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Adriana und Marvin – Teil 2 | die intellektuelle Schlampe (fm:Schlampen, 8527 Wörter) [2/3] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Sep 23 2024 Gesehen / Gelesen: 3004 / 2589 [86%] Bewertung Teil: 9.53 (53 Stimmen)
Marvin lernt durch die Fee weitere Frauen kennen, dabei spitzt sich das Verhältnis der beiden allmählich zu.

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»So richtig zaubern können Sie aber nicht«, sagte ein dicker, kleiner Junge zu Marvin und stütze seinen Kopf gelangweilt auf die Hände.

»Das Beste kommt zum Schluss«, sagte Marvin, ohne sich entmutigen zu lassen. Er wusste, dass seine Taschenspielertricks selbst für einen Kindergeburtstag miserabel waren. Dennoch zog er den Kragen seines Fracks selbstbewusst straff und stellte einen großen Zylinder mit der offenen Seite nach oben auf den Tisch.

Gespielt geheimnisvoll ließ er seine Hände über dem Hut kreisen und hielt sein Ohr daran, um zu lauschen. Dabei sagte er zu der versammelten Geburtstagsgesellschaft: »Wenn ihr jetzt ganz still seid, besucht uns eine Fee. Sie heißt Adriana.«

Einen Moment schien er einer Stimme aus dem Zylinder zuzuhören, die vom Publikum nur als vages Flüstern wahrgenommen wurde, dann schaute er freudestrahlend auf und ging zur Tür des Raums, um das Licht auszuschalten.

Die Dunkelheit offenbarte einen goldenen Schimmer, in dem Zauberhut. Als flatternde Libellenflügel zu sehen waren und sich ein weibliches Wesen, von der Größe einer Barbiepuppe über den Rand der Hutkrempe erhob, rissen selbst die Erwachsenen ihre Augen auf. Niemand bemerkte, dass Marvin den Raum auf leisen Sohlen verließ.

Adriana drehte sich im Flug und winkte mit ihrem Zauberstab, auf dessen Spitze ein goldener Stern sanft leuchtete und der die einzige Lichtquelle in dem verdunkelten Raum war. Sie schoss im Schein des Sterns bis knapp unter die Decke und flog mehrmals im Kreis über die Köpfe des staunenden Publikums hinweg. Dabei zog sie einen Schweif aus Glitzerstaub hinter sich her. In unvorhersehbaren Mustern huschte sie zwischen den Zuschauern herum.

»Sie hat mich an der Nase berührt«, sagt ein Mädchen kichernd.

»Mir hat sie die Haare verstrubbelt«, freute sich ein anderes Kind.

»Ihre Flügel kitzeln im Gesicht«, waren sich alle einig und kicherten.

Für mehrere Minuten bot Adriana der Geburtstagsgesellschaft eine Feenshow, die an kitschigem Liebreiz nicht zu überbieten war. Zum Ende der Vorführung ließ Adriana einen breiten Fächer Glitzerstaub in den Farben eines Regenbogens über dem Geburtstagskind herabrieseln. Sie landete sanft auf der Hutkrempe, winkte zum Abschied und hüpfte in den Zylinder. Marvin kam gerade rechtzeitig zurück in den Raum. Er schaltete das Licht an und eilte zu dem Zylinder, um ihn auf seinen Kopf zu setzen.

»Die Fee war so schnell, dass man sie kaum erkennen konnte«, beschwerte sich der dicke Junge und Marvin nickte verständnisvoll: »Sie muss so schnell sein, weil sie ein verdammt knappes Kleidchen trägt und beim Fliegen kann sie einfach nicht die Beine zusammen halten - du ahnst, worauf ich hinaus will?«

Der Junge schaute Marvin mit großen Augen an und schwieg.

»Die Fee war das Beste«, jubelte das Geburtstagskind und klatschte in die Hände. Die anderen Kinder stimmten in das Klatschen ein und lachten vor Freude. Marvins dilettantischen Zaubertricks waren vergessen, die Fee hatte die Vorführung wiedermal gerettet.

»Der letzte Trick war wirklich beeindruckend«, sagte der Vater des Geburtstagskindes, als er Marvin zur Haustür begleitete und ihm die vereinbarte Gage in die Hand drückte.

Am Auto angekommen, setzte Marvin den Zylinder ab und stellte ihn auf den Beifahrersitz.

»Sie kann beim Fliegen ihre Beine nicht zusammenhalten«, äffte Adriana Marvins Erklärung nach, »Penner!«, fügte sie patzig an und setzte sich mit übereinandergeschlagenen Beinen und verschränkten Armen auf den Rand des Zylinders. Sie schaute Marvin an und schob ihren Zauberstab zwischen ihre üppigen Brüste, sodass nur der goldene Stern oben herausschaute.

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