie für den Hund gedacht war, und beklommen wandte sie sich dem Stahlgestell zu. Wie lange würde er ihr dieses beengende Gefängnis wohl zumuten? Doch ihr blieb keine Wahl, sie hätte alles getan, um sein Wohlwollen wieder zu erringen.

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