Aber du wolltest es doch auch.. (fm:Ehebruch, 5736 Wörter) | ||
Autor: Silverstream | ||
Veröffentlicht: Jul 22 2025 | Gesehen / Gelesen: 9974 / 8390 [84%] | Bewertung Geschichte: 9.54 (181 Stimmen) |
In Beziehungen zwischen sich liebenden Menschen kommt es immer mal wieder zu Missverständnissen. |
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Totenstille. Die Zeit schien stillzustehen. Meine Gedanken rasten. Was hatte sie da grade gesagt? Sie möchte Sex mit einem anderen Mann? Nicht nur in ihrer Vorstellung, sondern real, wirklich.
Ich musste raus aus dem Bett, erstmal Luft holen, mich sammeln. Ich stand wortlos auf, zog mir was über und setzte mich erstmal ins Wohnzimmer.
Sonja
Mein Mann zeigte erst mal keine Reaktion. Dann löste er sich von mir, stand wortlos auf. Ich sagte, Schatz, warte, komm zu mir, lass uns doch bitte darüber sprechen. Keine Antwort.
Ich blieb erstmal liegen. Ich dachte mir, klar, dass muss er jetzt erstmal verarbeiten. Aber das wird schon, denn ich bin davon überzeugt, dass er es auch einmal möchte. Vielleicht sogar zusehen möchte. Er war und ist in allen Dingen immer nachgiebig, tolerant und so wird es diesmal auch sein. Er wird mir meinen Wusch erfüllen.
Der Gedanke blieb bei mir und mit diesem Gedanken schlief ich ein.
Klaus
Da saß ich nun und meine Gefühle schlugen Purzelbäume. Frustration, Eifersucht, dann der Gedanke, dass es vielleicht doch nicht so abwegig wäre. Stimme ich zu? Was, wenn ich es ablehne? Geht sie dann fremd? Was macht das mit mir, mit uns. Ich ging nicht zurück ins Schlafzimmer, legte mich ins Gästezimmer, konnte die ganze Nacht nicht schlafen, die Gedanken drehten sich immer im Kreis. Vor meinen Augen sah ich immer wieder sie, uns, dann sie ohne mich und mit einem anderen.
Schließlich stand ich am frühen Morgen auf und machte Frühstück. Ich hatte mich entschlossen. Sie kam dann auch, fragte, wo warst du. Ich sah sie lange an und antwortete, im Gästezimmer. Sie blickte mich erschrocken an. Ich konnte nicht schlafen, sagte ich zu ihr. Ich musste nachdenken.
Sie setzte sich, ihr Blick erwartungsvoll auf mich gerichtet.
Sonja
Als ich aufwachte, lag mein Mann nicht neben mir, seine Seite des Bettes war kalt und unberührt. Er war nicht zurückgekommen. Ich hörte ihn in der Küche, stand auf, machte mich fertig und ging zu ihm. Gedanklich bereitete ich mich schon auf unser Gespräch vor. Das wir es doch beide wollten, dass es unser Sexleben, so schön es auch ist, doch vielleicht bereichern, unsere Liebesleben auf eine, vielleicht noch intensivere Ebene heben könnte. Einen ersten Schritt, Erfahrung sammeln. Und wenn es einem von beiden nicht gefällt, lassen wir es. Zumindest wissen wir dann Bescheid, wo die Grenzen liegen.
In meinen Augen alles gute Argumente. Aber irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl. Sein Blick war nachdenklich, nicht liebevoll wie sonst, sondern eher ein bisschen distanziert.
Klaus
Ich sah sie an und sagte zu ihr: "Bevor du jetzt etwas sagst, hör mir zu. Was unsere intimsten Wünsche und Vorstellungen angeht, sie sind eben das, was sie sind. Nichts, was meiner Meinung nach in der Realität Platz hat. Du glaubst, dass ich das auch will, das ich tatsächlich möchte, dass ein anderer Mann dich nimmt, ich womöglich dabei noch zusehe oder mitmache? Dann lass dir sagen, da hast du etwas völlig falsch verstanden. Ich liebe den Sex mit dir. Aber ich möchte dich nicht teilen. Deinem Wunsch nach Sex mit einem anderen Mann, kann und werde ich nicht zustimmen."
Sie wirkte überrascht, versuchte zu argumentieren, mich zu überreden, zu überzeugen. Es gelang ihr jedoch nicht und als sie merkte, dass ich blockierte, war sie eingeschnappt und frustriert.
Sonja
Das war ja wohl nichts. Ruhig, aber klipp und klar wischte er meinen Wunsch vom Tisch. Er, der eigentlich immer meinen Wüschen so leicht nachgegeben hatte, ließ erst gar keine Diskussion aufkommen. Sein Satz, er teile nicht, brachte meine Argumente zum Einsturz. Das war etwas, was ich überhaupt nicht auf dem Schirm hatte.
