Die unerwartete Nacht - Teil 3 (fm:1 auf 1, 9023 Wörter) [3/3] alle Teile anzeigen

Die Morgensonne war noch mild, hing wie flüssiger Honig über der Küchenzeile. Der Dampf von Lisas Kaffee kräuselte sich in der Luft, sie saß am Tisch, Beine übereinander geschlagen, der Bademantel locker, leicht geöffnet, gerade so, dass zwischen den Schenkeln nackte Haut hervorblitzte. Ihre Haut roch nach frischer Dusche, nach Lotion, nach dem leisen Luxus des Alleinseins.

Max war für zwei Tage bei seinem Vater - eine seltene Ruhe, die Lisa auszukosten wusste.

Sie nippte gerade an der heißen Tasse, als es an der Tür klingelte.

Ein einziger, klarer Ton.

Lisa runzelte die Stirn. Um diese Zeit? Niemand hatte sich angekündigt.

Barfuß ging sie zur Tür, der Bademantel schwang leise um ihre Schenkel. Sie öffnete.

Und dort stand er.

Timo.

In Jeans und Hoodie, leicht verschwitzt, als wäre er zu Fuß gekommen, die Haare zerzaust, die Augen... unruhig.

"Du?" Lisa zog die Augenbraue hoch, ließ den Türrahmen nicht sofort los. "Was machst du denn hier?"

Timo schien kurz zu zögern, dann blickte er an ihr vorbei ins Haus, als wolle er sich vergewissern, dass Max nicht da war.

"Ich... wollte mit dir reden. Ich weiß, es ist früh. Aber ich muss das loswerden."

Lisa lehnte sich leicht gegen die Tür, das Licht fiel schräg auf ihre nackte Schulter, der Bademantel rutschte dabei gefährlich über die Brust. Ihr Blick blieb fest auf ihm, wachsam - aber nicht abweisend.

"Du musst was loswerden?" Ihre Stimme war trocken, fast amüsiert. "Und das konnte nicht warten?"

Er schüttelte den Kopf. "Nein. Ich hab's versucht. Aber es geht mir nicht mehr aus dem Kopf."

Ein Moment stiller Spannung.

Dann trat sie einen Schritt zurück, öffnete die Tür weiter.

"Na schön. Dann komm rein."

Ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen - nervös, unsicher. Doch er trat ein.

Die Tür schloss sich leise hinter ihm.

Und der Bademantel... blieb offen.

Timo stand unschlüssig in der Küche, die Hände tief in den Taschen, der Blick schweifte kurz über den hellen Stoff von Lisas Bademantel - den lockeren Knoten, das leicht geöffnete V, das den Ansatz ihrer Brüste freigab, den feuchten Schimmer auf ihrem Schlüsselbein. Er versuchte nicht hinzusehen. Er versuchte es wirklich.

"Also?" fragte Lisa, während sie sich wieder auf den Küchenstuhl setzte, ein Bein überschlug und den Mantel dabei noch ein Stück höher rutschen ließ. "Du sagtest, du musst was loswerden. Jetzt steh nicht einfach da wie ein Reh im Scheinwerferlicht."

Timo rieb sich den Nacken. "Ich hab mit Paula geschlafen."

Lisa hob eine Braue, ließ den Löffel langsam in ihren Kaffee sinken. "Aha. Und?"

"Es war... scheiße."

Klicken Sie hier für den Rest dieser Geschichte (noch 1311 Zeilen)