Kelly- Zeit zu sterben (fm:Dominanter Mann, 5547 Wörter)

KELLY-

ZEIT ZU STERBEN

PROLOG

Ich saß in meinem Büro. Meinen kaputten Schädel auf den Armen auf der Tischplatte. Ich heulte, schrie und jammerte. So erbärmlich. Mein Kopf schmerzte, meine Lunge brannte. Ich hatte kaum noch Luft zum Atmen so lange heulte ich schon. Es hörte einfach nicht auf. Keine Ahnung woher ich die Tränen noch nahm.

Bono hatte geredet. Seitdem heulte und schrie ich. Hysterisch, kurz vor dem Durchdrehen. Oder auch schon lange darüber hinaus. Jetzt verließ mich einfach meine Kraft. Zu viel... Es war einfach zu viel.

Sie brauchten damals den Revierleiter auf ihrer Seite. Kriminaloberrat Grün. Und Bruno kannte die Drecksau schon. Der stand auf jung und unverbraucht. Und genau zu der Zeit tauchten im Club zwei Mädchen auf. Sie wollten zu Carmen, der Schwester des einen Mädchens. Doch die war weiter gezogen. Das wollten die zwei Mädchen auch, doch Bruno überredete eins der Mädchen noch etwas zu bleiben. Für viel Geld. Janine. Das andere Mädchen wurde verscheucht. Eingeschüchtert. Verängstigt. Und Janine wurde dem KOR vorgestellt. Und der war begeistert. Und er bekam das Mädchen für ein paar Gefälligkeiten.

Nur der Gedanke daran brachte mein Herz zum Explodieren. Alles wegen mir!!!

Als es klopfte reagierte ich nicht. Beim dritten Mal ging die Tür einfach auf. Oleg. Er sah mich an. Schüttelte den Kopf. Ich blickte ihn trübe an. Meine Augen brannten vom Weinen.

''Er weiß es nicht, Kelly.'' Leise und wütend.

Ich nickte.

''Ich glaube ihm,'' sagte Oleg. Ich sah ihn an. Auf der Jeans und dem T-Shirt waren deutlich die Blutspritzer zu erkennen. Bogdan Normand war sein Freund, so wie auch Bruno. Doch Oleg war anders. Er besaß noch ein Gewissen. Er konnte gewissenlos Finger brechen, aber er konnte keine Kinder an Pädophile verkaufen.

''Also bleibt Bruno,'' meinte ich. Ich stemmte mich hoch. Mir war schwindelig.

''Nicht heute, Kell. Morgen.'' Er sah mich an. ''Du brauchst deinen klaren Kopf.''

In meinem Kopf war nichts klar. Wie auch. Es war meine Schuld.

''Bogdan sagt dass sie das Mädchen noch als Druckmittel haben.''

Ich starrte ihn an.

''Aber er weiß nicht wo. Er hielt sich raus.'' Oleg zog eine wütende Grimasse. ''Wegen mir. Und dann wegen dir.''

Verständlich. ''Was machen wir nun?''

Er zuckte die breiten Schultern. ''Was machst du nun, Sonja Kellermann.''

Ich sah ihn an. Schweigend. Ich wischte mir mit den Händen durchs nassgeheulte Gesicht.

''Ich habe dein Galaxy nach der Sache mit Jason nicht zu unserem IT Fuzzi gebracht. Das Video war getürkt. Ich war mir sicher, Kell.''

Ich schnaufte, nahm mir diesmal selber ein Papiertuch und rotzte mich aus.

''Du bist keine Killerin. Egal was Rolff getan hat.'' Er trat auf mich zu. ''Darum gehört Normand jetzt auch dir. So wie Rolff. Du kannst das alles hier hochgehen lassen.''

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