Trotzdem kam ich von dem Gedanken nicht runter. Ich versuchte, ihn zu überzeugen, ihm zu signalisieren, dass ich es wollte, nur einmal. Ich verstand nicht oder wollte nicht verstehen, warum er sich dem entzog.
Klaus
Schließlich sagte ich zu ihr, überleg genau, was du tust. Was ist, wenn es dir gefällt, wenn er dich besser fickt als ich? Dann bleibt es nicht bei dem einen Mal. Trennst du dich dann von mir? Und ich weiß auch nicht, was es mit mir machen würde. Und was macht es dann mit unserer Ehe?
Sonja
Was mir in dem Moment nicht richtig bewusst wurde, war, dass ich etwas ausgelöst hatte, etwas, was ich nie wollte, was nie auch nur im Entferntesten hätte passieren dürfen. Er stellte unsere Ehe in Frage. Und wie reagierte ich. Ich war wütend, unkontrolliert und antwortete, er würde maßlos übertreiben und wenn er meine, dass ein Fick mit einem anderen ausreichen würde, um unsere Ehe in Frage zu stellen, dann wäre es um unsere Ehe ja nicht so gut bestellt und es wäre besser, dass Gespräch jetzt zu beenden.
Klaus
Seit unserem Gespräch war Eiszeit angesagt. Keiner sprach das Thema nochmal an. Jedoch hing es wie ein Schatten über uns. Da war eine Sperre, eine unsichtbare Barriere. Wir gingen zwar relativ normal miteinander um, aber so richtig wusste ich gar nicht, wo wir jetzt stehen. Im Bett lief gar nichts mehr.
Meine Frau hat seit gar nicht so langer Zeit eine beste Freundin, Imke, 35 Jahre, geschieden und sehr gutaussehend, wie meine Frau befand. Sie arbeiten zusammen im Büro. Mit ihr verband meine Frau eine innige Freundschaft. Sie kam auch immer öfter zu uns, blieb mal zum Abendessen, meine Frau traf sich auch zum Sport oder Shoppen häufig mit ihr.
Mein Verhältnis zu Imke war, ich sage mal, höflich neutral. Ich könnte auch sagen, ich mochte sie nicht. Rein intuitiv, ohne auch nur eine Begründung dafür zu haben, nahm ich Abstand. Interessanterweise war ich nicht der Einzige, der zu Imke distanziert blieb. Von unseren Freunden kam auch nicht viel, und Erik, mein bester Freund seit Schulzeiten, sagte mal beiläufig, sie, Imke, würde wohl nur um ihren eigenen Planeten kreisen und alles müsste wohl nach ihrer Pfeife tanzen.
So nach und nach nahm Imke meine Frau immer mehr in Beschlag und bei mir tauchte manchmal das Gefühl auf, ich wäre nur noch das fünfte Rad am Wagen. Seit unserem Disput machten wir kaum noch etwas zusammen und wenn ich mal was plante, kam so dass ein oder andere Mal ein Treffen mit ihr und Imke dazwischen.
Das betraf auch Treffen mit unseren Freunden, wobei ich dann allein hinging und aus dem Kreis schon der ein oder andere Kommentar kam.
Ich sprach meine Frau eines Tages darauf an. Sie reagierte empfindlich, das wäre alles Unsinn und Imke hätte auch schon gesagt, dass ich sie nicht leiden könnte. Und überhaupt, sie müsse, nach Imkes Ansicht, viel mehr für sich selbst machen, mal ein bisschen Freiraum haben und Dinge ausprobieren.
Ich antwortete, nun, Imke hat ja Freiraum genug, sie ist ja geschieden, woran mag es wohl gelegen haben? Und im Übrigen, welche Dinge denn ausprobieren? Dinge, über die wir schon gesprochen haben? Und seit wann geht es darum, was Imke meint oder denkt?
Und wieder entstand eine angespannte Situation. Ich glaube, wir waren beide erschrocken über den Verlauf auch dieses Gesprächs.
Das letzte, was ich zu ihr sagte, war, denk bitte darüber nach, was du unserer Ehe antust und ging in mein Arbeitszimmer. Emotional war ich runter, ich hatte einen Kloß im Hals, konnte nichts mehr sagen. Alles, was ich noch hätte sagen können, wäre von Verzweiflung und Wut geprägt und hätte das Ganze nur noch eskaliert. Sie schwieg dazu und in den nächsten Tagen kam das Thema auch nicht wieder auf den Tisch.
Sonja
Seit unserem Gespräch schlich sich der Wunsch, es tatsächlich mal mit einem anderen Mann zu tun, immer häufiger in meine Gedanken. Die Ablehnung meines Mannes führte nicht dazu, dass ich es beiseite tat, nein, es wurde immer intensiver. Ich wollte es. Dazu kam, dass wir keinen Sex mehr hatten und ich mich danach sehnte, endlich wieder, ja, gefickt zu werden.
Klaus
Und dann kam das, was kommen musste.
Meine Frau teilte mir mit, dass sie mit Imke einen Wellnessnachmittag verbringen wollte und anschließen sei sie bei Imke zum Abendessen eingeladen. Ich antwortete, dass weder das eine noch das andere mich als Gast wohl einschloss. Sonja meinte, es wäre ja auch nur für sie und Imke und sie wäre spätestens um 22 Uhr wieder zu Hause. Ja, sagte ich, schönen Dank, ich schau mal, was ich denn so mache.
Da es regnete, brachte ich sie hin. Auf dem Weg sprachen wir kein Wort miteinander. Ich nicht, weil ich sauer war und sie, weil sie wohl nicht wusste, was sie zu mir sagen sollte. Als ich sie an der Adresse des Wellnessclubs absetzte, fiel mir auf, dass es im Grunde eine Sauna war. Ich sagte erst mal nichts, ich kannte den Laden nicht und es hätte ja auch eine reine Frauensauna oder Frauentag sein können.
Bevor sie ausstieg, schaute meine Frau mich lange an, sagte dann leise, bis heute Abend und öffnete die Fahrzeugtür. Es schien, als würde sie darauf warten, dass ich noch etwas sagen würde, aber ich schwieg. Sie stieg aus, schloss die Tür und ging hinein. Ich wendete am Ende des Parkplatzes, fuhr zurück und sah grade noch, wie Imke ankam...in männlicher Begleitung, zwei Typen.
Was wird das denn? Erst Wellness, jetzt Sauna, dann auch noch gemischt? Geh ich hin, mache einen auf eifersüchtigen Ehemann, breche einen Streit vom Zaun? Nein, so ein Typ bin ich nicht. In mir rumort es, aber ich werde meine Frau nachher fragen.
Sonja
Imke hatte mich zu einem Wellnessausflug mit anschließendem Abendessen bei ihr eingeladen. Auf meine Anmerkung, dass ich da jemanden hätte, der sich auch bestimmt auf einen Abend mit mir freuen würde, sagte sie, komm schon, nur wir beide, die paar Stündchen, da kann Klaus ja wohl noch allein sein.
Als ich meinem Mann von der Verabredung erzählte, wusste ich schon, dass er nicht begeistert sein würde. Und so kam es auch. Er brachte mich zwar hin, aber sprach kein Wort mit mir. Als ich ausstieg, sagte ich leise, bis gleich. Wenn er jetzt gesagt hätte, dass ich bleiben solle, wäre ich wieder mit ihm gefahren und hätte Imke abgesagt. Aber es kam nichts.
Ich stieg aus und dachte mir, ich muss etwas ändern, mit uns läuft etwas völlig falsch. Ich muss das auch Imke klarmachen und wenn sie es nicht einsieht, wird unsere Freundschaft wohl darunter leiden.
Dann kam sie, in Begleitung von zwei, ich muss zugeben, sehr attraktiven Männern. Ich schaute Imke an, raunte ihr zu, was soll das, ich dachte, wir wären allein?
Ach, komm schon, meinte Imke. Ich war absolut nicht begeistert. Sie stellte mich ihren Freunden vor. Einer, Uwe, hochgewachsen, kräftig, mit einem sehr gewinnenden Lächeln sagte, Imke hat mir schon viel von dir erzählt. Ich freue mich, dich endlich kennenzulernen.
Als wir den Saunabereich betraten, waren wir vier alleine. Ich hatte bislang keine Erfahrung mit Saunabesuchen und als die drei ihre Badetücher ablegten, war es mir schon etwas unangenehm. Aber gut, ich legte mein Badetuch ebenfalls ab und setzte mich auf die Bank gegenüber von Uwe.
Unwillkürlich betrachtete ich ihn. Schlank, hochgewachsen, trainiert. Eine Augenweide. Und dann fiel mein Blick auf seine Ausstattung. Gott, hatte der Mann einen Prügel. Und darunter seine Hoden, schwer, jeder eine Handvoll und eng am Schwanz anliegend. Ich konnte meinen Blick kaum abwenden. Er bemerkte meinen Blick, lächelte selbstbewusst und stellte seine Beine etwas auseinander. Gefällt dir, was du siehst, fragte er. Ich war so verlegen, dass ich schnell wegblickte und das Gespräch mit Imke suchte.
Die Zeit verflog und die Stimmung wurde gelöster, entspannter und, ja auch knisternder. Uwe war sehr charmant, flirtete intensiv mit mir und ich ... genoss es.
Weiter passierte nichts, im Anschluss fuhren wir zu Imke und aßen zu Abend. Anschließend setzten wir uns alle noch ins Wohnzimmer, Imke öffnete eine Flasche Wein, legte Musik auf und es war völlig entspannt.
Dann forderte Uwe mich zum Tanzen auf. Beim ersten Tanz blieb er noch auf Abstand, beim zweiten Mal zog er mich schon dichter an sich heran, atmete etwas schwerer, hauchte einen Kuss auf meinen Hals und ich konnte seine Erregung, seinen wachsenden, dicken Riemen spüren.
Ich löste mich, verwirrt aber auch auf das höchste erregt, von ihm und ging erst mal nach draußen auf die Terrasse, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Uwe kam mir nach und stellte sich neben mich. Wir waren allein auf der Terrasse. Ich will dich, sagte er, nahm meine Hand und legte sie auf sein Geschlecht. Gott, schon durch den Stoff konnte ich spüren, was mich erwarten würde.
In diesem Moment drang mein Wunsch nach einem anderen Mann unwiderstehlich in meinen Verstand. Ich sah nach drinnen, Imke blies grade den Schwanz des anderen. Rainer, so sein Name, hatte ebenfalls einen prächtigen Riemen, hatte eine Hand hinter Imkes Kopf und fickte ihren Mund tief und fest.
Mein Denken setzte aus und ich verlor die Kontrolle. Komm mit, sagte ich zu Uwe. Wir gingen hinein und dann passierte es. Ich holte seinen Schwanz aus der Hose, groß, prall, mit dicken Adern, einer dunkelroten Eichel, auf der sich die ersten Lusttropfen verteilten. Ich ging in die Knie und saugte mir sein Teil ein. Gott, war das geil. Ich lief fast aus. Wir lösten uns voneinander, rissen uns die Klamotten vom Leib und dann fickte er mich, besitzergreifend, hart. Ich konnte die Orgasmen nicht mehr zählen, die mich fluteten. Er spritzte mich voll, füllte mich ab, blieb hart und fickte mich ausdauernd einfach weiter. Ich konnte fast nicht mehr, dann wurde sein Schwanz noch dicker, er zog ihn raus und spritzte seine zweite Ladung über mich kniend auf meine Brüste, mein Gesicht, in meinen Mund.
Danach lag ich da, er neben mir, ohne dass wir uns berührten. Keine Nähe, keine Umarmung, keine Zärtlichkeit, das Wissen, benutzt worden zu sein und benutzt zu haben setzte sich durch. Mir wurde übel. Ich ging ins Badezimmer, sah mich im Spiegel und musste mich übergeben. Ich duschte, versuchte alles abzuspülen, aber wie spült man sein Gewissen, seine Scham sauber?
Als ich wieder zurück ins Wohnzimmer kam, waren Uwe und Rainer schon weg. War auch gut so, denn ich hätte ihm sowieso nichts zu sagen gehabt.
Ich schaute Imke an. Du hast das genauso geplant, nicht wahr. Du wusstest von meinem Wunsch und hast dafür gesorgt, dass dein Freund Uwe Gelegenheit hat, mich rumzukriegen. Ja, das war der Plan, lächelte sie. Sei mir nicht böse, ich wollte doch nur, dass du es endlich auch erlebst, auslebst. Und dein Mann muss es ja auch nicht erfahren.
Nachdenklich betrachtete ich meine, ja was, beste Freundin. Ja, es war mein Wunsch gewesen, ich hatte es gewollt, sonst wäre es nicht geschehen. Aber es war nicht so, wie in meiner Vorstellung. Zwar befriedigend, aber ohne Gefühl. Keine Nähe, keine Wärme. Was blieb, war Frustration.
Aber mal ehrlich, so richtete ich eine Frage an meine beste Freundin, wäre es nicht deine Aufgabe gewesen, genau das zu verhindern, mir ins Gewissen zu reden, nicht aber mich noch darin zu bestärken und alles zu tun, damit es dazu kommt.
Ich weiß, ich trage letztendlich die Verantwortung dafür, kann keinem die Schuld dafür geben, für das, was passiert ist und für das, was jetzt daraus folgt.
Ich musste nach Hause, zu meinem Mann. Es war schon nach Mitternacht, ich rief mir ein Taxi. Als ich nach Hause kam, war alles dunkel. Mein Mann lag schon im Bett. Ich ging ins Bad, machte mich fertig und legte mich zu ihm. Irgendwie spürte ich, dass er nicht schlief, sondern nur so tat.
Klaus
Der Abend war die Hölle. In meiner Vorstellung ging sie mir fremd. Ich war machtlos, resignierend, verzweifelnd. Meine Gedanken kamen einfach nicht zur Ruhe. Schließlich ging ich zu Bett, konnte aber nicht einschlafen. Meine Frau kam nicht, wie versprochen, gegen 22:00 Uhr nach Hause, sondern erst nach Mitternacht. Dann legte sie sich neben mich. Es lag eine Spannung in der Luft, greifbar, lähmend.
Und irgendwie wusste ich, sie hatte es getan. Hatte mich betrogen, einen anderen das tun lassen, was mir vorbehalten war, uns beiseitegeschoben. Ich bekam keine Luft mehr, konnte nicht atmen, nicht sprechen, Tränen liefen mir über das Gesicht. Dann ein Schmerz, Stiche in der Brust und es wurde dunkel.
Sonja
Ich lag neben ihm und wusste, ich muss jetzt mit ihm reden. Ich griff mit meiner Hand nach seinem Gesicht und spürte nur Tränen. Dann röchelte er und schien keine Luft zu bekommen. Ich setzte mich auf, machte das Licht an und sah ihn bewusstlos neben mir liegen. Nein, bitte nicht, Nein.
Der Notarzt, der Rettungswagen kamen, Gott sei Dank, sehr schnell. Herzinfarkt, Lebensgefahr, Krankenhaus.
Im Krankenhaus konnte ich auch nur warten, hoffen, dass es gutgeht. Ich rief unsere Kinder an, dann Erik, seinen besten Freund, und zum Schluss Imke. Unsere Kinder wohnten weit weg. Sie waren auf dem Weg. Es dauerte keine Stunde, dann waren Erik und Imke da. Wie konnte es dazu kommen, war er krank, er hatte doch nichts, war doch gesund, kam es von Erik. Ich konnte und wollte ihm gegenüber in diesem Moment nicht ehrlich sein. Aber ich hatte Blickkontakt mit Imke und sie und ich wussten, was der Grund war. Sie war leichenblass, nahm mich in die Arme und flüsterte, nein, sag mir bitte nicht, dass es .. nein bitte nicht, kam es von ihr.
Mir wurde mit brutaler Klarheit bewusst, dass ich unser Leben vor die Wand gesetzt hatte. So verblendet, so fixiert auf das eigene Verlangen, so schwanzgeil, dass ich überhaupt nicht darüber reflektiert hatte, was es mit ihm macht. Er hatte es mir doch gesagt. Ich hätte schon längst, schon nachdem ich ihn mit meinem Wunsch konfrontiert hatte, dass Gespräch mit ihm suchen müssen, hätte die Sauna verlassen und nach Hause fahren müssen, hätte hinhören müssen, wissen, dass er es nicht ertragen würde...hätte...hätte.
Klaus
Als ich wach wurde, lag ich in einem Krankenbett. Ich fühlte mich erschlagen, müde, erschöpft. Eine Krankenschwester lächelte mich an, alles wird gut, sagte sie, ich hole den Arzt. Nach ein paar Minuten kam er und klärte mich auf. Sie hatten einen leichten Herzinfarkt, meinte er, aber sie werden es überstehen. Sie werden ein paar Tage hier bleiben müssen, da sind noch einige Untersuchungen fällig. Ihre Frau wartet draußen und kann gleich zu ihnen.
Ich möchte meine Frau jetzt nicht sehen, sagte ich zu ihm. Er schaute mich an, ich schüttelte nochmals den Kopf, er nickte und meinte, gut, ich werde es ihr sagen und ich werde auch den psychologischen Dienst hier im Krankenhaus informieren. Ich glaube, die Ursache für ihren Herzinfarkt sind wohl eher keine körperlichen Defizite. Dann ging er hinaus und schloss leise die Tür.
Sonja
Es war schon in den frühen Morgenstunden, als der Stationsarzt auf uns zukam. Er lächelte und sagte, ihr Mann ist wach und ansprechbar. Mir fielen alle Steine vom Herzen, ich stand auf und wollte direkt zu ihm. Doch er hielt mich zurück. Er lächelte jetzt nicht mehr und sagte zu mir: "Er will sie jetzt nicht sehen."
Ich bin doch seine Frau, sagte ich. Ja, ich weiß, aber er will sie trotzdem nicht sehen. Nicht zu diesem Zeitpunkt. Und sein Wohl steht über allem, egal, was zwischen ihnen vorgefallen ist. Geben sie ihm Zeit, bis er sich erholt hat. Er wird noch einige Tage hierbleiben müssen und ich denke, das gibt ihnen noch genügend Gelegenheit, ihn aufzusuchen. Dann ging er.
Erik schaute mich an. Du hast fremdgefickt. Er knallte es mir hin, klagte mich an. Und die Schlampe neben dir ist mit im Spiel. Sein Blick und seine Kommentare, bevor er ging, hallen immer noch nach. Schlampe war noch eines seiner harmlosen Worte. Imke fuhr in an, aber sein eiskalter Blick und seine Körpersprache brachten auch sie zum Verstummen.
Ich konnte nicht mehr, in mir war nur noch Leere. Imke, sagte ich, es war ein Riesenfehler. Er liebt die Fantasie und liebt es, diese mit mir beim Sex mit ihm auszuleben. Aber mehr auch nicht. Und jetzt liegt meine Welt in Scherben.
Imke fiel förmlich in sich zusammen, weinte, stammelte, das wollte ich doch nicht, bitte glaub mir. Ich war froh nach meiner Scheidung jemanden zu haben, mit dem auch ich wieder ins Leben zurückfinden konnte. Ja, ich habe dich immer mehr in Anspruch genommen, aber nicht gemerkt oder nicht merken wollen, was das mit euch macht. Ich war auch vielleicht neidisch auf dich und dein Glück, aber das...nein, das wollte ich nie.
Klaus
Nach zwei Wochen konnte ich entlassen werden. Ich habe keinen Besuch meiner Frau zugelassen, wollte sie nicht sehen, nicht mit ihr sprechen. Auch meine Kinder konnten mich nicht überreden. Die Gespräche mit der Krankenhauspsychologin hatten mir gutgetan. Ich rief mir ein Taxi, fuhr nach Hause, was immer dieser Begriff jetzt noch für eine Bedeutung hatte. Sonja war nicht zu Hause, wohl arbeiten. Ich packte meine Koffer, sah mich nochmal um. Ich schrieb ihr einen Brief, legte meinen Ehering und die Schlüssel zur Wohnung dazu und ging.
Sonja
Klaus ließ mich nicht zu sich. Immer, wenn ich ins Krankenhaus kam, wurde ich nett, aber bestimmt, abgewiesen. Ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte, ich funktionierte nur noch. Meine Kinder waren mein Halt. Sie verstehen es zwar nicht, aber sie lassen mich nicht fallen. Nach ihren Besuchen im Krankenhaus sagten sie auch jedes Mal, dass er mich nicht sehen möchte.
Ich kam eines Nachmittags von der Arbeit zurück, öffnete die Tür und irgendwie spürte ich, etwas war anders. In der Küche lag ein Brief, darauf sein Ehering. Mir wurde schwarz vor Augen und ich musste mich setzen. Ich nahm den Brief, wollte ihn nicht, aber musste ihn lesen.
"Sonja,
du warst und bist vielleicht immer noch die Liebe meines Lebens.
Aber es geht nicht mehr. Ich muss mich selbst schützen, muss heraus aus dieser Situation, die mich mehr und mehr zerstört. Deshalb ziehe ich aus und versuche, irgendwo anders neu anzufangen.
Ich hatte es dir doch schon gesagt. Ich teile nicht, kann das nicht. Unsere intimen Vorstellungen sind auch nichts, was man mit Dritten teilt. Die Tatsache, und streite es nicht ab, dass du mit Imke diese Momente geteilt hast und mit ihr über deine Fantasien gesprochen hast, zeigt mir schon, wie weit du dich von mir entfernt hattest. Und es zeigt mir, und das hast du ja auch deutlich zur Sprache gebracht, dass du bereit warst, deinen Wunsch auch auszuleben. Und dass du mich betrogen hast, wurde mir in dieser schrecklichen Nacht klar. Da brauchte es kein Geständnis von dir.
Was sagte Imke doch zu dir? Das du mehr Freiraum brauchst, auch mal andere Dinge probieren sollst?
Dann nimm dir diesen Freiraum, probiere aus, aber ohne mich. Waren dir meine Gefühle völlig egal? Anscheinend ja. Du wusstest doch, wie ich dazu stehe. Du hast es ignoriert, hast dich in deinem Wahn verloren, mich und damit uns verloren.
Was unsere Ehe anbelangt, glaube ich, dass es besser wäre, wir würden uns trennen.
In Liebe ?
Klaus"
Jeder Satz ein Schlag ins Gesicht. Und er hatte, aus seiner Sicht, in fast allem Recht. Was wird jetzt? Ich kann doch ohne ihn nicht, will ohne ihn nicht.
Klaus
Ich hatte mich zunächst in einer kleinen Pension eingemietet. Bekam dann die Nachricht von meinem Hausarzt, dass ich in Reha könnte und nahm es an. 4 Wochen abschalten, einfach raus. Es war eine traumhafte Anlage im Süddeutschen. Vorher suchte ich noch einen Anwalt auf und reichte die Scheidung ein.
Die Wochen in der Reha vergingen wie im Flug. Sie wurde dann nochmals um zwei Wochen verlängert und ich kam nach sechs Wochen das erste Mal wieder zurück. Erholt, körperlich und auch emotional in guter Verfassung. Zeit heilt alle Wunden, so sagt man doch. Erik hatte mir über Verbindungen eine kleine Wohnung besorgen können, ich der ich mich jetzt einrichtete. Ich nahm meinen Job wieder auf, trat ins Leben zurück, pflegte meine Freundschaften, meinen Sport, hielt Kontakt zu meinen Kindern.
Ich muss aber ehrlich eingestehen, dass Sonja immer in meinen Gedanken war. Von meinen Kindern, meinen Freunden, die ja auch unsere Freunde waren, kam immer wieder, geht nicht so auseinander. Streitet euch, fetzt euch, brüllt euch an, egal, aber redet miteinander. Insbesondere Erik, der zunächst stinksauer auf meine Frau war, versuchte immer wieder, mich in Richtung Versöhnung zu schubsen. Er sagte, es war scheiße, was sie gemacht hat und das weiß sie, aber sie versucht alles, um eure Ehe nicht scheitern zu lassen.
Sonja
Dann kam der Brief. Von einer Anwaltskanzlei. Schon als ich ihn aus dem Briefkasten nahm, ahnte ich es. Ich konnte ihn erst nach zwei Tagen öffnen. Danach brach ich zusammen. Imke fand mich, weil ich tags darauf nicht zur Arbeit erschien und sie mich nicht erreichen konnte. Sie kümmerte sich um mich, zog für einige Zeit bei mir ein und stand mir zur Seite.
Er hatte die Scheidung eingereicht. Er war weg aus meinem Leben. Ich wusste nicht, wo er ist. Anrufe von mir wurde nicht angenommen, Nachrichten nicht gelesen. Dann, eines Tages, war die Nummer nicht mehr vergeben. Ich rief meine Kinder an. Sie hatten Kontakt zum ihm, aber wo er war und wie man ihn erreichen konnte, dass wussten sie auch nicht. In meiner Verzweiflung rief ich Erik an. Erst blockierte er, schließlich konnte ich ihn zu einem Treffen überreden. Es dauerte lange, bis ich ein vernünftiges Gespräch mit ihm führen konnte, ihm klar machen konnte, dass ich nichts, aber auch nichts anderes möchte als meinen Mann zurückzubekommen. Ihn dazu bringen konnte, mir zu helfen.
Klaus
Mit meinen Freunden, einige sind solo, viele sind Pärchen, traf ich mich mehr oder weniger regelmäßig in einem Club. Essen, trinken, tanzen, ein bisschen Spaß haben. An einem Freitagabend saßen wir in großer Runde zusammen, plauderten, scherzten, tranken. Ein gelungener Abend. Dann ging die Tür auf. Sonja und Imke traten ein. Schlagartig wurde es leise.
Sie sah unglaublich aus. Die Haare kürzer, sie war schmal geworden. Dezent, ja blass geschminkt, unaufdringlich, aber umso anziehender. Keinen Schmuck, nur den Ehering.
Erik, ja mein Freund Erik, stand auf, begrüßte die beiden und holte sie zu uns an den Tisch. Meine Freunde, die ja eigentlich unsere Freunde waren, begrüßten Sonja und auch Imke, nahmen ihre Gespräche langsam wieder auf. Einige, vor allem die Mädels, warfen mir Blicke zu, auffordernde Blicke, mach was, sagten diese Blicke. Erik setzte sich neben mich, schaute mich und sagte: "Jetzt oder nie".
Sonja
Erik rief mich an. Sonja, wir treffen uns alle Freitag im Club. Klaus kommt auch. Komm dazu, wir alle sind der Meinung, dass ihr euch eine zweite Chance nicht entgehen lassen dürft. Und...bring Imke mit. Vor Erleichterung und Aufregung hätte ich fast den Hörer fallen lassen. Natürlich komme ich, nichts lieber als das.
Dann...wieso Imke? Was hast du vor? Willst du sie nochmal so rund machen wie im Krankenhaus? Das hat sie nicht verdient.
Ich weiß, sagte er, ich habe mich komplett daneben benommen. Du weißt, Ich habe selbst zwei gescheiterte Beziehungen hinter mir und habe mich als Moralapostel aufgespielt. Völlig daneben. Ich entschuldige mich dafür und ich würde mich auch gerne bei ihr entschuldigen, in aller Form.
Imke war skeptisch, kam aber mit, wollte mich das nicht allein durchstehen lassen.
Als wir den Club betraten, sah ich ihn schon in der Runde unsere Freunde. Ich fing an zu flattern. Erik kam auf uns zu, nahm mich in den Arm und führte uns an den Tisch. Es war ruhig geworden. Sie blickten alle auf mich, aber nach und nach nickten sie, lächelten mich an. Die Mädels in meiner Nähe kamen zu mir, umarmten mich. Hol ihn dir zurück, flüsterten sie. Keine bösen Worte, keine versteckten Vorwürfe, nichts.
Klaus
Wir schauten uns an, Ewigkeiten, wie mir schien. Der Tisch leerte sich, es wurde getanzt. Sie stand auf, kam zu mir rüber. Bitte, sagte sie, tanz mit mir. Der Tanz und die darauffolgenden, waren wunderbar, alles Negative verblasste und ich spürte nur noch diese Frau, meine Frau in meinem Arm.
Ich ließ sie nicht mehr los, keiner unsere Freunde forderte sie auf, sie schirmten uns ab, niemand sollte stören. Auch nach und zwischen den Tänzen blieben wir dicht beieinander. Unsere mehr oder meistens weniger zufälligen Berührungen waren vorsichtig, Nähe suchend, hoffend.
Sonja
Er tanzte mit mir. Nahm mich in seine Arme. Hielt zunächst Distanz, aber nur für Sekunden. Dann fühlte ich, wie er sich entspannte und ich kroch förmlich in ihn rein. Wollte mich nicht mehr lösen, flüsterte, ich liebe dich, nur dich. Halt mich fest. Und das tat er. Ich wollte, dieser Abend würde nie enden.
Aber irgendwann schloss auch der Club. Wir waren mittlerweile mit Imke und Erik alleine. Unsere Freunde hatten sich nach und nach verabschiedet. Einige der Mädels hatten Tränen in den Augen. Die Männer, naja, wie Männer so sind, versuchten so burschikos wie möglich über das Ganze hinwegzugehen. Aber ich merkte, dass auch sie sich für uns freuten.
Dann wurde es auch für uns Zeit. Imke und Erik, tja, an die beiden hatten wir gar nicht mehr gedacht. Erik hatte sich bei ihr entschuldigt. Dabei muss wohl was übergesprungen sein. Keiner konnte sagen, wer jetzt wen anbaggerte, aber das Ergebnis sprach für sich. Erik umarmte erst Klaus, dann mich, flüsterte, ich weiß, dass es mit euch funktioniert und zog mit Imke ab. Imke ging mit ihm, drehte sich nochmals zu mir um und lächelte.
Klaus
Da standen wir nun, draußen vor dem Club. Ich sagte, komm, ich bring dich nach Hause. Liegt auf meinem Weg. Die Fahrt verlief schweigend. Kein unangenehmes Schweigen. Nein, die Art von Stille, die man manchmal auch nicht missen möchte. Jeder in seinen Gedanken, aber nicht allein.
Ich setzte sie vor ihrer Wohnung ab. Sie drehte sich zu mir, küsste mich vorsichtig, leicht. Es ist auch dein zu Hause, sagte sie, schaute mich an, stieg aus und ging zur Tür. Öffnete sie, blieb dann jedoch stehen und wandte sich mir zu. Regungslos, abwartend.
Sonja
Wird er kommen? Mein Herz schlug bis zum Hals. Es dauerte gefühlt Ewigkeiten, in Wirklichkeit waren es nur Sekunden. Er stieg aus und kam zu mir.
Am anderen Morgen lag ich in unserem Bett und wurde wach. Neben mir der Mann, der genau dort hingehörte, mein Mann. Er atmete tief und ruhig. Seine Hand auf meiner Hüfte. Die Nacht war unglaublich gewesen. Erst haben wir uns geliebt, mit allem, was wir geben konnten. Dann haben wir gefickt. Und keine Fantasien oder Vorstellungen spielten in dieser Nacht eine Rolle. Dass war purer Sex zwischen uns..und nur zwischen uns.
Ich werde ihn nie wieder enttäuschen, nie wieder loslassen.
Klaus/Sonja
Wir haben nach dieser unglaublichen Nacht, in der wir endgültig wieder zueinander fanden, viel miteinander gesprochen. Wie arbeiten daran, das, was geschehen ist, zu verarbeiten, es als einen Teil unseres Lebens zu akzeptieren, es aber nicht über unser Leben bestimmen zu lassen.
Wir haben uns wieder, das einzig Wichtige. Es gäbe noch einiges zu erzählen, die Hochzeit von Imke und Erik, wir als Trauzeugen. Aber der Rest ... eine andere Geschichte.
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